• Keine Ergebnisse gefunden

Archiv "Kurz informiert" (12.09.2014)

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "Archiv "Kurz informiert" (12.09.2014)"

Copied!
1
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

A 1530 Deutsches Ärzteblatt

|

Jg. 111

|

Heft 37

|

12. September 2014 Domperidon: Empfehlungen

zur Minimierung kardialer Ri- siken – Domperidon ist ein Dopamin- antagonist mit antiemetischen Eigen- schaften, der jedoch die Blut-Hirn- Schranke praktisch nicht durchdringt.

Eine neuerliche Überprüfung zum Risi- ko von ventrikulären Arrhythmien und plötzlichem Herztod hat ein gering er- höhtes Risiko schwerwiegender kardia- ler Nebenwirkungen von Domperidon bestätigt, einschließlich QTc-Verlänge- rung, Torsade-de-Pointes-Tachykar- dien, schwerwiegenden ventrikulären Arrhythmien und plötzlichem Herztod.

Das Nutzen-Risiko-Verhältnis von Domperidon wird nur noch in der In - dikation „Besserung der Symptome Übelkeit und Erbrechen“ positiv bewer- tet. Ein höheres Risiko wurde unter an- derem bei Patienten über 60 Jahre beobachtet. Die maximale Tagesdosis von Domperidon wird reduziert auf 30 mg. Die Dauer der Behandlung sollte eine Woche nicht überschreiten.

Es ist kontraindiziert bei Patienten mit mäßigen oder schweren Leberfunkti- onsstörungen, bei bestehender Verlän- gerung des kardialen Reizleitungsinter- valls (insbesondere der QTc-Zeit), bei signifikanten Elektrolytstörungen oder Herzerkrankungen wie kongestiver Herzinsuffizienz. Domperidon soll nicht gemeinsam mit QTc-verlängernden Arzneimitteln oder CYP3A4-Inhibitoren verabreicht werden.

Sicherheitsrelevante Informationen zu Beta-Interferonen – Beta-Interfe- rone (Interferon beta-1a, Interferon be- ta-1b) werden in verschiedenen klini- schen Situationen zur Behandlung der Multiplen Sklerose angewandt. Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) informiert über das Risiko einer thrombotischen Mikroangiopathie (thrombotisch- thrombozytopenische Purpura bezie- hungsweise hämolytisch-urämisches Syndrom) und eines nephrotischen Syndroms im Zusammenhang mit der Anwendung von Beta-Interferonen. Die Erkrankungen können mehrere Wo- chen bis Jahre nach Beginn der Be- handlung auftreten.

Bei Auftreten verdächtiger Sympto- me unter Behandlung mit Beta-Interfe- ron werden eine Kontrolle der Throm- bozyten, der Serum-Laktatdehydroge- nase (LDH), der Nierenfunktion sowie ein Blutausstrich auf Schistozyten (fragmentierte Erythrozyten) empfoh- len. In Bezug auf ein nephrotisches Syndrom (Proteinurie, eingeschränkte Nierenfunktion und Ödeme) sollte die Nierenfunktion regelmäßig überprüft und auf entsprechende Symptome ge- achtet werden. Beide Erkrankungen machen eine sofortige Behandlung und gegebenenfalls das Absetzen von Beta-Interferon erforderlich.

Zulassung von Apixaban – Bristol- Myers Squibb und Pfizer geben be- kannt, dass Apixaban (Eliquis®) – ein oraler direkter Faktor Xa-Hemmer – zur Behandlung von tiefen Venenthrombo- sen und Lungenembolien sowie zur Prophylaxe solcher Rezidive bei Er- wachsenen zugelassen worden ist. Api- xaban ist ebenfalls indiziert zur Prophy- laxe venöser Thromboembolien nach elektiven Hüft- oder Kniegelenksersatz- operationen sowie zur Prophylaxe von Schlaganfällen und systemischen Em- bolien bei erwachsenen Patienten mit nichtvalvulärem Vorhofflimmern und ei- nem oder mehreren Risikofaktoren.

Roche Pharma gibt bekannt:

Neuzulassung Gazyvaro™ mit dem Wirkstoff Obinutuzumab zur Erstli- nientherapie der chronischen lymphati- schen Leukämie (CLL). Gazyvaro™

wird in Kombination mit Chlorambucil bei erwachsenen Patienten mit nicht vorbehandelter CLL angewendet, die aufgrund von Begleiterkrankungen für eine Therapie mit einer vollständigen Dosis von Fludarabin nicht geeignet sind. Gazyvaro wird unabhängig vom Körpergewicht als 1 000-mg-Dosis und in Kombination mit Chlorambucil als intravenöse Infusion alle vier Wo- chen (28-Tage-Zyklus) verabreicht.

