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Der Nuthe Bote Jg. 18 Heft 3

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Academic year: 2022

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(1)

Von Hähnen, Hühnern und Ostereiern Meinungen zur deutschen Geschichte

Grüne Woche Senioren aktiv

Altes und Neues aus Nudow und Tremsdorf Fasching des Traditionsvereins

Geburtstagsgratulationen Kultur pur

18. Jahrgang März 2008 Preis 1,30

Unabhängige Monatszeitschrift für die Gemeinde Nuthetal

mit den Ortsteilen Bergholz-Rehbrücke, Fahlhorst, Nudow, Philippsthal, Saarmund und Tremsdorf

Wir wünschen unseren Lesern und Leserinnen ein frohes, sonniges Osterfest mit vielen hübschen Ostereiern, wie sie in diesem Osterkorb aus Trems- dorf zu sehen sind. Die aufwändig verzierten stammen aus der Lausitz und sind im Familienbesitz der Familie Schneider. Die anderen, in Wachsmal- technik gestalteten Eier, wurden zum Osterfest 2007 von den Tremsdofer Frauen angefertigt. Foto: A. u. J. Schneider, Tremsdorf

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„Marx ist tot, Lenin ist tot – und mir geht es auch nicht gut“, solche und ähnliche Sprüche sprühte die „Szene“ der 70er an die Wände der bundes- deutschen Großstädte. Und da wir in diesem Heft über den Flower-Power-Fasching des Traditions- vereins berichten, dachte ich, der Spruch passt auch ganz gut zu dem Zustand, in dem ich mich befinde.

Ich habe nämlich jetzt meine schlechte Angewohnheit auszubaden, alles immer auf „den letzten Drücker“ zu machen. Nun liege ich da, bin durch einen Infekt außer Gefecht gesetzt und muss bis heute Abend noch meine Kolumne schreiben. Und mir fallen nur lauter Sprüche ein wie: Der frühe Vogel fängt den Wurm – Morgenstunde hat Gold im Munde – Was Du heute kannst besorgen, das verschiebe nicht auf morgen und Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben. Ja, mich hat das Leben wirklich bestraft, aber aufgrund der Existenz so vieler Sprüche nehme ich an, dass es außer mir noch mehr Leute gibt und immer gegeben hat, die nur unter großem Druck arbeiten können.

Es ist ja nicht so, dass ich nur aus Faulheit bis zum äußersten Termin ge- wartet habe, ein Grund ist auch, um nun mal auf den Punkt zu kommen, dass ich das Thema dieser Zeilen lange im Kopf gewälzt habe, bis ich den Dreh gefunden habe, es auch darzustellen.

Also: Wir haben ja in den letzten Ausgaben einiges über deutsche Ge- schichte und die Notwendigkeit ihrer Aufarbeitung geschrieben. Darauf- hin erhielten wir die Kündigung eines Abonnements mit der Begründung, dass wir uns angeblich „zum Sprachrohr für die Aufklärer über das ,DDR- Unrecht’ machten. Wer meine letzte Kolumne gelesen hat, muss aller- dings mitbekommen haben, dass wir gerade anregen, die deutsche Ge- schichte umfassend zu betrachten. Aber betrachten muss man sie. Da müssen zwar einige Tabus gebrochen werden, und es ist auch notwendig in sich zu gehen und unangenehme Wahrheiten zu ertragen.

Neben der Kündigung haben wir (H. Guntowski) auch einen langen Brief (leider anonym) erhalten, in dem ein Leser seine positive Entwicklungs- möglichkeit in der DDR darstellt. Das ist legitim und auch ein Beitrag zur Aufarbeitung. Ich wünsche mir, dass man solche Aufarbeitung öffentlich macht und dass man sich ihr mit Namen stellt.

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

Sie finden in der heutigen Ausgabe noch zwei Meinungen zu diesem The- ma, die lesens- und nachdenkenswert sind.

Wenn ich die vielen positiven Ereignisse im Leben des o.g. Briefeschrei- bers lese, dann kann ich auch verstehen, dass aus seiner Sicht heute alles schlechter ist und keine Verbesserung der Lage der Menschen eingetreten ist. Es kommt immer darauf an, welche Ansprüche Menschen an das Le- ben haben, das ihnen nur einmal geschenkt ist. Was für den einen ein zu- friedenstellender Zustand war, konnte für andere ein Fluch sein, den sie nicht abwenden konnten.

Warum sind denn 1989 die Menschen auf die Straße gegangen? So ein massiver Druck baut sich doch nicht plötzlich auf? Wie sich dann danach alles entwickelt hat, ist nicht zufrieden stellend, aber das wäre ein anderes Kapitel deutscher Geschichte, das ich hier nicht aufschlagen möchte. Nur das, dass die Bereicherung von Einzelnen (oder doch Mehreren?) auf Kosten der Allgemeinheit (Steuerhinterziehung im großem Maßstab mit riesigen Einbußen für die öffentliche Hand) natürlich ein Skandal ist, während nicht nur Hartz IV-Empfänger sondern auch Vollzeit Arbeitende nicht von ihrem Lohn leben können.

Das schafft Unmut - und das mit Recht. Und man muss sich nicht wun- dern über den Zulauf, den die Linke.PDS hat. Aber zeugt das nicht auch von Unkenntnis der Geschichte?

Irgendein kluger Mensch hat neulich auf die Frage: Warum machen die Zumwinkels denn so etwas? Die haben doch schon genug Geld?“ geant- wortet, dass dabei eine Rolle spielt, die anderen, ebenso Reichen, auszu- stechen, indem man ein paar Autos, Häuser Yachten mehr hat als die an- deren. Scheint ein menschlicher Zug zu sein. Dann darf man aber auch nicht die Leute verurteilen, die sich einen größeren Fernseher als die Nachbarn anschaffen und dann nicht mehr das Geld haben, dem eigenen Kind eine gesunde Ernährung zukommen zu lassen.

Manfred Stolpe spricht gegenüber den „Potsdamer Neuesten Nachrich- ten“ von sittlicher Verwahrlosung. Ich hoffe, er denkt da auch an die Zum- winkels.

Ich schließe mit noch einem Spruch aus der „Szene“: „Wenn jeder an sich denkt, ist an alle gedacht.“

Bis zum nächsten Mal

Ihre Erika Haenel Und bitte nicht das Abo kündigen, sondern lieber in die Diskussion ein- steigen!

Fotoausstellung: Momente im Fußballfieber bestechend scharf betrachtet

Die seit 30 Jahren mit Hingabe fotografierende Rehbrückerin Annette Bock eröffnete gerade ihre 3. Ausstellung, denn:

Das liebste Hobby des Sohnes: Fußball.

Das liebste Hobby der Mutter: Fotografie.

Seit sieben Jahren begleitet sie die Mannschaft ihres Sohnes beim SV05 Rehbrücke bei Trai- ning und Punktspiel und hält die kleinen und großen Momente auf dem und am Fußballfeld mit der Kamera fest. Immer gab und gibt es Momente mit Spaß am Spiel, Siegesjubel, Trä- nen beim harten Training oder nach dem ver- lorenen Spiel, bei Spielen in Regen und Kälte, jubelnde Fußballeltern und Geschwister am Feldrand. Die Motive der Ausstellung doku- mentieren die letzten zwei Jahre der Mann- schaft und repräsentieren in gleicher Weise die enormen Leistungen der aktiven jungen Sport- ler samt ihres Trainers Stephan Gareis bei- spielhaft für die vielseitige und umfangreiche Arbeit des Rehbrücker Sportvereins SV05.

Dreimal in der Woche wird zwei Stunden lang

trainiert. Am Wochenende finden die Punkt- spiele statt. Die Mannschaft habe sich toll ent- wickelt. Zur Halbsaison lagen sie auf dem 2.

Tabellenplatz der Kreisklasse. Im Sommer wird ein Teil der Mannschaft bereits unter den C-Junioren auf dem

Großfeld spielen, so Gareis. In der Runde der gut besuchten Vernissage wandte sich Organisator Ger- hard Stegelvom Foto- club Potsdam an die anwesenden D-Junio- ren: „Ich hoffe, dass der eine oder andere von euch mal in der Nationalmannschaft spielt und Deutsch- land Weltmeister wird!“

teKe

In Zusammenarbeit mit dem Fotoclub-Potsdam findet die Ausstellung im Bürgerhaus am Schlaatz statt. Noch bis zum 16. März ist sie montags bis freitags von 8 bis 17 Uhr und während der Abend- veranstaltungen im Haus zu betrachten.

Die Fotografin und der Trainer: Annette Bock und Stephan Gareis

Foto: U. Kaupke

(3)

Termine für das Jahr 2008

Dieser unvollständige Plan wird jeden Monat aktuell ergänzt und soweit erforderlich berichtigt.

Alle Angaben nach bestem Wissen ohne Gewähr.

