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Analysis I für M, LaG/M, Ph 6.Tutorium

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Analysis I für M, LaG/M, Ph 6.Tutorium

Fachbereich Mathematik Sommersemester 2010

Dr. Robert Haller-Dintelmann 20./21.05.2010

David Bücher

Christian Brandenburg

Tutorium

Aufgabe T1 (Riemann II)

Wir möchten in dieser Aufgabe den Riemannschen Umordnungssatz beweisen, den Sie vielleicht schon in der OWO kennengelernt haben:

IstP

n=1aneine konvergente, aber nicht absolut konvergente Reihe und istx∈Rgegeben, dann gibt es eine UmordnungP

n=1bnder Reihe mitP

n=1bn=x.

Die Idee zum Beweis des Satzes ist, so lange positive Glieder zu addieren, bis x überschritten wurde. Dann so lange negative Glieder zu addieren, bisx unterschritten wurde. Dann wieder positive . . . usw. Die so entstandene Umordnung der Reihe wird dann gegenxkonvergieren.

(a) In Aufgabe G3 (6. Übungsblatt) haben Sie gesehen, dass die Reihen P

n=1a+n und P

n=1an divergieren, wobei a+n :=max{an, 0}und an:=max{−an, 0}. Sei nun pl

l=1die Teilfolge der Glieder von an

n=1mitan≥0und ql

l=1diejenige mitan<0. Machen Sie sich klar, dassP

l=1plundP

l=1qldivergieren.

(b) Zeigen Sieliml→∞pl=0undliml→∞ql=0.

(c) Sei y∈R. Zeigen Sie: Istk0∈N, dann existiert eink∈N, sodassy+Pk

l=k0+1pl>x.

Analog: Istm0∈N, dann existiert einm∈N, sodassy+Pm

l=m0+1ql<x.

Daher lassen sich rekursiv zwei Folgen ki

i=1und mi

i=1definieren durchk1:=0,m1:=0, ki+1:=Minimum derk∈N, sodass

k2

X

l=k1+1

pl+

m2

X

l=m1+1

ql+

k3

X

l=k2+1

pl+· · ·+

mi

X

l=mi−1+1

ql+

k

X

l=ki+1

pl>x,

mi+1:=Minimum derm∈N, sodass

k2

X

l=k1+1

pl+

m2

X

l=m1+1

ql+

k3

X

l=k2+1

pl+· · ·+

ki+1

X

l=ki+1

pl+

m

X

l=mi+1

ql<x.

(d) Überlegen Sie sich, dass füri>2

k2

X

l=k1+1

pl+

m2

X

l=m1+1

ql+

k3

X

l=k2+1

pl+· · ·+

mi

X

l=mi−1+1

ql+

ki+1

X

l=ki+1

plx+pki+1

und

k2

X

l=k1+1

pl+

m2

X

l=m1+1

ql+

k3

X

l=k2+1

pl+· · ·+

ki+1

X

l=ki+1

pl+

mi+1

X

l=mi+1

qlx+qmi+1.

(e) Zeigen Sie: Zu" >0gibt esi0∈Nderart, dass für allekki0gilt

k2

X

l=k1+1

pl+

m2

X

l=m1+1

ql+

k3

X

l=k2+1

pl+· · ·+

mi

X

l=mi−1+1

ql+

k

X

l=ki+1

pl<x+",

1

(2)

wennki<kki+1, und für allemmi0gilt

k2

X

l=k1+1

pl+

m2

X

l=m1+1

ql+

k3

X

l=k2+1

pl+· · ·+

ki+1

X

l=ki+1

pl+

m

X

l=mi+1

ql>x",

fallsmi<mmi+1.

(f) Wir definieren eine Folge bn n=1durch

bn:=

(pk, fallsn=mi+kfüri,k∈Nmitki<kki+1 qm, fallsn=ki+1+mfüri,m∈Nmitmi<mmi+1 Dies entspricht einer Umordnung vonP

n=1an. Zeigen SieP

n=1bn=x.

Lösung:

(a) Zu jedempl (l∈N) gibt esnl∈Nmitpl=a+n

l und allea+n „dazwischen“ sind Null. Daher istPk

l=1pl=Pnk n=1a+n, aber die Folge auf der rechten Seite divergiert.

Entsprechend für ql l=1. (b) Da die ReiheP

n=1ankonvergiert, istlimn→∞an=0. Das gilt dann auch für alle Teilfolgen von(an), insbesondere für(pl)und(ql).

(c) Behauptung:Istk0∈N, dann existiert ein Indexkk0, sodass y+Pk

l=k0+1pl>x.

