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Archiv "Der kranke Arzt: Tabu brechen" (13.09.2002)

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Luftschadstoffe

Einfluss auf Gesundheit

Weniger Erkältungen in Ostdeutschland seit der Wiedervereinigung

L

uftschadstoffe entscheiden mit, wie häufig Kinder unter nichtallergischen Atemwegs- erkrankungen leiden. Dies legt eine Langzeituntersu- chung aus den neuen Bundes- ländern, durchgeführt vom GSF-Forschungszentrum für Umwelt und Gesundheit, na- he (Heinrich et al., 2002). Nach der Wiedervereinigung brach die Industrie in Ostdeutsch- land in vielen Bereichen zu- sammen – mit der Folge, dass sich die Luftqualität deutlich verbesserte. Insbesondere die

Konzentrationen von Schweb- staub und Schwefeldioxid (SO2) verringerten sich. Auch die Umstellung privater Hei- zungsanlagen von stark schwe- felhaltiger Braunkohle auf Gas senkte die Emissionen weiter.

Die GSF-Forscher konn- ten gemeinsam mit den Ge-

sundheitsämtern Bitterfeld, Hettstedt und Zerbst bele- gen, dass auch die ostdeut- schen Schulkinder von der verbesserten Umweltsituati- on profitierten.Während drei- er Untersuchungen in den Jahren 1992/93, 1995/96 und 1998/99 gaben die Eltern von

mehr als 5 000 Schulkindern darüber Auskunft, ob ihr Nachwuchs unter häufigen Erkältungen oder Bronchitis litt. Im Untersuchungszeit- raum verringerte sich die Be- lastung mit Schwebstaub um mehr als die Hälfte, und die SO2-Belastung nahm um rund 90 Prozent ab. Je geringer die Schadstoffkonzentrationen waren, desto seltener wurden bei ostdeutschen Kindern nichtallergische Atemwegser- krankungen festgestellt. Die Zahl der Erkrankungen sank im Lauf der Studie um mehr als ein Drittel und erreich- te damit das Niveau in West- deutschland. Der Zusammen- hang zwischen Schadstoffbe- lastung und Krankheit war enger, wenn die Kinder nicht noch zusätzlich Tabakrauch, feuchten Wohnungen mit Schimmelflecken und Emis- sionen aus Gasheizungen aus- gesetzt waren.

A K T U E L L

A

A2372 Deutsches ÄrzteblattJg. 99Heft 3713. September 2002

Der kranke Arzt

Tabu brechen

Selbsthilfegruppen für Ärzte und Psychologen

Ä

rzte und Psychologen wer- den ebenso häufig krank wie ihre Patienten. Für sie scheint es jedoch wesentlich schwieriger, sich mit ihrer Erkrankung zu

„outen“ und Hilfe zu suchen, als für andere Berufsgruppen. Dies gilt für somatische Erkrankungen, aber besonders für psy- chische, die zusätz- lich mit einem Stigma versehen sind. Der krebskranke Fach- arzt für Allgemeinme- dizin Dr. med. Tho- mas Ripke wollte die- ses Tabu brechen und machte unter ande- rem mit dem Artikel

„Der kranke Arzt – Chance zum besseren Verständnis des Patienten“ (DÄ, Heft 5/2000) auf das Thema aufmerksam.

Es gab zahlreiche Reaktionen

auf den Beitrag. Im Mai 2001 initiierte der inzwischen ver- storbene Arzt eine Tagung an der Universität Heidelberg, die Betroffenen zum Aus- tausch von Erfahrungen dien- te.Die Idee entstand,Selbsthil- fegruppen ausschließlich für kranke Ärzte und Psycholo- gen zu gründen. Inzwischen treffen sich in bislang fünf Regionalgruppen regelmäßig

rund 50 Betroffene. Adressen und Ansprechpartner sind im Internet unter www.der-kran ke-arzt.de („Netzwerk“ an- klicken) zu finden.

In dem Band

„Sprechzim- mergeschichten – Heilsame Mo- mente“ (Peter Hammer Verlag 2002) beschreibt Thomas Ripke auf amüsante Weise Begeg- nungen mit Patienten.

Bundesverband Volkssolidarität

Gute Noten für SPD-Politik

Geschäftsführer Niederland setzt sich für Erhalt des Risikostrukturausgleichs ein.

D

er Bundesverband Volkssolidarität hat sich für den Er- halt des Risikostrukturausgleichs (RSA) in der Gesetz- lichen Krankenversicherung ausgesprochen. Der RSA sei für die finanzielle Lage der ostdeutschen Krankenkassen von besonderer Bedeutung, sagte Bernd Niederland, Bun- desgeschäftsführer der Volkssolidarität, bei einem Arbeits- gespräch mit dem Staatssekretär im Bundesgesundheitsmi- nisterium, Klaus Theo Schröder, und dem Vorsitzenden des Forums Ostdeutschland der SPD, Manfred Stolpe, in Ber- lin. Die Verfassungsklage der Bundesländer Bayern, Ba- den-Württemberg und Hessen gegen den Finanzausgleich sei unverständlich, weil dadurch die ostdeutschen Kran- kenkassen massive Verschlechterungen ihrer Finanzsi- tuation zu befürchten hätten. Niederland forderte den Unionskanzlerkandidaten Edmund Stoiber auf, im Inter- esse der Versicherten und der ostdeutschen Wirtschaft die RSA-Klage zurückzuziehen.

Insgesamt zeigte sich der Bundesverband Volkssolida- rität zufrieden mit der Gesundheitspolitik der Bundesre- gierung. Niederland wies aber auf die Notwendigkeit hin, die Niveauunterschiede in der medizinischen Versorgung zwischen Ost und West weiter zu verringern. Staatssekretär Schröder betonte, der Ausbau der Prävention und die flächendeckende Einführung integrierter Behandlungs- programme für chronisch Kranke seien die gesundheits- politischen Hauptaufgaben der nächsten Jahre.

Mit verringerter Schadstoffkonzentration nahm die Häufigkeit nichtallergischer Atemwegserkrankungen ab. Foto: BilderBox

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