Deutsches Ärzteblatt
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Jg. 106|
Heft 45|
6. November 2009 A 2259T E C H N I K
MEDICA 2009
Barcode- und RFID-Einsa tz
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ie Anforderungen an medizi- nische Prozesse sind in den letzten Jahren hinsichtlich Sicher- heit und Dokumentation ständig ge- stiegen. Technologien wie Barcodes oder RFID (Radio Frequency Iden- tification; Funkerkennung) tragen dazu bei, Handhabungs- und Doku- mentationsfehler zu vermeiden und Prozesse effizienter zu gestalten.Der Barcode ermöglicht die zeit- gerechte Erfassung von Daten auch ohne Zugriff auf eine zentrale Da- tenbank. Das Scannen von Medi- zinprodukten, Instrumenten, Blut- beuteln und Patientenbändchen ist inzwischen gängige Praxis. So lie- fert ein typischer „Healthcare Bar- code“ sämtliche erforderlichen In- formationen, die für Verifizierung und Dokumentation von Produkten
notwendig sind, wie etwa Herstel- ler, Datum, Charge, individuelle Seriennummer. Auch Probenröhr- chen und chirurgische Instrumente lassen sich damit als Unikate kenn- zeichnen. In Deutschland hat das DIN-Komitee für Barcode hierzu bereits 2005 den Anwenderstandard DIN 66401 für Instrumente publi- ziert. Der Technologiesprung vom gedruckten oder gelaserten opti- schen Code hin zu einem „funken- den“ Datenträger ist der von Bar- code auf RFID. Beide tragen die Da- ten an Produkt, Gerät, Verpackung, per RFID ist es jedoch zusätzlich möglich, durch Verpackungen hin- durch zu scannen. Auch kann eine Vielzahl von per RFID etikettier- ten Produkten gleichzeitig erfasst werden.
Dennoch sind die Potenziale der automatisierten Datenerfassung im Gesundheitsbereich noch längst nicht ausgeschöpft. Herstellerver- bände wie der European Health Industry Business Communications Council oder Spectaris setzen sich daher für die verstärkte Nutzung von Barcodes und RFID in der Medizin ein. Beim Medica-Kongress widmet sich das Seminar Nr. 313 am 20. No- vember 2009 diesem Thema. ■ Heinrich Oehlmann
OP-Tücher können mit RFID-Chips aus- gestattet werden.
Foto: Siemens
Informationen:
Heinrich Oehlmann, EHIBCC-Deutschland, 06618 Naumburg, E-Mail: Heinrich.Oehl mann@hibc.de, Internet: www.hibc.de