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Archiv "Diskussionsbeiträge" (24.09.2004)

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lungen sind zugleich mit einem thera- peutischen Ansatz, wie Embolisation oder Sklerosierung, verbunden. Die Sklerosierung mit 96-prozentigem Al- kohol unter phlebographischer Kon- trolle stellt eine in der Neuroradiolo- gie etablierte Therapieoption bei venösen Malformationen dar.

Aus dermatologischer Sicht erläu- terte Helmut Breuninger, Tübingen, Dermatologie, die Vielfalt der histolo- gisch abgrenzbaren vaskulären Ano- malien und Tumoren, die klinisch praktische Unterteilung in Hämangio- me und Malformationen sowie die therapeutischen Methoden des Fachge- bietes. Eruptive knotige Hämangiome behandelt man möglichst früh in der Proliferationsphase mithilfe der Kon- taktkryotherapie. Hierbei handelt es sich um ein einfaches, problemloses und effektives Verfahren, um die de- struktive Wachstumsphase zu stoppen.

Lediglich bei sehr dünnen, flächigen Hämangiomen kann mit dem Farb- stofflaser ein besseres Ergebnis erzielt werden. Bei den subkutanen Typen wird primär – außer bei periorbitaler Lokalisation – eine Sklerosierung mit zwei Prozent Poydocanol oder eine in- terstitielle Nd-Yag-Lasertherapie durch- geführt. Auch die Exzision oder die in- terne Cortisongabe ist je nach Befund eine gute Option. Nur bei Hämangio- men, die bereits in der Involutionspha- se sind, kann man weiter abwarten. Die Malformationen werden sehr indivi- duell interdisziplinär behandelt, der Nävus flammeus als kapilläre Malfor- mation wird schon im Säuglingsalter beginnend mit dem Farbstofflaser oder der IPL-Lampe (IPL, „intense pulsed light“) behandelt.

Frühtherapie der

Hämangiome heute Standard

Aus mund-, kiefer- und gesichtschirur- gischer Sicht belegte Jürgen Hoff- mann, Tübingen, Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie, mit Fallbeispielen und Videosequenzen die therapeuti- sche Breite des Fachgebietes. Schwer- punkt ist die Kombination aus perku- taner Nd-Yag Lasertherapie mit Eis- schutz und interstitieller Laserthera- pie, die sogar dreidimensional navi-

giert und sonographisch kontrolliert durchgeführt werden kann, gegebe- nenfalls zusammen mit operativen Maßnahmen. Auch die Sklerosierung wird interdisziplinär angewendet. So kann bei ausgeprägten Malformatio- nen im Mund-, Kiefer- und Gesichts- bereich oftmals ein sehr gutes Ergeb- nis erzielt werden.

Die Therapieoptionen, die bei Kin- dern zur Verfügung stehen, erläuterte Hans Rebmann, Tübingen, Pädiatrie.

Bei ausgeprägten Hämangiomen kön- nen die Corticosteroide, Interferon-al- pha, Cyclophosphamid und Vincristin eingesetzt werden. Ausgehend von ei- ner Literaturrecherche empfahl er zur Behandlung von internen Häman- giomen Corticosteroide. Dieses Thera- pieschema wird an der Universitäts- Kinderklinik Tübingen angewendet:

Prednisolon 5 mg/kg in zwei asymme- trischen Dosen pro Tag, maximal zwei bis vier Wochen lang, dann je eine Morgendosis, die innerhalb von vier bis sechs Wochen verringert wird. Die Behandlung kann in einem kürzeren Intervall wiederholt werden. Ein Ma- genschutz ist nicht notwendig, ledig- lich sollte der klinische Verlauf, Blut- druck und einfache Laborparameter kontrolliert werden. Bei so behandel- ten Patienten konnte eine Progression gestoppt, vielfach auch eine Regressi- on erzielt werden.

Über die Differenzialdiagnose und Behandlung parenchymatöser Häm- angiome und Hämangioendotheliome aus kinderchirurgischer Sicht refe- rierte Jörg Fuchs, Tübingen, Kinder- chirurgie. Es können die Leber, Milz, Blase, Lunge und Darm betroffen sein, dies jeweils singulär oder multi- pel im Sinne einer Hämangiomatose.

Die Duplexsonographie, MRT und die Bestimmung von alpha-Fetoprotein und beta-HCG (humanes Choriongo- nadotropin) sind neben der Histologie wichtige diagnostische Verfahren. Ne- ben der Observation reichen die the- rapeutischen Möglichkeiten von Cor- tison (2 bis 10 mg/kg), Interferon-al- pha (3 Mio. E/m²/d), über Embolisie- rung, Gefäßligatur und Resektion bis hin zur Organtransplantation.

Um den Zeitpunkt für die Frühin- tervention bei Hämangiomen zu be- stimmen, bedarf es der richtigen Klas-

sifikation der vaskulären Anomalie, betonte Hans-Jörg Cremer, Heil- bronn. Nach der neuen Nomenklatur der International Society for the Study of Vascular Anomalies bezeichnet man Hämangiome nun als vaskuläre Tumoren. Diese werden in lokalisierte vaskuläre Tumoren und andere vas- kuläre Tumoren unterteilt, unter die eine Vielzahl von histologisch diffe- renzierbaren Tumoren und auch Syn- drome subsumiert werden. Man grenzt sie wie bisher von den vaskulären Fehlbildungen ab. Bei rasch wachsen- den vaskulären Tumoren und solchen mit funktioneller oder kosmetischer Beeinträchtigung sollte interveniert werden. Die therapeutischen Möglich- keiten sind Kryokontakttherapie, Farbstofflaser, perkutaner sowie inter- stitieller ND-YAG-Laser, Operation und die perorale Cortisontherapie.

Am Tübinger Arbeitskreis für vaskuläre Anomalien sind verschiedene Fachdisziplinen beteiligt. Im Rahmen ei- ner interdisziplinären Sprechstunde werden Patienten mit vaskulären Anomalien beraten. Durch die beteilig- ten Kliniken wird ein breites diagnostisches und thera- peutisches Spektrum angeboten. Eine Anmeldung von Patienten ist unter der Telefon-Nr. 0 70 71-2 98 60 24 (Sekretariat Neuroradiologie) oder per E-Mail (ulrike.

ernemann@med. uni-tuebingen.de) möglich.

Anschrift des Verfassers:

Prof. Dr. med. Helmut Breuninger Universitätsklinikum Tübingen Universitäts-Hautklinik Liebermeisterstraße 25 72076 Tübingen

E-Mail: helmut.breuninger@med.uni-tuebingen.de M E D I Z I N

Deutsches ÄrzteblattJg. 101Heft 3924. September 2004 AA2627

Diskussionsbeiträge

Zuschriften zu Beiträgen im medizinisch-wissen- schaftlichen Teil – ausgenommen Editorials, Kon- gressberichte und Zeitschriftenreferate – können grundsätzlich in der Rubrik „Diskussion“ zusam- men mit einem dem Autor zustehenden Schluss- wort veröffentlicht werden, wenn sie innerhalb vier Wochen nach Erscheinen der betreffenden Publikation bei der medizinisch-wissenschaftli- chen Redaktion eingehen und bei einem Umfang von höchstens einer Schreibmaschinenseite (30 Zeilen mit je 60 Anschlägen, Literaturverzeichnis mit bis zu vier Zitaten) wissenschaftlich begrün- dete Ergänzungen oder Entgegnungen enthalten.

Für Leserbriefe anderer Ressorts gelten keine be- sonderen Regelungen (siehe regelmäßige Hinwei-

se). DÄ/MWR

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