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Archiv "Strukturanalyse der kassenärztlichen Versorgung in Nordrhein" (28.11.1974)

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Spektrum der Woche

DEUTSCHES ARZTEBLATT

Aufsätze • Notizen

THEMEN DER ZEIT:

Strukturanalyse der kassenärztlichen Versor- gung in Nordrhein Landarzt aus Passion

FORUM:

Modell einer Psychoso- matischen Krankenhaus- abteilung

Wie attraktiv ist der Arztberuf?

BRIEFE

AN DIE REDAKTION

DAS BLAUE PAPIER:

Rettungswesen und Katastrophenschutz Arzneimittelwesen

BEKANNTMACHUNGEN

PERSONALIA

FEUILLETON:

Äskulap in Rom

KUNSTMARKT:

Keine Spekulationen und keine Sensationen

Die Kassenärztliche Vereinigung bemüht sich, durch Modelle von Arzthäubern auch eine gleichmäßi- ge fachärztliche Versorgung in strukturell schwierigen Gebieten zu erreichen. Die Verteilung der Fach- ärzte bietet ein unterschiedliches Bild, das wesentlich durch die Ei- genart des Spezialgebietes geprägt wird. Facharztpraxen häufen sich naturgemäß in städtischen Zentren und fehlen teilweise in bevölke- rungsmäßig verdünnten Gebieten auf dem Lande.

Die Gründe dafür sind einleuch- tend. Sie ergeben sich unter an- derem auch aus der Notwendigkeit einer rationellen Ausnutzung um- fangreicher und teurer Einrichtun- gen und aus dem Umfang des Ein- zugsgebietes, das Voraussetzung für die wirtschaftliche Sicherung der Existenz eines Facharztes in freier Praxis ist. Insoweit stimmen die Auffassungen der Kassenärztli- chen Vereinigung und der Landes- regierung überein. In den Fällen, in denen eine unzureichende fach- ärztliche Versorgung in Verdün- nungsräumen aufzutreten droht, werden von der Kassenärztlichen

Vereinigung — wie auch im übri- gen Bundesgebiet — umfangreiche Maßnahmen im Rahmen des Kata- loges zur Sicherstellung, wie er im Blauen Papier auf dem diesjähri- gen Deutschen Ärztetag in Berlin aufgezählt wurde, ergriffen. Dazu gehören insbesondere Umsatzga- rantien, Zulagen für Ärzte auf dem Lande, Übernahme der Kosten für den organisierten Notfalldienst, einschließlich der Einrichtung von Funkdienstanlagen und Fahrbereit- schaften, Übernahme von Mietko- sten für Praxis- und Wohnräume, Gewährung von Zinszuschüssen und Zinssubventionen bei Darle- hensaufnahme von Kreditinstituten oder ERP-Mitteln, Gewährung von Darlehen zum Praxisaufbau und Bereitstellung von Praxisvertretern sowie Vorfinanzierung von Arzthäu- sern mit individuellen Vergünsti- gungen, wie Tilgung, Streckung und Bauträgerhilfe.

Kassenärztliche Versorgung hat sich ständig verbessert

In keinem Bereich des Landestei- les Nordrhein mit seinen 9,2 Millio- nen Einwohnern und seinen 8021

Strukturanalyse der

kassenärztlichen Versorgung in Nordrhein

Die Kassenärztliche Vereinigung Nordrhein hat auf Grund einer Er- hebung des Landesministers für Arbeit, Gesundheit und Soziales eine neue Strukturanalyse über die ambulante ärztliche Versorgung unter Beachtung regionaler Bedarfsplanung erstellt. Diese Struktur- analyse weist eindeutig aus, daß die ambulante ärztliche Versor- gung sowohl im primär-ärztlichen Bereich als auch auf fachärzt- lichem Gebiet sichergestellt ist. Zu diesem Ergebnis gelangt auch die nordrhein-westfälische Landesregierung in der Beantwortung einer Kleinen Anfrage (Drucksache 7/3989).

