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Archiv "Medica 2009: Bildgebende Verfahren Innovationstreiber" (06.11.2009)

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A 2260 Deutsches Ärzteblatt

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Jg. 106

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Heft 45

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6. November 2009

MEDICA 2009: BILDGEBENDE VERFAHREN

Innovationstreiber

Neuentwicklungen bei der Bildgebung erleichtern das Auffinden von Tumoren und unterstützen die medizinische Diagnostik.

O

b sich heutzutage eine neue Technik im Gesundheits- markt durchsetzen kann, hängt auch davon ab, ob die Leistung von den Kostenträgern erstattet wird.

Schließlich kommt auf eine Klinik bei der Anschaffung eines medi - zintechnischen Großgeräts für die Bildgebung schnell ein Investiti- onsvolumen von mehreren Millio- nen Euro zu.

Anatomie und Funktion in einem Bild

In der onkologischen Diagnostik er- hielt kürzlich ein neuartiges Verfah- ren aus der molekularen Bildge- bung die Zustimmung der Zulas- sungsbehörden und hat damit den Weg aus den Forschungslabors in die klinische Anwendung geschafft:

Mit dem „Gemini TF“ präsentiert

das Unternehmen Philips bei der Medica ein System, das die Positro- nenemissionstomografie mit der Röntgencomputertomografie (PET/

CT) kombiniert (Halle 10/A22).

Dabei handelt es sich um ein so - genanntes Time-of-flight-PET/CT- System, bei dem Gammastrahlen anhand präziser Zeitmessungen ge- nauer verfolgt und erfasst werden können. Im Vergleich zu herkömm- lichen PET-Lösungen verfügt das System über eine zweifach höhere effektive Bildsensitivität. Die Vor- teile aus der Fusion aus anatomi- scher Bildgebung (CT) und Funkti- onsbildgebung (PET): Die Bildauf- nahme verkürzt sich bei einem PET-Ganz kör per scan auf unter zehn Minuten. Der Patient profitiert durch höheren Komfort. Er wird bei der Untersuchung direkt aus dem CT- Tunnel ohne Umlagerung in die PET-Röhre geschoben.

Die derzeitige Hauptzielrichtung der molekularen Bildgebung ist das Auffinden von Lungentumoren und deren Fernmetastasen. Das Verfah- ren eröffnet aber auch neue Wege in der Entzündungsdiagnostik. Für

drei Indikationen, allesamt das Or- gan Lunge betreffend, und neuer- dings eingeschränkt für das Skelett, kann das PET/CT eingesetzt wer- den. Die Krankenkassen überneh- men die Kosten. „Gemessen an ih- rem Potenzial, hat man die PET bis- her nur marginal nutzen dürfen.

Nun lässt sich dank der Kosten- übernahme das Versorgungsange- bot besser nutzen“, erklärte Prof.

Dr. med. Jörg Mahlstedt, Vorsitzen- der des Berufsverbands der Deut- schen Nuklearmediziner. Der hohe technische Aufwand des Fusions- verfahrens sei immer dann gerecht- fertigt, wenn andere bildgebende Verfahren wie Ultraschall und Kern- spintomografie keine eindeutigen Ergebnisse lieferten.

Einen entscheidenden Anteil an der Entwicklung von medizintech- nischen Innovationen der Bildge- bung haben auch Unternehmen der Zulieferbranche, die sich parallel zur Medica auf der Compamed prä- sentieren. Im Rahmen des Produkt- markts und Forums „Hightech for Medical Devices“ des Fachver- bands für Mikrotechnik IVAM zei-

T E C H N I K

Foto: Medica

Die bildgebenden Verfahren zählen zu den zentralen Themen bei der Medizinmesse und beim Medica-

Kongress.

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6. November 2009 gen 34 Aussteller nano- und mikro-

technologische Lösungen, die wich- tige Bestandteile für moderne bild- gebende Systeme sind. Vertreten sind hier vor allem kleine Unter- nehmen, die Strahlenquellen, De- tektoren, Sensoren und Optiken, komplette Mikrosysteme und elek- tronische Bauteile entwickeln.

Ultraschall mit visueller Kontrolle

Bei den Ultraschallsystemen geht der Trend weiterhin zu zunehmend kompakteren und leistungsstarken Systemen für Klinik und Praxis.

Die E-Zono AG etwa entwickelt preisgünstige tragbare Ultraschall- technologie für spezifische Anwen- dungen. Dabei setzt das Unterneh- men auf die Regionalanästhesie und hat das „eZono 3 000“ als wissens- basiertes Ultraschallsystem speziell für die Bedürfnisse von Anästhesis- ten entwickelt (Halle 16/G54).

