466 Sutizeu nnd Correspondenzen.
Aus einem Briefe von l'rof. Uuatremere.
l'aris, J, 26. Mai 1849.
Ich setze die Ausgabe der tjcschiehlUchcn rroleijornenen Kbii-Chnlilun'.i fori. Es sind vom Texle schon ineMr als lüCK) .S. in 4. gedruckl ; er wird wenigstens 1200 Tüllen. Uie l eherselzung isl von einer sehr grossen Anzahl Nolen aller Arl liepleilel , \ori ileneii einige die I.üiige und den IJiarakler von Abhandlungen haben. Das Leiten .Yorddin's uuil .Sdjdi/in .s, iiriihisrli i-oji Abu-Schamr, wird ebenralls gcilrui-kt , mil einer l cber.selzuup , l iru'in üom- menlar und einer Einleitung. Dieses W erk bildet einen Theil der Sammlung morgenliindischer Schriftsteller zur Geschichte der lireuzzüge.
leber die Aussprache des Dich(ernamensi^;>^«.
\'on Or. CSraf.
Gnrcin de Tnssg führt im Journ. Asiat. Avril-Mai 1848, S. ,179, Verse uus einem türkischen Schriftsteller an, den er Snrieiiri, ,,ou, selon la pro¬
nonciation turi|ue , Scrveri" nennl, und fügl hinzu: „t;'esl le meme ecrivain qui a ele quelquefois appele, par crreur, Surüri." Lnter der \ oraussetzung, dass damit der bekannte Cninmcnlalor des Dinaii's von Häfiz, des Gullslän und Bostän von Sa'di, u. s. w . , gemeint ist ') (s. Ilfimmer - l^urysliiICs Gesch. d. osm. Dichtkunst, II, S. 2H7— 289), befindet sich G«rtiii ile Tossf/
selbst im Irrtliuni , wie diess schlagend bewiesen wird durch den Vers iiu Schlüsse \on Surüri's Commenlar zum Bostnn :
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wo das Versmaass (WÜfir) , der Keim und das W ortspiel zwischen Suriiri als n. pr. und als n. appell. die bisher geltende , auch von Hnmmer-Purystall angenommene Aussprache als die richtige erweisen.
1) Wir zweifeln nicht, dass diese Voraussetzung richtig ist. Garrin de Tntsy sagt, dass die dort von ihm citirten türkischen Verse, in denen aller-
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dings als i^flj^ vorkommt , was er irrthümlich für eine Anspielung
auf den Namen des Dichters ansieht, aus dessen „ Arüz ou Prosodie arabe appliquee au iure" genommen sind. Diess ist non olfenbar das Werk des von ür. Graf bezeicbnelen Surfiri , welches den Titel führt: Babru'l - ma'ärif, und von dem Hihji - Chiilfa unler Nr. 1683 sagt, dass Surüri in ihm die Hegeln der Dichtkunst, der .Metrik (jjis.jjt!!) und des Endreims in türkischer Spra¬
che zusammengeslelil habe. D. Red.
Solizet, und forrespimdenzen. 467
Alis einem Briefe von Eli Smith,
Bhamdun im Libanon, d. 23. Juli 1849.
— Ihr Brief an Hr, W. geht durch die türkische Post von Beirüt nach Damascus ab. ICs wird Sie interessiren, bei dieser (iclegenheit zu erfahren, dass die türkische Regierung jetzt eine reiiehniissige Postverbiudung mit allen Uiifen des Heichs eingerichtet hat , welche zugleich schnell , sicher und billig ist. \ ermitlelst derselben haken wir alle Wochen zweimal Gelegenheit nach Damascus. — Dieselbe Regierung scheint, von einer gewissen Seite dazu angeregt, den Bescbluss gefasst zu haben, unsere Presse unter Censur zu stellen. Aber wir besorgen nicht, dass sie dem, was wir herauszugeben wünschen, Hindernisse in den Weg legen werde
Nachtrag.
/u den Bd. III. S. 247 f. namhaft gemachten Beispielen von dem Ver- icbwiriden beiliger Personen in Berge sei es mir vergönnt hier noch ein buddhistisches zu fügen , w elches mit den früher erwähnten in zu genauem Zusammenhange steht, als dass es übergangen werden dürfte, nämlich dat Xersehwinden .Mahäkäcyapas, des ersten bucldhislischcn Patriarchen, in den lierg Kukkujapäda. Die erste Nachricht hierüber giebl uns der Chinese Fabinn im i'ue kue ki S. 302. Ausführlicher wird die Sache erzählt hei Schiefner:
Kine tibetische Lebensbeschreibung f äkyamunis (St. Petersburg 1849) S. 77.
Es wird da ausdrücklich gesagt, der Körper Käi,'yapas werde unverwest im Berge bleiben bis zum Erscheinen Mailreyas , des nächsten Buddha. Mailreya
werde naeh seiner Buddhawerdung dahin kommen , mit der rechten Hand
Kävyupas Haupt erfassen und den Körper emporheben. Später erhebt sich dann der Körper zum Himmel und wird durch ein wunderbares Feuer so verbrannt, dass weder Kohlen noch Asche zurückbleiben.
Der Zusammenhang dieser Sage mit den a. a. O. erwähnten persischen
und muhammedanischen liegt am Tage. Durcb die Erwähnung der Sage bei
Fabian wird dieselbe bis in das fünfte Jahrhundert nach unserer Zeitrechnung hinuufgerückt, da aber auf die Sage scbon deutlich in den Veshts angespielt wird, so gehört bis jetzt den Parsen die Priorität; möglieh dass die Namens- iiholichkeit von Ka^yapa und Kergi,N'>(pa dazu beitrug, die Sage gerade auf diesen Buddhisten zu übertragen. Unmöglich wäre es auch nicht, dass man die Sage noch in einer etwas veränderten Gestalt in den Vedas vorrände und dieselbe überhaupt sich als ein indogermanische« Geiueingul auswiese.
Fr. Spiegel.
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