DEUTSCHES ÄRZTEBLATT Heft 48 vom 28. November 1974 3491

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Tabelle

1:

Entwiddung des Zugangs von Ärzten in der Zeit vom 1. 1. 1974 bis 30. 9. 1974

Zugänge Aachen

Duisburg Köln Düsseldorf

Abgänge Aachen Duisburg Köln Düsseldorf

Zugänge .1. Abgänge

praktische Ärzte

10 15 26 40 91

10 19 36 35 100 9

11

21

22 41

23 59

24 59

80 180

+ 158 + 149 Fachärzte Ärzte

insgesamt

26 36

41 56

75 101

96 136

238 329

Spektrum der Woche Aufsätze - Notizen

Strukturanalyse Nordrhein

Kassenärzten (Stand: 31. 12. 1973) braucht ein längerer Weg als sie- ben Kilometer zum nächsterreich- baren Arzt in Anspruch genommen werden. Und dabei sind sogar sol- che Entfernungen eine Seltenheit.

Darüber hinaus werden auch für den ambulanten Bereich Kranken- hausärzte zur kassenärztlichen Versorgung herangezogen, ebenso wie Werksärzte oder Ärzte an Ge- sundheitsämtern für die Durchfüh- rung von Krankheitsfrüherken- nungsmaßnahmen ermächtigt wer- den.

Wenn auch davon ausgegangen werden kann, daß der „Gesund- heitskonsum" der Bevölkerung stän- dig zunimmt, was letzten Endes auch auf eine wesentliche Lei- stungsausweitung und Leistungsver- besserung der gesetzlichen Kran- kenversicherung zurückzuführen ist, so hat sich dennoch die kas- senärztliche Versorgung ständig verbessert. Allein von Januar bis September 1974 hat die Zahl der für die ambulante Versorgung zur Verfügung stehenden Kassenärzte in Nordrhein um 149 zugenommen.

Das sind fast zwei Prozent der RVO-Kassenärzte, die in diesem Bereich tätig sind. Die Bevölkerung im Landesteil Nordrhein ist im glei- chen Zeitraum nur um 0,22 Prozent angewachsen. Schon daraus ergibt

sich, daß eine weitere Verbesse- rung der ärztlichen Versorgung in Nordrhein eingetreten ist.

Mit den Neuzugängen konnte gleichzeitig auch eine bessere Ver- teilung und eine verbesserte fach- ärztliche Versorgung in ländlichen Bereichen erreicht werden. Wäh- rend allerdings seit dem 1. 1. 1974 bis 30. 9. 1974 238 Fachärzte neu zugelassen wurden, betrug die Zahl der neuzugelassenen prakti- schen Ärzte nur 91. Insgesamt hat die Zahl der praktischen Ärzte al- lerdings um 9 abgenommen (Tabel- le 1).

In Engpaßgebieten, insbesondere in ländlichen Bereichen und Stadt- randgebieten, wurden 1973 allein von 52 vordringlich zu besetzenden Arztsitzen 46 besetzt. In den ersten drei Quartalen des Jahres 1974 konnte diese Zahl bereits über- schritten werden und beträgt 57 Arztsitze im ländlichen Bereich.

Die Landesregierung unterstützt die ärztliche Versorgung unterver- sorgter Gebiete durch eine erleich- terte Handhabung der Bestimmun- gen über die Erteilung der Berufs- erlaubnis für ausländische Ärzte in freier Praxis.

Der Erfolg ist bereits sichtbar: Im allgemeinen kann ein mit Umsatz-

garantie versehener Kassenarztsitz innerhalb von zwei Monaten be- setzt werden. Die marktwirtschaftli- chen Maßnahmen der Kassenärztli- chen Vereinigung beginnen zu greifen. Auch aus diesem Grunde lehnt die Landesregierung in Nord- rhein-Westfalen direkte Lenkungs- maßnahmen, die allein schon rechtlich nicht möglich wären — beispielsweise Zwangsverpflichtun- gen von Ärzten für bestimmte Arzt- sitze — ab. Es bleibt abzuwarten,

in welcher Fassung der Referen- tenentwurf zur Änderung des Kas- senarztrechts die gesetzgebenden Körperschaften passieren wird. Si- cher dürfte indes sein, daß aus den Strukturanalysen der KVen Folge- rungen gezogen werden, die die Versorgung der Bevölkerung auch bedarfsgerecht gestalten helfen.

