Ubungen zur Differentialgeometrie ¨
Universit¨at Regensburg, Wintersemester 2015/16 Prof. Dr. Bernd Ammann / Dipl.-Math. Manuel Streil
Ubungsblatt 6¨
1. Aufgabe(4 Punkte)
Es seiM eine glatte Mannigfaltigkeit mit einem affinen Zusammenhang∇.Zeigen Sie, dass genau eine Folge bilinearer Operatoren
∇(r,s):X(M)×Γ(Tr,s(M))→Γ(Tr,s(M)), wobei r, s∈N0, mit folgenden Eigenschaften existiert:
a) ∇(0,0)X f =∂Xf, b) ∇(1,0)X Y =∇XY,
c)
∇(0,1)X ω
(Y) = ∂X(ω(Y))−ω(∇XY), d) ∇(r+rX 0,s+s0)(T ⊗T0) =
∇(r,s)X T
⊗T0 +T ⊗
∇(rX0,s0)T0 .
Dabei ist∇(r,s)X T :=∇(r,s)(X, T).
Hinweis: Zeigen Sie zun¨achst, dass ∇(r,s) ein lokaler Operator ist, und weisen Sie dann die geforderten Eigenschaften f¨ur die lokal definierten Operatoren nach.
Zusatz: Zeigen Sie, dass alle∇(r,s) auch die Eigenschaften
∇(r,s)f X T =f · ∇(r,s)X T und ∇(r,s)X (f T) = (∂Xf)·T +f· ∇(r,s)X T besitzen (in Analogie zu den Eigenschaften des affinen Zusammenhangs).
2. Aufgabe(4 Punkte)
Es sei M eine glatte Mannigfaltigkeit mit einem affinen Zusammenhang ∇ und T ∈ Γ(T0,k(M)) mit k ∈ N. Zeigen Sie, dass dann f¨ur die induzierte kovariante Ableitung∇(0,k) aus Aufgabe 1 die explizite Darstellung
∇(0,k)X T
(X1, . . . , Xk) = ∂X(T(X1, . . . , Xk))
−
k
X
i=1
T(X1, . . . , Xi−1,∇XXi, Xi+1, . . . , Xk) gilt mit VektorfeldernX, X1, . . . , Xk auf M.
3. Aufgabe(4 Punkte)
Es sei (M, g) eine Riemannsche Mannigfaltigkeit mit ¨uberall verschwindender Schnittkr¨ummung. Zeigen Sie, dass es offene UmgebungenU ⊂TpM undV ⊂M gibt mit 0TpM ∈ U und p ∈ V, sodass expp : (U, gp) → (V, g) eine Isometrie ist.
Dabei identifizieren wir Tv(TpM)∼=TpM f¨urv ∈TpM.
Hinweis: Es sei v ∈ TpM und t 7→ γ(t) = expp(tv) die Geod¨atische durch p in Richtung v. Finden Sie zu w ∈ Tv(TpM) ∼= TpM eine explizite Darstellung des Jacobi-FeldsJ entlangγ mitJ(0) = 0und ∇dt
t=0J(t) = wdurch Paralleltransport von w entlang γ.
4. Aufgabe(4 Punkte)
Es seiV einn−dimensionaler Vektorraum ¨uberR.Wir definieren eine Abbildung β :^2
V∗
⊗^2 V∗
→^3 V∗
⊗V∗
verm¨oge
β(R)(X, Y, Z, W) = R(X, Y, Z, W) +R(Y, Z, X, W) +R(Z, X, Y, W) mit X, Y, Z, W ∈V. Zeigen Sie:
a) Die Abbildung β ist wohldefiniert.
b) EinR∈V∗⊗V∗⊗V∗⊗V∗ erf¨ullt genau dann die punktweisen Symmetrien des Kr¨ummungstensors (also Antisymmetrie im 1. und 2. bzw. 3. und 4.
Argument, Blockvertauschung und 1. Bianchi-Identit¨at), wenn R im Kern von β liegt.
c) Die Abbildung β ist surjektiv. W¨ahlen Sie dazu eine Basis (b1, . . . , bn) von V∗ und betrachten Sie zun¨achst
β((bi∧bj)⊗(bk∧b`)) f¨ur `∈ {i, j} und f¨ur ` /∈ {i, j, k}
und anschließend
β(((bk+b`)∧bi)⊗(bj∧(bk+b`))). d) Es gilt:
dim kerβ = n
2 2
−n n
3
= n2(n2−1) 12 . Abgabe in der Vorlesung am 26.11.2015