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(1)490 Aus einem Briefe des Rabb

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490 Aus einem Briefe des Rabb. Dr, Geiger.

Folge dessen gezwungen sind einen neuen Gedanken statt des alten eehtei einzusehmuggeln. Und dennoch bedarf die verdorbene Lesung nur einer kleinei.

Nachhülfe, um tadellos dazustehen. Wir haben scbon oben erinnert, dass o und ro beim Lesen oder .Schreiben nicht selten vei'wechselt werden. Dies geschieht am leichtesten , wenn o mit dem alten Scbriftzeichen geschrieben wird , dessen Vordertheil eineni u iihnelt und dessen Hintertheil aus einem senkrechten Striche besteht — etwa wie bei Bopp Gr. er. p. 2 Annot. Wir thuen weiter nichts, als dass wir für ro ein blosses o lesen vagghan und dies ist das sanskr. vyiighra Tiger. In der Zusammensetzung muss ausser¬

dem das aus vy assimilirte vv nach kurzem \'(ikal wieder zum \ nrschein kommen und so erhalten wir loaghanavvaggba« lokaghanavyäghnih „Tiger des Volkes d. i. Kürst, Gebieter eines Volkes." Der INarr will die Schwäche des Königs verhöhnen : der m ä c h l i g e G e b i e t e r eines g a n z e ii V o I k e s

lässt sicb durch ein Weib einschiichlern und aus der Fas¬

sung bringen.

Wenden wir uns jetzt zu den Lesungen der Stenzlerscben Handscbriften.

Beide slimmen im Gedanken überein, dessen Gewand uur varürt in navasaA- gaine und nav.ivaro. Was die vorangehenden Worte anbetrilTl, so wird auch in ihnen Uebereinstimmung statt linden. Zu dem Behuf Hihre ich das verdor¬

bene loavavahäro nicht mit Hrn. Stenzler auf loavvavahilro = vyavabära zurück, sundern auf loavvähäru = lokavyähäru ,,die Leute pllegen zu sagen", so dass es ganz dasselbe besagt wie loappaväd« = loknpravädu. Ueberdiess will vyn- hära scbon deshalb nicht recht in den Gedanken aufgehen , weil nicht von

einer Thätigkeit, sondern von eineni Zustande — nicht von dem was

einer thut, sondern von dem was einer erleidet die Rede ist.

Aus einem Briefe des Rabb. l)r, Geiger,

Kreslau 10. April 1859.

... In dem interessanten Aufsätze des Ilrn. Prof. Flügel über die

„Abhandlungen der aufrichtigen Brüder", welcber den diesjährigen Band unserer Ztschr. eröffnet , wird (S. 2) einer von mir mitgetheilten Bemerkung gedacht.

Hn. Prof. Flügel's Arbeit wurde nämlieh in kürzerer Form bereits auf der Versammlung, die 1857 hier Statt fand, durcb Hrn. Prof. Fleischer vorge¬

lesen ; bei der Erwähnung des Cap. über den Menschen als Mikrokosmus fiel mir das Büchlein Joseph's ben Zaddik ein, welches diesen Namen trägt, und von dem Maimonides — nacb einer richtigen, in einem von mir eingesehenen Mspt. aufbewahrten Lesart — urtheilt, es sei nach Art der „aufrichtigen Brüder" behandelt. Nachdem ich diese Bemerkung Hrn. Prof. Fleischer mit¬

getheilt, schrieb ich sie auf seinen Wunsch flüchtig in der Sitzung nieder, und su scheint sie Hrn. Prof. Flügel zugekommen zu sein. Daher mag sicb aucb hei diesem ein kleines Missverständniss eingeschlichen hahen. Denn nicht die 21. Abhandlung der ,, aufrichtigen Freunde", der Streit zwisehen Mensch u. Thier, reizte Joseph ben Zaddik zur Nachahmung, vielmehr die 25., weicbe

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Aus einem Briefe des Rabb. Dr, Geiger. 491 den IMenschen als Mikrokosmus ilarstcllt, und Maimonides (der 1204, nicht 1208 starh) heurtheilte Joseph's Schrill nicht etwa, weil sie ihm wichtig schien;

er hatte sie, nie cr seihst eingesteht, gar nicht gesehen; er erwiderte viel¬

mehr hlos aul' Thibhon's Anl'rage diuiilier, und sein L'rtheil scheint sich ehen blos aul' den Titel zu begründen. Die Uebersetzer dieses theilweise arabisch geschriebenen Briel'es h.iben nun in der Uebertragung des MC2lbN ]Nlbi*

duixh 0''1Nnn (nicbt ''©3«) "»bya einen Irrthum begangen, indem sie NBS mit riDU , EigenschalX, verwechselten, und haben daber Joseph zu den von Maim. hiiulig getadelten dogmalischen Fhilosophen gestellt, die Golt durch Beile¬

gung von Kigenseballen seiner Absolutheit entkleideten. Diesen Irrthum begebt noch Hümpl in seiner ,,niebtaiidalusischen Poesie" S. 11)4 und „Zehn Ma¬

kamen" S. 233, ihn noch dadurcb steigernd, dass er Joseph des Anthropo- miirphismus hezüchligt! Uebrigens hat Ü'INnn ^bya in dem erkl'iirten

Sinn durebaus Niehls gemein mit den D^'nnM den umspiibenden Kauf¬

leulen 1 Kiin. 10, 15, die Kl. bier ohne Grund herbeizieht. — Gestatten Sie mir hierbei gelegentlich , auch Einiges 'über Kalonymos zu berichtigen. Er war nichl aus Mantua, sondern ein geborener Provenzale, der sicb jedoch

\iel in Italien aufhielt; er starb nicht um 1250, wurde vielmebr erst 1287 geboren und schrieb das ,,lggereth ba'ale chiyim", die Uehersetzung von N.

