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Archiv "Film-Fortbildung beim 80. Deutschen Ärztetag" (28.04.1977)

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Die Information:

Bericht und Meinung NACHRICHTEN

Erneuter Protest gegen systemwidrige Kostenverlagerung

ln die Diskussion um die Gesetzent- würfe zur Sanierung der gesetzli- chen Renten- und Krankenversiche- rung hat sich jetzt auch die Gesell- schaft für Versicherungswissen- schaft und -gestaltung e. V., Köln, eingeschaltet. Die Stellungnahme der Gesellschaft verdient vor allem deswegen besondere Beachtung,

weil sie von den Verbänden der ge-

setzlichen Krankenversicherung (außer den Ortskrankenkassen), der Rentenversicherung, der Privatasse- kuranz, der Heilberufe und der So- zialpartner getragen wird.

Vom Problem der Krankenversiche- rung der Rentner, zu dem die Ver- bände der Rentenversicherungsträ- ger grundsätzlich anders argumen- tieren, einmal abgesehen, ist es be- merkenswert, daß die Mitgliedsver- bände der Gesellschaft übereinstim- mend vor allen Maßnahmen warnen, die die Gliederung der deutschen Sozialversicherung beeinträchtigen.

Das Memorandum lehnt alle Pläne ab, die durch systemwidrige Verla- gerung von Lasten von einem So- zialversicherungszweig auf den an- deren, durch undifferenzierende, die Selbstverwaltung der Versicherten- gemeinschaften beeinträchtigende Finanzausgleiche oder durch Aus-

weitung des Staatseinflusses auf die

Versicherungsträger die Autonomie der Sozialversicherungsträger be- seitigen. Es wird erklärt:

..,.. Die einmalige Erweiterung des Rentenanpassungszeitraumes auf 18 Monate istwegen derfinanziellen Situation der Rentenversicherung erforderlich und wegen der nachhal- tig gesunkenen Inflationsrate auch sozialpolitisch vertretbar.

..,.. Die Bestimmung der Bemes- sungsgrundlage für die Zugangs- renten im Jahr 1978 gemäß der Lohnentwicklung 1975 bis 1977 wird als zweckmäßig anerkannt. Darüber hinaus sollte jedoch geprüft werden, ob der Drei-Jahre-Zeitraum nicht ganz verlassen werden könne, um

eine Aktualisierung durch Anknüp- fen an die Entgeltssteigerung wäh- rend des jeweils vorangegangenen Kalenderjahres herbeizuführen. ..,.. Die Reduzierung der Rücklagen der Rentenversicherungsträger von drei Monatsausgaben auf eine Mo- natsausgabe wird abgelehnt. Eine solche Abschmelzung der Reserven würde die Rentenversicherung noch krisenanfälliger machen und verhin- dern, daß bei sich abzeichnenden finanziellen Fehlentwicklungen ge- setzliche Abwehrmaßnahmen ge- troffen werden können. DÄ

Film-Fortbildung beim 80. Deutschen Ärztetag

ln Verbindung mit dem 80. Deut- schen Ärztetag wird ein medizi- nisch-wissenschaftliches Film-Fort- bildungsprogramm geboten. Ge- zeigt werden die der Bundesärzte- kammer gemeldeten und von ihrem Filmausschuß ausgewählten Filme, bei denen es sich in der Mehrzahl um Neuerscheinungen handelt. An erster Stelle wird der im vergange- nen Jahr mit dem Fortbildungs- Filmpreis der Bundesärztekammer ausgezeichnete Film "Das Omenturn majus" gezeigt werden. Filme über Herz-Kreislauf-Erkrankungen und mit psychiatrischer Thematik neh- men wiederum breiten Raum ein. Darüber hinaus wird eine Reihe von Filmen zu interessanten Einzelthe- men vorgeführt werden.

Das medizinisch-wissenschaftliche Film-Fortbildungsprogramm wird am 11. Mai 1977 von 10.00 bis 17.00 Uhr, am 12. Mai von 9.00 Uhr bis 18.00 Uhr, und am 13. Mai von 9.00 Uhr bis 10.30 Uhr in der Kongreßhal- le, Kleiner Saal, Hafenstraße, Saar-

brücken, laufen.

