Spektrum der Woche Aufsätze - Notizen
AUS DEN BUNDESLÄNDERN
genheit eingerichtet wurde. Nun- mehr erwägt die Busverkehrsstelle in Bad Kreuznach, diesen Bus wie- der ausfallen zu lassen, weil die Verkehrsbilanz negativ sei. In einer Diskussion stellten der Obmann der Kreisärzteschaft in Bad Kreuz- nach, der Zweite Vorsitzende der Vertreterversammlung der KV Ko- blenz und der Landrat des Kreises Bad Kreuznach dazu fest, der Ab- bau von lebensnotwendigen Ver- kehrsverbindungen würde den Be- strebungen zuwiderlaufen, die ärzt- liche Versorgung in ländlichen Be- reichen weiter zu verbessern.
Der Landrat des Kreises Bad Kreuznach hat bereits der zustän- digen Bundesbahndirektion seine Besorgnis dargelegt. Er erklärte, der Ausfall dieser Verkehrsverbin- dung würde eine Flut von Kranken- besuchen nach sich ziehen, vor al- lem bei älteren Leuten und solchen Patienten, die nicht über einen ei- genen Wagen verfügen. Darunter würde die medizinisch-technische Betreuung der Patienten leiden müssen.
Dies hätte eine Erschwerung der vordiagnostischen Untersuchungen für die Krankenhäuser zur Folge und müßte auch dort zu einer Mehrbelastung führen.
Die KV Koblenz weist in diesem Zusammenhang darauf hin, daß die Gemeinschaftspraxis in Winterburg mit zwei Ärzten, einer MTA und drei Arzthelferinnen allein 187 Zuk- kerkranke betreut, ein sogenanntes großes Labor unterhält, alle we- sentlichen gynäkologischen Unter- suchungen durchführt und auch kleine chirurgische Eingriffe aus- führt. Sie entlaste damit wesentlich die Krankenhäuser in diesem Be- reich.
Die KV Koblenz hat auch den So- zialminister Dr. Heinrich Geißler gebeten, sich beim Minister für Wirtschaft und Verkehr auch aus Gründen der kassenärztlichen Ver- sorgung um eine Verbesserung der Verkehrsverhältnisse in ländlichen Gebieten von Rheinland-Pfalz zu bemühen. KV-Ko
HESSEN
Mehr als ein Drittel der Arzneimittelproben beanstandet
Bei 37,7 Prozent der insgesamt 371 aus Herstellerbetrieben und Apo- theken stammenden Arzneimittel- proben hat das Staatliche Chemi- sche Untersuchungsamt Wiesba- den nach Mitteilung des Sozialmi- nisteriums im Jahre 1974 Anlässe für Beanstandungen gefunden. Al- lerdings sei ein Teil der Proben ge- zielt entnommen worden. Trotzdem sei eine deutliche Verbesserung gegenüber dem Vorjahr zu ver- zeichnen, als noch über 45 Prozent der Proben bemängelt wurden. Die festgestellten Mängel bezogen sich unter anderem auf die mangelnde Qualität bei acetylsalicylsäurehal- tigen Kopfschmerzmitteln sowie auf die Wirksamkeit von Multivitamin- präparaten, die durch zu lange La- gerung gelitten hatten. WZ
BADEN-WÜRTTEMBERG
Parksonderregelung für Ärzte bleibt
In einer Stellungnahme zu einem Antrag von mehreren CDU-Land- tagsabgeordneten hat es das In- nenministerium abgelehnt, die in Baden-Württemberg geltende Re- gelung zu ändern, nach der Ärzte bei dringenden Krankenbesuchen ihr Fahrzeug in Park- oder Halte- verboten abstellen können. Dies ist in Baden-Württemberg dann mög- lich, wenn der Arzt an seinem Fahrzeug ein von der Ärztekammer ausgegebenes Schild mit der Auf- schrift „Arzt — dringender Kran- kenbesuch" anbringt.
Das baden-württembergische In- nenministerium weist darauf hin, daß nach der neuen Regelung in Nordrhein-Westfalen die Straßen- verkehrsbehörde Ärzten für solche Fälle eine Ausnahmegenehmigung erteilen kann. In beiden Ländern müsse der Arzt jedoch die Interes-
sen zwischen dem gefährdeten Pa- tienten und den Gefahren und Nachteilen für andere Verkehrsteil- nehmer abwägen. Die Regelung in Baden-Württemberg, heißt es in der Stellungnahme abschließend, führe im Ergebnis zum gleichen Ziel, sei jedoch einfacher. .DÄ
Modelleinrichtung für sozial-psychiatrische Forschung
Um die Vorbeugung, Behandlung und Rehabilitation psychischer Er- krankungen wesentlich zu verbes- sern, hat der baden-württembergi- sche Ministerrat der Errichtung ei- nes überregionalen Modellinstitu- tes für sozialpsychiatrische For- schung in Mannheim grundsätzlich zugestimmt. Zu den Aufgaben des Institutes, von dem auch eine Ent- lastung der psychiatrischen Lan- deskrankenhäuser erwartet wird, zählen vor allem Forschungen in der Psychiatrie, der psychosomati- schen Medizin und Psychotherapie, der klinischen Psychologie und der Medizinsoziologie mit Schwerpunkt in den Bereichen der psychiatri- schen Epidemiologie sowie Vor- beugung, Behandlung und Rehabi- litation bei psychischen Erkrankun- gen (dazu auch: DEUTSCHES ÄRZTEBLATT, Heft 45/1974, Sei- te 3219). DÄ-BW
NIEDERSACHSEN
Notfall-Ausweis auch von der Apotheke
Der Landes-Apotheker-Verein Nie- dersachsen hat allen seinen Mit- gliedern einige Exemplare des bundeseinheitlichen Notfall-Aus- weises übermittelt, damit er auch auf diesem Wege interessierten Pa- tienten zur Verfügung gestellt wer- den kann. Gerade im Hinblick auf die Urlaubszeit hält der Landes- Apotheker-Verein diesen Ausweis für bedeutsam, weil er mehrspra- chig abgefaßt ist und im Ausland nützlich sein kann. WZ 2176 Heft 30 vom 24. Juli 1975 DEUTSCHES ÄRZTEBLATT