HANNOVER. Nicht nur an Ärzte richtet sich der ge- plante berufsbegleitende Zu- satzstudiengang „Manage- ment im Gesundheitswesen“
der Fachhochschule (FH) Hannover. Vielmehr ist er auch gedacht für sogenanntes medizinisches Assistenzper- sonal mit Berufserfahrung und Absolventen eines doku- mentarischen Studienganges einer FH oder Berufsfach- schule für Medizinische Do- kumentation. Im Oktober soll das Studium beginnen.
Nach zwei Semestern schließen die Teilnehmer mit einem Zertifikat der FH Han- nover ab. Sie sollen dann fähig sein, dokumentatori- sche und organisatorische Tätigkeiten zu übernehmen, die sich aus den einschlägigen gesetzlichen Neuregelungen (z. B. Gesundheitsstrukturge- setz) ableiten. Ihre Arbeits- plätze finden sie idealtypi- scherweise in Arztpraxen, Kliniken, Kassenärztlichen Vereinigungen, Krankenkas- sen und im Pharmabereich.
Weitere Informationen erteilt Prof. Dr. Wolfgang Hellmann, FH Hannover, Hanomagstr. 8, 30449 Han- nover, Tel 05 11/92 96-6 39, Fax 92 96-6 10. EX
Bundesausschuß:
Richtlinien geändert
KÖLN. Der Bundesaus- schuß der Ärzte und Kran- kenkassen hat Ende Februar unter anderem den Text der Arzneimittel-Richtlinien er- gänzt. Demnach sind beson- ders Hinweise zu den Wirk- stoffen Acamprosat, Alpha- 1-Proteinaseinhibitor und In- terferon beta-1b zu beachten.
Außerdem wurden neue Festbetragsgruppen gebildet.
Für die Stufe 1 betrifft dies die Wirkstoffe Calciumdobesilat und Ciclosporin. Sechs von sieben neuen Gruppen der Stufe 3 beziehen sich auf
Kombinationsarzneimittel zur Behandlung der Hypertonie.
Die siebte Gruppe beinhaltet Kombinationsarzneimittel zur inhalativen Asthmatherapie.
Darüber hinaus hat der Ausschuß in den Heil- und Hilfsmittel-Richtlinien die Chirogymnastik als Methode der physikalischen Therapie angeführt. Demgegenüber wurden die Mototherapie, die Zilgrei-Methode und die Atemtherapie nach Midden- dorf als solche Heilmittel ein- gestuft, die in der vertragsärzt- lichen Versorgung nicht ver- ordnet werden dürfen. Wenn die Änderungen vom Bundes- ministerium für Gesundheit nicht innerhalb von zwei Mo- naten beanstandet werden, treten sie in Kraft. th
Liste von
Großdruckbüchern
FREIBURG. Der Deut- sche Caritasverband hat aus dem Angebot verschiedener Verlage eine Liste von Büchern zusammengestellt, die in speziellem Großdruck erschienen sind. Aufgeführt sind etwa 130 Titel: Romane, Sachbücher und Unterhal- tungsliteratur sowie Hinwei- se auf Literatur-Kassetten und Hörbüchereien. Die Li- ste „Eine Auswahl Groß- druckbücher 1996“ ist gegen einen kleinen adressierten Rückumschlag (DIN C6) und 2 DM in Briefmarken zu be- ziehen bei St. Konrad, Stich- wort Großdruck, Emmendin- ger Straße 41, 79106 Frei-
burg. WZ
Förderprogramm für Altersforscher
MÜNCHEN. Die Stiftung für Verhalten und Umwelt (VERUM) fördert For- schungsprojekte über den Einfluß von Verhalten und Umwelt auf das Altern des Menschen. Damit will die Stiftung die wissenschaftliche Erkenntnislage verbessern und Grundlagen für präven- tivmedizinische Maßnahmen schaffen. Das Programm
läuft seit dem 1. Januar 1996 und ist vorerst auf fünf Jahre begrenzt.