Um auch Interessenten, die nicht die Möglichkeit haben, den Ärztetag zu besuchen, über die neuerschiene- nen Filme der letzten Jahre zu infor- mieren, werden im nächsten Heft des DEUTSCHEN ÄRZTEBLATTES Titel, thematische Beschreibung so- wie Verleihfirmen bekanntgege-

ben. Schi

1116 Heft 17 vom 28. April 1977

DEUTSCHES ARZTEBLATT

AUS DEN BUNDESLÄNDERN

SCHLESWIG-HOLSTEIN

KV widerlegt Buschfort

Das durchschnittliche Einkommen der schleswig-holsteinischen Kas- senärzte betrug 1976 nach Abzug der Praxiskosten 121 000 DM. Das haben Berechnungen der Kassen- ärztlichen Vereinigung Schleswig- Holstein aus den letzten vier Viertel- jahresabrechnungen ergeben, wo- bei ein Praxiskostenfaktor von 40 Prozent berücksichtigt worden ist.

Mit diesen Angaben wandte sich der Sprecher der KV auf der Abgeordne- tenversammlung in Bad Segeberg gegen Angaben des Staatssekretärs im Bundesarbeitsministerium, Her- mann Buschfort, in der Fragestunde des Bundestages, nach denen das durchschnittliche Bruttoeinkommen der niedergelassenen Ärzte in der Bundesrepublik nach Abzug der Praxiskosten für 1976 auf 180 000 bis 190 000 DM zu schätzen sei.

Die Angabe der KV Schleswig-Hol- stein entspricht ziemlich genau dem durchschnittlichen Einkommen, das der Erste Vorsitzende der KV Harn- burg, Dr. Jens Doering, kürzlich für die Hamburger Kassenärzte angege- ben hatte.

Nach Auffassung der KV Schleswig- Holstein basiert die Aussage des Staatssekretärs auf zwei grundsätz- lichen Fehlern. Zum einen könne man nicht die Ergebnisse der Ko- stenstrukturerhebung aus dem Jahre 1971 mit den Ausweitungstak- toren der gesetzlichen Krankenver- sicherung einfach fortschreiben; zum anderen sei die Methode der Durchschnittsberechnung offenbar falsch. Der Durchschnitt dürfe nicht aus der Summe aller abgerechneten Honorare und der Zahl der Ärzte er- mittelt werden, sondern man müsse den Durchschnitt als Zentralwert er- rechnen, um zu aussagefähigen Er- gebnissen zu gelangen.

Weiter weist die KV Schleswig-Hol- stein darauf hin, daß von dem so errechneten Einkommen von 121 000 DM dem Arzt infolge Steuer- progression sowie Alters- und Krankheitsvorsorge, für die er als

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Zum höheren Ruhme des sozialistischen Experiments!

Gesundheitszentrum Gropiusstadt pleite?

Das Gesundheitszentrum Gro- piusstadt, über dessen Eröff- nung mit großem Volksfest, Bratwurst und bunten Luftbal- lonen das DEUTSCHE ÄRZTE- BLATT (32/1976, Seite 2053) nur zurückhaltend berichtete — was zu der Kontroverse im Le- serbriefteil führte (DÄ 45/1976, Seite 2899) — dieses „fort- schrittlichste Projekt in Berlin"

(Senator Erich Pätzold) ist schlicht „pleite".

Das Gesundheitszentrum Gro- piusstadt sollte zum Modell für eine umfassende medizinische, psychologische und soziale Versorgung der Bevölkerung werden. Anfangs acht, zuletzt elf Ärzte in einem kostspieligen Superbau, dessen Mietzins sich sonst kein normaler niederge- lassener Arzt leisten kann, sind in dem Modell in der Lipp- schitzallee, einer integrierten Gruppenpraxis fachübergrei- fenden Charakters, vertreten.

Angeschlossen wurde eine so- genannte Sozialstation, in der neben Psychologen, Sozialar- beitern und Psychagogen auch einige Hauskrankenschwestern mitarbeiteten.

Aus ideologischen — nicht aus finanziellen — Gründen wurde auf einen Kredit der Kassenärzt- lichen Vereinigung Berlin ver- zichtet, weil dafür selbstschuld- nerische Bürgschaften einge- gangen werden sollten. Das Zahlenlotto machte es auf einen Wink vom Senat billiger: eine Million DM zinslos. Aber schon bei der Einweihung verlautete, die Initiatoren bemühten sich um die zweite Million und such- ten nur ein Spendenopfer.

