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Archiv "Wissenschaftsrat plädiert für befristete Professorenstellen" (05.01.1978)

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Die Information:

Bericht und Meinung

Hohe Befreiungsquote in der privaten

Krankenversicherung

Trotz (oder wegen?) tiefgreifender Rechtsveränderungen im Bereich der Krankenversicherung haben sich Anfang 1977 79 Prozent der privat versicherten Angestellten von der Pflichtversicherung be- freien lassen und sind ihrer priva- ten Krankenversicherung (PKV) treu geblieben. Zum 1. Januar 1970 betrug die Befreiungsquote noch 54 Prozent; dieser Prozent- satz hat sich 1974 auf 66 und 1976 auf 73 Prozent erhöht. Der PKV- Verband in Köln führt diese positi- ve Entwicklung vor allem auf den stabilisierten Schadensverlauf in den vergangenen Jahren und die inzwischen erreichte „Kosten- dämpfung" zurück. Der Verband geht davon aus, daß bei einer an- haltend günstigeren Kostenent- wicklung die Sanierungsintervalle in den einzelnen Tarifen in Zukunft wieder länger werden könnten.

Allerdings könne derzeit keine ein- heitliche Zeitangabe gemacht wer- den, weil die letzten Sanierungs- zeitpunkte in den einzelnen Unter- nehmen der privaten Krankenver- sicherung ganz unterschiedlich la- gen. HC

Wissenschaftsrat plädiert für befristete Professorenstellen

Der Wissenschaftsrat hat Empfeh- lungen zur „Struktur des Hoch- schulpersonals" verabschiedet.

Sie richten sich vor allem an die Bundesländer, die bis zum Januar 1979 ihre Hochschulgesetze dem Hochschulrahmengesetz anpas- sen müssen, und zwar auch hin- sichtlich der künftigen Zusam- mensetzung des Personals. Das Hochschulrahmengesetz sieht bundeseinheitlich vor, daß es nur noch vier Personalgruppen an den Hochschulen gibt: Professoren, Hochschulassistenten, wissen- schaftliche Mitarbeiter und Lehr- kräfte für besondere Aufgaben.

Der Wissenschaftsrat — der übri- gens im November 20 Jahre be- stand — empfiehlt, bei der Überlei- tung des derzeitigen Personals drei Grundsätze zu beachten:

> die Flexibilität der Personal- struktur muß weiterhin erhalten bleiben;

> der wissenschaftliche Nach- wuchs, auch der nächsten Gene- ration, muß gefördert werden;

> das entscheidende Kriterium für die Auswahl des Personals hat die wissenschaftliche Qualifikation zu sein.

Entschieden sprechen sich die Empfehlungen gegen eine Erhö- hung des Anteils von Dauerstellen für Wissenschaftler aus. Das führe zu einer „Verholzung der Perso- nalstruktur", einem Verlust der Anpassungsfähigkeit der Hoch- schulen an neue Entwicklungen.

Eine Vermehrung der Dauerstellen würde auch die Chancen der jetzi- gen Schüler- und Studentengene- ration für eine wissenschaftliche Tätigkeit noch weiter einschrän- ken. Demgegenüber hält es der Wissenschaftsrat mit auf wenige Jahre befristeten Professorenstel- len für habilitierte Nachwuchskräf- te. Die Zahl der Stellen für Hoch- schulassistenten soll so bemessen werden, daß ein ausreichender Leistungswettbewerb möglich ist.

