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Archiv "Bundesverband der Freien Berufe: Kritik an EU-Kommission" (05.05.1995)

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Selbständige in freien Heilberufen in Deutschland (Stand: 1. 1. 1995)

Ärzte Zahnärzte Tierärzte Apotheker andere freie Heilberufe

diall

16 790

Ni

9 626

6 780

1

2 054

18 664

1

2 450

6 380

Alte Bundesländer

92 556 39 339

42 800

Neue Bundesländer Quelle: Institut für Freie Berufe Nürnberg 1995

POLITIK

vorstehende EBM-Reform, bei der die AOK als Verhandlungspartnerin ja mit am Tisch sitzt.

AOK-eigener Qualitätszuschlag

Das eigentliche AOK-Hausarzt- Abo mache dabei dennoch Sinn, da es zusätzliche Angebote an die Hausärz- te beinhalte. Konkret denkt der AOK-Bundesverband an einen soge- nannten Qualitätszuschlag für die re- gelmäßige Teilnahme der „Abo-Ärz- te" an spezifischen hausärztlichen Qualitätszirkeln. Gegenüber den Ver- sicherten wäre dies sozusagen ein

„Gütesiegel", ein vorzeigbares Instru-

Zum Jahresbeginn gab es in Deutschland 564 000 selbständig täti- ge Freiberufler. „Das sind 15 000 mehr als noch vor einem Jahr", sagte der Präsident des Bundesverbandes der Freien Berufe (BFB), Dr. med. Horst Kohne, in Bonn vor Journalisten. Die Entwicklung in den alten Bundeslän- dern sei von einem „dynamischen Wachstum" gekennzeichnet. Die Zahl der Freiberufler stieg dort um 13 700 auf 492 600 an. In den neuen Bundes-

LEITARTIKEL/AKTUELL

ment im Wettbewerb der Kassen un- tereinander.

Beim Werben um eine neue Partnerschaft mit den Ärzten zeigt sich der AOK-Bundesverband je- doch weiterhin nicht zimperlich. Ei- nerseits setzt die AOK auf eine schiedlich-friedliche EBM-Reform im Sinne der neuen hausärztlichen Versorgungsstrukturen, andererseits läßt sie die Muskeln spielen. „Wir können uns nicht vorstellen, das Geld in den Tresor der Kassenärztli- chen Vereinigungen zu tragen, ohne Einfluß darauf zu haben, wie es ver- teilt wird", meint Dr. Nachtigal. „Wir wollen also, daß das Geld denjenigen Ärzten zugute kommt, die für AOK- Patienten bessere Qualität erbringen

ländern seien die „Gründerjahre in- zwischen in eine Phase der Stabilisie- rung übergegangen". Die Freien Be- rufe konnten dort lediglich einen An- stieg von 1 200 Selbständigen ver- zeichnen.

Unter den Berufsgruppen weisen die rechts-, wirtschafts- und steuerbe- ratenden Berufe das größte Wachs- tum auf, gefolgt von den naturwissen- schaftlich-technischen Berufen. Auch die Zahl der niedergelassenen Ärzte

und spürbare Rationalisierungserfol- ge erzielen."

Verhandlungen auch mit Hausärzten

Deshalb, so Nachtigal, sei der AOK-Bundesverband auch bereit, speziell mit den Hausärzten über ein sinnvolleres und besseres Honorie- rungssystem zu verhandeln. Trotz ge- genteiliger Beteuerungen bei den Pe- tersberger Gesprächen mit Bundesge- sundheitsminister Horst Seehofer scheint der Sicherstellungsauftrag der Kassenärztichen Vereinigungen für die AOK nach wie vor also nicht tabu zu sein. Josef Maus

ist weiter gestiegen. Anfang 1994 wur- den 106 000 Ärzte in eigener Praxis re- gistriert. Anfang 1995 waren es bereits etwa 109 000. Diesen Zuwachs be- gründet Kohne mit den Nachwirkun- gen des Gesundheitsstrukturgesetzes.

Mit scharfer Kritik hat der Bun- desverband der Freien Berufe auf Be- strebungen der Kommission der Eu- ropäischen Union reagiert, Preissiche- rungen für Freiberufler abzuschaffen Es müsse mit dem Mißverständnis aufgeräumt werden, daß privatrechtli- che Preisempfehlungen in anderen EU-Staaten mit den deutschen Ge- bührenordnungen identisch seien, mahnte Kohne. Eine solche Art von Preisabsprachen schränke den Wett- bewerb keineswegs sein. Schließlich entscheide nicht der Staat über die Gebührenhöhe, sondern Organisatio- nen in freier Meinungsbildung. Die Kommission argumentiere damit letztlich gegen staatliche Gesetze in Deutschland. Der BFB-Präsident for- derte die Bundesregierung auf, gegen die Absichten der Brüsseler Kommis- sion vorzugehen.

Sorge bereitet dem Bundesver- band der Freien Berufe auch die Aus- bildungssituation. So hätten die Frei- en Berufe 1994 fast 60 000 neue Aus- bildungplätze zur Verfügung gestellt.

Insgesamt bildeten sie etwa 170 000 Lehrlinge aus. 1995 sei jedoch ein „Ab- sacken der Lehrstellenzahlen zu beob- achten". Gründe für diesen Trend sind für Kohne unter anderem Honorar- kürzungen und sinkende Umsätze. Kli

Buncesver Band cer Freien Berufe

Kritik an EU-Kommission

A-1282 (16) Deutsches Ärzteblatt 92, Heft 18, 5. Mai 1995

Referenzen

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