A-286 Deutsches Ärzteblatt 97,Heft 6, 11. Februar 2000
S P E K T R U M LESERBRIEFE/BÜCHER
Absprache mit dem Bun- desgesundheitsministerium eine Indikationsliste für ver- kehrsfähige Medikamente erstellen, die aufgrund des zertifizierten medizinischen Kenntnisstandes unverzicht- bar für die Krebsbehandlung sind. Unter Federführung der Arbeitsgemeinschaft In- ternistische Onkologie in der Deutschen Krebsgesell- schaft sind alle klinisch-wis- senschaftlichen Arbeitsge- meinschaften der Deutschen Krebsgesellschaft, die Ge- sellschaft für Pädiatrische Onkologie und Hämatologie sowie die Deutsche Gesell- schaft für Hämatologie und Onkologie beteiligt, um die- se Liste zu erarbeiten. Ei- ne derartige „Arzneimittel- Leitlinie für die Onkologie“
stellt gleichzeitig einen wich- tigen Beitrag zur Qualitätssi- cherung in der Onkologie dar . . .
Prof. Dr. K. Höffken, Deut- sche Krebsgesellschaft e.V., Paul-Ehrlich-Straße 41, 60596 Frankfurt/Main
Gesundheitspolitik
Zu dem Beitrag „Gedanken zur Zukunft der Krankenversicherung“ von Prof. Dr.
med. Eggert Beleites in Heft 45/1999:
Bedenkenswert
. . . Bei einsehbar notwen- diger Beitragssatzstabilität wird auch bei Ausschöpfung aller Möglichkeiten zum Spa- ren und Rationalisieren die
Rationierung von Gesund- heitsleistungen nicht zu ver- meiden sein. Ein Zustand, den wir in der DDR schmerzlich empfunden haben. Zu unse- rem jetzigen Wirtschaftssy- stem passt er nicht. Als Konse- quenz ergibt sich in meinen Augen: Es müssen mehr Fi- nanzmittel ins Gesundheits- wesen fließen! Dazu einige bedenkenswerte (sicher zum Teil unorthodoxe) Vorschlä- ge:❃Reduzierung der großen Zahl von Krankenversiche- rungen.
❃ Wegfall der Möglich- keit, beim Überschreiten der Pflichtversicherungsgrenze aus der GKV in die PKV zu wechseln.
❃ Einbeziehung von Be- amten und ähnlichen Berufs- gruppen in die GKV.
❃ Private Versicherung nur für die „Annehmlichkeiten“
wie Ein- und Zweibettzimmer, Krankenhaustagegeld etc.
❃ Nötigenfalls Erhöhung des Beitragssatzes in der GKV lediglich auf der Versi- chertenseite (aus Gründen der sozialen Gerechtigkeit, unter Umständen sogar pro- gressiv gestaffelt).
Für jeden Vorschlag ken- ne ich Gründe. Der letzte Punkt der Aufzählung würde den Versicherten klarma- chen, dass eine ständig ver- besserte Versorgung, die ge- wünscht wird, für gleich blei- bende Beiträge nicht zu reali- sieren und zu haben ist.
Dr. Christian Liebenow, Lin- denstraße 3, 17459 Koserow
ICD-10
Zur Diagnosenverschlüsselung:
Unpraktikabel
Der Schwachsinn dieser Diagnosenverschlüsselung und die Beflissenheit, mit der wir Ärzte ihn umsetzen, wird am besten durch den folgenden Temmler-Witz er- fasst:
Auf das Ansinnen ihres Professors, das Telefonbuch der Universitätsstadt auswen- dig zu lernen, antworten:
❃ der Philologe: „Warum?“
❃ der Jurastudent: „Bis wann?“
❃ der Mediziner: „Hab ich schon!“
Wessen krankes Hirn ist auf die Idee gekommen, ei- nen für den Gebrauch des niedergelassenen Arztes völ- lig unpraktikablen WHO-In- dex zu akzeptieren? Warum übernehmen wir einmal mehr kostenlos Aufgaben der Kas- senbürokratie?
Dr. med. Reinold Müller, Hauptstraße 131, 37688 Be- verungen
Neueingänge
MEDIZIN/WISSENSCHAFT Dietrich H. W. Grönemeyer:
Med. in Deutschland. Standort mit Zukunft, Springer-Verlag, Berlin, Heidelberg u. a., 2000, XIX, 396 Seiten, 74 Abbildungen, 14 Tabellen, broschiert, 39,90 DM Dieter Ukena, Klaus Rabe:
Inhalative Glukokortikoide zur Therapie obstruktiver Ventilati- onsstörungen. UNI-MED Science, UNI-MED Verlag, Bremen, 1999, 96 Seiten, 21 Abbildungen, Hard- cover, 79,80 DM
Max-Planck-Gesellschaft, München (Hrsg.): Fritz-Haber- Institut der Max-Planck-Gesell- schaft Berlin. Berichte und Mit- teilungen, Heft 1/99, 180 Seiten, zahlreiche Abbildungen, karto- niert, kostenlos zu beziehen beim Fritz-Haber-Institut der Max- Planck-Gesellschaft, Faradayweg 4–6, 14195 Berlin
Heinz Schilcher: Phytothera- pie in der Kinderheilkunde.
