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Fehlerfrei inhalieren – DIE PTA ermittelt

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PRAXIS TATORT APOTHEKE

72 DIE PTA IN DER APOTHEKE | Mai 2011

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err Eberhardt ist Asth- matiker. Sein Arzt hat ihm deswegen vor kur- zem zwei Medikamente verschrieben: ein Dosieraerosol mit den Wirkstoffen Fenoterol und Ipa- tropiumbromid und einen glukokor- tikoidhaltigen Pulverinhalator. Als er heute in die Apotheke kommt, schimpft er über den Pulverinhalator.

Am liebsten würde er das Medika- ment gleich in der Apotheke entsor- gen. Die PTA fragt ihn, was denn damit nicht in Ordnung sei. Er er- klärt, dass das Medikament bei einem

akuten Anfall gar nicht helfe und stattdessen vermutlich starke Neben- wirkungen habe, denn schließlich sei da ja Kortison drin.

Pharmakologischer Hintergrund Das Dosieraerosol mit dem beta2- Sympathomimetikum oder Betami- metikum Fenoterol und dem Anti- cholinergikum Ipatropiumbromid ist

zur Akutbehandlung von COPD (Chronisch ob- struktiver Lungenkrank- heit) und Asthma bron- chiale zugelassen. Bei Asth- ma sollte es nur im Be- darfsfall angewendet wer- den. Der Wirkstoff Feno- terol erweitert die im Asth- maanfall verengten Bron- chien. Die Wirkung hält etwa vier Stunden an, es zählt daher zu den kurz wirksamen beta2-Sympa- thomimetika. Bei der In- halation werden bis zu 90 Prozent der Substanz ver- schluckt. Wegen des hohen First-pass-Effektes sind die systemischen Nebenwir- kungen, wie Tachykardie, Tremor und Blutdruckan- stieg, aber nicht von Be- deutung. Ipatropiumbro- mid hemmt die Broncho- konstriktion. Das Gluko- kortikoid hat antiphlogis- tische und antiallergische Effekte. Da die volle Wir- kung erst nach etwa acht Stunden einsetzt, ist es zur Therapie eines akuten Anfalls ungeeignet. Es ist allerdings eine sehr sinnvolle Ergän- zung zu Betamimetika und Anticho-

linergika, da diese im Falle einer Ver- schlechterung der Erkrankung nicht über längere Zeit hoch dosiert gege- ben werden dürfen. Auch bei den modernen lokal wirksamen Gluko- kortikoiden ist wegen des hohen First-pass-Effektes nicht mit gravie- renden Nebenwirkungen aus dem Cushing-Syndrom, so wie von Herrn Eberhardt befürchtet, zu rechnen.

Zurück zum FallDie PTA erklärt dem Kunden, dass der Pulverinha- lator in seinem Fall nicht für die Akutbehandlung gedacht sei. Für die Langzeitbehandlung ist das Arz- neimittel dagegen wichtig, weil man damit verhindert, dass die Erkran- kung schlimmer wird. Daher solle er sich unbedingt an die Verordnung des Arztes halten und das Medi- kament zweimal täglich anwenden.

Generell kann man Dosieraerosole für den akuten Anfall auch an der Farbe der Schutzkappe erkennen, erläutert sie ihm. In den meisten Fäl- len sind sie blau, grün oder türkis.

Rote Kappen deuten auf Kortikoide hin und helfen im Akutfall nicht. Vor dem Kortison solle er keine Angst haben. Die modernen Wirkstoffe haben bei lokaler Anwendung kaum noch systemische Nebenwirkungen.

Um zu verhindern, dass es zu Heiser- keit oder durch eine lokale Immun- suppression zu Mundsoor kommt, könne er nach der Anwendung den Mund ausspülen oder etwas essen.

Zuletzt lässt sie sich von Herrn Eber- hardt noch zeigen, wie er die beiden Medikamente anwendet und gibt ihm ein paar Hinweise zur korrekten

Bedienung.

p

SB

Die PTA ermittelt

Bei der Anwendung von Dosieraerosolen und Pulverinhalatoren ist

einiges zu beachten. So können nur etwa 20 Prozent der Patienten fehlerfrei

inhalieren. Andere wissen nicht, welches Spray ihnen im Akutfall hilft.

© Jayson Punwani / www.iStockphoto.com

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