Als Alternative zur Vollnarkose hält die Regionalanästhesie mit ih- ren peripheren Nervenblockaden insbesondere in die orthopädische Chirurgie und in die Unfallchirurgie verstärkt Einzug. Bislang gab es da- bei keine Möglichkeit der visuellen Kontrolle. Bei der Positionierung der Nadelspitze in der Nähe der Ner- ven musste sich der Anästhesist da- her auf Indizien wie Missempfin- dungen oder Muskelzuckungen des Patienten verlassen. Der Ultraschall ermöglicht jetzt die unmittelbare Vi- sualisierung der Nadel. Nadellage und vor allem die Verteilung des An-

ästhetikums in der Zielstruktur wer- den sichtbar. Während bisher bei bis zu einem Drittel der Patienten der Versuch, eine Regionalanästhesie durchzuführen, abgebrochen werden musste, schaffen gut ausgebildete Anästhesisten unter Ultraschallloka- lisation eine Erfolgsquote von bis zu 98 Prozent.

„Der Einsatz von Ultraschall ist ohne Zweifel die wichtigste aktuelle Entwicklung in der Regionalanäs- thesie und hat das Potenzial, die Re-

gionalanästhesie zu revolutionie- ren“, würdigt der Anästhesist und Chefarzt der Klinik für Anästhesio- logie und Intensivmedizin am Klini- kum Worms, Priv.-Doz. Dr. med.

Egbert Hüttemann, das junge Ver-

fahren. ■

Dr. rer. nat. Lisa Kempe

Veranstaltungstipp: Die molekulare Bildgebung in der Onkologie ist Thema auf dem Medica-Kongress:

„Integrierte Diagnostik und Therapie in der Onko- logie“, Donnerstag, 19. November 2009, 10 bis 13 Uhr, Congress-Center Düsseldorf/CCD Süd

Trotz der Wirtschaftskrise zeigt sich die Medizin- technikindustrie noch überwiegend stabil. Wäh- rend das Inlandsgeschäft im ersten Halbjahr 2009 um die Nullmarke pendele, seien die Expor- te im selben Zeitraum um rund drei Prozent ge- sunken. Der Gesamtumsatz habe zwei Prozent unter dem Vorjahresergebnis gelegen, so der Branchenverband Spectaris.

Rund 100 000 Beschäftigte arbeiten bei einem der 1 250 deutschen Medizintechnikhersteller, da- von fast 15 Prozent im Bereich Forschung und Ent- wicklung. Der Geschäftsführer von Spectaris, Sven Behrens, hofft auf ein nur leichtes Minus beim Ge- samtergebnis für 2009, wobei vor allem die hohe Exportquote von 65 Prozent abschwächend wirke.

Demnach haben die deutschen Medizintechnikun- ternehmen 2008 einen Gesamtjahresumsatz von rund 18 Milliarden Euro erzielt, davon 11,5 Milliar- den Euro im Auslandsgeschäft.

In der Spectaris-Fachgruppe Analysen-, Bio- und Labortechnik verzeichneten die 330 Herstel- ler einen Umsatzrückgang von 2,4 Prozent im

ersten Halbjahr 2009. Allein im Inland ging der Umsatz mit minus 5,5 Prozent noch stärker zu- rück. Die Firmen prognostizieren jedoch für das Gesamtjahr ein stabiles Geschäftsergebnis (plus 0,5 Prozent). Dies würde einem Branchenumsatz von 6,25 Milliarden entsprechen.

Der Fachverband Elektromedizinische Technik des Zentralverbands Elektrotechnik-und Elektro- nikindustrie konstatiert eine anhaltende Verunsi- cherung der Kunden in Krankenhäusern und Arzt- praxen, was die Umsätze für elektromedizinische Geräte in den vergangenen fünf Jahren über alle Produktgruppen hinweg habe stagnieren lassen.

Zwar seien die vom Fachverband ermittelten Marktdaten für 2008 mit knapp 1,1 Milliarden Euro Inlandsumsatz (plus zwei Prozent) noch po- sitiv, leichte Rückgänge im Auftragseingang von einem Prozent für das Gesamtjahr deuteten aber eine Eintrübung an. Auf den großen Investitions- bedarf besonders für telemedizinische Anwen- dungen hat dieser Verband wiederholt hingewie-

sen. SIH

ÜBERWIEGEND STABILE BRANCHE

T E C H N I K

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