Anträge auf Fördermittel können einzelne Wissen- schaftler und Forschergrup- pen aus dem medizinischen oder medizinnahen Bereich stellen. Unterlagen sind er- hältlich bei VERUM, Stif- tung für Verhalten und Um- welt, Goethestr. 20, 80336 München, Tel 0 89/5 43 82 91, Fax 0 89/5 43 90 78. AE
Husten und Infekte durch Passivrauchen
OBERSCHLEISSHEIM.
Kinder und Jugendliche, die zu Hause zum Passivrauchen gezwungen sind, haben ge- genüber unbelasteten Gleich- altrigen ein deutlich erhöhtes Risiko von Atemwegserkran- kungen. Das ergab eine Langzeitstudie mit 8 500 Testpersonen in Süddeutsch- land, die jetzt vom Institut für Epidemiologie des GSF-For- schungszentrums für Umwelt und Gesundheit veröffent- licht wurde. Die Passivrau- cher haben bis zu 25 Prozent häufiger Atemwegsinfekte und werden in der Erkäl- tungssaison um bis zu 55 Pro- zent häufiger von Husten ge- plagt. Bei Jugendlichen, die selbst rauchen, kommen Atemwegsinfekte gegenüber Nichtrauchern sogar doppelt
so häufig und Husten mehr als zehnmal so häufig vor.
Laut Projektleiter Erich Wichmann sind Kinder in 30 bis 50 Prozent der Haushalte unfreiwillig Tabakrauch aus- gesetzt. Bereits 15 bis 25 Pro- zent rauchen selbst aktiv. OD
EU-Qualitätssicherung mit 300 Kliniken
IMMENSTAAD. Auf dem Gebiet der kranken- hausinternen, problemorien- tierten medizinischen Qua- litätssicherung fördert die Europäische Union seit län- gerem ein internationales Biomed-Projekt, das vom niederländischen Institut für Qualitätssicherung CBO (in Utrecht) koordiniert wird.
1995 ist für dieses Projekt eine neue Erhebungsphase angelaufen, an der sich rund 300 Krankenhäuser in 12 ver- schiedenen Ländern beteili- gen (vgl. hierzu DÄ Heft 48/1994 und Heft 12/1995).
In Deutschland haben sich über 30 Krankenhäuser für die Beteiligung an diesem Projekt angemeldet. Ihre Teilnahme wird vom Bundes- gesundheitsministerium ge- fördert und in der Sozialwis- senschaftlichen Fakultät der Universität Konstanz von Prof. Dr. rer. pol. Paul Swertz koordiniert (Telefon und Fax 0 75 45/64 87). EB Jährlich werden in Deutschland
rund 12 000 künstliche Herz- klappen implantiert. Die wich- tigsten Daten über diese Prothe- sen liegen zumeist nur in den betreffenden implantierenden Kliniken vor. In Zusammenar- beit mit dem Herzzentrum Wup- pertal wurde jetzt vom Thieme Verlag ein Herzklappenpaß ent- wickelt. Er kann von der implan- tierenden Klinik und dem be- handelnden Arzt ausgestellt werden und enthält alle wichti- gen Daten über die jeweilig im- plantierte Herzklappenprothe-
se. Zusätzlich können die wichtigsten Echokardiographie-Ergebnisse der Kontrollun- tersuchungen eingetragen werden. Die Klinik und der behandelnde Arzt erhalten außerdem einen Dokumentationsbogen, damit bei einem Verlust des Passes eine Er- neuerung möglich ist. Informationen: Georg Thieme Verlag, Tel 07 11/89 31-0. EB
A-732 (20) Deutsches Ärzteblatt 93,Heft 12, 22. März 1996
P O L I T I K NACHRICHTEN
Aus Bund und Ländern
Hannover: Studiengang
„Management im Gesundheitswesen“
Abb.: Thieme