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Archiv "NOTFALL-AUSWEIS: Gänzlich unbekannt" (15.10.1987)

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BIERKONSUM

Zu einem Beitrag in Heft 28/29, 1987:

Alkoholfreie Biere?

Einstiegsdroge?

. . .

Ich halte es für not- wendig, daß sich Ärzte ge- genüber dem Problem Alko- holismus eindeutig verhalten.

Alkoholismus ist ein großes medizinisches und soziales Problem. Bier ist Einstiegs- droge Nr. 1. Alkoholfreies Bier ist dabei kein Ausweg, sondern der Versuch der Brauereien, die Abhängig- keit auf niedrigerem Niveau aufrecht zu halten. Verschlei- ernde und beschönigende Ar- tikel wie der des Herrn Mer- garten sollten im Deutschen Ärzteblatt nicht so stehen- bleiben. Deshalb habe ich diesen Brief geschrieben.

In bezug auf Alkohol ha- ben wir als Ärzte die seltene Chance, nicht nur kurativ zu arbeiten. Wir sollten diese Chance nicht vergeben, in- dem wir der Brauerei-Indu- strie helfen, Märkte zu er- schließen und den Bierkon- sum noch zu fördern, den wir weiß Gott aus einer anderen Ecke sehen als unter dem Siegel des bairischen Rein- heitsgebotes von 1516 . . .

Dr. med. Karl-Heinz Bay- er, Forsthausstraße 5, 7605 Bad Peterstal-Griesbach 1

NOTFALL-AUSWEIS

Über den „Europäischen Not- fall-Ausweis":

Gänzlich unbekannt

Sie berichten, daß sicher- gestellt sei, daß Rettungs- dienstpersonal bei einem Un- fall oder Notfall am bewußt- losen Patienten nach dem

„neuen" Notfallausweis .. . sucht. Wer stellt dies sicher, wie kann er das, beziehungs- weise stellt derjenige sich die Sicherstellung vor, möchte ich fragen.

Ich bin seit Jahren tätiger Rettungsarzt (Notarzt) am größten Rettungszentrum der

Hansestadt Hamburg. Wir versorgen mit einem NAW und einem Rettungshub- schrauber (SAR HH 71) Hamburg und einen Radius von 50 km um die Stadt. Lei- der muß ich Ihnen bekannt geben, daß dieser „Europä- ische Notfallausweis" uns gänzlich unbekannt ist, wir also leider auch nicht direkt danach suchen.

Die Tatsache der Sicher- stellung solch einer Suche er- scheint mir somit sehr zwei- felhaft, offensichtlich ist die Informationsverbreitung zu diesem wohl gut gemeinten Papier sehr mangelhaft gewe- sen. Sollte ein derartiger Paß eine ausreichende Verbrei- tung und auch Nutzung erlan- gen, ist eine intensive und ausgedehnte Veröffentli- chung durch offizielle Stellen erforderlich, oder handelt es sich um eine „wirtschaftlich betrachtete Privatinitiative?"

Zumindest eine Information der im Rettungsdienst aktiv beteiligten Zentren ist in bei- den Fällen obligat. Bei Un- fällen oder sonstigen Be- handlungen im häuslichen Bereich suchen oder fragen selbstverständlich auch wir oft nach derartigen Unterla- gen oder Dokumentationen von speziellen Risiken, Be- handlungen etc. Diese sind bei Unfällen aber meist in der Kleidung oder irgendwelchen Taschen aufbewahrt gewesen und schon verschwunden, in der Hektik von Ersthelfern verlegt etc. Genauso ist es im häuslidhen Bereich meist frustran, diese Unterlagen von aufgeregten Angehöri- gen suchen zu lassen.

Diesbezüglich kann ich leider keine statistisch gesi- cherten Untersuchungen über die Zahl der Nutzung von Notfallpässen nennen, ich berichte aus persönlicher Erfahrung. Eine derartige Erhebung bei Rettungs- dienstpersonal wäre sicher- lich aufschlußreich. Generell ist zu bemängeln, daß es zu- viele unterschiedliche „Er- ste-Hilfe-, Unfall-, Dialyse-, Organspender-, Schrittma- cher-Pässe" gibt, welche meist nicht nur unübersicht-

lich und uneinheitlich gestal- tet, sondern aus oben ge- nannten Gründen unzweck- mäßig sind. Eventuell soll dieser neue Paß ja einige der Informationen zusammenfas- sen, nur schade, daß es wie- der in Form eines Passes ge- schieht.

