A 2262 Deutsches Ärzteblatt
|
Jg. 106|
Heft 45|
6. November 2009 gen 34 Aussteller nano- und mikro-technologische Lösungen, die wich- tige Bestandteile für moderne bild- gebende Systeme sind. Vertreten sind hier vor allem kleine Unter- nehmen, die Strahlenquellen, De- tektoren, Sensoren und Optiken, komplette Mikrosysteme und elek- tronische Bauteile entwickeln.
Ultraschall mit visueller Kontrolle
Bei den Ultraschallsystemen geht der Trend weiterhin zu zunehmend kompakteren und leistungsstarken Systemen für Klinik und Praxis.
Die E-Zono AG etwa entwickelt preisgünstige tragbare Ultraschall- technologie für spezifische Anwen- dungen. Dabei setzt das Unterneh- men auf die Regionalanästhesie und hat das „eZono 3 000“ als wissens- basiertes Ultraschallsystem speziell für die Bedürfnisse von Anästhesis- ten entwickelt (Halle 16/G54).
Als Alternative zur Vollnarkose hält die Regionalanästhesie mit ih- ren peripheren Nervenblockaden insbesondere in die orthopädische Chirurgie und in die Unfallchirurgie verstärkt Einzug. Bislang gab es da- bei keine Möglichkeit der visuellen Kontrolle. Bei der Positionierung der Nadelspitze in der Nähe der Ner- ven musste sich der Anästhesist da- her auf Indizien wie Missempfin- dungen oder Muskelzuckungen des Patienten verlassen. Der Ultraschall ermöglicht jetzt die unmittelbare Vi- sualisierung der Nadel. Nadellage und vor allem die Verteilung des An-
ästhetikums in der Zielstruktur wer- den sichtbar. Während bisher bei bis zu einem Drittel der Patienten der Versuch, eine Regionalanästhesie durchzuführen, abgebrochen werden musste, schaffen gut ausgebildete Anästhesisten unter Ultraschallloka- lisation eine Erfolgsquote von bis zu 98 Prozent.
„Der Einsatz von Ultraschall ist ohne Zweifel die wichtigste aktuelle Entwicklung in der Regionalanäs- thesie und hat das Potenzial, die Re-
gionalanästhesie zu revolutionie- ren“, würdigt der Anästhesist und Chefarzt der Klinik für Anästhesio- logie und Intensivmedizin am Klini- kum Worms, Priv.-Doz. Dr. med.
Egbert Hüttemann, das junge Ver-
fahren. ■
Dr. rer. nat. Lisa Kempe
Veranstaltungstipp: Die molekulare Bildgebung in der Onkologie ist Thema auf dem Medica-Kongress:
„Integrierte Diagnostik und Therapie in der Onko- logie“, Donnerstag, 19. November 2009, 10 bis 13 Uhr, Congress-Center Düsseldorf/CCD Süd
Trotz der Wirtschaftskrise zeigt sich die Medizin- technikindustrie noch überwiegend stabil. Wäh- rend das Inlandsgeschäft im ersten Halbjahr 2009 um die Nullmarke pendele, seien die Expor- te im selben Zeitraum um rund drei Prozent ge- sunken. Der Gesamtumsatz habe zwei Prozent unter dem Vorjahresergebnis gelegen, so der Branchenverband Spectaris.
Rund 100 000 Beschäftigte arbeiten bei einem der 1 250 deutschen Medizintechnikhersteller, da- von fast 15 Prozent im Bereich Forschung und Ent- wicklung. Der Geschäftsführer von Spectaris, Sven Behrens, hofft auf ein nur leichtes Minus beim Ge- samtergebnis für 2009, wobei vor allem die hohe Exportquote von 65 Prozent abschwächend wirke.
Demnach haben die deutschen Medizintechnikun- ternehmen 2008 einen Gesamtjahresumsatz von rund 18 Milliarden Euro erzielt, davon 11,5 Milliar- den Euro im Auslandsgeschäft.
In der Spectaris-Fachgruppe Analysen-, Bio- und Labortechnik verzeichneten die 330 Herstel- ler einen Umsatzrückgang von 2,4 Prozent im
ersten Halbjahr 2009. Allein im Inland ging der Umsatz mit minus 5,5 Prozent noch stärker zu- rück. Die Firmen prognostizieren jedoch für das Gesamtjahr ein stabiles Geschäftsergebnis (plus 0,5 Prozent). Dies würde einem Branchenumsatz von 6,25 Milliarden entsprechen.
Der Fachverband Elektromedizinische Technik des Zentralverbands Elektrotechnik-und Elektro- nikindustrie konstatiert eine anhaltende Verunsi- cherung der Kunden in Krankenhäusern und Arzt- praxen, was die Umsätze für elektromedizinische Geräte in den vergangenen fünf Jahren über alle Produktgruppen hinweg habe stagnieren lassen.
Zwar seien die vom Fachverband ermittelten Marktdaten für 2008 mit knapp 1,1 Milliarden Euro Inlandsumsatz (plus zwei Prozent) noch po- sitiv, leichte Rückgänge im Auftragseingang von einem Prozent für das Gesamtjahr deuteten aber eine Eintrübung an. Auf den großen Investitions- bedarf besonders für telemedizinische Anwen- dungen hat dieser Verband wiederholt hingewie-
sen. SIH