UNIVERSITÄT DORTMUND
WIRTSCHAFTS- UND SOZIALWISSENSCHAFTLICHE FAKULTÄT
___________________________________________________________________________Prüfungsfach: Allgemeine Volkswirtschaftslehre (Diplom), Modul 8/9: Mikroökonomie (Bachelor) Teilgebiet: Preis- und Allokationstheorie
Prüfungstermin: 06.10.2009 Zugelassene Hilfsmittel: Taschenrechner
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Prüfungskandidat/in (Bitte in Druckbuchstaben ausfüllen!)
Name,Vorname: ...
Matrikel-Nr.:...
Studiengang:...
Diplom/Bachelor:...
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Arbeitsanweisung:
Bachelor: Bearbeiten Sie Aufgabe 1, Aufgabe 2 und Aufgabenteil 3(a)!
Diplomer: Bearbeiten Sie drei der vier Aufgaben!
Aufgabe 1 2 3 4 Summe
Diplomer: bitte die drei zu bewertenden
Aufgaben ankreuzen maximal erreichbare Punktzahl
20 20 20 (BA:6)
20
erreichte Punktzahl
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Von der Prüfungsaufsicht auszufüllen
Unterbrechung der Prüfung:
von ___________ bis ____________ Uhr von __________ bis ___________ Uhr von ___________ bis ____________ Uhr Ende der Prüfung _____________ Uhr
Aufgabe 1:
Zwei Individuen A und B haben folgende Nutzenfunktionen und Anfangsausstattungen:
A A A
A
A x y x y
u 2
2 ) 1 ,
( = , eA =(12,0) und
B,
B B B
B x y x y
u ( , )= eB =(3,10).
(a) Ermitteln Sie mit Hilfe des Lagrange-Ansatzes die Menge der pareto-optimalen Allokationen! (7 Punkte)
(b) Bestimmen Sie die zur Anfangsausstattung gehörenden Indifferenzkurven der Individuen A und B! Stellen Sie die Anfangsausstattung sowie die zur Anfangsausstattung gehörende Tauschlinse als auch die Kontraktkurve graphisch in der Edgeworthbox dar! (6 Punkte) (c) Welche Beziehung besteht zwischen den drei Eigenschaften markträumend, pareto-
effizient und gleichgewichtig? Zur Beantwortung dieser Frage gehen Sie bitte auch auf folgende Punkte ein:
i. Ist eine markträumende Allokation auch gleichgewichtig? Gilt das Umgekehrte?
ii. Ist eine pareto-effiziente Allokation auch markträumend? Gilt das Umgekehrte? (Begründung nicht vergessen!)
iii. Unter welchen Voraussetzungen gilt, dass eine gleichgewichtige Allokation auch pareto-optimal ist? (7 Punkte)
Aufgabe 2:
Parlamentswahlen wie die Bundestagswahl ergeben in der Regel keine absolute Mehrheit für eine Partei. Erst Koalitionsverhandlungen nach der Wahl zwischen den Parteien führen zur Bildung einer Regierung, deren Regierungsprogramm in einem Koalitionsvertrag festgehalten wird. D.h. die Parteipräferenzen werden nach der Wahl durch Verhandlungen zu einer Regierungspräferenz aggregiert.
(a) Was ist allgemein das Anliegen der Theorie der Kollektiventscheidungen und wie wird dieses durch das „zweistufige“ Verfahren Wahlen und anschließend Koalitionsverhandlungen in Deutschland umgesetzt? (5 Punkte)
(b) Welche Aussage macht der Satz von Arrow zum Anliegen der Theorie der Kollektiventscheidungen? (7 Punkte)
(c) Was bedeutet diese Aussage für die beiden Stufen der deutschen Verfahrensweise?
Diskutieren Sie dazu zunächst Eigenschaften der Mehrheitswahl, die zur Zusammensetzung des Parlaments führt! Interpretieren Sie danach Verhandlungen als ein Verfahren, das aus den individuellen Präferenzen der Verhandlungspartner/Parteien eine Koalitionspräferenz der Koalitionspartner hervorbringt. Beurteilen Sie dieses nach den Kriterien des Satzes von Arrow! Macht es z.B. einen Unterschied, ob eine Koalition aus zwei oder drei Parteien besteht? (8 Punkte)
Aufgabe 3:
Die Besteuerung von Konsumgütern in einer Marktwirtschaft „verzerrt" die individuellen Entscheidungen von Unternehmen wie Nachfragern.
(a) Zeigen Sie, wie dieser Effekt zustande kommt und warum er in einem Wettbewerbsmarkt für das besteuerte Gut zu Wohlfahrtsverlusten führt! (6 Punkte)
(b) Welches Problem lösen „zweitbeste Steuern“? Wie wird mit zweitbesten Steuern dem wohlfahrtsmindernden Verzerrungseffekt (Aufgabenteil (a)) begegnet? Welche Eigenschaften haben zweitbeste Steuern? (7 Punkte)
(c) Was ist eine „Pigou-Steuer“? Weshalb wird sie von Ökonomen trotz ihres verzerrenden Effektes empfohlen? Inwiefern ist die Wirkungsweise einer Pigou-Steuer von der einer Steuer wie in Aufgabenteil (a) verschieden, inwiefern nicht? (7 Punkte)
Aufgabe 4:
Es sei eine Ökonomie mit einem monopolistischen Anbieter betrachtet. Die Nachfrage auf dem Markt sei durch die Funktion beschrieben. Der Produzent des Gutes x habe die Grenzkosten in Höhe von
p xD =12−
. ) (x x
GK =
(a) Ermitteln Sie zunächst das Marktgleichgewicht sowie Konsumenten- und Produzentenrente im Gleichgewicht! (4 Punkte)
(b) Es werde nun eine Erlössteuer eingeführt. Bestimmen Sie nun das neue Gleichgewicht, wenn die Steuer von dem Monopolisten gezahlt wird! Berechnen Sie Konsumenten- und Produzentenrente! (6 Punkte)
>0 t
(c) Stellen Sie sowohl Konsumenten- und Produzentenrente (aus Aufgabenteil (b)) wie auch die Steuermenge und den „toten Verlust“ bedingt durch die Steuereinführung in einer Grafik mit den Marktgleichgewichten aus (a) und (b) dar! (5 Punkte)
(d) Wie groß ist das generierte Steueraufkommen in der Ökonomie aus Aufgabenteil (b) bei einem Steuersatz in Höhe von
2
= 1
t ? (2 Punkte)
(e) Warum kann in einer Ökonomie mit hohen Fixkosten ein staatliches Monopol sinnvoll sein? (3 Punkte)