Veran- staltungs-

kalender

Tag Datum Zeit Veranstaltung Ort

Di. 11.03.08 19.30 Uhr Vorstandssitzung FDP (öff.) Zum Springbruch 4 Mitgliederversammlung Bergholz-Rehbrücke im 237.Oxhoft

Sa. 15.03.08 16.00- Zirkustraining Turnhalle der Schule

18.00 Uhr Andersenweg, B.-Rehbr.

Sa. 15.03.08 11.00- Neues über „Rubinas 400 Schreiben-Spielen- 17.00 Uhr Kinder“. Oster-Basar mit Schenken

Selbstgefilztem und anderen A.-Scheunert-Allee 147 schönen Sachen

Do. 20.03.08 18.00 Uhr Gottesdienst (A) Kirche Fahlhorst am Gründonnerstag

Sa. 22.03.08 10.00 Uhr Osterfeuer mit der FFW Schlüter/Leibnizstr.

Rehbrücke Bergholz-Rebhrücke

Ab 10 Uhr kann Holz gebracht werden!

Sa. 05.04.08 16.00- Zirkustraining Turnhalle der Schule

18.00 Uhr Andersenweg, B.-Rehbr.

Fr. 25.04.08 19.00 Uhr Vernissage Galerie-Atelier EigenArt Ausstellung Karl Holtz Weerthstr. 2a/

Buchillustrationen Ecke A.-Scheunert-Allee Sa./So, 14.00- Ausstellung (s.o.) geöffnet Galerie-Atelier EigenArt

26./27.04.08 18.00 Uhr Weerthstr. 2a/

Ecke A.-Scheunert-Allee

Sa. 26.04.08 09.00- Blutspende Service-Center

12.00 Uhr Arthur-Scheunert-A.103

Sa./So. 14.00- Ausstellung (s.o.) geöffnet Galerie-Atelier EigenArt

03./04.05.08 18.00 Uhr Weerthstr. 2a/

Ecke A.-Scheunert-Allee Sa./So./Mo. 14.00- Ausstellung (s.o.) geöffnet Galerie-Atelier EigenArt

10./11./ 18.00 Uhr Weertstr. 2a/

12.05.08 Ecke A.-Scheunert-Allee

Di. 27.05.08 16.00- Blutspende Schule „Otto Nagel“

19.00 Uhr Andersenweg 43

So. 29.06.08 17.00 Uhr Musik des Kammermusik- Dorfkirche Nudow Ensembles „Arpeggiato“

Sa. 19.07.08 09.00- Blutspende Service-Center

12.00 Uhr A.-Scheunert-Allee 103

So. 31.08.08 15.00 Uhr Konzert zur Eröffnung Dorfkirche Nudow der Bilderausstellung

mit dem Pop-Chor

„PARENTS AND FRIENDS“

jeweils Fr.-So. 14.00- 5. Bilderausstellung Dorfkirche Nudow 05.09. bis 18.00 Uhr HOMMAGE an

11.10.08 W. Körber & C. Haase

Di. 23.09.08 16.00- Blutspende Schule „Otto Nagel“

19.00 Uhr Andersenweg 43

Sa. 11.10.08 09.00- Blutspende Service-Center

12.00 Uhr A.-Scheunert-Allee 103

Di. 16.12.08 16.00- Blutspende Schule „Otto Nagel“

19.00 Uhr Andersenweg 43

Abstimmung tut not! Wir appellieren dringend an alle, die in der Gemeinde Nuthetal öffentliche Ereignisse (Feiern, Sport, Kultur) pla- nen. Melden Sie Ihr Vorhaben rechtzeitig dem Amt oder uns. Es liegt in Ihrem Interesse, Überschneidungen und zu schnelle Aufeinander- folge von Veranstaltungen zu vermeiden! Zur Weitergabe Ihrer Ter- mine informieren Sie bitte: Tel. 033200 - 50280, Fax: 502 81 oder Brigitte@bassconnection.de.

Wenn Sie Termine melden, geben Sie bitte immer eine Rufnummer an, unter der Sie zu erreichen sind, falls Rückfragen erforderlich werden soll- ten! Danke!

(4)

Flurnamen – Fortsetzung aus Heft 1/2008

Teil II

Über den Namen Bergholz gibt es eine Theorie aus dem Jahre 1860. Sie geht von der alten Be- zeichnung Briese für Birke aus. In der Nähe von Bergholz gibt es das ehemals von Birken be- standene Heidegelände, als Brieseholzbezeich- net. Die Vorsilbe „Berg“ kann aus Birke ent- standen sein, sie kann aber auch ganz einfach auf die Nähe der Ravensberge zurückzuführen sein.

Man darf bei der Untersuchung alter Flurnamen auch nicht vergessen, dass zu jener Zeit Platt- deutsch Umgangsprache war. Hier im Berliner Raum ist die plattdeutsche Sprache so gut wie verschwunden, aber zahlreiche niederdeutsche Bezeichnungen begegnen uns auf dem Gebiet der Gemeinde auf Schritt und Tritt. Ein bis heu- te im unverfälschten Platt erhalten

gebliebener Flurname ist der Up- stall. Wenn wir uns diesen Namen ins Hochdeutsche übersetzen, dann erhalten wir einen Begriff, der auch einmal in der DDR ver- wendet wurde, nämlich der Offen- stall. In der Tat handelt es sich beim Upstall um ein Gelände, auf dem das Vieh in leicht gebauten Unterkünften den Winter ver- brachte. Erst Ende des 19. Jahr- hunderts bauten sich die Büdner an der Ravensbergstraße eigene Stallungen.

In unmittelbarer Nähe des Up- stalls heißt eine Fläche „Up’n Platz“. Auch dies ist ein Name, der nicht auf Bergholz beschränkt ist, ja, der mir sogar im Mecklen- burgischen vorkommt. Der Platz dient zur Lagerung von Winter- vorräten und für alle Arbeiten, die

außerhalb des Hofes, aber nicht unmittelbar auf den Feldern durchgeführt werden müssen.

Weitere Namen sind z. B. die Aaskuten, dat Mollshüpel, De Dannen, Dat Hökenusw. Wer aber nicht mit der niederdeutschen Sprache ver- traut ist, wird manchem Namen doch recht rat- los gegenüberstehen.

Schwieriger ist aber zweifellos das Entziffern von Namen, die der alten wendischen Sprache entstammen. Vielleicht könnte man sich mit der sorbischen Sprache helfen, aber die Zeit, die seit dem Aussterben des wendischen Sprachguts in unserer Gegend verstrichen ist, ist doch schon so erheblich, dass nur sehr schwache Pa- rallelen zu ziehen sind.

Wenn man die Flurnamen wirklich alle in ihrer ursprünglichen Bedeutung erkennen will, dann muss man schon ein kleiner Sprachkünstler sein, oder man muss sich an entsprechende Fachleute wenden, die einem weiterhelfen können.

Die Auswertung beginnt erst, wenn die Bedeu- tung eines Namens feststeht. Vorher ist jede Aussage unmöglich oder doch sehr zweifelhaft.

Sie sehen also, dass die Auseinandersetzung mit der sprachlichen Entwicklung der Flurnamen nicht etwa eine theoretische Spielerei ist, son-

dern erst einmal die Möglichkeit bietet, mit Hil- fe der Flurnamen etwas in der Vergangenheit ei- nes Ortes herumzustöbern. Die Flurnamen kön- nen uns nämlich über Fragen Auskunft erteilen, die niemals in Schriftstücken vergangener Zei- ten auftauchen. Kaum eine Gemeinde kann sich rühmen, eine Reihe von historischen Ereignis- sen auf seiner Feldmark gesehen zu haben.

Wenn es geschehen ist, dann ist auch sicher ein Stück Land oder ein Weg danach benannt. Was wir aber aus den Flurnamen ablesen können, ist der graue Alltag unserer Vorfahren. Welche Ver- bindungswege bestanden zu nahe gelegenen Städten? Wie war das Land aufgeteilt, wie wur- de es bestellt, wie war die Fruchtbarkeit, wo be- fand sich Wald? Alle diese Fragen können mit

Hilfe der Flurnamen, wenn auch nicht ganz, be- antwortet werden.

Wir wollen einige unserer einheimischen Na- men einmal in dieser Hinsicht untersuchen. Den Upstall habe ich vorhin schon erläutert. Noch heute gibt es eine Wagenfurt, die von der Ra- vensbergstraße am Upstall vorbei zum Rehgra- ben führt. Dieser Weg heißt Upstallweg. Es ist nicht damit getan, dass wir in ihm die Verbin- dung des Upstalls mit dem Dorf erkennen. Die Tatsache, dass er über den Upstall hinausgeht, rechtfertigt die Annahme, dass er zu den Weide- plätzen weitergeht. Zum Teil sind auch heute noch Koppeln vorhanden, sie haben aber in die- ser Gegend sehr an Bedeutung verloren, weil der Grundwasserspiegel erheblich gesunken ist.

Damals waren die Weideflächen wahrscheinlich erheblich größer. Ein kleines Rasenstück am Rehgraben heißt dort Badstelle. Der Rehgraben hatte also schon damals die Aufgabe der Tränke zu übernehmen, obgleich es noch weitere Was- serstellen gab.

Wenn die hofnahen Weideflächen erschöpft wa- ren, wurde das Vieh in die Nuthewiesen getrie- ben. Bis vor einiger Zeit hieß die Richard-Ku- ckuck-Straße Triftstraße, weil dort das Vieh

entlang getrieben wurde. Die Bedeutung der Triftstraße erkennt man auch an ihrer breiten Anlage. Die Ausdehnung ist nicht etwa durch eine bewusste Bebauung entstanden, sondern sie wurde bereits in einer Zeit festgelegt, in wel- cher von einer Kolonie Rehbrücke noch keine Rede war. Die Viehherden halten sich nun mal nicht an eine schmale Gasse.

