DEUTSCH- CHINESISCHE LLSCHAFT
MEDIZIN
Eröffnungsveranstaltung der Jubiläumstagung in Beijing am 4. Oktober 1994. Von rechts: Der deutsche Bot- schafter in der Volksrepublik China, Dr. Armin Freitag, der Minister für Gesundheit der Volksrepublik China, Chen Minzhang, der Gastgeber der Tagung, Prof. Dr. Zhang Zhen Kong, der Präsident der Chinesisch-Deutschen Gesellschaft für Medizin, Prof. Dr. Wu Leide, der Präsident der Deutsch-Chinesischen Gesellschaft für Medizin, Prof. Dr. Wilhelm-Wolfgang Höpker.
POLITIK
H
erausragendes Ereignis der 9.Tagung der deutschen und chinesischen Gesellschaften für Medizin — die damit gleichzeitig ihr zehnjähriges Beste- hen begingen — war das Auswahlver- fahren für das Doktorandenpro- gramm Nach zweijähriger organisa- torischer Vorbereitung und intensi- ven Verhandlungen mit dem Gesund- heitsministerium in Peking haben 23 deutsche und 20 chinesische Hoch- schullehrer der Medizin zehn qualifi- zierte Ärzte chinesischer Universitä- ten ausgewählt, die innerhalb von zwei Jahren ihre Dissertation in der Bundesrepublik Deutschland erstel- len sollen.
Auch in Zukunft wird ein Schwer- punkt der Gesellschaften das Famu- lanten-Programm für deutsche Medi- zinstudenten sein. Dafür stehen den Studenten 15 Famulaturplätze an Uni- versitäten der Volksrepublik China zur Verfügung. Die bisherigen Famu- lanten hatten Gelegenheit, außer in selbst ausgewählten Fächern der west- lichen Medizin auch im Bereich der traditionellen chinesischen Medizin zu famulieren und sich Grundkenntnisse in der Akupunktur zu erwerben.
Die „Deutsche Medizin", die zum fünften Male als wissenschaftli- che Zeitschrift in chinesischer Spra- che preisgekrönt wurde und die im letzten Jahr ihr zehnjähriges Jubiläum
TAGUNGSBERICHT
feierte, soll künftig vom Springer-Ver- lag gefördert werden.
Ein völlig neues Konzept hinge- gen hat das Publikationsorgan der Gesellschaft, „ChinaMed", erhalten, und zwar soll es als Forum für Berich- te und Analysen aus allen Bereichen des chinesischen Gesundheitswesens und der deutsch-chinesischen Zusam- menarbeit in der Medizin dienen.
Die 10. gemeinsame Tagung bei- der Gesellschaften findet vom 28. bis 30. September 1995 in Berlin statt.
Schwerpunktthema ist die „Bevölke- rungsmedizin" Die chinesische Part- nergesellschaft und das Gesundheits-
ministerium in Peking haben neben zahlreichen Institutionen in Deutsch- land ihre Mitarbeit zugesagt. Einer der Höhepunkte wird die Eröffnung der Ausstellung über Chinesische Heilkunde und Pharmazie im Natur- heilkundemuseum Dahlem sein.
Die nächste Tagung in der Volks- republik China im Jahr 1996 wird mit dem Schwerpunktthema „Leberer- krankungen" nach Chengdu einberu- fen. Chengdu ist als Zentrum ver- schiedener Richtungen der traditio- nellen chinesischen Medizin bekannt Sowohl der (damalige) Bundes- minister für Forschung und Technolo- gie, Dr. Paul Krüger, als auch der Mi- nister für Gesundheit der Volksrepu- blik China, Chen Minzhang, und der Deutsche Botschafter in China, Dr.
Armin Freitag, würdigten die Bedeu- tung beider Gesellschaften. Die För- derung des akademischen Austau- sches wie auch der Austausch wissen- schaftlicher Erfahrungen trügen zur Vertiefung des gegenseitigen Verste- hens bei. — Für Interessenten an einer Mitgliedschaft in der Deutsch-Chine- sischen Gesellschaft für Medizin ist zuständig: Geschäftsstelle der Deutsch-Chinesischen Gesellschaft für Medizin e V., Dipl.-Kfm. Renate Hess, Herbert-Lewin-Straße 5, 50931 Köln, Tel 0221/40 04-238. Interessen- ten an einem Famulaturplatz in der Volksrepublik China können sich bis zum 30. Januar 1995 wenden an: Dr.
Philippa Kühn, Leonberger Weg 11, 89081 Ulm/Donau.
Wilhelm-Wolfgang Höpker
Deutsche und chinesische Medizin-Gesellschaften
Promotion in Deutschland - Famulatur in China
Chinesische und deutsche medizinische Wissenschaftler und Ärzte trafen sich anläßlich der 9.
gemeinsamen Tagung der Deutsch-Chinesischen Gesellschaft für Medizin und ihrer chinesi- schen Partnergesellschaft Anfang Oktober 1994 in Peking. Den rund 450 Teilnehmern wur- de ein umfangreiches Programm zum Thema „Bildgebende Diagnostik und interventionel- le Verfahren" präsentiert. Darüber hinaus fanden sechs Satellitenveranstaltungen statt, mit denen der medizinisch-wissenschaftliche Erfahrungsaustausch noch vertieft werden sollte.
Darunter waren ein Symposium „Labordiagnostik" in neun verschiedenen Städten Chinas, ein deutsch-chinesisches Psychiatrie-Seminar zur Therapie der Schizophrenie, ein zahnärzt- liches Symposium an der Kran Medizinischen Universität sowie eine Diskussion über aktuel- le Probleme medizinischer Tätigkeit mit Abschluß eines Partnerschaftsvertrages zwischen dem Tongji-Hospital (Wuhan) und dem Allgemeinen Krankenhaus Barmbek (Hamburg).
A-26 (26) Deutsches Ärzteblatt 92, Heft 1/2, 9. Januar 1995