Beweis: Angenommen das ist falsch. Dann gibt es k0 ∈ N, sodass für alle k ∈ N gilt y+Pk

l=k0+1plx. Also Pk

l=1plxy+Pk0

l=1pl, die Folge der Partialsummen von P

l=1pl ist demnach beschränkt. Wegen pl ≥ 0 konvergiertP

l=1plnach dem Monotonie-Kriterium für Reihen (Satz 12.5 a), ein Widerspruch. Daher gibt es solch

eink0. ƒ

Analog:

Behauptung:Istm0∈N, dann existiert ein Indexmm0, sodass y+Pm

l=m0+1ql<x.

Beweis:Angenommen das ist falsch. Dann gibt es m0 ∈N, sodass für alle m∈Ngilt y+Pm

l=m0+1qlx. Also Pm

l=1qlxy+Pm0

l=1ql, die Folge der Partialsummen vonP

l=1ql ist demnach beschränkt. Wegenql ≤0kon- vergiertP

l=1qlnach dem Monotonie-Kriterium für Reihen (Satz 12.5 a), ein Widerspruch. Daher gibt es solch ein

m0. ƒ

Fürn≥2kann man gerade Gezeigtes auf

y:=

k2

X

l=k1+1

pl+

m2

X

l=m1+1

ql+

k3

X

l=k2+1

pl+· · ·+

mi

X

l=mi−1+1

ql

bzw.

y:=

k2

X

l=k1+1

pl+

m2

X

l=m1+1

ql+

k3

X

l=k2+1

pl+· · ·+

ki+1

X

l=ki+1

pl

direkt anwenden. Fürn=2wählt man y=p1bzw. y=Pk2

l=k1pl+q1. Wegen des Wohlordnungsprinzips gibt es minimale Indizeskundm, welche die geforderte Bedingung erfüllen.

(d) Wäre

k2

X

l=k1+1

pl+

m2

X

l=m1+1

ql+

k3

X

l=k2+1

pl+· · ·+

mi

X

l=mi−1+1

ql+

ki+1

X

l=ki+1

pl>x+pki+1,

dann auch

k2

X

l=k1+1

pl+

m2

X

l=m1+1

ql+

k3

X

l=k2+1

pl+· · ·+

mi

X

l=mi−1+1

ql+

ki+1−1

X

l=ki+1

pl>x,

im Widerspruch zur Minimalität vonki+1.

2

(3)

Wäre

k2

X

l=k1+1

pl+

m2

X

l=m1+1

ql+

k3

X

l=k2+1

pl+· · ·+

ki+1

X

l=ki+1

pl+

mi+1

X

l=mi+1

ql<xqmi+1,

dann auch

k2

X

l=k1+1

pl+

m2

X

l=m1+1

ql+

k3

X

l=k2+1

pl+· · ·+

ki+1

X

l=ki+1

pl+

mi+1−1

X

l=mi+1

ql<x,

d.h.mi+1−1hätte auch schon genügt.

(e) Wegenliml→∞pl=0gibt esk0∈Nso, dass|pk|< "für allekk0. Dann gilt für allekk0

k2

X

l=k1+1

pl+

m2

X

l=m1+1

ql+

k3

X

l=k2+1

pl+· · ·+

mi

X

l=mi−1+1

ql+

k

X

l=ki+1

pl

k2

X

l=k1+1

pl+

m2

X

l=m1+1

ql+

k3

X

l=k2+1

pl+· · ·+

mi

X

l=mi−1+1

ql+

ki+1

X

l=ki+1

plx+pki+1<x+",

wennki<kki+1.

Entsprechend gibt esm0für(ql).

Wähle eini0derart, dasski0k0undmi0m0. Dann gelten beide Ungleichungen.

(f) Die Folge(bn)ist gerade so definiert, dass

s

X

n=1

bn=

k2

X

l=k1+1

pl+

m2

X

l=m1+1

ql+

k3

X

l=k2+1

pl+· · ·+

mi

X

l=mi−1+1

ql+

k

X

l=ki+1

pl,

fallss=mi+kfüri,k∈Nmitki<kki+1, und

s

X

n=1

bn=

k2

X

l=k1+1

pl+

m2

X

l=m1+1

ql+

k3

X

l=k2+1

pl+· · ·+

ki+1

X

l=ki+1

pl+

m

X

l=mi+1

ql,

fallss=ki+1+mfürmi<mmi+1.

