In der BR Deutschland gibt es ca.1,8 Mio Pflegefälle
davon:
5640
Pflege in Heimen Pflege
zu Hause:
Schwere Pflegefälle
Intensiv- Pflegefälle
Q
PflegefälleGlobus
Jeder siebte Ältere ein Pflegefall
Schätzungs- weise 1,8 Mil- lionen Pfle- gebedürftige gibt es zur Zeit in der Bundesrepu- blik. Etwa zwei Drittel von ihnen, al- so 1,2 Millio- nen, sind 65 Jahre und äl- ter. Da ge- genwärtig 8,9
Millionen Bundesbür- ger in diesem Alter sind, er- gibt sich: Je- der siebte äl- tere Mensch ist ein Pflege- fall Globus
DEUTSCHES ÄRZTEBLATT
NACHRICHTEN
Aus Bund und Ländern
Krankenhausärzte lehnen befristete Verträge ab
KÖLN/DÜSSELDORF. Die Einführung befristeter Ar- beitsverträge für Kranken- hausärzte ist nach Auffas- sung der Vorstände des Marburger Bundes und des Verbandes der leiten- den Krankenhausärzte ein
„in jeder Hinsicht ungeeig- netes Mittel". Diese seien weder mit dem Gebot der sozialen Gerechtigkeit und Sicherheit vereinbar, noch würden sie den Qualitäts- anforderungen an eine verantwortliche stationäre Patientenversorgung ge- recht werden. Zudem lie- fen die Krankenhausärzte bei Annahme eines befri- steten Vertrages Gefahr, dem Druck der Arbeitge-
Selbsthilfe:
„Anonyme Spieler"
KÖLN. Um eine Anerken- nung der Spielsucht als Krankheit und um die Selbsthilfe in anonymen Gruppen — nach dem Vor- bild und nach ganz ähn- lichen Regeln wie bei den Anonymen Alkoholikern — geht es den in den letzten Jahren entstandenen Gruppen „Anonyme Spie- ler". Betroffene schätzen, daß in der Bundesrepublik Deutschland 300 000 bis 400 000 Menschen bereits von der Spielsucht abhän- gig sind oder in Gefahr ste- hen, es zu werden. Als suchtgefährdend werden nicht nur die großen Spiel- banken und -casinos ange- sehen, sondern auch die Geldspielautomaten in Spielhallen und in Gast- stätten mit ihren relativ kleinen Einsätzen. Der Jah- resumsatz dieser Automa- ten wird auf etwa 3,5 Mil- liarden DM veranschlagt.
Selbst Videospiele an Heimcomputern müßten
ber ausgesetzt zu werden.
Selbst die Rechtspre- chung der Arbeitsgerichte hätte unter sehr einge- schränkten Voraussetzun- gen und nur bei Vorliegen besonderer Umstände im Einzelfall befristete Ar- beitsverträge in Kranken- häusern für zulässig er- klärt. Auch die Modalitäten der ärztlichen Weiterbil- dung dürfen keinen Anlaß dafür geben, Arbeitsverträ- ge für Assistenzärzte oder weiterbildungswillige Ärz- te zu befristen. Statt des- sen, so eine gemeinsame Presseerklärung der Ver- bände, sollte die bisherige Verpflichtung, die Weiter- bildungsstätte zu wech- seln, beseitigt werden.
Beide Verbände wollen sich dafür einsetzen, daß befristete Verträge nicht dazu mißbraucht werden, das Kündigungsschutz- recht zu umgehen. EB
für Jugendliche als poten- tielle „Einstiegsdroge" an- gesehen werden.
Betroffene verweisen auf Parallelen zu anderen Suchtkrankheiten (Alko- hol, Drogen): Für die Be- schaffung des „Stoffes" — in diesem Falle Geld—wird außergewöhnliche Phanta- sie und Energie aufge- bracht, bis hin zu Strafta- ten; „Entzugserscheinun- gen" (Geldmangel) äußern sich in physischen Anzei- chen wie zum Beispiel Schlaf- und Kreislaufstö- rungen. Eine Behandlung strebt der Spielsüchtige erst dann an, wenn er zu der Erkenntnis kommt, daß er suchtkrank ist — diese Selbsterkenntnis wird al- lerdings dadurch er- schwert, daß die Spiel- sucht nicht direkt mit einer Selbstzerstörung des eige- nen Körpers verbunden ist.
Eine Kölner Selbsthilfe- gruppe „Anonyme Spie- ler" trifft sich jeden Mitt- woch von 20.15 Uhr bis 22 Uhr in den Teestuben der
Antoniterkirche, Anton iter- straße 14-16. Über eine Anschriftenliste von etwa 35 Gruppen, vorwiegend in Nordrhein-Westfalen, ver- fügt eine Kontaktadresse in Köln, die — entspre- chend den Grundsätzen dieser Selbsthilfegruppen
— anonym bleibt und auch anonym ansprechbar ist, und zwar nur telefonisch unter 02 21-1 70 16 28 (die- se Telefonnummer ist Tag und Nacht besetzt; „Jür- gen" verlangen). gb
Freie Fahrt für Schwerbehinderte
BONN. Schwerbehinderte mit einem Anspruch auf
„unentgeltliche" Beförde- rung können wahlweise neben der Jahresmarke zu 120 DM auch eine Halbjah- resmarke zu 60 DM erwer- ben. Das besagt die Novel- le des Schwerbehinderten- gesetzes, der der Bundes- rat allerdings noch zustim- men muß. Ferner können Hilflose und Gehörlose un- abhängig von einer Beein- trächtigung ihrer Bewe- gungsfähigkeit an der un- entgeltlichen Beförderung teilnehmen. EB
Wissenschaftsrat unterstützt pneumo- logische Forschung
BORSTEL. Um internatio- nal anerkannte wissen- schaftliche Leistungen in der klinisch-pneumologi- schen Forschung hervor- zubringen, sollte das For- schungsinstitut Borstel — Institut für experimentelle Biologie und Medizin — weitere drei Jahre lang ge- fördert werden. Das emp- fiehlt ein Gutachten des Wissenschaftsrates, das auf Bitten der Bund-Län- der-Kommission für Bil- dungsplanung und For- schungsförderung erstellt wurde.
Für das Institut, das unge- fähr 200 Mitarbeiter be- schäftigt, betrugen im Jahr 1984 die Mittel des Bundes und des Landes Schles- wig-Holstein je rund zwölf Millionen DM. Neben de- taillierten Vorschlägen zur thematischen und organi- satorischen Umgestaltung der Forschungsarbeit empfiehlt der Wissen- schaftsrat die Zusammen- arbeit des Institutes mit der Medizinischen Hoch- schule Lübeck. jv Ausgabe A 82. Jahrgang Heft 30 vom 24. Juli 1985 (21) 2167