Bisher hat sich keine KV solchen Notwendigkeiten verschlossen.

Die Strukturanalysen bilden die Grundlage für die planmäßige Aus- füllung einer gleichmäßigen und ausreichenden ambulanten Versor- gung.

Diesen Bemühungen könnte auch das von der KV Nordrhein in Hük- kelhoven/Ratheim (Kreis Heins- berg) errichtete Arzthaus Rech- nung tragen. Hier wurde in Ver- handlungen mit der Gemeinde ein Grundstück erworben, auf dem ein Arzthaus in Fertigbauweise bis Mit- te 1975 errichtet wird und in dem ein praktischer Arzt, ein Gynäkolo- ge, ein HNO-Arzt und ein Augen- arzt tätig werden. Dieses Modell in einem Einzugsbereich von 35 000 Einwohnern, in dem allerdings noch weitere Ärzte tätig sind, ist ein Zeichen für die Kombination primär-ärztlicher und fachärztlicher Versorgung auf dem Lande.

Differenzierte Beurteilung notwendig

Bei der Beurteilung der Qualität der ärztlichen Versorgung kann das Verhältnis Arzt/Einwohner, das in Nordrhein für den ambulanten Bereich bei 1:1108 liegt, nicht als alleiniger Maßstab herangezogen werden. Eine relativ ausgewogene

3492 Heft 48 vom 28. November 1974 DEUTSCHESARZTEBLATT

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Tabelle 2: Ambulant tätige Ärzte am 31. 12. 1971 und 30. 6. 1973 Regierungsbezirk Einwohner am Ärzte Einwohner

31. 12. 71 u. 30. 6. 73 je Arzt 1971 1973 1971 1973 1971 1973 Düsseldorf 5 688 695 5 682 030 4 791 5 104 1 187 1 113 Köln 3 532 214 3 561 289 3 012 3 238 1 173 1 100 Nordrhein 9 220 909 9 243 319 7 803 8 342 1 182 1 108

Tabelle 3: Ambulant tätige Ärzte nach Fachgebieten am 31. 12. 1971/73

Fachrichtung Regierungsbezirk Nordrhein Düsseldorf Köln

1971 1973 1971 1973 1971 1973 prakt. u. Allgem.-Ärzte

Anästhesisten Augenärzte Chirurgen Frauenärzte HNO-Ärzte Hautärzte Internisten Kinderärzte Laborärzte Lungenärzte

Magen- u. Darmärzte Mund- u. Kieferärzte Nervenärzte, Psychotherapeuten Neurochirurgen Orthopäden Pathologen Radiologen Urologen

1 960 1 970 1 336 1 373 3 296 3 343

31 50 25 31 56 81

223 235 139 148 362 383 206 224 117 123 323 347 351 394 202 227 553 621 225 235 130 134 355 369 160 168 90 99 250 267 704 771 385 425 1 089 1 196 233 251 169 186 402 437

23 26 24 29 47 55

57 55 42 41 99 96

4 4 1 4 5

6 6 4 3 10 9

124 147 72 93 196 240

2 2 2 2

113 125 72 80 185 205

18 21 1 1 19 22

121 133 77 86 198 219

63 76 43 48 106 124

Ärzte insgesamt 4 624 4 893 2 928 3 128 7 552 8 021 Spektrum der Woche

Aufsätze • Notizen Strukturanalyse Nordrhein

und den Notwendigkeiten gerecht werdende Verteilung der Ärzte er- gibt sich erst, wenn die tatsächli- che Inanspruchnahme der Ärzte in die Betrachtung einbezogen wird (Tabellen 2 und 3). So beträgt die durchschnittliche Fallzahl je Quar- tal bei allen Ärzten 1015, bei prakti- schen Ärzten 1097. Auch Praxisor- ganisation, Rationalisierung, Pra- xisablauf und Leistungsspektrum in der Praxis spielen eine wichtige Rolle; ebenso die Arbeitskapazität des Arztes. Für die fachärztliche Versorgung in ländlichen Berei- chen ist oft auch die Attraktivität des Arztsitzes ausschlaggebend.