Zu gegebenem" >0wählei0wie in Teil (e). Setzes0:=ki

0+mi

0. Fürss0gibt es zwei Fälle:

• Ists0s=mi+k füri,k ∈Nmitki <kki+1, dann istkkiki

0, daherPs

n=1bn< x+", nach Teil (e). Außerdem istPs

n=1bn≥Pki+mi

n=1 bn>x", denn der TeilPs

n=ki+mi+1bnkommt aus(pl), ist also positiv.

Insgesamt ist

Ps

n=1bnx < ".

• Ists0s=ki+1+mfüri,m∈Nmitmi<mmi+1, dann istmmimi0, daherPs

n=1bn>x", nach Teil (e). Außerdem istPs

n=1bn≤Pki+mi

n=1 bn<x+", denn der TeilPs

n=ki+mi+1bnkommt aus(ql), ist also negativ.

Insgesamt ist

Ps

n=1bnx < ".

Das zeigt die Konvergenz.

Aufgabe T2 (Konvergente Reihen) (a) Es seien an

n=1eine Nullfolge inRundλ1,λ2,λ3∈Rmitλ1+λ2+λ3=0. Zeigen Sie X

n=1

1an+λ2an+1+λ3an+2) =λ1a1+ (λ1+λ2)a2.

(b) Wie sieht das fürλ12, . . . ,λp∈Rmitλ1+λ2+· · ·+λp=0aus?

Lösung:

3

(4)

(a) Wir untersuchen die Folge der Partialsummen und setzen hierzu

Sk:=

k

X

n=0

1an+1+λ2an+2+λ3an+3), k∈N.

Dann gilt

Sk=

k

X

n=0

λ1an+1+

k

X

n=0

λ2an+2+

k

X

n=0

λ3an+3

=λ1a1+λ1a2+

k

X

n=2

λ1an+1+λ2a2+ Xk−1 n=1

λ2an+2+λ2ak+2+ Xk−2 n=0

λ3an+3+λ3ak+2+λ3ak+3

=λ1a1+ (λ1+λ2)a2+λ1

k

X

n=2

an+1+λ2

k

X

n=2

an+1+λ3

k

X

n=2

an+1+ (λ2+λ3)ak+2+λ3ak+3

=λ1a1+ (λ1+λ2)a2+ (λ1+λ2+λ3)

k

X

n=2

an+1+ [(λ2+λ3)ak+2+λ3ak+3].

Nach Voraussetzung entfällt der dritte Summand, dennλ1+λ2+λ3=0. Der Term in der eckigen Klammer genügt

k→∞lim[(λ2+λ3)ak+2+λ3ak+3] =0,

da(an)als Nullfolge vorausgesetzt war. Damit erhalten wir für die Folge(Sk)die Konvergenz

klim→∞Sk=λ1a1+ (λ1+λ2)a2,

was die Behauptung beweist.

(b) Wir möchten den Wert der ReiheP

n=1

€λ1an+λ2an+1+· · ·+λpan+p−1Š

=P

n=0

Pp

m=1λman+mbestimmen.

k

X

n=0 p

X

m=1

λman+m(∗)=

p

X

m=1 k

X

n=0

λman+mInd.-Shift=

p

X

m=1 k+m

X

n=m

λman(∗∗)=

p

X

m=1

λm p−1

X

n=m

an+

k+1

X

n=p

an+

k+m

X

n=k+2

an

!

=

p

X

m=1

λm p−1

X

n=m

an+

k+1X

n=p p

X

m=1

λm

!

| {z }

=0

an+

p

X

m=1

λm k+mX

n=k+2

an

(∗∗∗)

=

p−1

X

n=1 n

X

m=1

λman+

p

X

m=1

λm m

X

n=2

ak+n.

Zu(∗): Summiert wird über alleλman+m mit0≤ nkund1≤ mp. Ob erst über mund dann übernoder umgekehrt, ist wegen des Kommutativgesetzes egal.

Zu(∗∗): Die innere Summe lässt sich so aufspalten, weil dieanmitpnk+1(die mittlere Summe) unabhängig vommimmer vorkommen.

Zu(∗ ∗ ∗): Bei der letzten Summe wurde der Index „geshiftet“. Bei der ersten wird über alleλmansummiert mit 1≤mnp−1. Ob erst übernoder erst überm, ist gleich.

Also X n=1

€λ1an+λ2an+1+· · ·+λpan+p−1Š

= lim

k→∞

k

X

n=0 p

X

m=1

λman+m=

p−1

X

n=1 n

X

m=1

λman+

p

X

m=1

λm m

X

n=2

klim→∞ak+n

=

p−1

X

n=1 n

X

m=1

λman=λ1a1+ (λ1+λ2)a2+· · ·+ (λ1+· · ·+λp−1)ap−1.

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