392 Correspondenzen.
Aus einem Briefe des Dr. Cliwolsolin an Prof. Fleiseber.
Petersburg d. 4/l6. Apr. 185l.
— Sie erinnern sieb , dass ich unter meinen Quellen sehr wichtige Nach¬
richten iiber die Tempel und den Cultus der Sabäer ') von einem gewissen Muhammed Abu-falib habe, die aus Norbergs Onomasticum zum Cod. Naz, geschöpft sind. Ich wusste aber durchaus nicht, wer dieser Mubammed ist und wo er seine Berichte gegeben hat. Hier habe ich Aufschluss darüber
gefunden. Es ist i^kJUo tX*^ sIJI A.A.e
ii^jll j^/ÄxciXJI ,_5jL<iiy!, Verfasser einer ausgezeichneten
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Kosmographie in 9 Büchern •) betitelt: ■.^il^ ^ j^oJ! ^LilJ'
j^\*Jlj , Ms. des Asiatischen Museums Nr. 59.3. Norbergs fragmentarische und unverständliche Nachrichten finden sich im 9. Cap. des 1. Buches und rüllen neun enggescbriebene Octavseiten. Norberg ist mit diesen Notizen nicbt znm besten umgegangen; vieles Wichtige bat er ganz weggelassen, und oft ist er, wie es scbeint, bloss desswegen über ganze Sätze und einzelne Wörter hinweggesprungen, weil sie ihm nicbt sogleich verständlich waren.
Mein Dimeschki lehte in der Milte des achten Jahrhunderts d. H. ; denn es kommt im Bucbe ein Datum 723 vor, und unsere Handschrift ist nach einer andern vom J. 79t' copirt worden. In Leyden findet sich unter Nr. 1708 ein zweites Exemplar dieses Werkes.
Aus einem Briefe des Staatsr. von Dorn
an Prof. Fleischer.
Petersburg 13/25. Apr. 1851.
— Von meinem Kataloge der orietitalisclien Handschriften der öffent¬
lichen haiserlichen Bibliothek *) sind 30 Bogen fertig ; es fehlen nocb nn-
1) Dr Chwolsohn aus Wilna ist der Vf. eines Werkes über die Sabäer und den Sabäismus . durch dessen hohen Werth die Kaiserl. Akademie der Wissenschaften zu St. Petersburg bewogen worden ist , es unter die auf ihre Kosten herauszugebenden Druckschriften aufzunehmen; s. Bull, bist.-philol.
T. VIII, Nr 8, Col. 125 u. Der 2. Band, welcher die wichtigsten noch ungedruckten morgenländischen Quellenschriften mit Uebersetzung und Com¬
mentar entbäU, soll zuerst erscheinen, und der Druck desselben hat bereits
begonnen. Fl.
2) öä^ Chalfa, T. VI, S. 315 u. 316, Nr. 13632 der Flügel'scben Aus¬
gabe (ich citire nach den Aushängebogen) hat, gewiss richtig, >»»iLh ,1)1 ^;t.
Im Uehrigen giebt er den Namen des Vfs. und des Buches ganz übereinstim¬
mend mit dem Obigen; über das Zeitalter des erstem schweigt er. Fl.
3) Nach i}. Ch. in 7 Büchern , — oCTenbar durch Verwechselung von
üx^M und jüt<i»J . Fl.
' 4) S. Ztsebr. IV, S. 394. FI.
Correspondenien. 393
gefihr 10. — Ich hoffe Tür unsere Akademie bald eine neue interessante Er¬
werbung bewerkstelligen zn können, nämlich die der 80 — 88 in Teheran und Tebriz gedruckten und lithographirten Werke, von denen icb ein genaues Verzeichniss aus erster Hand erhalten habe. — Kasembeg's Derbend-nAme ist nun anch erschienen, ebenso v. Tomauw's Grundziige des musulmani- tchen Rechtes, ohne Zweifel das handlichste Handbuch desselben, von dem eine deutsche Uebersetzung sehr zu wünschen wäre. — Wallin bat in Hel¬
singfors lithographirt herausgegeben : ^jlVJI jtXi Ä^^ljtil
JUs'ilt Ä*-«^ 8;>4'i>il üJ^l^ qJ' iU^I »Ajl, 8i\*«iä (tl. Ch. Tom. V, S. 290, Nr. 11021 — Ferner ist mir aus Ghilan eine neue Geschichte dieses Landes versprocben , welcher ich natürlich mit grosser Ungeduld entgegensehe.
Aus einem Briefe des Mission. J. Perliins
an Prof. Fleischer.
Orumia, d. 29. März 1851.
— Eine Abschrift der altsyrischen sogenannten Geschichte Alexanders mit meiner nun fertigen Uebersetzung schicke icb an ile Amerikanische mor¬
genländiscbe Gesellschaft. Eine andere Abschrift des Textes für Ihre Ge¬
sellschaft will ich den Exemplaren unserer Druckschriften beilegen, welche ieh Ibnen statt der, wie es scbeint, verloren gegangenen Sendung vom J. 1849 *) zu schicken gedenke. — Im Drucke des alt- und neusyrischai A. T, schreiten wir rüstig vorwärts *) und haben jetzt den Pentateuch be¬
endigt. Das Ganze wird einen Quarthand von etwa tansend Seiten bilden. — Beigehend erhalten Sie die erste Nj^mer einer seit Kurzem zu Teheran wö¬
chentlich in zwei Bogen erscheinenden lithographirten persischen Zeitung Sie wird unter Aufsicht des Regierung von einem Engländer, Herrn Burgess, berausgegeben , der durcb langen Aufenthalt im Lande alle zu einem solchen Unternehmen erforderlichen Eigenschaften erworben bat. Die Subscribenten erhalten das Stück zum Preise von 10 Cent, wodurch bloss die Versendungs¬
kosten gedeckt sind.
1) Danach ist die irrige Notiz von einer Ausgabe der ,,Alliyya°' dnrcb Prof. Wallin, oben S. 261, bereits auf dem Umschlage des 2. Heftes
berichtigt worden. Fl.
2) Ztschr. Bd. IV, S. 519. Fl.
3) Ztschr. Bd. IV, S. 112. Fl.
4) Ztschr. Bd. IV, S. 518. Fl.
5) S. unten im Fortsetzungsverzeichnisse Nr. 850. Fl.