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412| Aus einem Briefe von Dr. Sprenger.

ijästra (427), des Viramilrodaya (463) und der Dattakamiinänsä (495) nnd vara lala auf dem des Daya-bhäga (490) als derjenige genannl, auf dessen Befehl oder Willen der Druck veranslallet ist; an der ersten Slelle hat er den unmiltelbar folgenden Beisalz nfpa, an der zweilen padänkita-nfpali , an der dritten mahudhiräja-nrpati , an der vierten narendra , an der fünften nfpa.

Da Hr. Gildemeisler S. 63 ausdrücklich auffordert: Quis aulem fuerit MalläUs ille cujus jussu editio facta est, ab aliis edoceri cupio" und ich micb nicbt erinnere, dass jemand dieser Aufforderung entsprochen, so erlaube icb mir zu bemerken, dass es niemand anders ist, als der engliscbe Gouverneur von Indien, der als_Lata, womit das engliscbe Lord transcribirt (t = r) ist und

„König" u. s. w. womit Governor übersetzt ist, also als Lord Governor be¬

zeicbnet isl; vara, welches die englischen Lexica durcb best, excellent über¬

setzen, scheint den Titel His Excellency ausdrücken zu sollen; L'älapadäns kita-nrputi beisst „der mit dem Worte Lord bezeichnete König" (Gou-

veraeur) ■). Th. Benfey.

Aus Briefen an Prof. Fleisclier.

Von Dr. Sprenger.

Calcutta, d. 5 Febr. 1853.

— „Sie erhalten durch die neuste üeberlandpost ein Ex. des Sikundar-

ndmai babri und den ersten Bogen eines Wörterbuchs der wissen¬

sehafllieben Terminologien, das ungerähr so gross wie der Kamus

werden und die Definitionen der beslen Autoren enthalten soll, — eine Art von Encyclopädie '). Von meinem Kataloge (Ztsebr. VI, S. 405, Z. 1 u. 2)

1) Ich erlaube mir bei dieser Gelegenheit eine ähnliche Berichtigung vorzuschlagen. In dem Nachtrage (Emendanda, am Ende der Vorrede).zu dem „Index Indorum, qui nostra aetate de edendis vel interprelandis libris sanskritis meruernnt" rührt Hr. Gildemeisler den Namen Kälija an. Ich glaube aber, dass dies nur die indische Transcribirung rür das englische College isl. Auf dem Titel des gijupÄla-badba (G. Nr. 234) stebt: nagaro kalikaltakhye kälijasya 'athaea 'üjaayÄ oyilsensahevasyäpi sähityena purvärdham .. ^ri Vidyäkara-mitrena (odbitam, d. h. In der Calcutta genannten Sladl, auf Befehl des College "(of Fort William), unter Beistand des Herrn Wilson,

wurde die erste Hälfte edirt von Vidyäkara-mijra. Broekhaus.

2) Beide siod ricbtig eingegangen. Das Sikandar-namai babri, bis jetzt die erste Hälfle , bildet Vol. XVI. No. 43 der Bibliotbeca indica , mit dem

« *

Sondertitel : i^jÄ tutii^JJ^*^ ^^«-^ ,_5jiXÄ^I *w«Lju>y> Kbirad-nämahe iskandary, also called the Sikandar - nämabii baftry, by NiUämy. Ed. by

Dr. A. Sprengen, and Aga MoÄammed Shooshteree. Fasc. I. Calc.

1852. 96 SS. gr. 8. V. 1—1935. Es isl identisch mit dem von Erdmnnn, De expeditione Russorum Berdaam versns, S. 24, nnd Spiegel , Die Alexandersage bei den Orientalen, S. 47 ff., beschriebenen Ikbäl-numai iskandari (Ztsebr.

VI, S. 405, Z. 13 f.), — also die geistliche Alexandreide, — wie¬

wohl im Einzelnen mit vielen Abweichungen von dem Ikbal-näma des

Cod. Dresd. Nr. 1, wie ich das fünfte der darin enthaltenen Gedichte nach einer innern l'ebersehrift gegen den in der Hdscbr. an der Spitze

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Aas einem Briefe von Dr. Sprenger. 413

sind nun 170 Seiten gedruckt ; sie enthalten biographische Artikel Uber persi¬

sche Dichter. Zunächst werden nun etwa 100 Seiten dergleichen Artikel über L'rdu-Dicbter folgen, und dann Notizen über ungeHibr 500 persische Diwane und Malhnawi's von Suli's u. A.