21 der Abhandlungen der aufrichtigen Brüder, im J. 1316, wie es ausdrück¬

lich in der Nachschrift heisst (in ed. Mantua , während spätere Ausgahen dieses Epigraph weggelassen haben)'). Auch ist Kal. in Schutz dagegen zu nehmen, als habe er irrthümlich zuui Verf. dieser .'il Abhandlungen einen .Abulzul'a gemachl, dies isl lediglieh Missverständniss der Bihliiigrajihen, welche Kal.' Worte nüchtig angesehen haben. Kul. .sagt vielmebr ausdrücklich in der Vorrede , das von ihm Ueberselzte sei der Theil eines grösseren Werkes, das im Arab, heisse Sendschreiben MBS b«iaM (was Druckfehler ist für bNISN und dies für bN INISN) , es sei in kleine Abbandlungen getbeilt '), welche sie (die Verf.) kleine Sendschreiben nannten, bilde aber ein Werk, und nacbdem er über dessen philosophischen Character einsichtig sich ausgesprochen, fährt er fori: ,,Es isl ausgegangen von einer Seele mehrer verbundener Phi¬

losophen . . ., «er aher der Verfusser (Redacteur) ist , ist nicbt bekannt, er ist darin nichl erwäbnt , da sie es anonym gesehrieben. Die Veranlassung dazu mag sein, dass sie an vielen Stellen des Buches abweichende dogmatische und philosophische Ansichten aufstellen , so dass ausser den über Mathematik handelnden Stellen fast jede Abhandlung widersprechende Ansichten entbält, darum mögen die Namen der Urheber und Redaetoren des Buches verschwie¬

gen worden sein. Unter den arab. Gelehrten ist grosse Meinungsverschieden¬

heit in Betrelf der Beilegung einzelner Tbeile dieses Buches an verschiedene Männer aus jener Zeit." Bestimmter konnte man sich über diesen Punkt nieht aussprecben. — Noch eine Belehrung des Kal. am Schlüsse der Vorrede

1) Genaueres üher ihn s. hei Zunz in m. wiss. Zeitscbr. f. jüd. Theol.

B. II S. 313 ff., B. IV S. 199 ff. und meinen ,jüd. Dichtungen" S. 54 ff. (wo für 1328 zu lesen ist 1323).

2) ^lU)]' , wie in ed. Mantua , nicbt rtlOV wie bei Wolf nacb späteren Ausgaben.

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492 Aus einem Briefe des Rabb. Dr. Geiger.

— welche , w ie aus dem Zusammenhange hervorzugehn scheint, dem Schlüsse des Originals selbst entnommen ist — verdient hervorgehoben zu werden.

Während wir nämlich aus Fliigel's Inhaltsverzeichniss N. AS u. 5t (S. Ifi) zu dem (Jedanken kommen sollten, die „Brüder" hätten an (linnen (Dämonen) geglaubt, sagt Kal.: „Weil beim Streite zweier Parteien die Kntscbeidung eines unbetheiliglen Ilichters niithig ist, darum führte er (der Verl'.) zwischen Mensch und Thieren die Dämonen als Schiedsrichter ein , die Darstellung ein¬

kleidend nach Art der Irrenden , welche meinen , dass die Dämonen bald als Menschen, bald als Thiere erscheinen könnten nacb ihrem Willen , womit aber keineswegs angenommen werden darf, als glaube Dies der Verfasser des Buches." —

Gestatten Sie mir nun noch einige Worte über die von mir in der Ztschr.

besprochene mittelalterliche jüd. Medaille ! INicht, um die vou Ihnen (S. 273) darüber für unsere Zeitschrift als geschlossen erklärten Acten wieder aufzu¬

nehmen , sondern blos eine kleine Berichtigung des früher von mir Aufgestellten dürfte noch nach der aufgefundenen Erklärung der .Abbreviaturen durch Hin¬