Bei zunehmender Schließung be- stehender Belegkrankenhäuser in ländlichen Bereichen wird gerade den Fachdisziplinen HNO- und Au- genkrankheiten die Möglichkeit der operativen ärztlichen Tätigkeit ge- nommen. Es wäre sinnvoll, solche kleineren Belegkrankenhäuser in Praxiskliniken umzuwandeln und damit für den ambulanten und sta- tionären Bereich nutzbar zu ma- chen.

Auch die Einrichtung von Zweitpra- xen in ländlichen Bereichen ist eine Maßnahme der KV Nordrhein zur weiteren Verbesserung der ärztlichen Versorgung in ländli- chen Bereichen. Die KV stellt hier- bei die notwendigen Räume und das Instrumentarium unter Vorhalt zur Verfügung. Wie Stichprobener- hebungen ergeben haben, lassen sich oft auch Fachärzte in ländli- chen Bereichen als Allgemeinärzte nieder. Ein Beispiel hierfür ist das neue Arzthaus in Sindorf bei Köln.

Dort praktizieren vier Ärzte; ein praktischer Arzt, der die primär- ärztliche Versorgung sicherstellt, verfügt über drei Facharztanerken- nungen.

Weitere Maßnahmen

der Kassenärztlichen Vereinigung Für Sicherstellungsmaßnahmen hat die KV Nordrhein für das Jahr 1974 besondere Mittel in Höhe von sie- ben Millionen DM zur Verfügung gestellt. Hieraus werden alle

„marktwirtschaftlichen" und „flan-

kierenden" Maßnahmen finanziert.

Darunter fallen auch die Kosten für eine schnelle und pannenfreie Durchführung des Notfalldienstes während jeder Nacht sowie an Samstagen, Sonntagen und Feier- tagen.

Bisher wurden in Ballungsräumen zwölf Arztrufzentralen eingerichtet, weitere sind im Aufbau. Durch Ver- wendung von Funkgeräten soll ein für den Arzt rationellerer Einsatz und für den Patienten eine Verrin- gerung der Wartezeiten im Notfall- dienst erreicht werden. Die Zeit von der Anforderung des Arztes bis zu seinem Eintreffen beim hilfesu- chenden Patienten konnte hiermit

auf ein Mindestmaß beschränkt werden. Organisationsformen des ärztlichen Notfalldienstes, der als Teil der Sicherstellung betrachtet wird, bestehen bereits in den Städ- ten Oberhausen, Neuss, Bergisch Gladbach, Düsseldorf, Rheydt, Remscheid, Radevormwald und Hückeswagen. Für die Bereiche des Kreises Moers sowie in den Städten Siegburg, Troisdorf und Porz sind sie in Vorbereitung. In den Städten Wuppertal und Aachen werden Fahrten im Notfalldienst von über die Arztrufzentrale ge- steuerten Funktaxen durchgeführt, ähnliche Einrichtungen sind für Bonn, Duisburg und Krefeld vorge- sehen. Bei der Verwendung von

DEUTSCHES ARZTEBLATT Heft 48 vom 28. November 1974 3493

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Spektrum der Woche Aufsätze • Notizen

THEMEN DER ZEIT

Man kann einen Esel ans Wasser zwingen, aber nicht, daß er säuft.

So einfach ist die Sache nicht. Fra- ge des Bewerbers an sich selbst:

Bin ich ausreichend vorbereitet?

Frage an die Ausbilder: Habt ihr dem Kandidaten neben dem wis- senschaftlichen Rüstzeug auch den Zugang zur Allgemeinbildung auf breiter Grundlage verschafft?

Sprechstunden und Hausbesuche in der Landpraxis unterscheiden sich nämlich in ihrer Vertraulich- keit wesentlich von der Distanz und Anonymität einer Stadtpraxis.

Es ist daher keineswegs damit ge- tan, durch Gesetz oder Maßnah- men der Standesorganisationen ir- gendwelche Ärzte auf dem Land zu verteilen. Wer das Zeug zum Land- arzt nicht mitbringt, wird seine Pa- tienten enttäuschen und früher oder später scheitern. Das gilt in gesteigertem Maße für . beamtete Ärzte eines möglicherweise ver- staatlichten Heilwesens, die aufs Land geschickt werden würden.