Die Straße Am Buschberg z.B. war früher ein Heuweg, der in die Wiesen hinter dem Rehgra- ben führte. Vor dem Rehgraben lief der Weg in mehreren Spuren auseinander. Diese Erschei- nung findet man überall dort, wo der Boden ein ständiges Befahren nicht gestattet. Von Zeit zu Zeit muss eine neue Spur ausgefahren werden, weil die alte nicht mehr passierbar ist. Sicher hat dieser Gesichtspunkt auch in der Triftstraße eine Rolle gespielt, denn neben der Auf- gabe, dem Vieh einen Weg zu den Nuthewiesen zu schaffen, hatte sie auch für die Einbrin- gung der Heuernte eine nicht zu unterschätzende Bedeu- tung. So wie die Triftstraße, früher einmal einfach als Trift bezeichnet, entstammt die Burgstraße(heute Eichhörn- chenweg) dem alten Burg- weg. Die Burg bildete in der Vergangenheit sicher einen markanten Faktor in der Bergholzer Feldmark. Sonst wäre der Name längst ver- schwunden. Es ist also ver- ständlich, wenn der Weg, der zu diesem Teil der Nuthewie- sen und zur Burgfischerei führt, auch ihren Namen trägt.

In diesem Zusammenhang sei aber an den Ka- ninchenbergund das Mollshüpel erinnert. Die- se beiden Namen scheinen echte Flurnamen zu sein. Denn wer einmal am Mollshüpel vorüber- geht wird staunen, welche Menge von Maul- würfen sich auf diesem kleinen Stückchen Land ein Stelldichein geben (laut Detlev Lexow), und die als Kaninchenberg bezeichnete Höhe am Buchhorst ist doch geradezu ein idealer Platz für die Anlage von Bauten, auch wenn das heute nicht mehr so stark in Erscheinung tritt.

Wir befinden uns nun bei Flurnamen, die sich auf biologische Eigenarten der Objekte bezie- hen. An den genannten Beispielen erkennt man sehr deutlich, dass sich die Benennung der Landstriche auf Ausnahmeverhältnisse bezieht.

Das trifft auch für den Buchhorst und den Eichhorst oder die Peckenenn zu. Man darf also nicht auf den Gedanken kommen, dass es in früherer Zeit viele Buchen und Eichen in Bergholz gegeben habe. Sicher nicht mehr als heute, und gerade weil sie an dieser Stelle ge- häuft vorkamen, eine Ausnahme bildeten, fan- den sie die Aufmerksamkeit der Bewohner.

Wird fortgesetzt A. Böhm

Entwicklungsheschichtliche Übersicht im Bereich der Neuen Burg nach D. Lexow

(5)

Impressum

Herausgeber:Ortsverein Bergholz-Rehbrücke e.V.

Redaktion:Rolf-D. Bathe, Annett Böhm, Hilmar Guntowski, Erika Haenel, Ute Kaupke, Benjamin Kaupke, Käthe Liebers, Brigitte Sprick, Topsi Menzel Verantwortlich: Erika Haenel.

Anschrift:Redaktion „Der Nuthe-Bote“

Bergholz-Rehbrücke,

Anna-Seghers-Straße 8, 14558 Nuthetal Internet:www.ov-bergholz-rehbruecke.de E-Mail: nuthebote@onlinehome.de

Konto:Mittelbrandenburgische Sparkasse in Potsdam Kto.Nr. 3521171093, BLZ 16050000

Absprachen über Beiträge und Werbung:

Erika Haenel, Bergholz-Rehbrücke, Anna-Seghers-Straße 8, 14558 Nuthetal Tel. u. Fax: (03 32 00) 8 55 59 E-Mail: E.Haenel@web.de Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 4b.

Layout:Ivo Olias, E-Mail: info@IvoOlias.de Druck:Druck- und Medienhaus Hans Gieselmann, Bergholz-Rehbrücke, Arthur-Scheunert-Allee 2, 14558 Nuthetal, Tel.: (033 200) 801 20, Fax: (033 200) 801 28, E-Mail: gieselmanndruck@potsdam.de

Die Zeitschrift erscheint monatlich.

Alle Nachrichten werden nach bestem Wissen, aber ohne Gewähr, veröffentlicht.

Bezugspreise:Einzelheft 1,30 EUR bis 3,00 EUR, Jahresabonnement: 13,30 EUR, auswärts 22,50 EUR einschl. Portogebühren

Nachdruck:Auch auszugsweise nur mit Genehmigung des Herausgebers und genauer Quellenangabe. In sig- nierten Beiträgen kommt die Meinung des jeweiligen Verfassers, jedoch nicht unbedingt die des Herausgebers oder der Redaktion zum Ausdruck. Bei Leserbriefen be- halten wir uns Kürzungen vor.

Rücksendung unverlangt eingereichter Manuskripte nur gegen Rückporto. Eine Haftung ist ausgeschlossen!

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Bergholz-Rehbrücke, Arthur-Scheunert-Allee 128 a 14558 Nuthetal Tel 033200/ 550 95 Fax 033200/ 550 96 geöffnet Montag bis Freitag 9-18 Uhr, Samstag 9-12 Uhr

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Die Redaktion des

„Nuthe-Boten“ gratuliert

Bergholz-Rehbrücke:

Am 1.3. Ingeborg Körner zum 81., am 3.3. Gertrud Lange zum 87., am 4.3. Dr. Willy Bock zum 78., am 6.3. Käthe Haufe zum 70., am 7.3. Thea Klinger zum 86., am 16.3. Ursula Schneider zum 73., am 17.3. Margot Starke zum 75., am 25.3. Heinz Groch zum 77., am 28.3. Ruth Merker zum 74., am 30.3. Käthe Liebers zum 70.

und am 31.3. Udo Liefeld zum 67. Geburtstag

Saarmund:

Am 6.3. Ursula Schmidt zum 83. Geburtstag

G

G G e e e b b b u u u r rr t tt s ss t tt a a a g g g e e e –– L L L e e e s ss e e e r rr p p p o o o s ss t tt –– M M M e e e i ii n n n u u u n n n g g g

Zur „Kolumne“ und „Ein neues Tal der Ahnungslosen“ von H. Guntowski, „DN-B“ 2/08

Vielvasprechenda Jahresanfang Anerkennung von prominenter Seite

In beiden Artikeln werden Themen angespro- chen, die auch mich seit langem bewegen. Erika Haenel erinnert an die schleppende Aufarbei- tung der Nazidiktatur in der Bundesrepublik nach dem Zweiten Weltkrieg, H. Guntowski zeigte in seinem Artikel die Parallelen für die Zeit nach 1990 in den neuen Bundesländern auf. Wir machen heute die gleichen Fehler. Wir schauen zu und schweigen.

In der damals jungen Bundesrepublik konnte ein ehemaliger Nazirichter Ministerpräsident von Baden-Württemberg werden. Neunzehn Jahre nach der friedlichen Revolution und dem Ende der DDR-Diktatur schickt sich eine Frau Kaiser an, für das Amt der Ministerpräsidentin in Brandenburg zu kandidieren. Frau Kaiser hat während ihrer Studienzeit in der damaligen Sowjetunion für die Stasi gespitzelt.

Nein, ich setze ausdrücklich nicht die Todesur- teile des Herrn Filbinger mit der Bespitzelung der Kommilitonen von Frau Kaiser gleich. Aber der Umgang mit der eigenen Vergangenheit ist hier wie dort beschämend. Wir haben im Herbst

`89 gerufen: „Stasi in die Produktion“, nicht

aber „Stasi in die Staatskanzlei“. Natürlich sagt das auch etwas über den moralischen Anspruch einer Partei, hier die „Linke“, aus, solche belas- tete Kandidatin ins Rennen für ein hohes lan- despolitisches Amt zu schicken. Sollen wir nun wieder auf die Straße gehen? Probleme haben wir aber auch vor der eigenen Haustür. Nach der letzten Kommunalwahl 2003 wurden auf Antrag von Bürgermeister Gerhard Lingdie Gemein- devertreter von der Birthlerbehörde auf mögli- che Zusammenarbeit mit der Stasi überprüft. Im Amtsblatt 1/07, also im Januar 2007, wurden die Namen von 16 Abgeordneten veröffentlicht, die einen negativen Bescheid hatten, denen so- mit keine Kontakte zur Stasi nachgewiesen wur- den. Von insgesamt neunzehn Abgeordneten fehlten also drei Namen – und keiner fragt, wa- rum.

Wir sollten die Verantwortung für die Aufarbei- tung unserer unmittelbaren Vergangenheit nicht nur der Schule übertragen. Wir alle haben eine Verantwortung. Erika Haenel hat mit ihrer Ver- anstaltungsreihe „Wider das Vergessen“ ge- zeigt, wie es gehen kann. In ihrer dritten Veran-

Villet iss in Bewejung jeraten in Nuthetal, war inne letzte Ausjabe ßu lesen. Finanßierungsände- rung bei de Otto-Narel-Schule, Jelda for de Feua- wehr, neue Fensta inne Saarmunda Schule un inn Rehbrücka Hort, ooch de Sportvaeine und det Mehrjenerationenhaus kriejen Pinke. Na prima!