Der Wissenschaftsrat spricht sich daher gegen eine enge Anlehnung der Zahl der Stellen für Hoch- schulassistenten an die in abseh- barer Zeit frei werdenden Profes- suren aus. Wissenschaftliche Nachwuchskräfte werden auch zu- künftig außerhalb der Hochschu- len in Forschungseinrichtungen, Staat und Wirtschaft Tätigkeiten ausüben. Der Wissenschaftsrat hält es für besonders wichtig, daß in Professorenstellen nur solche Wissenschaftler übernommen werden, deren Qualifikation nach den gleichen Regeln wie bei Neu- einstellungen überprüft worden ist. Das erfordere mindestens ein berufungsähnliches Verfahren mit auswärtigen Gutachtern. EB

NIEDERSACHSEN

„Compartment-System"

in Erprobung

Das St.-Willehad-Hospital in Wil- helmshaven hat erstmals einen Versuch gestartet, Wöchnerin- nen-, Kinder- und Pflegezimmer baulich zu einer Einheit (soge- nannte Compartments) zusam- menzufassen.

Dadurch wird dem Wunsch vieler Wöchnerinnen Rechnung getra- gen, von der ersten Stunde nach der Geburt ihr Neugeborenes im eigenen Ruhe- und Pflegeraum bei sich zu haben. Dies wird auch von Kinderärzten befürwortet. Für Mütter, die wegen einer besonders schweren Geburt oder aus ande- ren medizinischen Gründen grö- ßerer Ruhe und Pflege bedürfen, werden besondere Räume vorge- halten. Mit dem Krankenhaus ist eine Sozialstation verbunden, die sich aktiv in die Wöchnerinnenhil- fe einschaltet. HC

SCHLESWIG-HOLSTEIN

Lehrauftrag

für Allgemeinmedizin auch in Lübeck

Seit Beginn des Wintersemesters 1977 können die Studenten der Medizinischen Hochschule Lü- beck Vorlesungen im Fach „Allge- meinmedizin" hören.

Nach der Universität Kiel hat auch die Medizinische Hochschule Lü- beck einen Lehrauftrag für Allge- meinmedizin erteilt, und zwar an drei Lübecker Kassenärzte. Die Ärzte für Allgemeinmedizin Dr.

Carsten Groth, Dr. Wolfgang Bre- dow und Dr. Diedrich Dieckhoff haben diesen Auftrag, der mit fi- nanzieller Unterstützung durch die Kassenärztliche Vereinigung und das Zentralinstitut für die kassen- ärztliche Versorgung in der Bun- desrepublik Deutschland (Köln) verbunden ist, übernommen. >

AUS DEN BUNDESLÄNDERN NACHRICHTEN

4 Heft 1 vom 5. Januar 1978 DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

(2)

Die Information:

Bericht und Meinung BRIEFMARKEN

Nach Mitteilung von Dr. Groth ha- ben bereits mehr als fünfzig Stu- dierende von diesem neuen Lehr- angebot Gebrauch gemacht.

Jeweils drei bis vier Patienten mit Krankheitsbildern aus der Allge- meinpraxis werden den Hörern in einer Vorlesung vorgestellt. Dar- über hinaus sind Exkursionen der Studenten außerhalb der Hoch- schule geplant. Die Kassenärztli- che Vereinigung Schleswig-Hol- stein begrüßte, daß jetzt an beiden Hochschulen des Landes Lehrauf- träge für Allgemeinmedizin einge-

richtet sind (in Kiel ist Dr. Gernot Fetscher bereits seit drei Jahren als Lehrbeauftragter tätig). yn

BADEN-WÜRTTEMBERG

Wieder Oberrheinischer Ärztetag durchgeführt

Nach jahrzehntelanger Unterbre- chung hat die Bezirksärztekam- mer Südbaden die Tradition der

„Oberrheinischen Ärztetage" wie- der aufgegriffen. Zum ersten Male seit mehr als vierzig Jahren fand jetzt in Badenweiler eine solche Veranstaltung statt. Das Pro- gramm umfaßte neben Fortbil- dungsveranstaltungen einen Fest- vortrag des Freiburger Geogra- phen Prof. Keller über die Land- schaften zwischen Rhein und Schwarzwald.