weisung auf Hiob 14, 13 am Platze sein. Mit dieser EntziB'erung fällt die von Loewe aufgestellte und von mir adnplirte Vermuthung, als habe ein Mitglied aus der Familie der Piatelli die (lmschrift nngefertigt, umilitas und laneivmait sind demnach keine Anspielung auf den Verfertiger derselben ais einen „Anav", bezieben sicb vielmehr uuf den verstorbenen Binjamin b. Eliah BeSr, dessen Demuth gepriesen werden soll. Auch W"1D 13 ^^'33 (was mit Loewe festzuhalten ist st. 11513), ist nicht auf den Verfasser zu bezieben, sondern auf den durch die Medaille Verewigten, dessen Grossvater Schabthai geheissen (vgl. Zunz in m. wiss. Ztsebr. f. jüd Thenl. III S. 5.3), und wenn der Name des Vaters weggelassen worden , so mag Dies gerade desshalb geschehen sein, weil der Vater, »elcher die Prägung der Medaille veranlasste, sich damit begnügte, ira Akrostichon genannt zu sein, aber gerade auch seinen Vater nicht übergangen wissen wollte. Dass übrigens OCU3?3 „Verlahren"

bedeutet, wird Hr. Dr. .lost wobl nicht bestreiten;, der Ausdruck „Process"

ist von mir blos zur Verdeutlichung des Sinnes gewählt wnrden , nicht aber als solle er das hebr. Wort decken. — Aus der wiederholten Mittheilung des Hrn. Dr. Blau in Betrelf des Dekalogs in einer samarit. Inschrift (S. 275 If.) erkennen wir, dass der samarit. Uebersetzer und Abusaid den sam. Text richtig wiedergeben, welcber gleichfalls lOfin Nb hat, »ährend die Poly¬

glotten Nb"! lesen. — Die von meinem Urtheile üher Rapoports Erech Millin abweichende Ansicht Kircbheim's liegt nun zur Entscheidung unbefangener Ge¬

lehrten vor und bedarf es meinerseits keiner Replik . . .

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493 Saramä's Botschaft.

Von

Theodor Aufrecht.

„In Folge eines Fluches von Durväsas, heissl es im I6ten Kapitel des Värahapuräna , wurde Indra von Durjaja, dem Sohne des Supratika. des Himmelreichs beraubt, und begab sicb sammt allen Götleru auf die Erde, im Osten von Väräiiasi. Mittler Weile üblen ttlilz und HellOlitz ( Vidyut und Sudijul) , zwei Daityas, grosse Busse, und bemächtigten sich nacb Durjaya's Tode der Wellberrschafl , auch brachlen sie ein grosses Heer zusammen um die Gölter zu bekämpfen. Die Götter sannen , wie sie das Himmelreich wiedererlangen kunnteii. Da rieth ihnen Bribaspati zuerst ein Kubopfer, und dann alle übrigen Opfer zu bringen, das sei das einzige Mittel zum Ziele zu kommen.

Gomedhena yajadhvaiii vai prathamam, tadanantaram || II |{

Vashlavyaili kralubhih sarvair, eshä slbilir albamarüh |

Hierauf brachten die Götter Kühe und anderes Vieb zusammen. Die Kühe, unler Saramä's, der Gülterhündin , Obhut gegeben, wurden auf dem Himavat von den beiden Daityas ergriffen. Saramä fand zwar ibre Spur aus, wurde aber durcb einen Trunk frischgemelkter .Milch zum Schweigen gebracht.

Äsäm gaväih lu dugdhvaiva kshiram Ivaiii Sarame (,ubbe | Pibasvaivam , iti prukivä lasyai lad dndur unjasS || '20 |{

Datlvä lu ksbirapänaih tu') lasyai le dailyunäyukäh { .Mä bhadre devaräjäya gäy eemä viniveilaya || '21 ||

Evam uktvä lato daitya mumucns täm (unirii vane j Tair muklä sä surüüs türnam jagäma kbalu vepati {| 22 ||

Als Indra sie nacb den Kühen fragle, gab sie vor von deren Aufenlhall keine Kunde zu haben. Die .Vlaruls aher waren ihr nnsieblbar gefolgt und ver¬

rietben den wahren Verhall. Indra erzürnt stiess sie mit den Füssen, da floss ihr die getrunkene Milcb aus dem Halse.

Krodbena mabalüvishlD devendrah pukacäsanab |

Kshiram pilam tvayä müdhe gävas lay cäsnrair britäh || 29 ||

Evam uktvä tadä tena läditä Saramä , dhare (o lerra) | Tasyendrapädagbälena kshiram vaklrät prasusruve {| 30 ||

Sravalä lena payasä sä ^uni yatra gähbavan ') | Jagäma latra Devendrah sabasuinyas ladä, dbare |{ 31 H

Hierauf lief Saramä naeh dem Orle , wo die Kühe versteckt waren , und Indra folgte ibr mit einem Heere nach. Er tödtet Vidyut und Sudynt, findet die Kühe, seine Kraft wächst durch Darbringung von tausendfachen Opfern, und nach Vernichtung des Daityaheeres erlangt er seine Herrschaft wieder."

Diese Erzählung stimmt wesentlich mit einer von Kuhn in Haupt's Zeit¬

schrift mitgelheillen Sage der Bribaddevatä üherein. Beide legen Zeugniss davon ab, wie ein sinnreicher Mythus, nacbdem sein Versländniss verloren

1) So alle vier Hss. Am nächsten liegl es int zu setzen.

2) Für gAvo'' bhavan, wie tatgendra' für tatyn indra' im vorhergebenden.

Dergleichen, und ärgere, Verstösse sind in den Puränen nicbt selten.

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