Jut iss ooch, det ümma mehr Straßen uff private Initiative saniert wern und dettet im Saarmunda Wohnpark weitajehn soll. Letztet Jahr konnte dea schon sein ßehnjährijet Jubeläum feian.

Manno, wie die Szeit vajeht. Kurz und lang, een interessantet Heft mit ville einheimische Infor- mationen.

Ooch aus Potsdam afährt man Positivet, unsa schönet Sanssouci hat letztet Jahr üba ßwee Milljon Jäste jehabt, ßwölf Proßent mehr einje- nommn. Apropos Milljon. In meene Ausfüh- rung in Heft 1/08, Seite 7 hat sich een Fehla ein- jeschlichn: Dea normale Rolls Royce ohne Ster- ne kostet natürlich 390 Mille, sprich 390.000 Euro. Tschuldijung.

Hat ooch mit Jeld ßu tun und recht mia dolle uff. Die meesten von die SED-Opfa warten und warten und warten uff ihre bescheidene Rente, wojejen die ehemalijen DDR-Bonzen schon lange üppije Szusatzrenten kassiern. Een ausje- sprochena Skandal iss det!!!.

Jarnich in Worte ßu fassen iss, det die Noch- ümma-Jroßmächte USA und Russland wieda uffrüstn. Nee, nich da, wo et nötich wäre, inn Umwelt- und Klimaschutz, sondan in neue Waf- fen. Unfassliche Hunderte von Milljardn solln da rinfließen. Selbstmörderisch finde ick det.

In unsre jeschätzte Hauptsatdt wackeln de wich- tichsten Denkmäla, erst bröckelt de Jedächtnis- kirche, jetzt wackelt de Joldelse. Da Balin arm iss, wird jesammelt. Ick hab schon jespendet.

Det muss sein!

Det Intanet machts möglich. Da findet unsre Chefredakteurin soon süßet Spatzenjedicht. Aba et kann ooch jefährlich sein. Klickste da in fal- schen Moment uff een falschen Knopp, haste

een Abovatrach an Hals und bist fuffßich bis fünfhundat Piepen los.

Los war ooch ne Parisa Bank det Jeld. Sojar fast 5 Milljardn (fünf mit neun Nullen). Hatte een Anjestellta vaspekuliert. Komisch find ick ooch, det deutsche Firmen den eijenartijen milljon- schweren Wahlkampf in die USA mitfinanßiern.

In drei jroße britische Untanehmn, ßum Bei- spiel McDonalds, könn de Mitarbeeta jetzt det Abi machen, de Hochschulreife wird staatlich anerkannt. Witzich, wa? So jesehn isset jarnich mea komisch, det ümma mea awachsene Männa mit Legoklötze spieln, 20 Proßent vonn Umsatz koofn se, heeßt et.

Ham se nen Navi? Passen Se bloß uff, neulich hat det Ji Pi Ess (Global Positioning System) een Autofahra in een Teich jeschickt; jrade hat sich ne Frau innen Wald so vairrt, det se jerettet wern musste. Also, achtn Se druff, det wenichs- tens det Handy jenuch Saft fürn Notruf hat, wenn Se mitn Navi fahrn. Ihr Kalle Provinzialpfarrer i.R. Friedrich Schorlem-

mer schrieb an unser Redaktionsmitglied Hilmar Guntowski:

Lieber Herr Guntowski, haben Sie ganz herzli- chen Dank für Ihre wunderbaren Berichte über unsere Tagungen in Wittenberg. Bessere, inten- sivere, informativere und interessantere Beiträ- ge über solche Wochenendtagungen kann man gar nicht machen. Und Sie haben das in einer großen Regelmäßigkeit im „Nuthe-Boten“ ge- macht.

Ich möchte Ihnen sehr dafür danken....

Ich möchte Ihnen und Ihrer Frau sehr herzlich danken, dass Sie so treue, interessierte und sich in jeder Weise einbringende Besucher unserer Tagungen gewesen sind und eben auch die Ar- beit unserer Akademie so verbreitet haben.

Friedrich Schorlemmer

Friedrich Schorlemmer schied im Dezember 2007 aus dem aktiven Dienst als Studienleiter der Evangelischen Akademie Wittenberg aus.

H.G. berichtete in DN-B 01/08.

staltung hat sie die Stasiakte ihres Mannes zum Thema gemacht. Ich könnte mir nun gut eine vierte Veranstaltung vorstellen: Drei Abgeord- nete aus Nuthetal lesen aus ihren Birthlerbe- scheiden und diskutieren anschließend mit ih- ren zukünftigen potenziellen Wählern.

Letzte Anmerkung: Ein positiver Bescheid muss keine Täterakte sein, kann aber sehr wohl Aufschlüsse z.B. über die Anwerbungsmecha- nismen der Stasi geben und so zu einer sachli- chen Aufklärung beitragen.

Uwe Jaeger

(7)

Lücken in der gegenseitigen Wahrnehmung

Lang ist’s her, genau 84 Jahre

Wir Redaktionsmitglieder des „Nuthe-Boten“ haben mit großer Bestürzung erfahren, dass unser freier Mitarbeiter

Dietmar Streuber

tödlich verunglückt ist.

Dietmar Streuber hat in regelmäßigen Abständen über das Vereinsleben des MC Oldtimer in Bergholz berichtet. Er war ein freundlicher Kollege, er wird uns sehr fehlen.

Die Redaktion

Betr. Heft 2/08 Kolumne S.2 und „Ein neues Tal der Ahnungslosen“ Seite 7

Man mag es kaum glauben, dass die Februar- Kolumne der Autorin Erika Haenelschwer ge- fallen ist, so flüssig, stimmig ineinander grei- fend, treffend argumentierend und aussagekräf- tig kommt sie daher. Manchmal hilft es wohl auch, wenn wir „Schreiberlinge“, pardon Auto- ren, durch eigenes Erleben „angekratzt“ sind.

Ebenso bemerkenswert der Artikel von Hilmar Guntowski, da merkt man auch das innere Enga- gement des Lehrers, der weiß, wovon er schreibt und dadurch überzeugt. Beide Beiträge schließ- lich sind im Zusammenhang zur in Heft 1 be- gonnenen Diskussion über staatliche Bildungs- politik und elterliche Verantwortung zu sehen.

(Leserbriefseite 6 „Fit fürs Leben“ sowie Seiten 14 und 15 mit mehreren Beiträgen)

All diese Texte mögen eher ungewöhnlich in ei- ner Heimatzeitschrift sein, aber „Der Nuthe- Bote“ hat seine Themenauswahl von Anbeginn

sehr weit gefasst. Auch wenn sie nicht nuthetal- spezifisch sind, nachdenkens- und diskussions- würdig sind sie allemal.

Mich interessierte nun auch die Frage: War die DDR antisemitisch? Eine Umfrage im Bekann- tenkreis (ehemaliges Westberlin) bestätigte eher diesen Eindruck, den auch ich hatte, als dass man sie neutral oder gar judenfreundlich hätte nennen können. Dazu muss gesagt werden, dass die Westberliner und grenznahen Bundesbürger tagtäglich, hautnah an der Problematik Ost – West lebend, ungleich mehr über die DDR bzw.

das Leben der Menschen dort wussten als der Rest der Bundesbürger. Auch das Interesse an dem Geschehen auf beiden Seiten war durch die engen verwandtschaftlichen und freundschaftli- chen Bindungen wesentlich größer.

Trotzdem wussten auch diese „Wessis“ keines- wegs alles, kannten nicht den Unterschied zwi- schen dem Eindruck, den die offizielle Politik der DDR in Bezug auf Israel, Juden, Judenverfol- Betr.: Titelbild Januar 2008

Danke für das wunderschöne Titelbild der win- terlichen Chaussee. Der Standort des malenden Arztes Dr. Walther Partke muss etwa zwischen der ersten und zweiten Verkehrsinsel der heuti- gen Friedensstraße gewesen sein, kurz hinter der Einmündung der damaligen Mühlenstraße (heute Andersenweg). Der Blick des Betrachters verliert sich im Dunst, es gab ja auch noch kei- ne Autobahn und so auch keine Brücke.

Dort, wo heute, zumindest alltags, ein fließen- der Verkehr von LKW, Bussen, PKW und Mo- torrädern rollt, war damals die „Chaussee“ ein ruhiges Pflaster. Die wenigen Spuren im Schnee deuten ebenso darauf hin wie die fahrzeuglose Straße.

Als wir 1936 in das erste bzw. genauer letzte Haus der Mühlenstraße (Andersenweg 59) zo- gen, war die Chaussee immer noch so ruhig, dass wir Kinder, trotz anders lautender Ermah- nung, gern auf der verführerisch glatten Asphaltfläche spielten. Der „Verkehr“ bestand damals im wesentlichen aus Fußgängern, Rad- fahrern, Pferdegespannen, ja auch Motorrädern und selten genug Autos. Dass jemand von den Landhausbesitzern im damaligen Vorkriegsreh- brücke, in Bergholz oder Saarmund privat ein Auto besaß, war etwas ganz Besonderes.