Zulassungserweiterung von Val- cyte® 450 mg Filmtabletten und Valcyte® 50 mg/ml Pulver zur Her- stellung einer Lösung zum Einnehmen

für Kinder. Rückwirkend ab dem 20.

Juni ist Valcyte zur Prophylaxe einer CMV-Erkrankung sowohl bei CMV-ne- gativen Erwachsenen als auch pädia- trischen Patienten (ab der Geburt bis 18 Jahre) angezeigt, die ein Organ- transplantat von einem CMV-positiven Spender erhalten haben.

Erster rekombinanter Gerinnungs- faktor VIII aus menschlichen Zellen – Die Europäische Kommission erteilte die Zulassung für Nuwiq® (simoctocog alfa, Octapharma) zur Behandlung und Prophylaxe von Blutungen in allen Al- tersgruppen mit Hämophilie A (FVIII)- Mangel). Nuwiq ist das erste FVIII-Kon- zentrat in Europa, welches in einer menschlichen Zelllinie hergestellt wird und weist eine hohe Affinität für den von Willebrandfaktor auf.

Ambulante Therapie der Alkoholab- hängigkeit –Mit Selincro® (Lundbeck) wird ab September erstmals eine phar- makologische Unterstützung zur Reduk- tion des Alkoholkonsums zur Verfügung stehen: Damit können Ärzte an Alkohol- abhängigkeit erkrankten Erwachsenen, deren Alkoholkonsum sich auf mindes- tens hohem Risikoniveau (> 60 g reiner Alkohol/Tag für Männer, > 40 g/Tag für Frauen) befindet, einen niedrigschwelli- gen Einstieg in eine Behandlung bieten.

In Studien reduzierten die Patienten ihren Konsum nach einem Jahr um 67 Prozent. Die Behandlung wird ambu- lant durchgeführt und sollte in Verbin- dung mit psychosozialer Unterstützung verordnet werden. Selincro ist zulasten der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) voll erstattungsfähig.

Auslieferung des Influenza-Impf- stoffs Vaxigrip® hat begonnen – Sa- nofi Pasteur MSD informiert über die Auslieferung seines aktuellen Grippe - impfstoffs Vaxigrip. In der Saison 2014/

2015 ist der Impfstoff nicht nur in den zugesprochenen Ausschreibungsgebie- ten erhältlich (zu bestellen über www.

vaxigrip.de), sondern wird auch in Fest- preisgebiete geliefert. Der Impfstoff ist für alle Patientengruppen ab einem Alter von sechs Monaten geeignet. EB

KURZ INFORMIERT

P H A R M A

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

Eremfat Si- rup ist eine pädiatrische Darreichungs- form des Wirkstoffs Rifampicin, der so- wohl zur Behandlung der Tuberkulose und bei nichttuberkulösen Mykobakte- riosen als auch

● Bei zuvor unbehandelten HIV-infi- zierten Patienten sollte die Behandlung weiterhin mit einer reduzierten Dosis von Invirase 500 mg zweimal täglich über die ersten

Für seinen Kollegen Danne bieten sich damit zudem Chancen für „Chao- ten“, die mit der Regelmäßigkeit nicht klarkommen – aber auch für Mitarbeiter der Pflegedienste, die

Beim Parameter Tod oder Hospi - talisierung wegen PAH resultierte unter 10 mg Macitentan eine relati- ve Risikoreduktion um 50 Prozent, und es wurde bei 22 Prozent und

Auch Golimumab, ein humaner mo- noklonaler Antikörper, der sich ge- gen den Tumornekrosefaktor TNF-α richtet, hat kürzlich die Zulassung für die Colitis ulcerosa erhalten..

● Aber auch das HDL-Choleste- rin ging unter beiden Dosierungen um jeweils 2,7 mg/dl in die Höhe, während es unter Placebo unverän- dert blieb.. ● Die Triglyceride gingen um

In aller Regel brauchen die Patienten nach seinen Worten früher oder spä- ter eine immunsuppressive Thera- pie mit Azathioprin oder Methotre- xat – zumindest beim chronisch ak-

Bei Patienten mit vorausgegangenem Herzinfarkt oder Schlaganfall sollte Ponatinib daher nicht zwingend ange- wendet werden.. Vor Therapiebeginn sollten der kardiovaskuläre Status