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Aut einem Briefe des Miss. Stoddard an Prof. Bemslein. 847

Schnittes über die Vaifesbika-Philusopble erhalten. Zunächst kommt die Ab¬

tbeilung der Vedänta , welche aber noch nicht ganz Für die Presse fertig ist. Ich habe über 200 Vedänta-Werke besehrieben, und habe nichts desto weniger noch einen gewaltigen Haufen vor mir, welcber noch nicht ange¬

rührt ist. — Vor einiger Zeit habe ich mit dem Drucke der Taittariya Sanhita mit Säyana's Kommentar (elwa 40 Seilen sind gedruckt) ange¬

fangen, und bin froh, dass der Anfang gemacbt ist; denn das weilschich¬

tige Werk wäre vielleicht niemals gedruekt worden , hälte man es auf eine spätere Zeit verschoben. leb glaube uicht, dass ich es zu Ende bringeo werde, indem der Druck, selbst wenn er rasch vor sich geht, wenigstens 6 Jabre erfordert, und meine Gesundbeil mir kaum erlauben wird, so lange hier zu bleiben; aber einmsl angefangen, wird das Werk sicher fortgesetzt werden , indem alle Materialien dazu vorbanden sind.

Ich selbst habe keine grosse Freude an der Herausgabe dieses Werkes ; es ist ein ungeheurer Aufwand von Gelehrsamkeit darin, welche icb aber für mich io dieser Art nicbt rechl gebrauchen kann ; ich opfere aber meine

eigenen Wünsche der Wissenscbaft. — Vor eioigen Monaten halten wir

die Freude Herrn Consul Schmidt aus Leipzig bei uns zn sehen.

Aus einem Briefe des Miss. David T. Stoddard ^ )

an Prof, Dr. Bernstein,

Orumia, d, 20. März 1854.

Obgleich Ibnen gänzlich fremd, holfe ich doch auf Verzeihung indem ieb mir die Freiheit nehme Ibnen ous dem ollen Medien, dem Lande der nestorianischen Christen, zu schreiben. Ich bio ein amerikonischer Missionar, vor eilf Jabren hierhergekommen , um unler diesem ollehrwürdigeo Volke zu arbeiten. Seitdem haben wir viele und erfreuliche Veränderungen erlebt.

Die Neslorianer babeo angefangeo aus ibrem Jafarhuoderte langen ScfaUfe zu erwachen. Unsere Scbulen sind allmälig zu 70 — 80 angewochsen. Unsere

Presse bat dem Volke, ausser moncbem andern Buche, das ganze Worl

Gottes in oll- und nensyrischer Sprucbe gegeben. Unsere Seminare vereinigen die hoffnungsvollste nestorianische Jugend beiderlei Geschlechts, und wenn unsere Zöglinge eine Reibe von Jahren in Arithmetik, Geographie, Geometrie, Physik, Chemie, Astronomie, Kirobengeschichte nnd Theologie ooterricbtet worden sind, ziebeo sie aus. Liebt uod Wahrheit uoter ibren umnachteteo Laodsleuleo zn verbreiten. Von den Geistlichen sieben die meisten mit nns ouf freundschaftlichem Fusse ; die eiosichtsvollsten voo iboen sind — wir können es sagen — die von uns auferzogeneo. Gegenwärtig haben wir in unserem Seminar einen Tünfzehnjährigen Jüogliog, der auf die Stelle einös Metropolitan-Bischofs dieser Provinz Anwartschaft bal, und wir dürfen hoffen.

1) Vgl. S. 602 Z. 15 ff. Fl.

hi *

(2)

848 Aus einem Briefe des Miss. Sloddard an Prof. Bernslein.

dass die Bildung, welehe er sich jetzt erwirbt, später seinem Volke zum Segen gereichen wird. Wir legen es nicht darauf an, die bestehende Kir¬

chenverfassung der Nestorianer umzustossen oder irgend andere Neuerungen bei ihnen einzuführen ausser denen, welche unfehlbar aus allgemeiner Bil¬

dung nnd lleissigem Bibellesen hervorgehen. Wir wünschen das Volk dahin zu bringen, dass es sich selbst erziehe und in höherem Grade als jemals seine Vorfahren zu einer unternehmenden, kraftvollen und ergebenen Heer¬

schaar des Kreuzes erwachse. Auf Erreichung dieses Endzieles verwenden wir jährlich gegen tO,000 spanische Thaler oder 2000 f engl. Diese Sum¬

men werden uns von dem „American Board" geliefert, in dessen Dienste wir steben.