Calcutta, d. 5. März 185.3.

leb habe so eben eine Stelle io Sobayly's (st. im J. d. H. 581,

Cbr. 1185 — 6) Commentar zu Ibn Ishäk gefunden, die, wenn ächt, be-

dcs Ganzen stehenden äussern Tilel, in meinem Katalog genannl habe (s.

Spiegel a. a. 0., S. 48). L'ebereinstimmend mit diesem Dresdener IkbdI-nämii fangt unser (Jirad-näma so an :

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wo uns gleicb in dem erslen Worle die Ursache jener letztem Benennong entgegentritt. Im Wesentlichen stimmt hiermit auch H-'^^h. überein, wenn

er uoter »xLj jJUJi-l Nr. 684, Oy> Nr. 4686, und K-»»».

Nr. 4803 das Qirad-nüma mit dem Iskandar - näma identificirt; denn nach der Ordnung, in welcber er in dem letztgenannten Artikel die Theile des Fünfers aufzählt, versteht er unter Ikbäl-näma die heroische, unter Iskandar- näma = IJirad - näma die geistliche Alexandreide ; und so giebt er aucb

unter *a^L> '^^^ *'* ersten Halbvers dieses Gedichtes deo ao,

welcher in Spiegel's Chrestom. pers. S. 53 als der ersle des Iskandar-näma (d. h., gleicbbedeutend mit Saraf-näma, der heroiscben AlexnndreVde ) erscheint. Dabei bleibt nur zu erklären, wie Ijl.-Cb. unter Nr. 684 als ersten Halbvers seines Iskandar-näma , d. h. unseres Ikbäl-näma, seines nnd unseres (Jirad - näma , ein Hemistich angeben kann, das wir weder bier

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noch dorl finden: jaK^-iS vJJ.^ (1. ^yJ) jJ L>'l\3-. Ein Schwanken in der Benenni^ng der beiden Gedichte zeigt sicb aucb in der Dresdener Hand¬

schrift, welche, wie angedeutet, in den äussern Ueberschriften die von ihr vorangestellte geistliche AlexandreTde Snraf-näma (ein Titel, den fl.-Ch.

keinem dieser beiden Tbeile giebt), die cacbgestellte heroische, in l^eber- einstimmung mit IL'(''i. , Ikbäl-näma nennl; ebenso beisst die erstere Saraf- näma in zwei Hdschrr. der ölfentl. kaiserl. Bibliothek in St. Petersburg (s.

Catalogue des manuscrits et xylographes orientaux etc. Nr. CCCXLl u.

CCCXLIII). — Der Grund und die Beziehung des andern Namens, Sikandar- nämaV babri, Alexandre'is maritima, hoffen wir später voo deo Herausgebern selbst zu erfahren. Die von Dr. Sprenger zuersl im Gulistän durchgeführte InteFpunction (ZtsChr. VI, S. 447) ist bier, allerdings zum Vortheil eines schnellen uod sicheren Verständnisses des nicht leiohten Dichters, wiederum angewendet. — Der „Enthüller der wissenschaftlichen Kunstwörter" (Kassaf

istilähät al-fnoüa), im J. d. H. 1158 (Cbr. 1745 — 46) vollendel von

Muhammad 'Ali bin Saib'Ali, enlbält in zwei Abtheilungen erst die

arabischen, dann die persischen Terminologien. Der auf dem ersten Bogen begonnene Prodromus (Mukaddima) bandelt über das Wesen und die Einthei¬

lung der in Schriftwerken niedergelegten Wissenschaflen überhaupt. Vorläufer dieses vielversprechenden Thesaurus sind die von Dr. Sprenger in der Biblio¬

tbeca indica. Vol. VI, No. 2t , Cale. 1849, herausgegebenen beiden kleinern

Werke: Kitäb hudud an-nahw. Buch der grammatischen Defioitiooeo,

von 'Abdalläh a 1-Fäkihi, und I ri ä d al-käsid ilä asna '1-maka¬

si d, Leitung des Strebenden nach den glänzendsten Zielen, eine hnde- getische Encyclopädie der Wissenschaften mit Angabe der Haaptwerice, —

von Samsaddin Mnbammad bin Ibrähim Bio SÜMd al-Ansäri

(y.-Cb. Nr. 488).