Handbuch für Ärzte und Apothe- ker, mit 110 Original-Monogra- phien der Sachverständigen-Kom- mission E beim Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinproduk- te, Berlin (BfArM), 3., überarbei- tete und erweiterte Auflage, Wis- senschaftliche Verlagsgesellschaft, Stuttgart, 1999, 174 Seiten, 7 Ab- bildungen, 8 Tabellen, 56 DM
Hans-Jürgen Holtmeier: Er- nährung des alternden Menschen.
Alterskrankheiten und Ernäh- rungsempfehlungen, Paperback WVG, 7., neu bearbeitete Aufla- ge, Wissenschaftliche Verlaggesell- schaft, Stuttgart, 1999, 264 Seiten, 38 Abbildungen, 86 Tabellen, kar- toniert, 49 DM
Erika Rey: Krankheitsverar- beitung und Lebensqualität nach rechtshemisphärischem Schlag- anfall. Haag + Herchen Verlag, Frankfurt am Main, 1999, 220 Sei- ten, kartoniert, 28 DM
Klaus Diedrich (Hrsg.):
Gynäkologie und Geburtshilfe.
Springer-Verlag, Berlin, Heidel- berg u. a., 2000, XXIII, 709 Sei- ten, 356 überwiegend farbige Ab- bildungen in 499 Einzeldarstel- lungen, 188 Tabellen und CD- ROM, gebunden, 149 DM
Walter Siegenthaler (Hrsg.):
Differentialdiagnose innerer Krankheiten.18., vollständig neu bearbeitete Auflage, Georg Thie- me Verlag, Stuttgart, New York, 2000, XXXVI, 1 020 Seiten, 716 meist farbige Abbildungen in 889 Einzeldarstellungen, 235 Tabellen, gebunden, Lehrbuch, 199 DM
Wolfgang F. Dick, Friedrich Wilhelm Ahnefeld, Peter Knuth (Hrsg.): Logbuch der Notfallme-
dizin. Algorithmen und Checkli- sten, 2., überarbeitete und erweiter- te Auflage, Springer-Verlag, Ber- lin, Heidelberg u. a., 2000, XXI, 198 Seiten, Sonderfall, 49,90 DM
Andreas Beck: Andreas Grüntzig – Eine Idee verändert die Medizin. Clio-Verlag, Kon- stanz, 1999, 349 Seiten, 25 DM
Rainer Hellweg: Der Nerve Growth Factor bei neuropsych- iatrischen Erkrankungen. Ein pleiotroper Modulator mit peri- pherer und zentralnervöser Wir- kung (Monographien aus dem Gesamtgebiet der Psychiatrie, Band 95), Dr. Dietrich Steinkopff Verlag, Darmstadt, 2000, 253 Sei- ten, gebunden, 148 DM
NACHSCHLAGEWERKE Deutsches Institut für me- dizinische Dokumentation und Information (DIMDI) (Hrsg.):
ICD-10-Diagnosenthesaurus.
Sammlung von Krankheitsbegrif- fen im deutschen Sprachraum, verschlüsselt nach der Internatio- nalen statistischen Klassifikation der Krankheiten und verwandter Gesundheitsprobleme (ICD-10, Version 1.3 [1. Juli 1999]), Versi- on 3.0 – Stand Januar 1999, Deut- scher Ärzte-Verlag, Köln, 2000, XIII, 624 Seiten, 39,80 DM
MSD Manual Handbuch Gesundheit. Medizinisches Wis- sen und ärztlicher Rat für die ganze Familie, Mosaik Verlag, München, XX, 1 514 Seiten, far- big illustriert, gebunden, mit Schutzumschlag, 69,90 DM
Kassenärztliche Bundesver- einigung (Hrsg.): Verzeichnis besonderer Kostenträger im Ab- rechnungsverkehr mit Kassen- ärztlichen Vereinigungen. Bun- desrepublik Deutschland, Dienst- auflage der Kassenärztlichen Bundesvereinigung, 48. Ausgabe, Stand: 1. 10. 1999, Deutscher Ärz- te-Verlag, Köln, 1999, 54 DM
SONSTIGES
Eberhard Göpel, Günter Höl- ling (Hrsg.): Macht •Geld •Pa- tientInnen • Gesund? Anregun- gen für eine Gesundheitsreform, Mabuse-Verlag, Frankfurt/Main, 1999, 258 Seiten, 38,80 DM
Theodor R. K. Nasemann:
Spiel und Pflicht. Hautarzt und Hochschullehrer, Soldat, Samm- ler und Schriftsteller, Verlag Dr.
Kova`´c, Hamburg, 1999, 422 Sei- ten, 59,80 DM
Andreas Kruse, Eric Schmitt:
Wir haben uns als Deutsche ge- fühlt. Lebensrückblick und Le- benssituation jüdischer Emigran- ten und Lagerhäftlinge, Steinkopff Verlag, Darmstadt, 2000, X, 286 Seiten, gebunden, 49 DM