Der hauptsächliche, ja fast einzige Zweck meines Schreibens ist der,

Ihnen das lebhafte Interesse auszudrücken, welehes wir an dem von

Ihnen bearbeiteten syriscben Wörterbuebe nebmen. Seit der ersten

Ankündigung dieses Werkes baben wir uns immer höchlich darauf gefreut und das Bedürfniss empfunden, Ihnen zur Aeusserung unserer Theilnahme und zu freundschaftlicher Aufmunterung aus der Ferne die Hand zu reichen.

Da uns aber neulich eine Andeutung zugekommen ist, dass Sie aus Mungel an Förderung von aussen ibr Unternehmen vielleicht ganz aufgeben würden, fühle ich mich unwiderstehlich getrieben Sie inständig zu bitten , aucb zum Besten unserer Mission und der Nestorianer „auszuharren bis an's Ende".

Ich wünschte, wir könnten Sie bei ihrer schwierigen Arbeit unterstützen;

aber vermuthlicb besitzen Sie alle Hülfsmittel, die Ibnen Orumia zu bieten vermag, mit Ausnabme der Hülfe, welche die lebendige Kenntniss der Mut¬

tersprache gewährt. Vor etwa acbt Monaten habe ich dem Dr. E. Robinson für die amerikaniscbe morgenländiscbe Gesellschaft eine handschriftliche Grammatik des Neusyriscben überscbickt, in der ich die Entstehung der heutigen Sprache aus dem Altsyriscben nachzuweisen und daneben zu zeigen suche, wie sie von dem Persiscben und Türkischen überflulbet und verderbt worden ist. Wahrscheinlich ist die Grammatik jetzt sebon gedruckt, und Exemplare derselben werden obne Zweifel auch nach Deutschland ge¬

sendet werden.

In den Mussestunden der letztvergangnen Monate bin ich der neujüdi¬

schen Sprache in diesem Theile Persiens nachgegangen, und zu gelegner Zeit werde ich vielleicht die Ergebnisse dieser L'ntersuebung verölfentlicben.

Die Sprache zeigt grosse Aebnlicbkeit mit dem Neusyriscben und unterstützt insofern die Ueberlieferung der Nestorianer, nach welcber sie bekehrte Juden sind. Weitere Forschung möcbte indessen zeigen, dass dieses Neu- jüdische von dem Neusyriscben so absteht , wie das Altcbaldäische vom Alt- syrischen , und in diesem Falle sind sie wohl beide von einer gemeinschaft¬

lichen Quelle, dem Altaramäiscbenabzuleiten, ohne dass man für die Zeil nach Christus eine Wechselwirkung zwischen ibnen anzunehmen hatte.

(3)

849

Literarische Notiz.

üass die neuen syrischen Typen, welche wir den vereinten Be¬

mühungen liernstein's und des sei. Tullberg, so wie dem Unternehmungs- geisle und der Kunsirertiglieit der Teubuer'schen Officin in Leipzig verdanken, an Vollständigkeit, Genauigkeit und Schönheit alles in dieser Hinsicht bisher Geleistete weil hinler sich zurücklassen, darüber isl unler den Sachverstän¬

digen wohl nur eine Stimme, seitdem Prof. Bernslein selbst in seiner Aus¬

gabe der harklensisehen Ueberselzung des Johannes-Evangeliums, Leipzig b.

Teubner, 1853 ( ZUchr. VII, S, 460, Nr. 1213) eine Probe davon gegeben hat. Aber es ist nicht genug, dass ein induslriell-wissenschaftlicbes Capital existirt: es soll sich anch verwerthen und Zinsen tragen. Weun nun Bern¬

slein im Vorberichte des gedachten Buches S, XXIX u. XXX bereits dankbar

■inerkannl hat, wie das Zustandekommen dieser Typen durcb den von der Königlich Schwedischen Regierung in voraus bewilligten Ankauf einer be¬

trächtlichen Quantität derselben fiir die Universität zu Upsala wesenilich ge¬

fördert worden ist : so freuen wir uns , der Königlich Preussischen Regierung in derselben Beziehung jetzt einen nicbt minder aufrichtigen Dank darbringen zu können. Denn, wie wir so eben von Prof, Bernstein erfahren, ist durch die hohe Fürsorge und Munificenz Sr. Excellenz des Herrn Slaatsminislers von Raumer zur Anschaffung der mehrgenunnten Typen für die Universiläts- Druckerei zu Breslau die Summe von 675 gewährt worden, hauptsächlich wie der Minislerial-Erlass besagt — damit Bernstein's syrisches Lexikon unter dessen Augen daselbst gedruckt werden könne.

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