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Aus einem Briefe von Dr. Goldziher
oa Prof. Fleischer.
Budapest, 1. Juh 1881.
Die in Lane's Manners and Customs beschriebene und bild¬
licb dargestellte Döse- ceremonie, welche nicht, wie man gewöhn¬
lich glaubt, nur in Kairo ausgeübt wurde, sondern auch in Syrien
noch jetzt ausgeübt wird (vgl. J. Burton, The Inner Life of Syria
Bd. I p. 140), ist, wie Sie bereits erfahren haben werden, in Kairo,
wo sie am Mölid en-nebi-Tage auch die Touristen belustigte, ab¬
geschafft worden. Ich habe viel daran gesetzt, den Text des Fetwa
zu erlangen, welches dieser aufsehenerregenden „performation* nach
jahrhundertelangem Bestände den Garaus machte; es ist mir aber
nicht gelungen , dieses theologische Document zu erhalten. Hin¬
gegen schreibt mir ein arabiscber Preund , der den muhamme¬
danischen Gelebrtenkreisen angehört, unter dem 11. Rebi' H 1298
(= 11. März 1881) in einem längeren gelehrten Briefe folgendes,
was als interessanter Beitrag zur Kenntniss dieser für Aegypten
nunmebr der mubammedanischen Archaeologie angehörenden Cere¬
monie nicbt unwichtig ist. Ich theile Urnen die bezügliche Stelle
seines Briefes wörthch mit:
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1) Nämlich des iro vorigen Jahre installirten Grossmeisters der Derwisch¬
orden, des sogen. Scheich al-Bekri, den unsere europäischen Zeitungen zu einem
„Oberzauberer" machten.
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648 -4'** einem Briefe von Dr. Goldziher an Prof. Fleincher.
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Es ist mir nicht bekannt, dass diese Nachricht über den Ur¬
sprang der Dose-ceremonie schon irgendwo mitgetheilt wäre.
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Aüs einem Briefe des Herrn Oberrabb. Dr. Imm. Löw
an Prof. Pleischer.
Szegedin, 14. Pebr. 1881.
— In meinen „Pflanzennamen* S. 130 Anm. habe ich gesagt,
S (d) = ^ = ^ müsse man sich fiir die Umschreibung von
^ bei Syrern und Juden merken. Man weiss, dass in KarSuni-
Handschriften durchweg so geschrieben wird. Pür das Syrische
seien folgende Beispiele angeführt: JlSfiDjQO ^.,LJü*«j_j_c>- Payne
Smith Thes. 1692 ^Ja)J»QO t;,L-L=> 1714 o>2LJSa i_ft_x_I_i.
1723. 1655 wo P. Smith sagt: ^ in nominibus propriis (und
auch sonst, wo ^ ausgedrückt werden soll) inservit pro ^- So:
^yU> 1662 ^Jjojo ^^\Ji.d> 1667 ^Ljo ^.^yi^ 1669 c»^,o
■i-^>.-jJ^ Mohammed's Prau 1679 ^Ja^ !i.-:>-\y-s> 1688.
jboOS ^^j_iLjL3- Pflanzennamen S. 156, ib, ]«aQ^2D U3^L< 250,
S^V^ L?-:^ JBOuQ*a^ ^yÄ^ii^^^lh 254. Aus jüdischen
Quellen: Maimonides, Mischnahkommentar Kilajim "jic 1. "^is =
Pflanzennamen S. 259 Assaf Hebraeus iiNna" = »!jj^ü .
Hai Gaon Mischnahkommentar Kelim cap. 11 Ende -ns =
• .;>; Ibid. 15,3 A.js^ b3:i73. Mikwaoth 6, lo sidt L 4.,^^ 9,4
y> ^ (^j
"iN-'d'sn jUjsaJt (Pflanzennam. 232) Ukzin 1,3 03 (Pflanzennam.
176). Talmudisch njid = _t_5». Ich häufe die Beispiele für
Bekanntes, weil ich eine Angabe von Grätz, Geschichte der Juden
V S. 211 Anm. berichtigen will. Er sagt: „Die arabischen Schrift¬
steller nennen sie [die Chazaren] -iTn (Cbazai-) [d. h. , mit
hebr. Buchstaben zu schreiben ttd], der russische Annalist Nestor