Gut erinnere ich mich noch an die gelben, da-

mals von der Post betriebenen Autobusse, die einige Male am Tag zum Bahnhof Rehbrücke fuhren.

Auch die später dann gebaute Autobahn brachte wegen fehlender Auf- und Abfahrt keinen zu- sätzlichen Kraftverkehr, zumal die meisten der wenigen Privatwagen während der Kriegsjahre 39 – 45 ebenfalls „eingezogen“ wurden.

Nach dem Krieg teilten wir uns die Straße (heu- tige Friedenstraße/Arthur-Scheunert-Allee) dann mit Fahrzeugen der Roten Armee. Die von einem PS „betriebenen Panjewagen waren bei uns Kindern beliebt, da wir auf unserem Fuß- weg zu den Potsdamer Oberschulen (die Stra- ßenbahn verkehrte erst ab Sommer 1946 wie- der) öfter einmal mitgenommen wurden.

Am 23. April rückte die Rote Armee eben über diese Hauptverkehrsader nach Potsdam vor.

Am Nachmittag rumpelten die T34, von Saar- mund kommend, auf uns zu. Meine Mutter, ich und zwei Flüchtlingsfamilien saßen bereits im Keller, ich wollte noch etwas aus dem Wohn- zimmer holen und schaute aus dem Fenster, als der erste Panzer sichtbar wurde, etwa auf der Stelle, von der Walther Partke damals gezeich- net hatte. Da blitzte es auf, gleichzeitig ein mächtiger Knall, und wir hatten einen Durch- schuss im ersten Stock. Schnell zurück in den Keller, wo kurz darauf dann auch die ersten

Russen erschienen, um nach deutschen Solda- ten zu suchen. Direkt vor unserem Nachbar- haus war in der Mühlenstraße eine Panzersper- re, was leider dazu führte, dass wir besonders oft „Besuch“ erhielten.

So hat dieses Bild, ähnlich wie seinerzeit auch die Gemälde von Egbert Patzig, Erinnerungen an längst vergangene Zeiten bei mir wachgeru- fen.

Ist es Ihnen vielleicht aufgefallen? Auf beiden Seiten der Chaussee wie auch aller damaligen Überlandstraßen befanden sich Straßengräben zum Auffangen des Niederschlagwassers, die, und das scheint mir auffällig, am inneren, der Straße zugewandten Rand, mit Bäumen be- pflanzt waren. Besonders markant und interes- sant fand ich die leicht gekrümmten Birken (vorn rechts).

Haben Sie übrigens bei dem Bild die Farbe ver- misst? Ich nicht! Im Gegenteil, die vielen Grau- abstufungen vom Weiß der Sonnenflecken bis zum Schwarz der Stämme faszinieren mich.

Schön, dass wir solche Künstler hier im Ort bei uns hatten, die uns so lebendige Abbilder der Vergangenheit hinterließen.

Rolf-D. Bathe

P.S. der Redaktion: Das Bild ist eine Zeichnung in Schwarz-Weiß

gung international hinterließ, und dem Denken der Menschen im Land. Menschen, die zwar, wie übrigens auch viele im Westen, die Politik des Staates Israel nicht kritiklos hinnahmen, aber keineswegs antisemitisch waren. Dass die SED dies war, wird u.a. in der Literatur („Der SED- Staat“ von Klaus Schroeder) bestätigt.

Das von Erika Haenel erwähnte Buch über Anne Frankentlarvt sich übrigens durch den er- wähnten Anhang als gezielte Propagandaveröf- fentlichung, auch wenn die Fakten durchaus stimmen: Viel zu viele alte Nazis, die das

„1000-jährige Reich“ aufgebaut und bis zum Ende an hervorgehobener Stelle gestützt hatten, konnten als Wendehälse in der jungen Bundes- republik Karriere machen.

Beschäftigung mit der Geschichte, nicht nur der vergangenen 20 oder 25 Jahre, sondern bis zum Anfang des 20. Jahrhunderts, tut Not, gewiss nicht nur für die jungen Menschen, die heute die Schule besuchen. Ich verweise hier nur in aller Kürze auf die „Trilogie der Wendepunkte“von Klaus Kordon. Am Beispiel dreier Generationen einer Berliner Familie wird die Geschichte zwi- schen 1918 und den Jahren nach 1945 in lebendi- ger und spannender Form als Romane behandelt.

Die Tatsache, dass die Reihe bisher zahlreiche Jugendbuchpreise erhielt, sollte Sie nicht davon abhalten, sie zu lesen, sie sind eindeutig für alle Alterstufen geeignet. Rolf-D. Bathe Klaus Kordon: „Die roten Matrosen...“, „Mit dem Rücken zur Wand“, „Der erste Frühling“.

Alles Taschenbücher der Reihe Gulliver aus dem Beltz & Gelberg Verlag zu jeweils 9.90 Euro

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Liebe Leserinnen und Leser, in der heutigen Ausgabe möchte ich Ihnen das Deut- sche Buch- und Schriftmuseum in Leipzig vorstellen.

Dieses Museum ist eine Fachabteilung der Deutschen Na- tionalbibliothek und widmet sich der Samm- lung, Erschließung und Vermittlung wertvoller Zeugnisse der Buch-, Schrift- und Papierkultur.

Es ist das weltweit älteste Fachmuseum seiner Art und das nach Umfang und Qualität der Be- stände bedeutendste Museum auf diesem Ge- biet. Es wurde 1884 vom „Centralverein für das gesamte Buchwesen“ gegründet und 1950 nach einer wechselvollen Geschichte als Abteilung in die Deutsche Bücherei Leipzig eingebunden.

die des Vertriebes und des künstlerischen Wan- dels. Auch die informationsspeichernde und Phantasie anregende Rolle des Mediums Buch wird eingehend behandelt. Das Museum leistet als Bewahrungs- und Kommunikationsort einen ganz spezifischen Beitrag zur Darstellung und zur Auseinandersetzung mit der Buchkultur. Es ist auf der einen Seite Arbeitsstätte für die Buch- forschung, vermittelt auf der anderen Seite je- doch auch der Öffentlichkeit vieles zum Thema Buch.

Das Deutsche Buch- und Schriftmuseum arbei- tet mit zahlreichen Institutionen im In- und Aus- land zusammen. Gemeinsam mit dem Leipziger Arbeitskreis zur Geschichte des Buchwesens gibt das Museum das Leipziger Jahrbuch zur Buchgeschichte heraus und engagiert sich im Deutschen Arbeitskreis für Papiergeschichte.

Die Bereitstellung und Nutzung der Bestände der Sammlungen und der zugehörigen Fachlite- ratur für wissenschaftliche Zwecke, insbesonde- re für die Buch- und Papiergeschichtsforschung, ist ein wesentliches Anliegen der musealen Ar- beit.

Im Zuge der Erweiterung der Deutschen Natio- nalbibliothek in Leipzig soll das Museum im Jahr 2010 neue, attraktivere Räumlichkeiten er- halten. Als Schaufenster der Deutschen Natio- nalbibliothek konzipiert, wird die neue Dauer- ausstellung auf der Suche nach historischen Bruchstellen den zeitlichen Bogen von der Frühgeschichte bis heute spannen. Sie wird ein breites Spektrum wissenschaftlicher Diszipli- nen um Schrift und Buch aufzeigen und einen Überblick über die Entstehung von Schriften, über Manuskriptkulturen und den Buchdruck mit beweglichen Lettern bis zur digitalen Netz- welt zeigen.

Topsi Menzel Seit 1990 gehört es zur Bundesanstalt „Die

Deutsche Bibliothek“ und fungiert als Doku- mentationsstätte für die Buchkultur sowie als Arbeitsstätte für die Papiergeschichtsforschung.

Grundlage für das Wirken des Museums sind die großen, historisch gewachsenen und ständig weitergeführte Studiensammlungen und eine der größten Fachbibliotheken zum Buchwesen.

Sie belegen in ihrer Gesamtheit mit fast einer Million Sammlungsobjekten Schwerpunkte und entwicklungsgeschichtliche Besonderheiten der Bereiche Buch, Schrift und Papier sowie an- grenzender Felder des Buchwesens. Zu den Be- standsschwerpunkten gehören unter anderem alte Buchformen, Handschriften, Drucke des 15.

bis 19. Jahrhunderts, internationale Buchkunst des 20. und 21. Jahrhunderts, originalgrafische Mappenwerke, Künstlerbücher, Schriftproben.

Auch sind Buntpapiere, Dokumente zur Buch- und Papiergeschichte, Werkstoffe, Geräte und Maschinen zur Buch- und Papierherstellung und -verarbeitung zu sehen. Ergänzend hierzu steht eine Fachbibliothek mit Zeitschriften und inter- nationaler Literatur zum gesamten Buchwesen und zu den Randgebieten der Buchwissenschaft zur Verfügung. Die ständige Ausstellung „Mer- kur und die Bücher. 500 Jahre Buchplatz Leip- zig“ informiert über die Tradition Leipzigs als Stapel- und Umschlagplatz für Bücher, als Ort der Buchkultur und der Literaturvermittlung.