2 7«

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414 Aus einem Briefe von Dr. Sprenger.

weist dass Babyrä , wie ich in meinem Leben Mohammad's ausgesprochen habe, in Makkah war, was von Ihnen und Hrn. Wüstenfeld bestritten worden ist ')• Da mir diese Stelle in meinen Bemerkungen über diesen Gegenstand im 21. Bande des Journal of the Asiat. Soc. ofBengal •) entgangen isl, würden Sie mich verpflichten, wenn Sie dieselbe in die Zeitschrifl einrücken liessen:

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„Khady^ab, die Tochter des Cbowaylid, wurde, wie erzählt, im Heidenthum nnd im Islam die Reine genannl. In der Propbetenbiographie des Taymy stebt, dass man sie die Herrin der Korayscbilen-Frauen nannte, und eben¬

daselbst wird Folgendes erzählt: Als ihr der gesegnete Prophet von Gabriel Knnde gab , dessen Namen sie früber nie gehört halle , ritt sie auf einem Kameel zum .Mönch (oder Einsiedler) Babyrä, der nacb Mas'üdy Sergius hiess, und befragte ibn über Gabriel. Da sprach er: „Heilig! Heilig! 0 Herrin der Korayschilen-Frauen ! Wober hast du diesen Namen?" Sie antwortete: „Mein Gemahl und Verwandter, Mohammad, hat mir verkündet, dieser Gabriel komme zu ibm". „Heilig! Heilig!" sprach jener wieder; „nur ein Prophet hat ibn in Erfahrung bringen können , da er Botschafter zwiscben Gott und seinen Propheten ist und der Teufel weder seine Gestail noch seinen Namen anzu¬

nehmen wagt."

Diese SteUe ist sehr wichtig. Wenn wir von Kbadyfeab's Rilt, ihrer Un¬

bekanntschaft mit dem Namen Gabriel nnd dem Zwiegespräche zwiscben ibr und Bahyrä , als von einer in solchen Ueberlieferungen gewöbniicben Ein¬

kleidung , abseben , so bleibt docb immer die Tbatsacbe übrig , dass Sergius in Makkah war und dass er Mohammad und seine Familie und Hausfreunde überredete, seinen anfgeregten GemüthszusUnd und seine Anrälle göttlichem

1) Ztschr. VI, S. 457 n. 458.

2) Auch besonders abgedruckt unler dem Titel: MoAammad's Journey

to Syria and Prof. Fleischer's Opinion thereon. By Or. A.

Sprenger. 18 SS. gr. 8. Da ich im Auftrage des Herrn Vfs. mehrere Exx.

davon an Orientalisten verthcilt und versendet habe . so darf ich hoffen , dass nun einer der nnbetbeiligten Facbgenossen in dieser Zischr. sein Unheil über die in jener Gegenschrift aufgesteltten Gründe und dabei auch über die Be¬

weiskraft der obigen Ueberlieferung abgeben wird.

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Aus einem Briefe von U. Amari. 4I5 KinHussc und nicht dem Teufel luiuschreiben. Siehe mein Life of Moham¬

mad. S. 108."

Von Herrn M. Amari ').

Paris, d. 11. April 185.3.

Seit zehn Jahren sammle ich Materialien zur (ieschichte der sicilia¬

nischen Araber. Die Bibliotheken von Paris , London und Oxford habe icb selbst, die von Leyden und Gotha durch die aufopfernde Gefälligkeit aus¬

gezeichneter OrienUlisten für meine Zwecke ausgebeutet; ich habe eine Petersburger Handschrift copirt, mir die Abschrift einer andern im Escurial und wichtige Auszüge aus Tunesischen .Mss. verschafft, überhaupt alles von arabiscben Autoren über Sicilien und die sicilianischen Araber Geschriebene, so wie die prosaischen und poetischen Werke dieser letztern selbst zusammen¬

zubringen gesucht. Nach Erreichung des möglichen Grades von Vollständig¬

keit zog icb aus raeinen Quellen eine Gescbichte des arabiscben Sicilien , die jetzt in Florenz gedruckt wird. Nun bleibt aber noch für urkundliches Quellen¬

studium der Text jener Materialien selbst herauszugeben. Diese Bibliotheca arabico-iicula würde nacb dem Obigen eigentlich zwei Abtbeilungen enthalten;

