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Machbarkeitsstudie: Einsatz von RFID im Distributionszentrum Schüco Bielefeld

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Academic year: 2022

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Machbarkeitsstudie: Einsatz von RFID im Distributionszentrum Schüco Bielefeld

Raphael Thielscher, Dr. Christian Ewering Distributionzentrum

Schüco International KG Schücostr. 23 33609 Bielefeld RThielscher@schueco.com

Abstract: Im Folgenden wird das Distributionszentrum Bielefeld der Schüco International KG vorgestellt, das zur Zeit Teil einer Machbarkeitsstudie in Zusammenarbeit mit dem Fachbereich Produktion und Wirtschaft der Fachhochschule Lippe und Höxter ist. Untersucht werden soll, in wie weit eine Warenausgangskontrolle von Exportsendungen im Bereich Metallbau realisierbar ist.

1 Einleitung

Das Distributionszentrum Schüco Bielefeld dient als Zentrallager im Bereich Metallbau und Zubehör & Beschläge. Von hier aus werden Kunden in aller Welt beliefert. Um eine 100% Lieferqualität und -zuverlässigkeit für Exportsendungen zu garantieren, soll eine abschließende Warenausgangskontrolle mit Hilfe von RFID erfolgen.

Es sollen Fehllieferungen bei Touren vermieden werden, die ohnehin schon sehr kosten- und zeitintensiv sind, z.B. hat Schüco Kunden in Sibirien, bei denen die Lieferung per Lkw nur bis Moskau erfolgen kann, und der Weitertransport unter Umständen nur per Hubschrauber geschehen kann. Nachlieferungen sind also dementsprechend teuer und nehmen sehr viel Zeit in Anspruch.

In Zusammenarbeit mit der Fachhochschule Lippe und Höxter läuft dazu seit Anfang 2007 eine Machbarkeitsstudie, in der die Anwendbarkeit von RFID bei Schüco vor Ort durch eine Diplomarbeit und durch Tests in den Laboren der Fachhochschule untersucht werden soll.

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2 Distributionszentrum Schüco Bielefeld

2.1 Bereich Metallbau

Jährlich werden im Distributionszentrum Schüco Bielefeld ca. 50.000 t Ware umgeschlagen, etwa 80 % davon im Bereich Metallbau. Unter anderem gehören zum Produktspektrum Profile und andere Stangenware aus Aluminium, Stahl oder Kunststoff mit einer Länge von 6 Metern. Als Ladungsträger wird eine Stahl-Langgutpalette verwendet, was den Einsatz von RFID erschwert. RFID soll nicht im kompletten Bereich Metallbau genutzt werden, sondern nur im Export in bestimmte Regionen, mit dem oben genannten Hintergrund. Bedingt durch verschiedene Lagerarten (Kassettenlager, Blocklager, Palettenlager, Kragarmregale, Bodenlagerung) gibt es unterschiedliche Kommissionierbereiche, die alle beim Einsatz von RFID berücksichtigt werden müssen.

Auf Abbildung 1 unten ist die Kommissionierung im Heißläuferbereich zu sehen, in dem der Großteil der Teilmengen gehandhabt wird.

Abbildung 1: Kommissionierung im Heißläuferbereich

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2.2 Einsatz von RFID

Um die angestrebte Null-Prozent-Fehlerquote zu erreichen, muss der Kommissionierprozess genauer betrachtet werden, da bereits hier Fehler entstehen und sich durch den Gesamtprozess ziehen können (momentan liegt die Genauigkeit in dem Bereich bei 99,61 %). Inwieweit bestimmte RFID Empfänger, die für eine Oberfläche auf Metall konzipiert wurden, geeignet sind, wird nun in den Laboren der Fachhochschule untersucht. Dazu wurde der FH ein Segment der Stahl-Langgutpalette zur Verfügung gestellt, um Tests durchführen zu können. Der RFID Tag soll in die Kommissionierprozess integriert werden, da ein abschließendes Zählen der Ware aufgrund der zum Teil hohen Stückzahlen zu aufwendig ist. Dazu soll während der Kommissionierung ein RFID Transponder auf jedem Artikel angebracht werden. Nach der Kommissionierung soll die Langgutpalette mit einem RFID Lesegerät ausgelesen werden, um die Vollständigkeit der Ladung zu überprüfen, so das Ziel. Lösungsansatz ist der Einsatz von RFID Technik um UHF-Bereich.

Bei fixen Kosten von ca. 317 € pro Lkw-Zug für die RFID Handhabung (Befestigen und Auslesen der Transponder) wären Transponder-Preise von bis zu 1,82 € möglich, um immer noch unter den Kosten zu liegen, die zur Zeit für Nachlieferungen per Sondertour aufgebracht werden müssen (siehe Abbildung 2).

Abbildung 2: Kostenfunktion RFID (Kosten je LKW-Zug) Kostenfunktion

0 500 1000 1500 2000 2500 3000 3500 4000 4500 5000

0 0,5 1 1,5 2

Kosten pro RFID Chip (€)

Gesamtkosten(€)

Voraussichtliche Kosten RFID Momentane Kosten Nachlieferung

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3 Machbarkeitsstudie

In dem Projekt soll untersucht werden, ob und in welchem Umfang sich der Einsatz von RFID lohnt. So soll geprüft werden, ob die Kosten für die Einführung von RFID, sowie die laufenden Kosten, z.B. für Label etc. niedriger sind, als die momentanen Kosten für Fehlmengen, die durch Nachlieferungen beglichen werden müssen.

Geht man von einer durchschnittlichen Lieferung aus, befinden sich auf einem Lkw-Zug 18 Langgutpaletten. Auf jeder Palette befinden sich durchschnittlich etwa 120 einzelne Artikel, die einen RFID Transponder benötigen. Die Kosten, die sich somit ergeben, etwa für die RFID Tags, deren Befestigung und das Auslesen der Tags, betragen nach bisherigem Wissensstand etwa 1397€.

Die Kosten für eine Nachsendung der Fehlmengen belaufen sich auf über 4.250 € (für eine Nachlieferung nach Moskau mittels Sondertour). Es fallen Kosten an für die erneute Kommissionierung (Personal- und Materialkosten), Zollkosten, Transportkosten (entweder mit der nächsten Lieferung, oder aber Express, um Regressforderungen zu vermeiden) und Kosten, die direkt bei der Schüco Tochter entstehen, in diesem Fall also in Moskau. Es gibt aber auch viele nicht monetäre Faktoren, wie z.B. Zollprobleme, Unzufriedenheit des Kunden bei einer unvollständigen Lieferung und Imageschaden, die für einen Einsatz von RFID sprechen.

Voraussichtliche Zusatzkosten RFID Momentane Kosten Nachlieferung

Materialkosten RFID Tags 1080 € Neue Kommissionierung Befestigungsvorgang 304 € Packmaterial

Auslesen der Tags 13 € Zollkosten

Transportkosten (normal oder express) Kosten bei der Schüco Tochter

1397 € 4.250 €

Abbildung 3: Kostenvergleich (je Lkw-Zug)

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