Diese Ausstellung wird voraussichtlich nur noch bis Mitte März dieses Jahres zu sehen sein. Ne- ben der ständigen Ausstellung veranstaltet das Museum wechselnde thematische Ausstellun- gen. Maßgebend für die Arbeit des Museums ist die komplexe Betrachtung des kulturgeschicht- lich bedeutsamen Mediums Buch. Aspekte des Materials, der Formgebung und der Herstel- lungstechnik werden ebenso berücksichtigt wie

Die wunderbare Welt der Bücher

Hans Leopold Kania

Prof. Dr. Hans Leopold Kania(1878–1947) war Gymnasiallehrer und Stadthistoriograph in Potsdam. Er gilt als der profilierteste Potsdam- historiker des 20. Jahrhunderts. Selbst der Oberbürgermeister Potsdams Hans Friedrichs bekannte 1936 voller Begeisterung, „...dass Männer von dem stadtgeschichtlichen Format des Professors Kania vielleicht alle hundert Jah- re einmal geboren werden.“ Zu Kanias bekann- testen Werken zählt das 1915 erstmals publizier- te Buch „Potsdamer Baukunst“. Es hat tief fun- dierte und anschaulich gefasste kunstwissen- schaftliche sowie baugeschichtliche Erläuterun- gen zu den wichtigsten Bauwerken des histori- schen Potsdam zum Inhalt.

Der Herausgeber stellt damit den Potsdamern und weiteren Interessierten von heute einen Diamanten aus dem umfangreichen Schatz der Potsdam-Literatur zur Verfügung, der selbst in den besten Antiquariaten als größte Seltenheit gilt.

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Der falsche Hahn

Eine wirklich wahrhaftige Geschichte bearbeitet von Edelgard Sachs nach einem Bericht

Einst lebte am Rande eines kleinen Dorfes ein stolzer Hahn mit seiner Hühnerfamilie. Sie scharrten den lieben langen Tag im märkischen Sand und freuten sich, wenn ihnen die Herrin des Hofes frisches Grün brachte. Die Hühner legten jeden Tag ein Ei. Der Hof lag gleich ne- ben einem Kiefernwäldchen unweit eines hüb- schen Flüsschens.

Neben der Hühnerfamilie gab es auf dem Hof noch Pferde, Hunde und auch eine Katze, alle lebten friedlich nebeneinander. Die meisten Häuser standen weit genug entfernt, so dass das Kikeriki des Hahnes niemanden störte. Oft gingen Spaziergänger an dem Hof vorbei und sagten: „Hier ist es aber schön, hier möchte ich auch wohnen.“

Und, hast du nicht gesehen, entstand bald ein Haus neben dem Hof, dann wurde ein zweites und ein drittes gebaut, und bald war eine ganze Straße mit Häusern ent- standen. Es waren schöne Häuser, eines immer schöner und auch teurer als das andere. In den Häusern wohnten auch schöne und kluge Leute. Die hatten sich den Platz für ihr Haus gerade dort ausge- sucht, weil es so schön ruhig war, denn sie hatten alle etwas schwache Nerven, wie das bei klugen Leuten oft vorkommt.

Die Hühnerfamilie lebte froh und glück- lich. Noch immer passte der Hahn auf sei- ne Hühner auf, noch immer legte jedes Huhn am Tag ein Ei, und der Hahn weck- te die Hühner früh mit seinem täglichen Kikeriki. Damit wollte er die Hennen an ihre Pflicht erinnern, ein Ei zu legen. Die Leute in den schönen Häusern fanden das Kikeriki früh um vier aber gar nicht gut.

Sie schreckten aus dem Schlaf auf und dachten, sie müssten schon aufstehen, um zur Arbeit zu gehen. Dann wälzten sie sich in ihren Betten hin und her, und der Schlaf wollte nicht mehr kommen. Müde standen sie am Morgen auf. „Das muss anders werden!“, dachten sie und schickten eine Abordnung zu der Herrin des Hofes. „Wir bitten Sie, den Hahn abzu- schaffen, er stört unseren Schlaf!“ Diese war ganz erschrocken. Es war doch so ein schöner und stolzer Hahn! Doch es half alles nichts, er

musste weg.

Als das die Hühner hörten, gab es einen fürch- terlichen Krach im Stall. Alle gackerten durch- einander: „Was sollen wir nur tun ohne unseren Hahn, ohne ihn sind wir schutzlos!“ „Und wer soll uns dann an unsere Pflicht erinnern?“ Da plusterte sich eine Henne, die kräftigste unter ihnen, ganz besonders auf und gackerte mit lau- ter Stimme: „Ich hätte da eine Idee. Wie ihr wisst, bin ich die Kräftigste unter euch, auch

lege ich gewissenhaft jeden Morgen mein Ei.

Das werde ich jetzt ändern. Ich will meine Kraft sparen, die ich bisher zum Eierlegen brauchte.

Morgen früh werdet ihr eine Überraschung erle- ben!“ Als es früh wurde, räusperte sich die kräf- tige Henne, und pünktlich um vier Uhr erschall- te ein lautes Kikeriki aus ihrem Schnabel. Die anderen Hennen rollten mit ihren Augen und dachten, sie träumen. Doch am nächsten Mor- gen war es das Gleiche. Pünktlich um vier Uhr

erschallte ein deutliches Kikeriki, diesmal noch etwas lauter. Die Hühner umringten fröhlich die große kräftige Henne und lobten ihre schöne Stimme. Eine sagte: „Nun muss dir nur noch ein Kamm wachsen, dann siehst du fast wie ein Hahn aus!“ Das große Huhn nahm sich das sehr zu Herzen und pumpte alle ihre Kraft in ihren Kamm, und siehe da, der Kamm wuchs und wuchs, und allmählich ähnelte er tatsächlich ei- nem Hahnenkamm. War das eine Freude auf dem Hühnerhof! Die eine Henne legte sogar zwei Eier am folgenden Tag. Darauf sagte dieses Huhn: „Du siehst, ich habe zwei Eier gelegt, nun gib du dir Mühe, damit auch deine Schwanzfedern wachsen!“ Und was soll man sagen, nach wenigen Tagen wuchs die erste buntschillernde Schwanzfeder und hing in malerischem Bogen über dem kurzen Hühnerschwanz, bald darauf kam die Nächste, die Dritte, die Vierte und immer so weiter. Schon konnte man die stolze ehemalige Henne nicht mehr von einem Hahn unterscheiden.

„Nun musst du uns auch treten!“, sagte die vorlaute Henne, die schon mal an einem Tag zwei Eier gelegt hatte,

„denn das gehört sich so für einen rich- tigen Hahn!“ Die ehemalige kräftige Henne übte mehrere Tage. Die Hennen sagten ihr: „Nein, so nicht, ein biss- chen kräftiger!“ Damit es der ehemali- gen Henne nicht so schwer fiel, duck- ten sich die Hennen. Von Mal zu Mal klappte es besser. Die Hennen umring- ten die ehemalige Henne und die, die schon mal an einem Tag zwei Eier ge- legt hatte, rief laut: „Jetzt bist du unser neuer Hahn!“

Und wer es nicht glauben will, der lausche um vier Uhr auf das stolze „Kikeriki!“.

Soweit die Hühner. Doch was sagten die Leute?

Sie schimpften auf die Hofherrin: „Sie haben uns betrogen! Sie wollten den Hahn abschaffen, dabei kräht er weiter jeden Morgen!“

Sie konnte erzählen, was sie wollte. Keiner glaubte ihr die Geschichte von dem falschen Hahn.

Kreatives für Ostern und Frühling

Am Freitag, dem 7.3., kann von 15 bis 17 Uhr im Club von „Die Brücke“ e.V. wieder gebas- telt und gestaltet werden. Alle Kinder und Ju- gendlichen ab 8 Jahren, die kleine Geschenke für Ostern oder Frühlingsdekorationen für Fenster und Tisch herstellen wollen, melden sich bitte bis zum 5.3. unter Tel. 033200/

82750 an.

Osterferien – Abwechslungs- reiches für alle ab 9 Jahre

Die Osterferien stehen vor der Tür, und Ihr habt immer noch keinen Plan?

Dann guckt doch mal in den Schaukasten unserer Ge- meinde oder auf die Inter- netseite www.nuthetal.de auf die Veranstaltungsseite – da findet Ihr den Ferien-

plan von „Die Brücke“ e.V.

Euch erwarten vom 17.3. bis 28.3.2008 ab- wechslungsreiche und interessante Angebote im Club (Kochen, Ausflüge, Leseabend, F i l m a b e n d , Kreatives…).

Also nichts wie los und anmelden un- ter Tel.

033200/82750

Ostervorbereitungen bei „Die Brücke“ e.V.

Aus: 5000 Animals, 2001, Pepin van Rojen

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Rückschau auf einen Publikumsliebling

Knapp, dass die letzten der 425.000 Besucher die Ausstel- lungshallen unter dem Funk- turm verlassen haben, beginnt neben dem Abbau der alten die konkrete Planung für die nächste, die Grüne Woche 2009. Es ist mehr als einjährige Arbeit, bis diese Veranstaltung im Ja- nuar als erstes Großereignis des Jahres begin- nen kann. Auch wenn nur an 10 Tagen das Pu- blikum aus nah und fern die Hallen betreten kann, alles muss exakt von Statikern berechnet, von Architekten gezeichnet und exakt umge- setzt werden, als wenn es zehn und mehr Jahre halten sollte. Die Bauaufsicht und Feuerwehr prüfen jedes Detail aufs Genaueste, an der Si- cherheit für Besucher und Aussteller darf nicht gespart werden.