arabische Schriften über Sicilien und Werke sicilianischer Araber; mein Stre¬

ben gebt indessen nur auf die Herausgabe der ersten Abtbeilung, die einen aus arabiscben Textstücken bestehenden Octavband von etwa 650 Seiten — Format und Druck wie von Dozy's Ouvrages arabes — ausmachen würde. Die zweite Abtbeilung betreffend , so liesse sich höchstens an die Veröffentlichung des dichterischen Theiles denken, der docb scbon einen starken Band füllen würde; die prosaischen Schriften, z. B. das Solwän von Ibn-Zafer, die Anbä nodjabä 'I-Abnä desselbea u. a. , könoten tbeils ungedruckt bleiben, theils, wie oamentlicb die Anbä, später besonders oder auch bloss in Uebersetzung berausgegeben werdeo. — Jeoe erste Abtbeilung würde enthalten : geographische Bruchstücke, darunter die Beschreibung Siciliens von Edrisi nacb Pariser und Oxforder Hdschrr. , etwa 60 SS. ; Auszüge aus Ibo-el-Atbii;, das Ausführlichste, was wir Uber die Gescbicbte SiciHeos besitzen, etwa 110 SS.; Beiträge dazu aus Riudh - en - nofäs , Ibn - Abi - Dinar, der Fortsetzung des Eulycbius, Kitäb-er- ruudbateio, der Chronik des Relaun , Ibo-Werdän , Tidjüni u. A. ; die bedeu¬

tend vermehrten Bericbte Nowairi's neben denen Ibn-Cbaldän's ; die Lebens¬

beschreibungen von 120 sicilianischen Arabern, aus verschiedenen Werken geschöpft , mit literargeschicbtlicbeo und bibliographischen Nachweisungen ; zum Scbluss auf etwa 100 SS. die Schutz- und Freibriefe der Araber aul Sicilien unter normännischer Herrschaft. — Die Frage, ob auch aus den scbon veröffentlichten Werken Ihn - Challikän's , Ihn - Djobair's und Hadji-

1) Derselbe gelehrte Sicilianer, welcher im Journ. asiat. Dec. 1845, Jan. u. März 1846, die erste Notiz über die seitdem so trefflich von Wright bearbeitete Reisebescbreibung Ibn (iubair's und die ersten Proben daraus gab.

Scbon damals (.März 1846, S. 208) kündigte Herr Amari eine Geschichte des moslimisehen Sicilien und eine arabisch-sicilianische Bibliothek an, über welche obiger Brief nnn Näheres beibringt.

VII. Rd. 28

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4161 Aus einem Briefe von Dr. Brugsch.

OhalFo's , aus dea MarAsid el-ittild und dem BajAn el-mogbrib das BetreBende aufgenommen werden soll, lasse icb olFen. Durch den Wegfall der betref¬

fenden Auszüge würden allerdings über 100 Seiten erspart, freilich aber die Sammlung an sich unvollständig werden.

Von Dr. Brugsch.

Kairo, d. 4. Mai 185,3.

— Für meine demotischen Studien bot Alexandrien so gnt wie nichts dar;

von hieroglypbischen Denkmälern fand icb dort einige bisher unbekannte, jedocb nidbt erhebliche Inschriften. Wie jeder Fremde, besuchte auch ich die Nadel der Kleopatra, aus den Zeiten Tutmes III., die Pompejussänle, welche wohl als der Mittelpunkt des alten Alexandrien anzusehen ist, die Katakomben (darunter eine erst vor Kurzem entdeckte , jetzt in einen Kubstall verwandelte Gräberreibe nicht weit von der Pompejussänle) , und ausserdem einige andere Monumente, die, ohne alle Inschriften, der Vermuthung ein weites Feld offen lassen. L'nter ihnen scbien mir der Beachtung besonders werth das Grundgemäuer def weltberühmten Bibliothek, etwa in der Axe der Verbindungslinie von der Nadel der Kleopatra nacb der Pompejussänle, nicht allzu weit von dem grossen Frankenplatz gelegen. Diese Mauern sind von erstaunlicher Stärke nnd Dicke; ans den Trümmern und dem Schutt, worin sie vergraben lagen, bat man Steine mit bieroglyphischen, bis in die XVlll.

Dynastie hinaufgehenden Inscbriften, Sänleffslücke und andere Üeberreste in Marmor, Granit und Kalkstein hervorgezogen, die wenigstens so viel be¬

weisen , dass bier eines der stattlichsten Gebände des Altertbnms gestanden hat, Auf der Reise von Alexandrien nach Kairo macbte ich im Interesse der koptischen Litteratur einen Abstecher nach den Klöstern bei den Natron- Seen. Das Ergebniss war wenig befriedigend. Die Bibliotheken dieser Klöster sind gründlich ausgeleert; die wenigen noch vorbandenen Bruchstücke gehören der neuern Zeit an und sind liturgischen Inhalts. — Seit meiner Ankunft in Kairo , wo ich von unserem preussischen Generalconsnl Herrn Baron v. Pentz mit zuvorkommender Gastfreundschaft in sein Haus aufgenommen wurde , habe ich eine Menge Excursionen nacb Heliopolis, Gizeh, Saqara, Dathur, Massara, Tura u. s. w. gemacht. Obenan stebt mein Aufenthalt im Hause des Herrn Marictte, mitten in den Ruinen des Serapeums. Herr Mariette bat mir in der verbindlichsten Weise die nocb vorhandenen Monumente mit Inschriften nicbt nur gezeigt, sondern anch zur freiesten Verrügung gestellt. Meine demoti- scben Arbeiten finden die vollste Belohnung. Mehr als dreihnndert, oft sebr lange Inschriflen auf Stelen und Wänden gehen in ununterbrochener Reihen¬