Anläßlich der Wiederaufnahme der fast hundertjährigen Tradition hat die Bezirksärztekammer Südba- den zu Ehren des Landarztes und Herzforschers Professor Albert Fraenkel, der früher in Badenwei- ler praktiziert hat, die Albert- Fraenkel-Plakette gestiftet. Die er- sten Träger dieser neuen Aus- zeichnung sind der Vizepräsident der Bezirksärztekammer, Prof. Dr.

Hugo Steim, Freiburg, und Dr.

Georg Völker, Gutach im Breisgau.

Der erste Oberrheinische Ärztetag hatte 1878 stattgefunden, als, wie

es damals in den „Ärztlichen Mit- theilungen aus Baden" hieß, „der Verein Freiburger Ärzte sich ent- schloß, alle im Gebiete des oberen Rheines wirkenden Fachgenossen zu gemeinsamen Tagen ... zu la- den". ÄK-S

HESSEN

2055 neue Arbeitsplätze für Behinderte

Insgesamt 2055 neue Arbeitsplätze für Behinderte werden gegenwär- tig in Hessen mit einem finanziel- len Gesamtaufwand von 72,5 Mil- lionen DM (1977) geschaffen. Wie der hessische Sozialminister Ar- min Clauss betonte, verfügt das Land Hessen über rund 5700 Ar- beitsplätze, wenn die jetzt einge- leiteten 16 neuen Baumaßnahmen abgeschlossen sind. In der End- ausbaustufe besitzt das Land 58 Werk- und Beschäftigungsstätten für Behinderte. Rund 1000 Plätze sind in überregionalen Einrichtun- gen vorgesehen. HC

BERLIN

Krankenhausabfälle kosten 7 Millionen DM im Jahr

Die Beseitigung der Abfälle der Berliner Krankenhäuser kostet nach Berechnungen der Senats- verwaltung für Gesundheit und Umweltschutz zur Zeit etwa 6,5 Millionen DM im Jahr (363 DM je Tonne). Diese Kosten werden auf 7 Millionen DM (394 DM je Tonne) ansteigen, wenn ein neues Beseiti- gungsverfahren eingeführt wird, das umweltfreundlicher und hy- gienisch sicherer sein soll. Dabei ist daran gedacht, hausmüllähn- liche Abfälle durch die Berliner Stadtreinigung beseitigen zu las- sen, während für die Naßabfälle eine zentrale Verbrennungsanlage gebaut werden soll. Infektiöser Abfall landet nach dem Sterilisie- ren in Autoklaven mit normalem Hausmüll auf Deponien in der DDR LPD

Zu Ehren von

Johann Andreas v. Segner

Aus Anlaß der 200. Wiederkehr des Todestages von Johann Andreas von Segner am 5. Oktober gab die ungarische Postverwaltung zwei Gedenkbriefmarken heraus. Der

am 9. Oktober 1704 in Preßburg geborene Arzt hat sich als Erfin- der, Mathematiker und Physiker große Verdienste erworben. Nach seiner Promotion 1730 (in Jena) zum Doktor der Medizin wurde er 1735 an die neugestiftete Universi- tät Göttingen als Professor der Na- turlehre und Mathematik berufen.

Zugleich hielt er an der Medizini- schen Fakultät Vorlesungen.

Segners bedeutendste Erfindung ist das nach ihm benannte Reak- tionsrad, welches auf dem Abstoß- prinzip beruht — ein Vorläufer der heutigen Turbine. Prof. Dr. med.

Segner wird als Vorläufer von technischen Erfindungen des Zeit- alters der Düsenflugzeuge und In- terplanetarraketen bezeichnet.

Trotz seiner naturwissenschaftli- chen-mathematischen Neigung blieb Segner bis zu seinem Le- bensende der Medizin treu; er

„verarztete" in Halle einen kleine- ren Patientenstamm. DÄ

DEUTSCHES ÄRZTEBLATT Heft 1 vom 5. Januar 1978 5

Referenzen

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