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Archiv "Von der ICD-9 zur ICD-10" (18.04.1997)

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E-Klassifikation der äußeren Ursa- chen. In der ICD-10 enthält das Kapi- tel XXI „Faktoren, die den Gesund- heitszustand beeinflussen und zur Inanspruchnahme von Einrichtungen des Gesundheitswesens führen“. Von diesen sind beispielsweise nicht- kranke Zustände, Vorsorgeuntersu- chungen, Impfungen und die Schwan- gerschaftsüberwachung für die Doku- mentation besonders wichtig. Das Kapitel XX beinhaltet „Äußere Ursa- chen von Morbidität und Mortalität“.

Das sind insbesondere die Unfallar- ten, andererseits aber auch Kompli- kationen und Folgezustände. (Übri- gens sind die in der Öffentlichkeit seinerzeit diskutierten und teilweise auch in der ICD-9 vorhandenen „dis- kriminierenden“ Schlüsselnummern ohnehin kaum Gegenstand der ärztli- chen Dokumentation.)

Der amtliche „Operationenschlüs- sel nach § 301 SGB V (OPS-301) – In- ternationale Klassifikation der Prozedu- ren in der Medizin“ (ICPM), der im DIMDI unter Beteiligung verschiede-

ner Partner entwickelt worden ist, muß seit 1. Januar 1995 beziehungsweise 1996 für die Datenübermittlung an die Krankenkassen, für die Definition der Sonderentgelte und Fallpauschalen und für die Operationsstatistik der Lei- stungs- und Kalkulationsaufstellung be- nutzt werden. Probleme des Urheber- rechts und der Nutzungsrechte der ICPM müssen dringend geklärt wer- den, um die Autorisierung durch die wissenschaftlichen medizinischen Fachgesellschaften zu ermöglichen.

Das ist die Voraussetzung für die sachgerechte Fortschreibung des OPS-301.

Neue Wege

zur Schlüsselpflege

Es müssen deshalb neue Wege der Schlüsselpflege und Verbesserung der Entgeltdefinitionen gefunden werden, um die gravierenden Mängel und die damit verbundenen Ir- ritationen und Mehrarbeiten auf die-

sem Gebiet zu beheben. Dabei ist aus Gründen der leistungsbezogenen und wissenschaftlichen Dokumentation auch die Erweiterung des bisherigen Operationenschlüssels um andere wichtige medizinische Prozeduren notwendig, zum Beispiel radiologi- sche und andere physikalische Ver- fahren, Laborverfahren und Arznei- mitteltherapie. Die amtliche Ausgabe des OPS-301 muß um ein ver- bindliches alphabetisches Verzeichnis ergänzt werden, das bisher erst in ei- ner Verlagsversion vorliegt.

Insgesamt ist eine bessere Be- rücksichtigung der Bedürfnisse der operierenden Disziplinen anzu- streben und langfristig, gegebenen- falls aber schon im Zusammenhang mit der Anwendung der ICD-10, die Einführung einer den praktischen und wissenschaftlichen Ansprüchen besser genügenden und umfassenden Prozedurenklassifikation (zum Bei- spiel das in den USA in Entwicklung befindliche ICD-10 PCS [Procedure Classification System, 1996] und für

A-1054 (38) Deutsches Ärzteblatt 94,Heft 16, 18. April 1997

T H E M E N D E R Z E I T AUFSÄTZE

Ein im März 1996 mit Unterstützung des Bundesmini- steriums für Gesundheit eingesetzter ICD-10-Arbeitsaus- schuß hat auf der Basis einer dreiseitigen Rahmenverein- barung seine Arbeiten inzwischen abgeschlossen, so daß die geplanten ICD-10-Probeläufe jetzt beginnen können.

Er war aus Experten der Spitzenverbände der gesetzlichen Krankenversicherung, der Kassenärztlichen Bundesverei- nigung und der Deutschen Krankenhausgesellschaft gebil- det worden, um die amtliche deutschsprachige Fassung der

„Internationalen statistischen Klassifikation der Krankhei- ten und verwandter Gesundheitsprobleme“ (ICD-10) für die Zwecke der §§ 295 und 301 Sozialgesetzbuch V (SGB V) zu überarbeiten. Dabei war einer Expertenarbeitsgrup- pe aufgetragen worden, eine praxisgerechtere Fassung der ICD-10 zu erarbeiten, die die datenschutzrechtlichen Be- stimmungen strikt beachtet, eine Kodierung nach dem für die Leistungsabrechnung und -dokumentation notwendi- gen Umfang gewährleistet und den Differenzierungsgrad der Diagnosen auf das Maß begrenzt, das für die Wahrneh- mung der gesetzlichen Aufgaben der Krankenkassen not- wendig ist. Die regionalen Modellversuche haben am 1. April 1997 auf freiwilliger Grundlage in etwa 20 Prozent der Vertragsarztpraxen in Niedersachsen und in Sachsen- Anhalt begonnen. Die Ergebnisse werden die endgültige Überarbeitungsfassung der ICD-10 beeinflussen, die ab 1. Januar 1998 nach Veröffentlichung durch den Bundes- minister für Gesundheit im „Bundesanzeiger“ in der am- bulanten und stationären Gesundheitsversorgung flächen- deckend angewendet werden soll.

Die vollständige amtliche ICD-10-Fassung enthält fast 14 500 Schlüsselnummern und -bereiche, von denen etwa 3 700 auf das für die gesetzlich vorgeschriebene Verschlüs- selung gestrichene Kapitel XX entfallen. Die vollständige überarbeitete ICD-10 („Arbeitsausgabe“) sieht für die primäre Verschlüsselung 8 756 Schlüsselnummern vor. Als Teil davon wurde ein ICD-10-Basisschlüssel („Minimal- standard“) definiert, der mit 2 879 Schlüsselnummern nur ein Drittel aller Schlüsselnummern der Arbeitsausgabe ent- hält und inzwischen vom Zentralinstitut für die kassenärzt- liche Versorgung in der Bundesrepublik Deutschland (ZI), Köln, in systematischer und alphabetischer Ordnung einschließlich einer Verschlüsselungsanleitung veröffent- licht worden ist. Als zusätzliche Verschlüsselungshilfe hat das ZI einen Diagnosenthesaurus herausgegeben, der in al- phabetischer Ordnung mehr als 10 000 ärztliche Krank- heitsbegriffe mit der zugehörigen ICD-10-Schlüsselnum- mer enthält. Diese ZI-Veröffentlichungen wurden allen Herstellern von Praxissoftware auch als Dateien zur Verfü- gung gestellt, wodurch ein gewisses Maß an Einheitlichkeit und Qualität bei der Verschlüsselung erreicht werden soll.

Die Diagnosenverschlüsselung nach dem Basisschlüssel ist gemäß dem Vorschlag des ICD-10-Arbeitsausschusses für die Zwecke des § 295 SGB V ausreichend für Ärzte in der hausärztlichen Versorgung und im organisierten Not- falldienst sowie für Ärzte in der fachlichen Versorgung, so- weit sie gebietsfremde Diagnosen verschlüsseln. Ärzte in der fachärztlichen Versorgung sollen die Diagnosen ihres Fachgebietes nach der vollständigen ICD-10-Arbeitsaus- gabe verschlüsseln, die in der stationären Versorgung (§ 301 SGB V) generell benutzt werden soll. EB

Von der ICD-9 zur ICD-10

Referenzen

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