Derartig wichtige Infor- mationen sollten für den Fall einer Notsituation am Kör- per, zum Beispiel in Form ei- ner Kette getragen werden.

Auch hier gibt es zahlreiche Systeme, aber nur sehr weni- ge wirklich brauchbare, wel- che tatsächlich in der Notfall- situation hilfreich, schnell nutzbar und auch durabel und wiederverwendbar sind.

Ein technisch ausgereiftes, den aktuellen Bedürfnissen gerecht werdendes System, welches demnächst auf den Markt kommen soll, liegt mir derzeit zur Prüfung vor. In- teressenten stehe ich zwecks weiterer Information gern zur Verfügung.

Dr. med. Thorsten Münch Notarzt, Siemssenstraße 1, 2000 Hamburg 20

TRANSPARENZ

Zur Diskussion über Transpa- renz von Abrechnungen:

Anregung

Ich halte die Abrech- nungstransparenz gegenüber den Kassen für durchaus ge- rechtfertigt. Wäre es aber nicht an der Zeit, daß die Ab- rechnungen der Ärzte gegen- über den KVen auch einmal transparenter gemacht wer- den? Wäre es nicht möglich, hier eine kaufmännische Buchführung einzuführen?

Die Ärzte geben ihren Origi- nalschein (Originalrechnung) an die KV. Später erhält man eine sicher richtige Abrech- nung von der KV. Interessie- ren würde allerdings, ob auf einzelnen Scheinen Positio- nen gestrichen sind.

Wäre es nicht möglich, die Krankenscheine, wie viele andere Formulare, im Durch- schreibeverfahren zu erstel- len? Beide Teile wären einzu-

reichen, der 2. Teil wird dem Kassenarzt nach eventueller Korrektur durch die KV zu- rückgesandt.

Dies sollte nur eine Anre- gung sein. Ich halte es doch für sinnvoll, daß auch im Ab- rechnungsverfahren der Ärz- te eine kaufmännische Buch- führung eingeführt wird.

Dr. Doorentz, Praxiskli- nik, Zur Kleinen Örtze 9, 3042 Munster

PFADFINDER

Zum Beitrag „Gesundheitsbil- dung als Erlebnis" von Dr. Johan- nes Winter in Heft 30/1987:

Neue Konzepte

Herzlichen Dank für Ihre Würdigung der gesundheits- bildenden Aspekte von Jugendarbeit. Leider gibt es auch hier — wie überall — Licht und Schatten. Der er- hobene Zeigefinger ist auch in der Jugendarbeit vielerorts noch das heimlich meist be- nutzte Werkzeug. Trotzdem regt sich in den letzten Jahren in einigen Jugendverbänden die Diskussion um Gesund- heit und neuere Konzepte ei- ner sinnenfreundlicheren und jugendgemäßen Gesund- heitsförderung. Für die Leser und Leserinnen, die eine pra- xisnahe, weiterführende Aus- einandersetzung mit diesem Thema wünschen, möchte ich auf zwei Bücher aufmerksam machen, die beide aus einer Verbindung von engagierter Kinder- und Jugendarbeit (ebenfalls aus den vielfältigen Reihen des Pfadfindertums) und dem Europabüro der WHO entstanden sind.

Zu Gesundheitsförderung in der Kinderarbeit: Hilde- brandt/Schultz: „Wenn ich traurig bin, dann bin ich auch krank", Reinheim 1984, 15,80 DM. Zu Gesundheits- förderung in der Jugendar- beit: Hildebrandt: „Lust am Leben" — Gesundheitsförde- rung mit Jugendlichen", Frankfurt 1987, 16,80 DM

Helmut Hildebrandt, Uni- versitätskrankenhaus Eppen- dorf, Martinistraße 52, 2000 Hamburg 20

A-2774 (38) Dt. Ärztebl. 84 , Heft 42, 15. Oktober 1987

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