Licht bringt Leben

Dummerweise ist für alle Sonderschauen Geld der begrenzende Faktor. Die wohl beliebteste dieser Sonderschauen ist seit vielen Jahrzehnten die Blumenhalle, untergebracht in der Halle 9, direkt am Fuß des Messeverwaltungsgebäudes.

Am Ende des Aufbaus ist dann das Geld alle, ehe das Wichtigste gelungen ist, die perfekte Aus- und Beleuchtung der mit großem Aufwand gepflanzten Blumenbilder.

Nicht nur an der Beleuchtung, auch an der Pflanzen- bzw. Farbwahl krankte in diesem Jahr die Blumenhalle. Die durchaus interessante Idee, rund um eine blühende Pflanzenart, die Topfazalee, einer ganzen Halle mit breiten Gän- gen, Wasserfall, Statuen, Riesenbonsai und frü- hen Blütensträuchern asiatisches Flair zu geben, litt unter der mangelnden Beleuchtung und ei- ner zu statischen Gestaltung.

Beide Längsseiten der Halle waren vom Boden bis fast an die Decke mit zigtausend Azaleen bepflanzt, allzu brav in Reih und Glied, vom hellen Rosa bis zum dunklen Rotlila. Kein Weiß und kein Versuch, durch Schwünge und ab- wechslungsreiche Formen die Darstellung zu beleben. Schade, schade, die meisten Besucher verließen die oft nur dämmrige Halle tief ent- täuscht.

Ein Lichtblick...

...dagegen war die gleich nebenan unterge- brachte Sonderschau der Berliner und Branden- burger Kleingärtner. Da blühten im gleißenden Licht der Scheinwerfer Hyazinthen, Narzissen,

Tulpen, Primeln und Forsythien. In Reih und Glied standen Salat, Kohlrabi, Möhren und an- dere Gemüse. So etwas möchten die Menschen sehen, ganz gleich, ob draußen im Idealfall Schnee und Eis liegen, oder wie in diesem Jahr das typisch feuchte Nichtwinterwetter herrscht.

Einige hundert Meter weiter...

...dann die volle Entschädigung für die enttäu- schende Blumenhalle. Holland, in der Halle 18, das Garten- und Gärtnerland, klotzte mit einer bezaubernden Blumenschau und perfekter Be- leuchtung dieser hochkonzentrierten Blütenfül- le. Strauchazaleen in allen Farben und andere Frühlingssträucher, z. B. Duftschneeball und Glycinen (Wisteria) wetteiferten mit den neues- ten Tulpenzüchtungen. Besonders eindrucksvoll waren hunderte von lachsrosa Amaryllisblüten, die kopfüber an einem Turm aus Bambusstan- gen aufgehängt waren. Leider hielt diese Pracht nur bis zum 6./7. Ausstellungstag durch, die Halle war zu gut beheizt.

Nach dem Augenschmaus etwas für den Magen...

Hell und freundlich, aber auch sehr kühl und sachlich die benachbarte Halle der deutschen Agrarwirtschaft mit den Spezialitäten aller Bundesländer, respektlos von den Berlinern

„Fresshalle“ genannt.

Das absolute Gegenteil, heimelig und gemüt- lich, die Halle des Landes Brandenburg, von der Pro agro gestaltet und betreut, mit breiter Über- sicht des heimischen Ernährungsangebotes. Sie war, wie alle Jahre, so beliebt, dass ein schnelles Durcheilen unmöglich war.

... und die Ohren

Außer Brandenburg haben traditionell die Bun- desländer Mecklenburg-Vorpommern, Nieder-

sachsen, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Schleswig- Holstein, Thüringen und Bayern eigene Ge- meinschaftsschauen, in denen durch wechseln- de Musikbeiträge oft volksfestartige Stimmung herrscht. Von der schmissigen Blechmusik der Bayern profitierte die direkt angrenzende Wein- und Sektgalerie, die allerdings erneut heftig in die Kritik geriet ob der aufdringlichen Greifer- truppen einiger direktvermarktenden Großun- ternehmen.

Interessant und lehrreich...

...war in diesem Jahr, wie üblich, die Halle des Ernährungsministeriums (BMELV = Bun- desministerium für Ernährung, Landwirt- schaft und Verbraucherschutz). Der nicht sehr griffige Titel der Sonderschau „Der ländliche Raum – Regionale Vielfalt, Qualität und In- novation“ täuschte darüber hinweg, dass diese Halle stets voller Überraschungen steckt und man sich über viele Belange der Nahrungs- mittelqualität und Züchtung kompetent bera- ten lassen kann.

Noch bunter und vielseitiger...

...schließlich die Hallen des Auslandes, aber auch der Erlebnisbauernhof und schließlich die Heim – Tier & Pflanze. Für Tierfreunde uner- lässlich war ferner der Besuch der riesigen Hal- le 25 für Großtiere und 26 für Kleintiere. Mehr- mals am Tage gab es sehenswerte Vorführun- gen.

________________________

Auch im nächsten Jahr...

...wird es im Januar das weltweit einmalige Aus- stellungsereignis „Internationale Grüne Woche Berlin“ geben. Merken Sie sich schon mal die Zeit vom 16. 1. bis 26. 1.2009 vor.

Rolf-D. Bathe

Trotz täglich zigtausender Besucher und Gedränges an den Eingängen verliefen sich später die „Massen“ auf dem großzügigen Messegelände.

Foto: www1.messe-berlin.de

Bayerische Blasmusik sorgt für Stimmung. Foto: Bathe Üppiges Frühlingsblühen bei den Kleingärtnern

Foto: Bathe

Blumenpracht bei den Holländern: Deutzien, Forsythien, Blauregen (Glycine) und Tulpen.

Foto: www1.messe-berlin.de

Nicht nur im Fernsehen, auch in den Messehallen wurde gebrutzelt, was die Herdplatten hergaben.

Foto: www1.messe-berlin.de

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Am 30.1.2008 wurde der Seniorenbeirat Nu- thetal im Beisein vieler interessierter Einwoh- ner gegründet. Egon Mücke, vielen Einwohnern für sein jahreslanges Engagement in der Ge- meinde bekannt, kämpft seit Jahren darum, die Belange der alten Menschen auf eine rechtliche Grundlage zu stellen.

PNN und Märkische Allgemeine berichteten über die Gründungsveranstaltung.

Der Anfang war gemacht. Der Seniorenbeirat soll dazu beitragen, auf politischer Ebene Wege zu finden, den älteren und alten Menschen zu helfen, das Leben besser zu meistern, besonders wenn sie nicht mehr für sich selber kämpfen können.

Der Seniorenbeirat traf nun am 6.2.2008 zu sei- ner ersten konstituierenden Sitzung zusammen.

Egon Mücke wird den Vorsitz führen, weitere Vorstandsmitglieder sind Annerose Hamisch- Fischer, Barbara Valentin, Jutta Stibbe, Gudrun Slezak und Gerold Heinrich.

In unseren monatlichen Zusammenkünften wer- den wir versuchen, uns zügig an die Probleme der Senioren heranzuarbeiten. Dazu wird sich der Vorstand zunächst mit Vertretern bereits be-

stehender Vereine beraten, um die künftige Ar- beit abzugleichen.

Ein folgender Schritt wird sein, Parteien und politische Organisationen mit unserem Anlie- gen bekannt zu machen und sie für die Mitarbeit zu gewinnen.

Eine Seniorensprechstunde wird ab Juli 2008 erstmals in Tremsdorf durchgeführt werden, und wir hoffen, dass die Senioren von dieser Möglichkeit regen Gebrauch machen. Denn nur durch diese Sprechstunden haben

wir die Möglichkeit, die Probleme der älteren Mitbürger zu erfassen.

Seniorensprechstunden in den Ge- meinden Philippsthal und Saarmund sind im August und September ge- plant.

Soll diese Arbeit erfolgreich sein, so benötigt der Seniorenbeirat unbe- dingt weitere Verstärkung!

Hiermit möchten wir Sie, liebe Mit- bürger, bitten, ob nicht auch Sie sich einbringen wollen in eine Sache, die uns alle betrifft. Wenn wir Senioren etwas erreichen wollen, so müssen

wir uns selbst einbringen und auf unsere Proble- me immer und immer wieder aufmerksam ma- chen, denn andere werden dies nicht für uns tun.

Je mehr Senioren mitarbeiten, um so mehr ver- teilt sich die Arbeit auf viele Schultern, und um so stärker können wir unsere Belange durchset- zen.

Sollten Sie Interesse haben, so melden Sie sich bei Egon Mücke unter 033200/85828.

Traditionen pflegen, wiederbeleben und auch neue begründen – ohne ehrenamtliches Engage- ment und tatkräftige Unterstützung durch Vereine kaum vorstellbar. Die Freiwillige Feuerwehr und der Ortsverein in Tremsdorf leisten dabei ihren Beitrag. Auch in der Winterzeit gibt es in Trems- dorf kleine und große Gelegenheiten, zu denen Traditionelles die Bürger im Ort zusammenführt.