Die Initiatoren waren von der durchsichtigen Annahme aus- gegangen, sie lieferten eine an- dere Medizin, also müßten ih- nen auch ganz andere Vor- schüsse und Durchschnittssät- ze eingeräumt werden. Aber nach den Satzungen der Selbst- verwaltungskörperschaften ist jemand noch nicht gleicher als die anderen, wenn er im ideolo- gischen Gewande agiert.

Inzwischen steht fest, daß dies die teuerste Medizin ist, die bis- her in Berlin praktiziert wurde, eine Medizin, die im Zeichen der Kostendämpfung im Ge- sundheitswesen einem Ana- chronismus gleicht. Der Sena- tor für Gesundheit und Umwelt- schutz, Erich Pätzold, pries das Objekt zwar bei der Einweihung als fortschrittlich, hinsichtlich der Erfolgsaussichten hielt er sich in seinen Prognosen merk- lich zurück. Nun kann das Ob- jekt im bisherigen Rahmen

nicht weitergeführt werden — es sei denn, jemand bewilligt wei- tere Steuergelder, die ebenso verpulvert würden. In Berlin gibt es ja dafür genug „Kreisel- Erfahrung".

Natürlich wird der Schwarze Peter nunmehr den Kranken- kassen und der KV zugescho- ben; plötzlich haben die Kran- kenkassen immer noch nicht die Wichtigkeit der Behandlung der psychosomatischen Krank- heiten erkannt und honorieren diese Behandlung durch Psy- chologen unter Wert. Daß ei- nige real denkende Ärzte des Teams das Modell noch vor dem ersten Jahr des Bestehens aufgeben wollen, wird als Kapi- tulation diffamiert.

Welcher Weg auch gewählt wird, die Schulden bleiben — es sei denn, eine Filzokratie, die mit Verlusten zu jonglieren ver- steht, stopfte auch dieses Loch zum höheren Ruhme des ideo- logischen Experiments. zel

Die Information:

Bericht und Meinung

DIE GLOSSE

Freiberufler selbst aufkommen muß, weniger als 50 Prozent verbleiben.

Berücksichtige man noch die Mitar- beit der Ehefrau und weiterer Fami- lienmitglieder, so werde klar, daß die Kritik an den Ärzteeinkommen unge- rechtfertigt ist. yn/gb

BERLIN

Krankenhausbetten nach Bedarf

Die Delegiertenversammlung der Ärztekammer Berlin nahm mit gro- ßer Mehrheit eine Entschließung an, in der die vom Senator für Gesund- heit und Umweltschutz, Erich Pät- zold, beabsichtigte Verminderung der Krankenhausbetten in Berlin um 7000 (von 33 500 auf 26 500) abge- lehnt wird. Die Versammlung fordert:

Die Zahl der in Berlin für die Bevöl- kerung bereitzuhaltenden Kranken- hausbetten hat sich nach dem Be- darf zu richten. Der Senator für Ge- sundheit und Umweltschutz wird aufgefordert, statt des zur Diskus- sion gestellten Bettenzielpianes ei- nen echten Bettenbedarfsplan vor- zulegen.

Vor Verringerung der Zahl der Kran- kenhausbetten sind im Interesse der Kranken zunächst einmal die Vor- aussetzungen hierfür zu schaffen, zum Beispiel durch Ausbau der Hauskrankenpflege und durch Ein- führung individueller Pflegesätze.

Bei nachweisbar sinkendem Bedarf an Krankenhausbetten ist vor Schließung ganzer Krankenhäuser die Zahl der Betten auf den einzel- nen Stationen und Abteilungen zu verringern.

In dem Beschluß wendet sich die Ärztekammer Berlin dagegen, daß die vom Berliner Gesundheitssena- tor vorgegebene „normative Ziel- größe" „frei von externer Beeinflus- sungsmöglichkeit" sein solle, das heißt, daß der Bedarf den vorhande- nen Betten angepaßt werden soll und nicht die Bettenzahl dem nach- weisbaren Bedarf. zel

DEUTSCHES ÄRZTEBLATT Heft 17 vom 28. April 1977

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Referenzen

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