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Archiv "Diskussionsbeiträge" (03.10.2003)

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M E D I Z I N

Deutsches ÄrzteblattJg. 100Heft 403. Oktober 2003 AA2597

durch den Lagerkommandanten, den bereits erwähnten praefectus castrorum, durch den Legionskommandeur (lega- tus legionis) und durch den Statthal- ter (legatus Augusti pro praetore) regel- mäßig kontrolliert.

Resümee

Der römische Militärsanitätsdienst stellte zweifellos eine leistungsfähige Organisation dar, die die Truppenver- bände insbesondere an den viele tau- send Kilometer langen Grenzen des Römischen Reiches mit den Errungen- schaften der griechisch-römischen wis- senschaftlichen Medizin versorgte, da- durch deren rationale Denkweise den Mittel- und auch Unterschichten nahe brachte und somit zur Verbreitung des hohen kulturellen Entwicklungsstandes der antiken Mittelmeerwelt beitrug.

Als wichtigste Errungenschaft bleibt allerdings, dass im Sanitätsdienst des Imperium Romanum mit dem Valetudi- narium die Idee des Krankenhauses als einer ständig von Ärzten betreuten In- stitution in einem eigens dafür konzi- pierten und errichteten Gebäude gebo- ren wurde, das ausschließlich für eine

heilungsorientierte stationäre Therapie für viele Kranke eingerichtet worden war. Soldaten, deren Gesundheitszu- stand nach einiger Zeit als unheilbar prognostiziert wurde oder die als an- derweitig dienstunfähig galten, wurden aus dem Militärdienst als so genannte causarii ehrenvoll entlassen. Die römi- schen Militärkrankenhäuser dienten außerdem der Ausbildung von jungen Militärärzten und Pflegern. Diese Vale- tudinarien, die vielerorts und bis in das vierte Jahrhundert hinein erfolgreich wirkten, haben als die ersten bekannten Krankenhäuser im heutigen Sinne zu gelten, die – abgesehen von islamischen Heilanstalten – im Abendland erst ab dem 18. Jahrhundert wieder kontinuier- lich auftreten. Denn die christlichen Spitäler des Mittelalters bis hin zur früheren Neuzeit verfolgten bekannt- lich andere Intentionen, wie vor allem die Fürsorge für Arme, Schwache und Kranke. Der Schritt zur Öffnung des Krankenhauses auch für die allgemeine zivile Bevölkerung bedeutete gegen- über dessen Erfindung keine entschei- dende Neuerung: Das Krankenhaus kann somit als eine der großen zivilisa- torischen Leistungen des Römischen Sanitätsdienstes gelten.

Manuskript eingereicht: 9. 4. 2003, revidierte Fassung angenommen: 24. 6. 2003

Zitierweise dieses Beitrags:

Dtsch Arztebl 2003; 100: A 2592–2597 [Heft 40]

Literatur

1. Christ K: Geschichte der römischen Kaiserzeit von Au- gustus bis zu Konstantin. München: C. H. Beck 1988.

2. Davies RW: Service in the Roman Army. In: Breeze D, Maxfield V.A. (eds.). Edinburgh: University Press 1989.

3. Jackson R: Doctors and diseases in the Roman empire.

London: British Museum Publisher 1988.

4. Krug A: Heilkunst und Heilkult, Medizin in der Antike. 2.

Auflage. München: C. H. Beck 1993.

5. Le Bohec Y: Die römische Armee von Augustus zu Kon- stantin dem Großen, 2. Auflage. Stuttgart: Steiner 2000.

6. Nutton V: Roman medicine: Tradition, confrontation, assimilation. In: Aufstieg und Niedergang der Römi- schen Welt II, 37,1, Berlin, New York: De Gruyter 1993;

49–78.

7. Watson GR: The Roman soldier. Ithaca: Cornell Univer- sity Press 1969.

8. Wilmanns JC: Der Sanitätsdienst im Römischen Reich.

Eine sozialgeschichtliche Studie zum römischen Mi- litärsanitätswesen nebst einer Prosopographie des Sa- nitätspersonals. Medizin der Antike Band 2. Hildes- heim, Zürich, New York: Olms Weidmann 1995.

Anschrift der Verfasserin:

Prof. Dr. phil. Dr. med. habil. Juliane C. Wilmanns Institut für Geschichte der Medizin

und Medizinische Soziologie Technische Universität München Klinikum rechts der Isar

Ismaningerstraße 22, 81675 München

In letzter Zeit ist vermehrt über die Anwendung eines transjugulären intra- hepatischen portosystemischen Shunts (TIPS) zur Behandlung des therapiere- fraktären Aszites berichtet worden.

Die amerikanischen Autoren führten eine prospektive randomisierte Multi- centerstudie an 109 Patienten mit refrak- tärem Aszites durch, die entweder medi- kamentös (Natriumrestriktion, Diureti- ka, totale Parazentese) oder zusätzlich mit TIPS versorgt wurden. Dies war bei 49 von 52 Patienten technisch möglich.

Dabei erwies sich die Kombination von konservativen Maßnahmen mit einem transjugulären intrahepatischen portosy- stemischen Shunt der reinen medika-

mentösen Therapie als überlegen, was die Verhinderung eines Aszitesrezidivs anlangte (p < 0,001).Die Überlebensrate, die Zahl der Hospitalisationen und die Verbesserung der Lebensqualität war je- doch zwischen beiden Therapiemodalitä- ten nicht unterschiedlich. In der TIPS- Gruppe war die Zahl der Patienten mit einer mäßigen bis schweren Enzepha- lopathie deutlich höher. w Sanyal A J, Genning C, Reddy K R et al.:The North American study for the treatment of refractory ascites. Gastroentero- logy 2003; 124: 634–641.

Dr. Arun J. Sanyal, MCV Station 980711, Medical College of Virgina, Richmond, Virginia 23298-0711, USA. E-Mail:

ajsanyal@hsc.vcu.edu

Diskussionsbeiträge

Zuschriften zu Beiträgen im medizinisch-wis- senschaftlichen Teil – ausgenommen Editori- als, Kongressberichte und Zeitschriftenrefera- te – können grundsätzlich in der Rubrik „Dis- kussion“ zusammen mit einem dem Autor zu- stehenden Schlusswort veröffentlicht werden, wenn sie innerhalb vier Wochen nach Erschei- nen der betreffenden Publikation bei der me- dizinisch-wissenschaftlichen Redaktion einge- hen und bei einem Umfang von höchstens ei- ner Schreibmaschinenseite (30 Zeilen mit je 60 Anschlägen, Literaturverzeichnis mit bis zu vier Zitaten) wissenschaftlich begründete Er- gänzungen oder Entgegnungen enthalten. Für Leserbriefe anderer Ressorts gelten keine be- sonderen Regelungen (siehe regelmäßige Hin-

weise). DÄ/MWR

Behandlung des refraktären Aszites

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