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Archiv "Nachher bedauern" (22.04.1983)

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Academic year: 2022

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Bericht und Meinung

„Transparenz"-Projekt Ende dieses Jahres abgeschlossen?

Die Bundesregierung rechnet da- mit, daß Ende 1983 der vom Bun- desministerium für Arbeit und So- zialordnung in Auftrag gegebene und mit öffentlichen Mitteln geför- derte „Modellversuch zur Erhö- hung der Leistungs- und Kosten- transparenz nach § 223 RVO" ab- geschlossen sein wird. Anfang 1982 waren vom federführenden Ministerium sechs Krankenkassen sowie der Bundesverband der Be- triebskrankenkassen, Essen, aus- gewählt worden, um den Modell- versuch zu starten.

Die beteiligten Krankenkassen und das Bundesarbeitsministe- rium tragen gemeinsam die Ko- sten von zwei Millionen DM.

Inzwischen hat das mit der „wis- senschaftlichen Begleitung" des Gesamtvorhabens beauftragte In- stitut für Gesundheits- und Sozial- forschung GmbH (IGES), Berlin, den Beteiligten sowie den Verbän- den einen ersten Zwischenbericht übermittelt, in welchem die Ar- beitsweise und die erwarteten Auf- schlüsse über das Projekt aufge- zeigt werden.

Ungeachtet dieser regierungsamt- lichen Untersuchung haben einige

„Pionierkrankenkassen" den seit Inkrafttreten des „Krankenver-

sicherungs-Kostendämpfungsge- setzes" installierten neuen Para- graphen 223 RVO angewan•dt, um die Versicherten und die Ärzte über die in Anspruch genomme- nen Leistungen und die Kosten zu unterrichten. Die Mehrzahl der Krankenkassen und Krankenkas- senverbände haben jedoch davon abgeraten, Transparenzaktionen zu starten, weil bereits in früheren Untersuchungen der Firma Karl Zeiss festgestellt worden war, daß Kostentransparenzaktionen wenig ausgabendämpfend wirken, wenn nicht damit gleichzeitig spürbare Selbstbeteiligungen verbunden

sind. HC

Nachher bedauern

„Manch beitrags- und kostenbe- wußter Privatpatient hat sich die neue Gebührenordnung bereits besorgt, um einen eigenen Über- blick zu gewinnen und mit seinem Arzt auch einmal über ein Detail sprechen zu können. Dabei könn- te ihm widerfahren, daß der Arzt auf die private Krankenversiche- rung schlecht zu sprechen ist.

Die Gründe liegen nahe. Laut Ge- setz hatte die Bundesregierung beim Erlaß der Gebührenordnung 'den berechtigten Interessen der Ärzte und der zur Zahlung der Ent- gelte Verpflichteten Rechnung zu tragen' (§ 11 Bundesärzteord- nung).

Dementsprechend war der Ver- band der privaten Krankenversi- cherung (PKV) verpflichtet, sich für die Interessen der zahlungs- pflichtigen Versicherten einzuset- zen. Auch ein fairer Interessen- kampf kann zu Konflikten führen, die man nachher nur bedauern kann.

Um es klar und eindeutig zu sa- gen: Gemeinsam mit den Versi- cherten möchten die Mitarbeiter der DKV allen Ärzten in Frieden begegnen. Nach Kräften setzen sie sich für den privaten, nichtöffentli- chen Berufsbereich freier Ärzte ein. Freiberufliche Ärzte sollen sich unserer Krankheiten, Leiden und Fragen annehmen können und dafür genügend Zeit haben, genügend Zeit auch für ihre stän- dige Fortbildung. Wie anders sol- len sie uns den Segen des wissen- schaftlichen Fortschritts vermit- teln?

Um unseren Ärzten die Unabhän- gigkeit von zeitlichen und finan- ziellen Bedrängnissen zu sichern,

sind wir für angemessene Honora- re. Unsere Versicherten sollten al- lerdings die gesetzliche Pflicht, 'nach Möglichkeit für die Abwen- dung und Minderung des Scha- dens zu sorgen' (§ 62 des Versi- cherungs-Vertragsgesetzes), nicht vernachlässigen. Ohne Not kön- nen Honorare über die Höchstsät- ze der Gebührenordnung für Ärzte hinaus nur zu Lasten des einzel- nen vereinbart werden."

Aus den „Jahresmitteilungen '83", die die Deutsche Krankenversi- cherung (DKV) in diesen Tagen ih- ren Versicherten zuschickte.

Ruinöser Wettbewerb

„Unter wirtschaftlichem Druck werden Verlage erpreßbar — so- wohl in ihrer Preispolitik als auch

in ihren Redaktionen. Im Sog eini- ger Billigmacher müssen andere Verlage reagieren, wollen sie nicht

PM-Report

ins Trudeln kommen. Kurzum: Ein ruinöser Wettbewerb ist voll im Gange.

Man kann als Verleger nun diesem Strom entgegenschwimmen oder aber — als Unternehmer in freier Marktwirtschaft — auf die Gege- benheiten flexibel reagieren. Die Gebeutelten werden sie beide sein: Nur Solidarität wird die Zeit- schriftenvielfalt zu erhalten ver- mögen und die seriöse Berichter- stattung bewahren können. Denn wer (bei allem Verständnis für wirtschaftliche Zwänge) als billi- ger Jakob auftritt, kann nur schwerlich eine attraktive Zeit- schrift vorweisen. Und derjenige in der Industrie, der clever die An- zeigenpreise drückt, wertet das

Medium, mit dem er seine Werbe- botschaft an den Arzt bringen will, ab und gibt es — im Extremfall — der Lächerlichkeit preis."

Eberhard Habrich PRESSESTIMMEN

NACHRICHTEN

22. April 1983 80. Jahrgang DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

22 Heft 16 vom Ausgabe A

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