A2006 Deutsches ÄrzteblattJg. 104Heft 276. Juli 2007
T E C H N I K
Das Klinikum Rechts der Isar und Siemens IT Solutions and Services erproben gemeinsam Anwendungs- möglichkeiten der kontaktlosen Funkchip-Technologie RFID (Ra- diofrequenz-Identifikation) im Ope- rationssaal. Seit März dieses Jahres werden bis zum Herbst zwei bei- spielhafte Einsatzszenarien getestet:
RFID-Tags an OP-Tüchern und zur Identifikation des OP-Teams.
Eine Operation erfordert viele Geräte, OP-Textilien und Instru- mente, wie zum Beispiel Skalpelle,
Scheren, Tupfer oder Tücher. Es muss gewährleistet sein, dass die medizinischen Instrumente desinfi- ziert sind und im Operationssaal be- reitliegen. OP-Textilien müssen in ausreichender Menge vorhanden sein. Mit RFID soll die gesamte Ausstattung bei einem chirurgi- schen Eingriff identifiziert, erfasst und dokumentiert werden. In dem ersten Testprojekt werden zunächst OP-Tücher mit RFID-Tags ausge- stattet. Ein stationäres RFID-Lese- gerät liest im OP-Saal die RFID-
RFID-TECHNOLOGIE
Einsatz im Operationssaal
Mit RFID-Chips ausgestattetes OP-Tuch.
Ein stationäres Lesegerät liest die RFID-Tags der bereitgelegten Tücher.
Tags der bereitgelegten Tücher und Tupfer. Ab dem Zeitpunkt der Ent- nahme aus dem Lager lassen sich die Tücher und Tupfer bis zur Ent- sorgung im Abfall lückenlos mit RFID verfolgen. OP-Textilien kön- nen nicht mehr verloren gehen.
Das zweite RFID-Testprojekt erfasst die einzelnen Akteure beim Zutritt in den Operationssaal. Je- des Teammitglied legt den Aus- weis mit dem RFID-Transponder vor der chirurgischen Händedes- infektion an. Auf der Karte sind keine personenbezogenen Daten gespeichert, sondern nur rollenbe- zogene, wie Operateur oder Anäs- thesist. Erst nach Abschluss des Eingriffs, nach Verlassen des OP- Saals, gibt jedes Teammitglied den Ausweis zurück.
Sämtliche Informationen, wie Verlauf der Operationen oder ver- wendete Verbrauchsmaterialien, ste- hen über den OP-Planungsbild- schirm zur Verfügung. Außerdem lässt sich die OP-Dauer exakt be- stimmen, weil Anfang und Ende des chirurgischen Eingriffs erfasst wer- den. OP-Kapazitäten sollen sich dadurch optimal nutzen lassen. EB
Foto:Siemens
Der PACS-Anbieter Visus, Bo- chum, bietet eine vollständige ASP- Lösung (Application Service Provi- ding) für Gesundheitseinrichtungen an. Das Betreibermodell ist eine Weiterentwicklung der hauseigenen webbasierten PACS-Lösungen und der „JiveX“-ASP-Lösung für die externe Langzeitarchivierung. Die Nutzer können zwischen verschie- denen Betriebsformen und Betreu- ungskonzepten wählen, mit denen sämtliche Bildmanagementprozesse langfristig unterstützt werden: be- ginnend mit dem klassischen PACS über eine externe Archivierungslö- sung (SSP) bis zum kompletten Be- trieb der PACS-Lösung durch Visus.
Im Rahmen des Betreibermodells stellt das Unternehmen den Anwen- dern von der Software und Dienst-
leistung über die IT-Infrastruktur mit Archiv, Servern sowie Befundwork- stations und -monitoren bis zur ver- fügbaren Langzeitarchivierung im Rechenzentrum für den 24/7-Betrieb alles zur Verfügung. Je nach Betreu- ungskonzept übernimmt der IT- Dienstleister die Administration, die Datenverfügbarkeit und den Service.
Der Anwender kann die Lösung kau- fen, zu festen monatlichen Gebühren leasen oder sich für eine nutzungs- abhängige Vergütung (pay-per-use) entscheiden. Dabei zahlt er eine indi- viduelle, monatliche Grundgebühr je nach Ausstattung und Umfang der Lösung. Hinzu kommt eine bedarfs- orientierte monatliche Nutzungsge- bühr in Abhängigkeit von den ver- einbarten Leistungen sowie Verfüg- barkeits- und Performancegarantien.
Die Bildkommunikationsplatt- form umfasst eine mehrstufige Ver- schlüsselung und Transaktionssicher- heit für die speziellen Anforderungen im Gesundheitswesen. Das ZTG – Zentrum für Telematik im Gesund- heitswesen, Krefeld, hat das Daten- schutzkonzept für die Archivierung im Rechenzentrum zertifiziert.
Die Vorteile für das Kranken- haus: Es muss kein Geld investieren und bindet kein Kapital. Die Bezah- lung richtet sich nach der Nutzung.
Die Kosten sind planbar, da keine zusätzlichen Aufwendungen für Mi- gration, Administration oder War- tung entstehen. In erster Linie ist das PACS-Betreibermodell für kleine und mittelgroße Krankenhäuser so- wie für privat geführte Radiologien und Radiologienetzwerke interessant.
Informationen: Visus Technolo- gy Transfer GmbH, Philippstraße 5, 44803 Bochum, E-Mail: info@
visus-tt.com, Internet: www.visus-
tt.com EB