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Aus einem Briefe des Dr. B. H. Matthes ,

Agenten der Amsterdamer Bibcigesellscbart in Makassar auf Celebes.

Makassar d. 14. Oct. 1849.

— Seit December des vorigen Jahres zu .Makassar angekommen , habe ich sobald als möglich meine Studien angefangen und mich bisher beinahe ausschliesslich mit dem Maiassarischen , das von dem Buginesisehen ganz verschieden ist, beschäftigt. Obgleich das ostindische Klima mir anfangs das Studiren sehr erschwerte, habe ich doch schon eine grosse Menge lexikali¬

scher und grammatischer Bemerkungen gesammelt. Auch lese ich täglich mit einem Eingebornen makassarische Handschriften , sowohl prosaische als poeti¬

sche. Die prosaischen sind leicht zu verstehen-, gewöhnlich entbalten sie Erzählungen , welche viel Aehnlichkeit mit den malaischen haben und oft bloss aus dieser Sprache in die makassarische übersetzt sind. Die poetischen

Werke hingegen machen mir mehr Schwierigkeit, sowobl die Kelong oder

makassarischcn Pnnton, als die Sinrili, einigermassen zu vergleichen mit den malaiscben SchiAr. Beide enthalten viele Anspielungen anf inländische Sitten und viele alte Wörter, welche gegenwärtig fast ganz ausser Gebrauch sind, so dass nur wenige Makassaren hier Hülfe leisten können. Es versteht sich aber, dass diese Gedichte, obgleich meistentheils erotischen Inhalts, beson¬

ders ihrer Ürsprünglichkeit wegen für Sprach- , Land- und Volkskunde von grosser Wichtigkeit sind. Ausser den Inländern ziehe ich auch noch solcbe Leute zu Käthe, die zwar von europäischer Abkunft, aber bier geboren und erzogen sind und daher das Makassarische sebr geläutig sprechen. Jedoch wissenschaftliche Bildung sucht man auch bei ibnen vergebens. — Wie Ihnen bekannt ist , findet man in Europa für das Makassarische wenig oder nichts vorgearbeitet, und icb bedaure daher doppelt, dass Herr Doctor Toe Water, früber Prediger zu Makassar, der sich viel mit dieser Sprache beschäftigt haben soll, schon vor einigen Jahren verstorben ist, — umsomebr, da er gar zu Vieles seinem guten Gedäcbtniss anvertraut zu haben scheint, wess¬

halb sein schriftlicher Nachlass mir nur sehr wenig geholfen bat. — Mit dem Innern des Landes und dessen Einwohnern habe ich bisher keine nähere Bekanntschaft gemacht. Scbon zweimal beabsichtigte ich eine Reise, aber Jedes Mal wurde ich daran verbindert. Jedoch die erste neue Gelegenbeit dazu holfe ich mir nicht entgehen zu lassen , obgleich das Reisen in Ost¬

indien und besonders in diesem Tbeile von Celebes mit grossen Schwierig¬

keiten verbunden ist. Die Wege sind so ungebahnt, dass man nur zu Pferd

^oder zu Fuss fortkommen kann. Ausserdem ist man genöthigt , sich Alles, sogar Reis und Salz nicht ausgenommen , von Kali's nachtrugen zu la.ssen.

Wenn icb aber später im Stande bin, über meine Makassaren und Bnginesen etwas Bestimmteres mitzutbeilen, so wird es mir ein wahres Vei-gnügen ge¬

währen, dies durch die Zeitschrift unserer morgenländischen Gesell.schafi zu thun.

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Russisch - orientalische Litteratur.

Herr Prof. Ueresin sclireibt aus Kasan, vom 12. October 1849: „leb habe den Druck meiner Reisebescbreibung in das Dagestan in die transeauca- sischen Länder beendigt und gegenwärtig wird auf Kosten der Regierung meine (irainmatik der persischen Sprache und deren Dialeete gedruckt. Auf eigene Kosten lasse ich zugleich das Scheibani - nameb erscheinen, eine Ge¬

schichte der mongolischen Türken im dschagataischen Dialecte, nach der ein¬

zigen bekannten Handschrift der Bibliothek der Academie in Petersburg, mit l'eberselzung, Anmerkungen uud Supplementen. In zwei .Monaten wird die Arbeit vollendet sein und den ersten Theil meiner Bibliolheli morgetiliinilischer Genchichtssehreiher bilden." Nach einem späteren Schreiben vom 14. Januar 1850 ist das erste Heft dieses Werkes bereits ersebienen, und enthält den vollsländigen Tc.\t , die V'orrede und die Hälfte der Uebersetzung und der Anmerkungen. Das Supplement wird Herrn Bercsiii's Uebersetzung des Stückes der Geographie des Kialib Tscbelebi über das Mavaranahr enthalten nebst vier Abhandlungen des gelehrten Mongolisten Banznrof, 1) über das Wort Mongol , 2) über das Wort Tschingis , 3) über das Thal Ergene-schu und 4) über die Oiraten und Uiguren. Das mongolisch-russiscb-franzüsische Wör¬

terbuch von Kowalewskij ist seit einem Monat vollendet und bildet 3 Bände.

Herr A. Bahrownikolf , Baccalaureus am Priesterseminar in Kasan hat eine moiiynlisch-hilmnldsehe Grammatik berausgegeben, die sieh durch ihre kritisch- philologische Ricbtung auszeichnet. üer N'ater des Herrn BobrownikoH" isl ebenfalls Verfasser einer mongolischen Grammatik. — Herr Ilminskij , Bacca¬

laureus desselben Instituts bereitet ein russisch-tatarisches Lesebuch vor und beschäftigt sich mit einer tatarischen Bearbeitung der russischen Grammatik.

Nach einem Briefe des Herrn Staatsralh von Dorn vom 3. (15.) Dec.

1849 enthält die oben erwähnte Bercsm'sche Reisebescbreibung in das Da¬

gestan zugleich ein Verzeichniss der Abbaskuli - Aga'schen orientalischen Hand¬

schriften. Derselbe Brief meldet, dass Brosset's Histoire de la Georgie, le livr. erschienen sei und an v. Tournauui's Muhammedanischer (schi llischer) Recblskunde (russisch) gedruckt werde.

Aus einem Briefe von Prof. Tornberg.

Lund, d. 28. Aug. 1849.

— Unsere Regierung bat jetzt alljährlich über eine ziemlich bedeutende Summe zu verfügen, die ausschliesslich zur Unterstützung der Herausgabe gelehrter Werke bestimmt isl, welehe keinen die Herstellungskosten decken¬

den Absatz versprechen. Dieser Liberalität unserer Stände verdanke ich die Mittel zur Veröffentlichung meiner schriftstellerischen Arbeiten '). Neuer-

1) Prof. Tornberg hat nach Beendigung der Annnlcs regum Mauritnnine, Upsala 184H, zwei neue wichtige Werke herausgegeben: Numi cufiei regii fiumojthglacii Holmiensis, Ups. 1848, gr. 4., mit 14 Kupfertafeln, and:

Coilices arab. , fiers. el iure. Bihliolhccnc regiae Universitatis Upsuliensis,

Ips. 1849, gr. 4. (S. Ztschr. Bd. III, S. 124 u 125.) D. Red.

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