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Amoxicillin – Die PTA ermittelt

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DIE PTAIN DER APOTHEKE | November 2011 | www.pta-aktuell.de 77

PRAXIS TATORT APOTHEKE

F

rau Wiesenberger betritt mit ihrem dreijährigen Sohn Ben die Apotheke.

Die beiden kommen ge- rade vom Kinderarzt. Er hat bei Ben eine Mittelohrentzündung diagnosti- ziert und ihm zwei Rezepte ausge- stellt, eines über Amoxicillin-Tro- ckensaft, das andere über Ibuprofen- saft und abschwellende Nasentrop- fen. Die PTA beeilt sich, die Medi- kamente zu holen, denn Ben geht es wirklich nicht gut. Frau Wiesenber- ger wirkt überfordert, als sie die drei Medikamente vor sich stehen sieht.

„Der Arzt hat nur etwas von einem Antibiotikum gesagt. Wieso be- kommt Ben denn jetzt drei Sachen?“

fragt sie. „Und ich habe in der Aufre- gung auch gar nicht alles verstanden.

Mit dem Antibiotikum soll ich bis morgen warten. Aber Ben hat doch solche Schmerzen. Sie können sich nicht vorstellen, was wir für eine Nacht hatten!“

Pharmakologischer Hintergrund Die akute Mittelohrentzündung (Otitis media) äußert sich durch plötzlich einsetzende stechende Oh- renschmerzen mit Druckgefühl, Fie- ber und allgemeinem Krankheits- gefühl, häufig auch Hörminderung und Schwindel. Es ist eine der häu- figsten Erkrankungen bei Kleinkin- dern. Bei ihnen ist die Ohrtrompete (Eustachische Röhre) noch recht kurz, sodass Bakterien über den Rachen leicht ins Mittelohr vor - dringen können. Sehr häufig tritt die Mittelohrentzündung im Zusam- menhang mit einer Erkältung auf.

Wegen der nun zugeschwollenen

Verbindungen zwischen Ohr, Rachen und Nase kann das gebildete Se- kret das Mittelohr nicht mehr ver- lassen. Manchmal reißt infolge des steigenden Drucks das Trommelfell ein, was sich am eitrigen Ausfluss und an der plötz lichen Schmerz- linderung bemerkbar macht. Eine Otitis media ist extrem

schmerzhaft, heilt aber in den meisten Fällen auch ohne Behandlung folgenlos ab, selbst nach einer Trom- melfellperforation. Die An- tibiotikagabe wird daher auch in der Fachwelt kon- trovers diskutiert. Wenn jedoch nach ein bis zwei Tagen (unter ärztlicher Kontrolle) keine Besserung eintritt, wird zur Verkür- zung des Krankheitsver- laufes und vor allem wegen der Gefahr schwerer Kom- plikationen, wie dauerhafte Hörmin derung bzw. Hör- verlust, Durchbruch des eitrigen Sekrets in umlie- gendes Gewebe oder Me- ningitis, die Gabe eines Antibiotikums empfohlen.

Dann allerdings ist es wichtig, das Medikament richtig anzuwenden.

Zurück zum Fall Die PTA erklärt, dass die Erkrankung häufig nach ein bis zwei Tagen von alleine abheilt.

Darum habe der Arzt gesagt, sie solle den heutigen Tag abwarten. Gegen Bens Schmerzen hilft sofort der Ibu- profensaft. Und mit den Nasentrop- fen soll die Verbindung zwischen Ohr und Rachen geöffnet werden,

damit das Sekret abfließen kann.

Wenn bis morgen allerdings keine deutliche Besserung eintritt, ist es Zeit für das Antibiotikum. Die PTA zeigt Frau Wiesenberger auch, wie man den Trockensaft richtig anrührt und schaut mit ihr die Dosierung entsprechend Bens Gewicht nach. Sie

weist sie darauf hin, dass er den Saft auch nach Abklingen der Beschwer- den noch ein paar Tage nehmen muss. In der Regel sind fünf bis sieben Tage insgesamt ausreichend.

Zuletzt gibt sie ihr noch den Tipp mit dem Zwiebelsäckchen (eine frisch gehackte Zwiebel, in Mull eingewickelt, über Wasserdampf erwärmt, an das Ohr gelegt), das rasch Schmerzen lindert.

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SB

Die PTA ermittelt

Damit Medikamente richtig wirken, muss man sie korrekt anwenden.

Doch selbst wenn zuvor ein Gespräch mit dem Arzt stattgefunden hat, sind viele Patienten schlecht informiert und dadurch verunsichert.

Die PTA ermittelt.

© Jayson Punwani / www.iStockphoto.com

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