A 212 Deutsches Ärzteblatt
|
Jg. 109|
Heft 5|
3. Februar 2012 Für eine spezielle Versor-gung von Frühgeborenen und mehr familiäre Unter- stützung macht sich das Portal www.ene-mene-mi ni.eu stark, das die Euro - pean Foundation for the Care of Newborn Infants (EFCNI) gemeinsam mit den nationalen Elternver- bänden Europas und dem Medizin- und Sicherheits- technikunternehmen Dräger gestartet hat.
Auch wenn das medizinische Versorgungsniveau für Babys in Deutschland und den meisten euro- päischen Ländern hoch sei, würden die speziellen Anforderungen bei Frühchen oft nur unzureichend be- rücksichtigt. Ebenfalls fehle es an einer umfassenden Aufklärung zum Thema, heißt es in einer Erklärung des EFCNI. Nach einer europawei- ten Erhebung über Prävention und Versorgung von Frühchen (EU Benchmarking Report 2009/2010
„Too Little, Too Late?“) könnten vie- le Todesfälle im Kindesalter, chroni- sche Leiden und andere Beschwer- den, die auf eine zu frühe Geburt zu- rückgehen, durch eine verbesserte Schwangeren- und Neugeborenen- versorgung vermieden werden.
INTERNETPORTAL
Bessere Frühchenversorgung
Die Initiatoren der Website for- dern daher die Verankerung eines eu- ropäischen Qualitätsstandards für die Frühchenversorgung. Für Deutsch- land sieht der EFCNI-Report eben- falls Handlungsbedarf. Einheitliche Qualitätsstandards zur Versorgung von Frühgeborenen in Kliniken fehlten. Auch mangele es an einer entwicklungsfördernden Betreuung ehemaliger Frühchen, lautet die Kritik. Die Webseite ist eine In - formationsplattform zum Thema.
Neben Wissenswertem zu Früh ge - bo renen und Möglichkeiten zur bes seren Vorbeugung einer Frühge- burt liefert sie auch Informationen zur Versorgung auf der Frühchen- station und der Zeit nach dem
Krankenhaus. EB
Nach der Studie „Ärzte im Zu- kunftsmarkt Gesundheit 2007“ der Stiftung Gesundheit sind 61,2 Pro- zent der befragten Ärzte der Auffas- sung, dass Laien die ärztliche Kom- petenz nicht beurteilen können.
Hingegen meinen mehr als 60 Pro- zent der Ärzte, dass ihre Kollegen durchaus in der Lage seien, die Kompetenz anderer Ärzte zu be- werten. Das Portal „yourFirstmedi- cus“ der First Media Holding setzt daher auf Arzt-Arzt-Empfehlungen, um Patienten bei der Suche nach ei- nem für sie geeigneten Arzt zu un- terstützen (www.yourfirstmedicus.
de). Dazu werden etwa 25 Prozent der Ärzte einer Region persönlich nach ihren Arztempfehlungen be- fragt. Das Portal biete den Patien- ten damit Informationen auf Basis mehrerer Tausend Arzt-Arzt-Emp- fehlungen, heißt es seitens des Un- ternehmens. Nutzer des Angebots können zu einem Arzt die Sum- me seiner Arzt-Arzt-Empfehlungen, Patient-Arzt-Empfehlungen einse- hen und die Erfahrungsberichte von
Patienten lesen. EB
ARZTBEWERTUNGSPORTAL
Arzt empfiehlt Arzt
Die Behörde für Soziales, Familie, Gesundheit und Verbraucherschutz Hamburg hat für die verschiede- nen Schulen für Gesundheits- und Krankenpflege „Curriculumbaustei- ne Patientensicherheit“ herausgege- ben. Sie sollen eine neue Kultur im Umgang mit Fehlern in die Aus- bildungsgänge einführen. Schon den Auszubildenden solle die Sys- tematik deutlich gemacht werden, mit der kritische Ereignisse gesam- melt und analysiert werden, heißt es im Vorwort. Ziel ist es, Maßnah- men zu entwickeln, um die Sicher- heit der Patientinnen und Patienten zu verbessern. Die Curriculumbau- steine (78 Seiten) sind online ab - rufbar unter www.hamburg.de/con tentblob/2670294/data/aus-fehlern-
lernen.pdf. EB
PATIENTENSICHERHEIT
Curriculumbausteine für Pflegeberufe
Familien leisten den weitaus größ- ten Teil der notwendigen Förderung und Betreuung behinderter Kinder.
Der Alltag mit seinen besonderen Herausforderungen führt Eltern da- WEGWEISER
Kuren für Eltern mit einem behinderten Kind
Möglichkeiten zur Vorbeugung einer Frühgeburt lautet eines der Themen der Informations- plattform.
bei häufig an die Grenze der persön- lichen Belastbarkeit. Entlastung und wertvolle Tipps für den Alltag bie- ten Eltern-Kind-Kuren. Nur wenige Vorsorgeeinrichtungen sind jedoch für Familien mit behinderten Kin- dern geeignet. Der Landesverband für Menschen mit Körper- und Mehrfachbehinderung Baden-Würt- temberg hat einen kostenfrei erhält- lichen Wegweiser geeigneter Eltern- Kind-Kureinrichtungen erarbeitet.
Er gibt Tipps zur medizinischen Vorsorge und Rehabilitation und stellt geeignete Einrichtungen vom Allgäu bis zur Nordsee vor (www.
lv-koerperbehinderte-bw.de). EB
Foto: picture alliance