Schon die erste Sprechstunde kann dem Landarzt die Augen öff- nen, daß er es mit Bauern, Hand- werkern, Gewerbetreibenden, Un-

ternehmern und deren Angehöri- gen zu tun hat, die sich tagtäglich mit den Widrigkeiten des einfachen Lebens herumschlagen und zu ausgeprägten Individualitäten ge- worden sind. Da hilft kein wissen- schaftlicher Dogmatismus und kei- ne Ideologie weiter, sondern nur weitherzige Toleranz, die alle Un- terschiede und Eigenheiten der Menschennatur hinzunehmen ver- steht. Deshalb steht unsichtbar über dem Eingang zur Landpraxis:

Nihil humanum mihi alienum.

Aus der Fülle wissenschaftlicher Ausbildung, aus fortlaufend stu- dierter Fachliteratur und regelmä- ßiger Teilnahme an Fortbildungs- veranstaltungen lernt der Landarzt und wer ein solcher werden will, schon bald — wie die Rosinen aus dem Kuchen — das Praktikable herauszuholen.

Mit den Medikamenten, die er in der Klinik kennengelernt hat, wird er in Kürze nicht mehr auskom- men. Es täte ihm daher gut, wenn er einige Erfahrungen aus der Hy- drotherapie, der Phytotherapie, der Diätetik, sonstigen Heilverfahren und aus der Krankenpflege mitbrin- gen würde oder doch zu sammeln

Strukturanalyse Nordrhein

Funkgeräten im Notfalldienst er- weist

sich die Zuteilung nur einer Funkfrequenz als ein erheblicher Mangel. Durch nicht-ärztliche Be- nutzer, aber auch durch benach- barte ärztliche Sender im Notfall- dienst, die die gleiche Frequenz benutzen müssen, werden erhebli- che Störungen verursacht. Die KV Nordrhein hat daher bereits Anfang dieses Jahres beim Bundesminister für das Post- und Fernmeldewesen die Zuteilung von weiteren Fre- quenzen beantragt. Bisher waren diese Bemühungen allerdings noch nicht erfolgreich.

Die derzeitige Entwicklung in der ambulanten ärztlichen Versorgung läßt die Annahme rechtfertigen, daß die Sicherstellung nicht nur quantitativ, sondern auch qualitativ gewährleistet und weiterentwickelt werden kann. Insofern stimmt die KV Nordrhein mit den von der Sachverständigenkommission beim Bundesministerium für Arbeit und Sozialordnung getroffenen Fest- stellungen und Empfehlungen überein. Auf diesem Boden läßt sich sehr wohl eine Weiterentwick- lung der Krankenversicherung und ärztlichen Versorgung erreichen.

Unter Berücksichtigung der Pro- gnosen über die Ausbildung von Medizinstudenten wird auch von der Zahl her eine Verbesserung der gesamtärztlichen Versorgung erreicht werden. Diese Vermutung ist auch auf die Trendbeobachtung zu stützen, wonach die Zahl der er- teilten Approbationen 1961 mit 1526 einen Tiefstand hatte und sich bis 1972 auf rund 7200 erhöhte.

Bundesregierung sowie Gesund- heitsminister und Senatoren der Länder vertreten schon heute die Auffassung, daß eine solche Zahl von erteilten Approbationen auf längere Dauer zu einem Überange- bot an Ärzten führen würden. Diese Befürchtungen geben der Trendbe- obachtung der KV Nordrhein recht.

Anschrift des Verfassers:

Dieter Pohl

Kassenärztliche Vereinigung Nordrhein

4 Düsseldorf 30 Tersteegenstraße 31

Landarzt aus Passion

Überlegungen zu dem Ruf „Ärzte auf's Land"

Edmund Drebber

„Ein Landarzt aus Passion — seit 45 Jahren", so stellte der Autor sich und sein Manuskript der Redaktion vor. Von „Passion" handelt und zeugt sein Artikel in mehrfacher Hinsicht. Er schildert die viel- fältigen Aufgaben, Belastungen und mitmenschlichen Verbindun- gen. die den Beruf des Landarztes kennzeichnen. Auch berichtet der Autor über mancherlei, was sich die sprichwörtliche Schulweis- heit nicht träumen läßt.

3494

Heft 48 vom 28. November 1974

DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

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