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Archiv "Kurz informiert" (23.05.2014)

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Deutsches Ärzteblatt

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Jg. 111

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Heft 21

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23. Mai 2014 A 961 INSULIN

Neuer Baustein in der Insulintherapie

Insulin degludec erlaubt große Variationen des

Injektionszeitpunktes. Das ultralangwirksame Präparat senkt das Risiko für nächtliche Hypoglykämien signifikant.

E

rstmals nach zehn Jahren wird ein neues Basalinsulin einge- führt. Es zeichnet sich aus durch eine lange Wirkdauer, ein „flaches“ Wirk- profil (niedrige Peaks) in der Basis- abdeckung und geringe intraindivi- duelle Variabilität in der Wirkung.

Die Injektionen können flexibel in- nerhalb von minimal acht bis maxi- mal 40 Stunden variiert werden.

Wie Prof. Dr. med. Thomas Danne, Hannover, berichtete, weist die Metaanalyse aller Zulassungs - studien für Insulin degludec (Tresi- ba®) bei vergleichbar verbesserten HbA1c-Werten eine geringere Anzahl speziell nächtlicher Hypoglykämien aus als beim – überwiegend als Ver- gleich dienenden – Insulin glargin (Diabetes Obes Metab 2013; 15:

175–84). Bei Typ-2-Diabetikern ist zudem eine signifikant reduzierte Ge- samtzahl aller bestätigten Hypogly- kämien dokumentiert. In den Phase-

IIIa-Studien wurden insgesamt 1 102 Typ-1- und 3 173 Typ-2-Diabetiker mit Insulin degludec behandelt. Bei 1 030 insulinnaiven Typ-2-Patienten sind über 52 Wochen 86 Prozent we- niger schwere und 36 Prozent weni- ger nächtliche Hypoglykämien doku- mentiert. Bei Insulin-Vorbehandelten waren die Unterschiede ähnlich aus- geprägt, wobei die nicht unterlegene Wirkung mit neun bis zehn Prozent weniger Insulin erreicht wurde.

Als deutlichen Fortschritt für Pa- tienten wertete Danne die flexiblen Injektionszeiten, die Intervalle zwi- schen minimal acht und maximal 40 Stunden erlauben. Zwei Studien mit Typ-1- und Typ-2-Diabetikern ergaben laut Danne im Therapie- zeitraum von 26 Wochen bei flexib- ler Gabe oder aber festen Injekti- onszeiten keine verminderte Wir- kung und keine Zunahme von Hy- poglykämien.

Diese Flexibilität wird möglich durch die Wirkdauer, die über 42 Stunden hinaus im therapeuti- schen Bereich liegt: Bei der Injek- tion von Insulin degludec bilden sich lösliche Multihexamere, die sich zu einem subkutanen Depot zusammenlagern. Aus diesem wird langsam und gleichmäßig Insulin resorbiert, wobei eine flache und stabile blutzuckersenkende Wir- kung entsteht. Ein steady state im Serum ist nach zwei bis drei Tagen erreicht.

Die flexible Injektionszeit ist nach Auffassung von Dr. med. Jörg Lüde- mann, Falkensee, besonders vorteil- haft für Diabetiker mit aktivem All- tag, bei Schichtdienst, aber auch ver- änderten Lebensgewohnheiten, etwa Reisen mit Zeitverschiebung. Für seinen Kollegen Danne bieten sich damit zudem Chancen für „Chao- ten“, die mit der Regelmäßigkeit nicht klarkommen – aber auch für Mitarbeiter der Pflegedienste, die nicht immer pünktlich sein können.

Das neue Basalinsulin birgt für Lüdemann das Potenzial, insgesamt die Therapieschemata zu verändern:

„Wir können jetzt nicht nur mit der Dosierung titrieren, sondern auch mit dem Injektionszeitpunkt.“

Dr. rer. nat. Renate Leinmüller

Quelle: Launch-PK „Insulin degludec: Neue Thera- pieoption für Menschen mit Diabetes“, in Frank- furt/M., Veranstalter: Novo Nordisk Pharma GmbH

Kombinationsvakzine Tetravac®: Cave Fehlanwendungen – Die Firma Sanofi Pasteur MSD teilt mit, dass seit Mitte Oktober 2013 vermehrt Fehlan- wendungen von Tetravac®, einem TD-aP-IPV-Impfstoff, gemeldet wur- den. Insgesamt seien etwa 45 Patien- ten betroffen, zumeist Erwachsene.

Tetravac® ist zugelassen zur aktiven Grundimmunisierung gegen Diphthe- rie, Tetanus, Pertussis und Poliomyeli- tis (drei Impfungen ab einem Alter von zwei Monaten im Abstand von jeweils vier bis acht Wochen) sowie zur Auf- frischimpfung im zweiten Lebens- jahr (sechs bis zwölf Monate nach der dritten Impfstoffgabe). Ab einem Alter

von fünf Jahren sollte Tetravac® nicht mehr verabreicht werden, da gemäß den Empfehlungen der STIKO ab dem sechsten Lebensjahr nur noch Impf- stoffe mit reduziertem Diphtherie- Toxoid-Gehalt zur Anwendung kom- men sollen.

Als Auffrischimpfung in diesem Alter sind Repevax® (Sanofi Pasteur MSD)ab einem Alter von drei Jahren und Boo- strix® (Glaxosmithkline) ab einem Alter von vier Jahren zugelassen. Tetravac enthält eine zehnfach höhere Konzen- tration an Diphtherie-Toxoid (20 I.E.

versus 2 I.E.) und eine zweifach erhöh- te Konzentration an Tetanus-Toxoid (40 I.E. versus 20 I.E.).

Neue Darreichungsformen des Anal- getikums Palexia® – Neben der Re- tardtablette steht Palexia® mit dem Wirkstoff Tapentadol nun auch in schnellfreisetzenden Formulierungen zur Verfügung – und zwar als Palexia® 50 mg Filmtablette und als 20 mg/ml Lösung zum Einnehmen für den Einsatz bei akuten mäßig starken bis starken Schmerzen. Das Präparat gehört zur Substanzklasse der MOR-NRI mit dua- lem Wirkmechanismus: Tapentadol greift agonistisch an µ-Opioidrezepto- ren (MOR) an und hemmt die Wieder- aufnahme von Noradrenalin aus dem synaptischen Spalt (Noradrenalin Reup- take-Inhibitor, NRI). EB

KURZ INFORMIERT

P H A R M A

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