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Archiv "Musikermedizin: Arbeitsplatz Orchester" (17.07.1995)

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ervenkompressionssyn- drome oder fokale Dys- tonien, Tendopathien oder sensorischer Hörver- lust . . . Solche berufsspezifi- schen Erkrankungen von professionellen Musikern

und deren schwierige berufli- che Rehabilitation sowie Fra- gen der Prävention sind in den letzten Jahren zuneh- mend in der Öffentlichkeit diskutiert worden. Trotz ei- ner beobachtbaren Verdich- tung des musikmedizinischen Engagements, gerade im deutschsprachigen Raum, ist eine fachkundige Betreuung von Musikern noch längst nicht flächendeckend ausrei- chend gewährleistet.

Der dritte Europäische Ärztekongreß für Musiker- medizin unter der wissen- schaftlichen Leitung von Prof. Dr. med. Jochen Blum in Frankfurt/Main führte da- her Ärzte, Arbeitswissen- schaftler, Musiker, Pädago- gen, Krankengymnasten und Lehrer von Körpertechniken zum interdisziplinären Dia- log zusammen.

Blum, Herausgeber und Mitautor des kürzlich erschie- nenen ersten deutschsprachi- gen Lehrbuches über medizi- nische Probleme bei Musi- kern, ist Geigenbauer, Strei- cher (Violine und Viola), Chirurg und Musikphysiologe in einer Person. Er hatte sich einen Schwerpunkt für den zweitägigen Kongreß ge- wählt: das Arbeitsumfeld des Berufsmusikers. Daneben verdeutlichten die Beiträge zu freien Themen am zweiten Kongreßtag, daß die Musiker- medizin neben der Orthopä- die und Neurologie fast sämt- liche Fachgebiete der Medi- zin betrifft. Großes Interesse

Musikermedizin

Arbeitsplatz Orchester

fanden die auf den Musiker zugeschnittenen Seminaran- gebote. Körpertechniken wie etwa Feldenkreis, Alexander- technik oder Intensiv-Stret- ching boten einen Einstieg in präventive Maßnahmen. Da- neben stellten die Hersteller ergonomischen Musikzube- hörs ihre Produkte in einer begleitenden Ausstellung dem Test und der konstrukti- ven Kritik des Fachpubli- kums. Während einer Round- Table-Diskussion mit Kran- kengymnasten wurde über das Konzept einer spezifi- schen krankengymnastischen Betreuung von Musikern in der Zukunft diskutiert.

Beim Schwerpunktthema Ergonomie wurden von Me- dizinern, Arbeitswissen- schaftlern und Musikern An- satzpunkte für Verbesse- rungsmöglichkeiten am Ar- beitsplatz Orchester disku- tiert. Gerade hier bestehen noch immer Arbeitsbedin- gungen, hinsichtlich Bestuh- lung, Beleuchtung, Raum- klima und Schallpegel, die in keinem anderen Arbeitsge- biet akzeptiert würden. Eini- ges wäre durch Bereitstellung finanzieller Mittel verbesser- bar. In anderen Bereichen liegt die Schwierigkeit we- sentlich tiefer: Denn selbst praktikabel erscheinende Wege müssen auch den musikästhetischen Anspruch des Musikers befriedigen.

So bringen Plexiglas- Schallschutzwände am Stuhl- rücken des Streichers diesem zwar geringe „Lärm-Entla- stung", dem von der Reflexi- on betroffenen Bläser, abge- sehen von klanglichen Nach- teilen, neue Probleme. Das Tragen von bisher konzipier- ten Gehörschutzmöglichkei- ten ist noch immer mit Ein- bußen der eigenen Intonation verbunden und kann deswe- gen kaum Akzeptanz finden.

Ähnlich problembehaftet stellt sich die Vermeidung ge-

sundheitlicher Risiken durch die „stereotype Bedienung des Arbeitgerätes" dar. Un- ter ergonomischen Gesichts- punkten sinnvolle Individu- alanpassungen am Instru- ment oder Zubehör stoßen oft beim Musiker, selbst bei krankheitsbedingten Ein- schränkungen der Arbeits- fähigkeit, auf Skepsis. „Alles, was von der traditionellen Symmetrie abweicht, wird meist noch nicht einmal aus- probiert"; faßte ein Streicher, der selbst innovativ in der Entwicklung ergonomischen Musikzubehörs tätig ist, seine Erfahrung zusammen.

Deutlich wurde auf dem Kongreß, daß sich die Medi- zin, neben der Notwendigkeit der Bereitstellung musikme- dizinisch fortgebildeter Ärzte innerhalb vieler Fachgebiete als kompetente Ansprech- partner für den berufsspezi- fisch erkrankten Musiker, ei- ner zweiten Aufgabe stellen muß: Die Medizin muß dazu beitragen, daß medizinisch- wissenschaftliche Aspekte im interdisziplinären Austausch mit Musikern und Pädagogen in die Musikerausbildung an den Hochschulen integriert werden.

Nur über diesen Weg, im Austausch mit den Pädago- gen, läßt sich auf Dauer eine Sensibilität für musikphysio- logische Fragen und somit ei- ne sinnvolle Prävention errei- chen. Der Erfahrungsbericht von Prof. Wilson, San Fran- cisco, über die Musikermedi- zin in den USA unterstrich dies. Trotz dortiger großer Erfolge in der medizinischen Forschung und Versorgung für Künstler sei bei näherer Betrachtung der Einfluß auf die effektive Prävention, ge- rade von seiten der Musiker, eher bescheiden.

Vertreter der Frankfurter Musikhochschule brachten.

ihre Erwartungen an die Mu- sikphysiologie und Musiker- medizin auf den Punkt: „Wis- senschaft und Kunst dürfen nicht weiter als Gegensätze polarisiert werden."

Gabriele von der Weiden Mehlbergweg 48 55232 Alzey A-2020 (62) Deutsches Ärzteblatt 92, Heft 28/29, 17. Juli 1995

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