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Archiv "Kurz informiert: Fusionsgerüchte" (01.06.2001)

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Deutsches Ärzteblatt½½Jg. 98½½Heft 22½½1. Juni 2001 AA1497

Die nachlassende myokardia- le Kontraktionskraft löst neu- rohumorale Kompensations- mechanismen aus, die die Herzleistung wieder an den Bedarf anpassen. Dazu ge- hört eine Aktivierung beta- adrenerger Rezeptoren. Die- se Kompensation hat auf län- gere Sicht deletäre Folgen:

Freisetzung proinflammato- rischer Zytokine, Hypertro- phie, Ischämie, Arrhythmien, Myokardfibrose und direkte toxische Effekte auf Myo- zyten. Diese Effekte führen in einen Teufelskreis, der mit ei- ner zunehmenden Verschlech- terung der Herzinsuffizienz verbunden ist.

Typisch für die Herzinsuf- fizienz ist eine negative Kraft- Frequenz-Beziehung – das heißt: bei steigender Fre- quenz nimmt die Kraft ab.

Die Frequenz durch einen Betablocker zu senken kann deshalb günstig sein. Aber auch Patienten mit initial niedriger Herzfrequenz profi- tieren von der Gabe eines Betablockers. Dies bedeutet, dass der Effekt von Beta-

blockern auf die Herzinsuffi- zienz frequenzunabhängig ist, wie Prof. Wolfram Delius (München) bei einem Presse- gespräch der Firma Merck in München betonte.

Bisoprolol zusätzlich zur Standardtherapie

Unter der chronischen beta- adrenergen Stimulation nimmt die Dichte beta-1-adrenerger Rezeptoren im Myokard ab.

Betablocker sind geeignet, die- sen pathologischen Prozess aufzuhalten, da sie die An- sprechbarkeit dieser Rezepto- ren wieder erhöhen. Neue Studien mit Bisoprolol, Car- vedilol und Metoprolol haben gezeigt, dass Betablocker das Überleben der Patienten si- gnifikant verlängern, wenn sie zusätzlich zur Standardthera- pie gegeben werden. In der CIBIS-II-Studie senkte Biso- prolol zusätzlich zur Stan- dardtherapie die Gesamtmor- talität im Vergleich zu Placebo um 34 Prozent, das Risiko für den plötzlichen Herztod um 44 Prozent.

Andere Studien wie COPERNICUS und MERIT- HF haben Ähnliches für Me- toprolol und Carvedilol be- stätigt. In der letzteren Studie wurde im Besonderen ge- zeigt, dass auch Patienten mit schwerster Herzinsuffizi- enz profitieren.

„Heute sind Betablocker ein Muss für jeden Patienten mit symptomatischer Herzin- suffizienz“, so Dr. Robert H.

G. Schwinger (Köln). Weder fortgeschrittenes Alter noch Diabetes mellitus, noch Nie- reninsuffizienz sind Argu- mente gegen den Einsatz von Betablockern. Lediglich ein systolischer Blutdruck unter 100 mm Hg, eine Herzfre- quenz unter 60 Schlägen/min sowie eine schwere obstruk- tive Lungenerkrankung müs- sen als Kontraindikationen beachtet werden. Die Herz- insuffizienz sollte seit minde-

stens zwei Wochen stabil sein.

Um keine akute Dekompen- sation zu riskieren, muss die Therapie mit ungefähr einem Zehntel der Zieldosis begon- nen werden. Dies sind im Fall von Bisoprolol 1,25 mg. Diese Dosis wird alle zwei Wochen langsam gesteigert, so wie sie der Patient verträgt. Das Ziel liegt bei 10 mg. Selbst wenn dieses nicht erreicht werde, sei es wahrscheinlich besser, wenig Betablocker zu ge- ben als gar keinen, meinte Schwinger.

Die Patienten können nach drei bis sechs Monaten da- mit rechnen, dass sich ihr Wohlbefinden bessert. Die Einstellung auf den Beta- blocker kann ambulant erfol- gen. Nur Patienten mit Herz- insuffizienz im klinischen Stadium NYHA IV sollten stationär aufgenommen wer- den. Dr. med. Angelika Bischoff

Symptomatische Herzinsuffizienz

Betablocker sind heute unverzichtbar

Kurz informiert Fusionsgerüchte Der Schweizer Pharma-Riese No- vartis steigt bei seinem Erzri- valen Roche ein und nährt damit Spekulationen über ei- ne Fusion zum weltgrößten Konzern der Branche. No- vartis übernahm für 3,1 Milli- arden Euro 3,7 Prozent des Roche-Kapitals von der BZ- Gruppe des Schweizer Finan- ziers Martin Ebner. Novartis- Chef Daniel Vasella sagte, es handele sich um ein langfri- stiges strategisches Invest- ment. Bislang habe es keine Gespräche über eine Zusam- menarbeit gegeben, beide Firmen würden aber hoffent- lich Kooperationsfelder fin- den. Die Aktienkurse der

beider Unternehmen legten nach Bekanntwerden des Deals deutlich zu.

Apotheken-Kette –Der Phar- ma-Großhandelskonzern Ge- he kauft die irische Apothe- ken-Kette Crowley’s Pharma- cies und ist damit künftig auf sechs europäischen Märkten mit eigenen Apotheken vertre- ten. Zum Kaufpreis wurden keine Angaben gemacht. Ir- land sei einer der attraktivsten Apothekermärkte Europas, sagte Gehe-Chef Fritz Oester- le. Der deutsche Konzern hat bislang eigene Apotheken in den EU-Ländern Großbritan- nien, Italien, Niederlande, Nor- wegen und Schweden. afp

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