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Archiv "Traditionelle Chinesische Medizin" (27.03.1992)

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Der Präsident der Deutsch-Chinesischen Gesellschaft für Medizin, Prof. Dr, W.-W. Höpker (links), im Gespräch mit dem Präsidenten der Chinesisch-Deutschen Gesellschaft für Medi-

zin, Prof. Dr. Dr. h.c. Qiu Fazu Foto: privat

Traditionelle Chinesische Medizin

VI. gemeinsame Tagung der Deutsch-Chinesischen und Chinesisch-Deutschen Gesellschaft für Medizin

T

atsächlich: Es war ein Wagnis.

Wie bereits im Vorwort des Programmes zur Tagung mit dem Titel „Traditionelle Chinesische Medizin — eine Bestandsaufnahme"

im vergangenen Jahr in Hamburg ausgeführt, hat es sich als schwierig erwiesen, ein solch komplexes The- ma auch nur leidlich repräsentativ und vor allem dem jeweiligen Sach- verhalt gerecht werdend zu diskutie- ren. Kaum war durch den ersten Vortrag im Plenum die Diskussion eröffnet, zeigten sich unüberbrück- bare Diskrepanzen in der Methodik ärztlicher Anwendungen und auch (oder gerade) im Ethos des Arztes.

Kaum einer der „Schulmediziner"

war bereit, eine Heilungsquote von 94 Prozent widerspruchslos hinzu- nehmen; kaum einer der Vertreter der Traditionellen Chinesischen Me- dizin konnte sich in die „Schulmedi- zin" so weit eindenken, daß die je- weils aufgeführten Methoden auch in verständlicher und nachvollzieh- barer Weise akzeptiert wurden.

Zwar war in einzelnen Beiträgen ver- sucht worden, die der westlichen Medizin zugeschriebene Trennung von Diagnose und Therapie nachzu- vollziehen — gerade dabei setzte je- doch die Kritik der Vertreter deutschsprachiger Ärzte aus dem Bereich der Traditionellen Chinesi- schen Medizin an.

Eine große Bereicherung waren die Werkstattgespräche. So über Akupunktur und Schmerzbehand- lung. Dabei sind einige gänzlich neue und erfolgversprechende Methoden diskutiert und den bisherigen tradi- tionellen chinesischen Vorgehens- weisen gegenübergestellt worden.

Kritischer ist der Ertrag des Werk- stattgespräches über Pharmaka der Traditionellen Chinesischen Medi- zin (aus der Sicht der modernen Pharmakalogie) zu werten. Es ist nicht gelungen, anerkannten Sach- verstand den Ausführungen der chi- nesischen Referenten gegenüberzu- stellen. Die Diskussion beschränkte sich demnach überwiegend auf die Methodik der verschiedenen darge- stellten Studien.

Wie ein roter Faden haben sich die Ausführungen von Herrn Dr. Dr.

Ots durch die Werkstattgespräche der Neurologie und Ophthalmologie

sowie der Orthopädie in den Diskus- sionsbeiträgen wiedergefunden. Ins- besondere in der Orthopädie, mehr noch in dem Werkstattgespräch der Bewegungs-und Atemtherapie stan- den praktische Übungen im Vorder- grund.

Die Doktoranden aus der Volks- republik China berichteten von ihren wissenschaftlichen Arbeiten und tru- gen den Inhalt ihrer Dissertationen vor. — Den Ausführungen der Fa- mulanten schlossen sich jeweils er- regte Diskussionen an. Sie haben über Vorgehensweisen der Traditio- nellen Chinesischen Medizin und der Kräutermedizin berichtet, sie ha- ben Fotos von Operationen und aus dem Kreißsaal mitgebracht, ganze Bildserien beschrieben die Vorge- hensweisen bei der Akupunktur. Oh- ne diese lebendigen und engagierten Berichte aus dem Krankenhausalltag in der Volksrepublik China bestände keine Möglichkeit, die beschriebe- nen ärztlichen Methoden in ihrer Wertigkeit und Bedeutung richtig einzuschätzen.

Fazit: Es bleibt festzuhalten, daß es einige Teilbereiche der Traditio- nellen Chinesischen Medizin gibt,

die ohne weiteres und mit großem Nutzen auch hier für den Patienten anwendbar erscheinen. Eine sehr viel größere Zahl der auf dem Kon- greß diskutierten therapeutischen Anwendungen gehört jedoch sicher- lich nicht in das Repertoire verant- wortungsbewußter Ärzte.

Die Deutsch-Chinesische Ge- sellschaft für Medizin hat mit ihrer Partnergesellschaft, der Chinesisch- Deutschen Gesellschaft für Medizin, vereinbart, auch in diesem Jahr in den Sommersemesterferien deut- schen Studenten eine Famulatur in China zu vermitteln. Interessenten, die im Sommersemester 1992 ihr 4.

Klinisches Semester absolviert und bereits in einem großen klinischen Fach famuliert haben, wenden sich bitte an: Priv.Doz.Dr.med.G.Arnold, Institut für Pathologie der Universi- tät Köln, Joseph-Stelzmann-Str. 9, W-5000 Köln 41, Tel: 0221/478-5257.

Anschrift des Verfassers:

Prof. Dr. W.- W. Höpker Pathologisches Institut Allgemeines Krankenhaus Barmbek

W-2000 Hamburg 60 A1-1104 (36) Dt. Ärztebl. 89, Heft 13, 27. März 1992

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