folge von den Perserzeiten bis zu den letzten Plolemäern herab nnd lebren mich die Apisperioden aus dem genannten Zeiträume, mit genauer Angabe der Kegierungszeit der entsprechenden Fürsten. In Kairo beschäftige icb mich hauptsächlich mit der Erlernung des Arabiscben ; ausserdem studire ich die Bibliotheken des griechischen, armenischen und koptischen Patriarchen. Die letztgenannte, eigentlicb der koptischen Kirche in Kairo angehörig, war noch nie zuvor einem Europäer zugänglich, und Sie sollen nacb meiner Rückkebr

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Lepsius , über den Apiskreis. 4t7

VVuiiJerilinge davon hören. Durch Herrn Professor v. Kremer habe ich die Bekannlschafl des nuch von Lane erwiihnlen Scheich Achmed gcmachl und bin dureh ihn in den Besilz einer werthvoHen Sammlung arabischer und persischer Handscbriflen gekommen.

leber den Apiskreis.

Von Prof. R. liepstuM.

„l'eber den Apiskreis" ist die Ueberschrift des „drillen Nebenexkurses"

einer Jüngst erschienenen Schrifl des Herrn J. von Gumpach „Die Zeilrecb- nung der Babylonier und Assyrer" betilell. Da die vor kurzem erfolgte Auf¬

findung der alten Apisgräber von Memphis in der Wüste von Saqara durcb Herrn Marietie nicht verfehlen kann , die Aufmerksamkeil der Gelehrten neuerdings auf diesen Gegenstand zu lenken, so dürfte es gerade an der Zeil sein , den bevorstehenden Uotersncbungen über die zahlreichen in jenen Gräbern gefundenen ägyptischen Inscbriften durch eine Zusammenslellang der von den Schriflstellern erwähnten Apiswechsel entgegenzukommen. Ich werde dies hier versuchen nnd daran einige andere den Apis und seine Periode betreffende Erörterungen ansehliessen.

Wenn ich bierbei an den genannten Excurs des Hrn. v. Gumpach an¬

knüpfe , so geschieht es , weil dieser Gelehrte bereits eins der wichtigsten auf den Apis bezüglichen Probleme , nämlich die chronologische Bestimmung der Epoeben der Säjährigen Apisperiodo , gelöst zu haben glaubt und aus¬

drücklich eine Prüfung seiner mit ungewöhnlicher Zuversicht dargebotenen Re¬

sultate hervorzurufen gewünscht hat. Das Ergebniss jenes Excurses wird in der Vorrede so zusammengefasst: „Er bandelt über den Apiskreis, dessen Epoeben nicbt allein, in ibrer besonderen Beziehung zn unsrer Untersuchung, die astro¬

nomische Bestätigung des Jahres 627 v. Cbr. als das der Eroberung

Aegyptens durcb Kambyses liefern, sondern auch überhaupt vom böcbsten

Belang für die ägyptische Chronologie sind. Statt micb mit eitlen

Mutbmassungen darüber zu begnügen, habe ich sie zu bestimmen gesucht; und in der That gefi^nden , dass sie an den 1. Thot oder den Anfang der ägyptischen Wanderjahre gebunden sind; dass wirklich die Feier des Apisfestes in den Jahren 22.1, 448 und 873 A. N. , d. h. im Jahre 525 v. Cbr. am 2. Januar, im Jahre 301 v. Chr. am 6. November, und im Jahre 125 n. Cbr. am 23. Juli nachweislich gehallen worden ist; dass der Ursprung des Cyklus mit der Acre des Menepbihes und der entsprechenden Epoche der Sothisperiode zusammentrifft;

und folglich der wahre Zeitpunkt der lelztem Epoche nicbl, wie neuei^e

Chronologen angenommen haben, das Jabr 1322, sondi^ das Jabr 1.325

V. Chr. ist."

Der Verfasser bal sich aber sowohl in der cbronologiseben Bestimmung aller einzelnen von ihm erwähnten Apiswecbsel , als überhaupt in der Anwen-

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