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Die PTA ermittelt

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26 DIE PTA IN DER APOTHEKE | Oktober 2016 | www.pta-aktuell.de

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rau Schumann ist eine gute Kundin der Apotheke. Sie ist psychisch labil und dau- erhaft bei einem Psychiater in Behandlung. Sie bekommt eine Vielzahl von Arzneimitteln und die PTA weiß schon, dass bei dieser Pa-

tientin stets ein Interaktionscheck vonnöten ist. Heute berichtet sie von ihren starken Rückenschmerzen, ge- gen die sie vom Orthopäden Schmerz- tabletten verordnet bekommen hat.

Sie hat ein Rezept über Diclofenac 100 mg für eine Dauer von drei bis vier

Wochen erhalten. Beim Interaktions- check erscheint eine relevante mit- telschwere Wechselwirkung mit Frau Schumanns Lithiumtabletten.

Pharmakologischer Hintergrund Lithium ist der Wirkstoff der Wahl zur Prophylaxe bipolarer Erkran- kungen und schwerer depressiver Episoden sowie zur Behandlung ei- ner manischen Episode. Lithium wird auch als „mood stabilizer“ bei schwer einstellbaren Depressionen in Kombination mit Antidepressiva eingesetzt. Lithium hat eine geringe therapeutische Breite. Die Dosierung wird sorgfältig eingestellt und unter- liegt deshalb regelmäßigen Plasma- spiegelkontrollen. Erhöhungen der Spiegel, zum Beispiel durch eine ver- minderte Ausscheidung, können zu toxischen Nebenwirkungen wie gast- rointestinalen Störungen, vermehr- ter Harnausscheidung, Lethargie, Muskelschwäche und Tremor führen. Werden Lithiumsalze zu- sammen mit NSAR oder COX-2- Hemmern eingenommen, kann es nach einigen Tagen zu einem An- stieg der Lithiumspiegel kommen.

Die Analgetika vermindern die glo- meruläre Filtrationsrate und erhö- hen die Lithium-Rückresorption aus dem proximalen Tubulus. Das Aus- maß der Wechselwirkung ist von verschiedenen Faktoren abhängig:

zum Beispiel dem jeweiligen An- tiphlogistikum, dem Alter des Pati- enten und der Nierenfunktion. Ace- tylsalicylsäure scheint die Interak- tion weniger stark einzugehen als Diclofenac und Ibuprofen, für Para-

cetamol ist keine Wechselwirkung mit Lithium bekannt.

Bei älteren Menschen kann das Ri- siko aufgrund verminderter Nieren- funktion größer sein. Ist eine gleich- zeitige längerfristige Therapie not- wendig, sollten die Lithiumspiegel regelmäßig überprüft und die Dosis gegebenenfalls angepasst werden.

Nach Absetzen des Antiphlogisti- kums ist dann möglicherweise wie- der eine Erhöhung der Lithiumdosis notwendig.

Zurück zum Fall Vorsichtig fragt die PTA Frau Schumann, ob sie ihrem Orthopäden ihre sonstigen Medikamente genannt habe. Ver- schämt gibt diese zu, dass sie nicht wolle, dass der Arzt etwas über ihre psychische Erkrankungen wisse. Be- sorgt erkundigt sie sich, ob es Prob- leme mit den anderen Tabletten geben könnte. Die PTA beruhigt sie und erklärt, dass die Diclofenac-Ta- bletten möglicherweise zu einer stär- keren Wirkung des Lithiums führen könnten. „Bitte informieren Sie doch einfach Ihren Hausarzt. Er sollte so- wieso über Ihre Rückenprobleme Bescheid wissen, und natürlich auch die Verordnung von Diclofenac ken- nen. „Ihr Arzt kann ganz leicht durch eine Blutabnahme alle paar Tage feststellen, ob die gewählte Do- sierung des Lithiums unter den Schmerztabletten korrekt ist. Geben Sie außerdem Bescheid, wenn Sie sich vermehrt müde oder geschwächt fühlen. Wenn Sie medizinisch sorg- fältig begleitet werden, können Sie die Tabletten gegen Rückenschmer- zen unbesorgt einnehmen. Sie wer- den Ihnen dann gegen die Schmerzen und Entzündungsprozesse im Rü- cken helfen.“ ■

Dr. Katja Renner, Apothekerin

© markus_marb / fotolia.com

Lithium hat eine geringe therapeutische Breite. Bei Patienten mit Polymedikation gilt, genau hinzusehen, ob Wechselwirkungen auftreten können.

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