Schon am Sonnabend vor dem 1. Advent findet seit mehr als zehn Jahren das beliebte Tannen- baumanblasen mit den Tremsdorfer Blasmusi- kanten statt, bei dem sich Jung und Alt auf die Weihnachtszeit einstimmen können.

Seit nicht ganz so vielen Jahren gehört der „le- bendige Advent“ der evangelischen Kirchge- meinde Saarmund zur Weihnacht. In der Ad- ventszeit trifft man sich täglich vor einem ande- ren Haus, um gemeinsam Geschichten zu hören und Lieder zu singen. Im vergangenem Jahr gleich zweimal in Tremsdorf, unter anderem am 22.12.07 vor der alten Dorfschule.

Für alle diejenigen, die Silvester nicht allein zu Haus feiern wollen, steht alljährlich die Tür der Feuerwehrscheune offen. Immer wieder findet sich eine lustige Gruppe zusammen, die auch am Neujahrsmorgen beim Aufräumen und Res- teessen die Gemeinsamkeit schätzt.

Gleich zu Jahresbeginn startete die inzwischen 5. Neujahrswanderung der Tremsdorfer, die die 25 Wanderlustigen in diesem Jahr bei herrlichstem Wetter

nach Stücken und auch wieder zurück führte (DN-B 2/08).

Ein Wochenende später, am 19. Januar, begannen der Ortsverein und einige Interessierte mit dem Schneiden der Korbwei- den und anschließend in der alten Schule mit der Aufbereitung der Ruten und dem Flechten der Kiepen. Unter

der Anleitung des 80-jährigen Bruno Stoofwird diese alte handwerkliche Tradition auch der jün- geren Generation vermittelt.

Eine sehr alte Tradition, die früher vor der öster- lichen Fastenzeit helfen sollte, den Winter zu vertreiben, ist den Tremsdorfern leider während des Zweiten Weltkrieges verloren gegangen - das „Fastnachten“ oder auch „Zempern“. In den Nachbardörfern Stücken und Fresdorf ist dieser Brauch erhalten geblieben.

Ein brauner Bär, bewacht vom Bärenführer, wird gefangen herumgeführt und symbolisiert

den Winter. Unter Begleitung einer Musikka- pelle und vielen bunten Maskierten, die sich dem Zug anschließen, geht er von Haus zu Haus. Vor jedem Hauseingang wird gestoppt und Geschenke in Form von Essen, Getränken oder auch Geld in Empfang genommen. Zur Belohnung gibt es ein Ständchen und fröhlichen Tanz. Am Abend wird der Bär geschlachtet und sein „Blut“ verteilt.

Um an dieser Tradition teilzuhaben, nahmen in diesem Jahr auch ein paar Tremsdorfer zwi- schen 20 und 46 Jahren am Fastnachtsumzug in Stücken teil.

Eine alte Stückener Redewendung – „vor de Mölle, hinter de Mölle“, die schon aus der Zeit, in der sich vor der Mühle das wohlhabendere Bauerndorf und hinter der Mühle die Tagelöh- nerkaten des Gutes befanden, wurde durch die Tremsdorfer mit Leben erfüllt und sogar preis- gekrönt. Text und Fotos: Angela Schneider Ortsverein Tremsdorf

T

T T r rr a a a d d d i ii t tt i ii o o o n n n u u u n n n d d d A A A u u u s ss b b b l ll i ii c cc k k k

Traditionen verbinden – Traditionelles aus Tremsdorf

Der Seniorenbeirat informiert – Erinnern Sie sich?

Von links: Gerold Heinrich, Barbara Valentin, Gudrun Slezak, Egon Mücke, Jutta Stibbe, Annerose H.-Fischer Foto: Kaupke

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Nach dem Willen der im Dezember auf Einla- dung der SPD-Ortsgruppe Nuthetal zusammen- gekommenen Gäste soll nun ein handfestes Ge- samtkonzept für das marode erscheinende Ge- werbegebiet an der Arthur-Scheunert-Allee nahe dem Bahnhof Potsdam-Rehbrücke erarbei- tet werden. Dazu waren Dr. Rainer Baatz, Ge- schäftsführer der Gesellschaft für behutsame Stadtentwicklung Potsdam mbH, sowie Land- tagsabgeordneter Jens Klocksin als Ratgeber eingeladen, die einen „Expertenblick“ drauf- werfen sollten.

Was wird gebraucht? Das Gelände hat eine 1a- Lage, aber die Kommune kann es ohne Investo- ren mit Sicherheit nicht stemmen, es müsse von Grund auf saniert werden. „Wir müssen den Rohdiamanten erst schleifen. Aber er ist als sol- cher noch nicht erkannt“, urteilt Klocksin. Die benachbarte Ladestraße befindet sich im Besitz der Bahn, werde benutzt, sei aber nicht öffent- lich und entziehe sich der kommunalen Pla- nungshoheit, definiert Bauamtsleiter Torsten Zadodie Anbindungssituation. Der gültige Flä- chennutzungsplan liege vor. Baatz ist der Auf- fassung, dass hier mit einem einfachen Bebau- ungsplan nichts erreicht werde. Das Entwick- lungsrecht sei „das schärfste Schwert“, das eine Kommune in solchen Problemfällen hat und vergleicht die Rehbrücker Situation mit dem seit 10 Jahren von ihm betreuten Projekt Ba- belsberg an der Fritz-Zubeil-Straße. Das Gelän- de wurde gekauft, besser zugeschnitten und neu geordnet privatisiert. „Der Vorteil ist das klare Planungsrecht, der Käufer kann gleich losle- gen“, fasst er mehrjährige Arbeit zusammen.

Das Rehbrücker Gebiet stehe zu 50 Prozent leer, die Flächen sind hochgradig versiegelt. Es

habe ein starkes Potenzial, problematisch sind nicht mitwirkungsbereite Eigentümer. Henner Gieselmann, der auf dem Gelände seine neue Druckerei errichtet hat, ist bereit, sich bei der Entwicklung des Gebietes zu engagieren. „Wir haben investiert, weil wir vom Standort über- zeugt sind!“

Eine Bestandsaufnahme ist vordringlich. Eigentü- mer und mittelständisches Gewerbe sollen einbe- zogen werden. Die Anwesenden zeigten Ent- schlossenheit, als es um neue Inhalte des zukünfti- gen Gewerbegebietes ging. Diese sollen zusam- mengetragen werden. Studentisches Wohnen war an diesem Abend eine total neue Idee in verkehrs- günstiger Nähe zu einer Universitätsstadt, denn das alte Verwaltungsgebäude hat gute Bausub- stanz. Die Gemeinde müsse den Prozess der Ent- wicklung lenken, der anwesende Bauamtsleiter Torsten Zado will sich aktiv einbringen. Der er- krankte Bürgermeister Lingsoll aufgefordert wer- den, dieses Vorhaben zur Chefsache zu machen. In nächster Instanz soll Potsdam zwingend mit an den Tisch geholt werden. So wolle man das bisherige ablehnende Verhalten der Stadt entkräften, das Konkurrenzdenken ausräumen. Unterstützung von Land und Kreis müsse hinterfragt werden. Klock- sin bot an, die Sache organisatorisch zu begleiten.

Gedanken tauchten auf, das auf Potsdamer Seite benachbarte Bögl-Gelände, ein ehemaliges Ze- mentwerk, parallel zu entwickeln. Dem Eigen- tümer soll die Idee nicht fremd sein. Potsdams benachbartes Industriegebiet Drewitz stehe an seiner Kapazitätsgrenze, der Druck auf Rehbrü- cke wachse – eine Chance? Die Wetzlarer Stra- ße ist ein jahrelanges Ausbauprojekt. Potsdam kann durchaus gewinnen, denn ein Wachstums- kern kann nicht am Stadtrand aufhören.

Grund dieser Runde war die völlig unbefriedi- gende Situation im Gewerbegebiet. Ob ATU, Baumarkt toom, Druckerei Gieselmann, Auto- werkstätten oder Büros – kundenfreundlich wirkt der Zugang zu den Gewerbetreibenden und zur Ortslage insgesamt nicht. Es gehört eine gehörige Portion Stehvermögen dazu, hier vor Ort auszuharren.

Schon 1991 sollte ein B-Plan aufgestellt werden, aber man drehte sich im den vergangenen 16 Jah- ren immer im Kreis. Mehrfach traten schon hoff- nungsvoll Investoren in Bergholz-Rehbrücke an, aber das größte vor ihnen liegende Hemmnis wa- ren immer wieder die unklaren, sehr unterschied- lichen Eigentumsverhältnisse bis hin zu Insol- venzverwaltern, mit denen verhandelt werden musste. In der DDR war hier die Firma „Spezial- bau Potsdam“ ansässig, zuständig für Neubau- und Baureparaturaufgaben für die damaligen sowjetischen Streitkräfte. Die Aufträge kamen direkt von der DDR-Regierung.

Ein Allheilkonzept habe man an diesem Abend nicht erwartet, aber es scheint eine Initialzün- dung geworden zu sein. Ute Kaupke

„Der Nuthe-Bote“ wird die weitere Entwick- lung beobachten und darüber berichten.

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Gewerbegebiet dümpelt vor sich hin – wie lange noch?

Ehemaliges Spezialbaugelände soll endlich wiederbelebt werden – ein steiler Weg steht bevor

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