Frohe Ostern: Bunny hat gekündigt Zeichnung: Murschetz/Süddeutsche Zeitung
Die Information:
Bericht und Meinung NACHRICHTEN
Stabile
Arzneimittelpreise
Die Arzneimittelpreise sind in den ersten drei Monaten dieses Jahres nahezu konstant geblieben. Das Preisniveau blieb im Monat März gegenüber Februar 1982 unverän- dert. Im gesamten Jahr 1981 er- höhten sich die Arzneimittelpreise um rund fünf Prozent. Dies geht aus dem „GKV-Arzneimittelindex"
des Wissenschaftlichen Instituts der Ortskrankenkassen — WIdO Bonn-Bad Godesberg, hervor. Zu der geringen Preissteigerungsrate und der Tendenz zur Stabilisie- rung hat ohne Zweifel auch der sogenannte Preissockel von zwei Prozent aus dem Jahre 1980 bei- getragen. Denn jede Preiserhö- hung im Verlaufe eines Jahres muß in den Folgeperioden ange- rechnet werden, selbst wenn in diesen keine weiteren Preissteige- rungen mehr zu verzeichnen wä- ren. Dieser „Preissockel" stellt so- mit die Untergrenze für den mittle- ren jährlichen Preisanstieg dar.
Der Index zeigt auch, daß sich die Herstellerfirmen zunehmend auf die veränderten politischen und ökonomischen Rahmenbedingun-
gen einstellen und auch den im April 1981 erhobenen Appell des Bundesverbandes der Pharmazeu- tischen Industrie (BPI), Frankfurt, beachtet haben, die Preise mög- lichst stabil zu halten. Die Aufrufe zur Preisdisziplin des Verbandes sollen noch bis Ende 1982 fortwir- ken. Die Unterstellung, daß die Arzneimittelfirmen vor allem bei den umsatzstarken Präparaten überproportionale Preiserhöhun- gen vornehmen würden, wird zu- mindest für den Beobachtungs- zeitraum widerlegt. So erhöhten sich die Preise der 500 umsatz- stärksten Medikamente, mit denen 47 Prozent des Umsatzes mit den gesetzlichen Krankenkassen er- zielt werden, nur um 1,4 Prozent (März 1982 gegenüber dem Vor- jahr), wohingegen sich die Preis- komponente beim „Restumsatz"
um 2,2 Prozent erhöhte. Die Preis- entwicklung in den einzelnen Indi- kationsgruppen ist unterschied- lich: Während bei Analgetika/An- tirheumatika, Magen-Darm-Mitteln und Antihypertonika ein über- durchschnittlicher Preisanstieg zu verzeichnen war, wurden die Prei- se für Psychopharmaka, durchblu- tungsfördernde Mittel und Kardia- ka durchschnittlich oder unter- durchschnittlich angehoben. EB
Öffentliche
Veranstaltung der KBV:
Datennutzung und Datenschutz
Die nächste Sitzung der Vertreter- versammlung der Kassenärztli- chen Bundesvereinigung (KBV) ist für den 11. Mai 1982 nach Münster einberufen worden. Die Veranstal- tung (Beginn 10 Uhr im Kongreß- saal der Halle Münsterland) wird mit dem „Bericht zur Lage" des Vorsitzenden des KBV, Dr. Hans Wolf Muschallik (Köln), eröffnet.
In der Nachmittagsveranstaltung greift die KBV-Vertreterversamm- lung in Abstimmung mit der The- matik des 85. Deutschen Ärzteta- ges (der am 12. Mai in Münster beginnt) das Thema „Datennut- zung und Datenschutz in der ge- setzlichen Krankenversicherung"
auf. Neben den Mitgliedern der Vertreterversammlung wird eine Reihe prominenter Referenten und geladener Gäste an der Ver- anstaltung teilnehmen.
Nach dem Grußwort des Präsiden- ten der Bundesärztekammer und des Deutschen Ärztetages, Dr.
Karsten Vilmar (Bremen), referiert Privatdozent Dr. med. Friedrich- Wilhelm Schwartz (Köln), der Ge- schäftsführer des Zentralinstituts für die kassenärztliche Versor- gung (ZI), über aktuelle und grundsätzliche Fragen des Daten- schutzes und der Datennutzung.
Danach folgen Statements zum Generalthema: Aus der Sicht des Politikers referiert der parlamenta- rische Staatssekretär im Bundes- ministerium für Arbeit und Sozial- ordnung, Hermann Buschfort (Bonn); aus der Sicht des Daten- schutzes Prof. Dr. jur. Hans-Peter Bull (Bonn), der Bundesbeauftrag- te für den Datenschutz; aus der Sicht der gesetzlichen Kranken- kassen Dr. jur. Franz-Josef Oldi- ges, der Geschäftsführer des Bun- desverbandes der Ortskranken- kassen, Bonn-Bad Godesberg. Die sich anschließende Diskussion moderiert der Internist Dr. med.
Ottfrid Schaefer (Kassel). EB Ausgabe A/B DEUTSCHES ÄRZTEBLATT 79. Jahrgang Heft 16 vom 23. April 1982 21