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Krankenhaus-Pflegesätze
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Private Krankenhäuser
Deutschland, 30.09.1994 DM je Tag
400
Frei- gemeinnützige Krankenhäuser
+12,2%
+7,7 /
454
Öffentliche Krankenhäuser
Zwischen Oktober 1993 und September 1994 stiegen die Pflegesätze der Krankenhäuser um durchschnittlich 11,3 Prozent auf 429 DM pro Tag. Die öffentlichen Krankenhäuser verlangen nicht nur die höchsten Tagespflege- sätze (454 DM), sie weisen auch die stärkste Steigerungsrate (+ 12,2 Pro-
zent) auf. ❑
POLITIK NACHRICHTEN
Aus Bund und Ländern
1995: „Jahr der Prävention"
MÜNCHEN. Mit einem Wandkalender für 1995, den alle bayerischen Vertrags- ärzte, aber auch Politiker und Krankenkassen erhalten ha- ben, will die Kassenärztliche Vereinigung Bayerns (KVB) die Prävention populär ma- chen. Fortbildungsveranstal- tungen, Patienteninforma- tionen und Aktionen mit Schulen sowie anderen Insti- tutionen sollen die Initiative unterstützen, erklärte KVB- Vorsitzender Dr. med. Lothar Wittek vor der Presse in München.
Nach den Worten von Dr.
med. Albert Liebl, dem Vor- sitzenden der Vorstandskom- mission „Gesundheitsförde- rung, Prävention und Reha- bilitation", will die KVB für Vorsorgebereiche wie Mutter- schaftsvorsorge, Kinder-Vor- sorgeuntersuchungen,
„Check ab 35", Krebsfrüher- kennung und Impfung mehr Akzeptanz und verstärkte In- anspruchnahme erreichen.
Bei einer Umfrage unter Ärz- ten in Oberfranken und der Oberpfalz meinten 67 Prozent der Kollegen, daß die Persön- lichkeit des Arztes entschei- det, ob Patienten zur Früher- kennung gehen. Fast 80 Pro- zent finden, daß die Kas- senärzte diesen Bereich noch nicht optimal ausfüllen und die Prävention in den Vorder- grund ärztlicher Tätigkeit ge- stellt werden müsse. KS
Umweltmedizinische Ambulanz in Gießen
GIESSEN. Im Dezember ist im Klinikum der Justus- Liebig-Universität Gießen ei- ne umweltmedizinische Am- bulanz eröffnet worden. Dort soll in erster Linie der Ein- fluß von Umweltfaktoren auf die Gesundheit einzelner Pa- tienten abgeklärt werden.
Durch die Anbindung der Ambulanz an das Univer- sitätsklinikum stehe eine breite Palette diagnostischer
und therapeutischer Verfah- ren zur Verfügung, heißt es in einer Pressemitteilung.
Gleichwohl soll die Betreu- ung von Patienten in enger Zusammenarbeit mit Ein- richtungen des öffentlichen Gesundheitswesens, aber auch niedergelassenen Ärz- ten erfolgen. WZ
Kennzeichnung von Lebensmitteln
SCHWERIN. Der neue Sozialminister von Mecklen- burg-Vorpommern, Hinrich Kuessner (SPD), hat an- gekündigt, sich für einen stär- keren Verbraucherschutz im Lebensmittelbereich einzu- setzen. Dies gelte insbeson- dere für gentechnisch verän- derte Lebensmittel. Kuessner will sich für eine systemati- sche und vollständige Kenn- zeichungspflicht für gentech- nisch veränderte Lebensmit- tel und Lebensmittelzutaten in Brüssel engagieren. WZ
Ausland
Dänemark: Für deutsche Patienten Sonderbehandlung
AABENRAA. Trotz lan- ger Wartelisten für die einhei- mischen Patienten haben die
dänischen Krankenhäuser im grenznahen Apenrade (Aa- benraa) und in Aarhus ge- meinsam einen Operations- und Behandlungsservice für deutsche Privatpatienten ein- gerichtet. Von einem Koordi- nationsbüro in Apenrade aus werden Ärzte, Patienten und Versicherungen in Nord- deutschland von dem Ange- bot informiert.
Während Aabenraa Syge- hus sich der „einfacheren"
Fälle annehmen will, wird Aarhus Kommunehospital speziellere Eingriffe bis hin zu Transplantationen vorneh- men. In Aarhus gibt es be- reits einschlägige Erfahrun- gen in der Zusamenarbeit mit dem Hamburger Univer- sitäts-Krankenhaus Eppen- dorf (UKE). Die deutschen Patienten sollen „komforta- bler" versorgt werden als ihre dänischen Zimmernachbarn.
So bekommen sie für die Dauer der Behandlung einen bestimmten Oberarzt und ei- ne feste „Kontakt-Kranken- schwester" zugeteilt und wer- den ohne Wartezeit aufge- nommen.
Da die Therapie für Aus- länder nicht über die däni- sche Sozialverwaltung abge- rechnet wird, verschafft sie den Krankenhäusern zusätz- liche Einnahmen. Beide Kli- niken beeilen sich zu versi- chern, daß kein Däne durch
die Bevorzugung deutscher Patienten benachteiligt wird.
Vielmehr komme der Ein- nahmeüberschuß letztlich diesen zugute. Clees
Österreichische Ärzte lehnen aktive
Sterbehilfe strikt ab
WIEN. An dem in Öster- reich festgeschriebenen Ver- bot der aktiven Sterbehilfe dürfe sich absolut nichts än- dern, erklärte der Präsident der Österreichischen Ärzte- kammer, Prim. Dr. Michael Neumann. Damit distanzier- te er sich von „einer Praktik der Sterbehilfe, wie sie jetzt mehr und mehr aus den Nie- derlanden kolportiert wird".
Neumann räumte ein, daß es bei der Schmerztherapie in Österreich noch einen gewis- sen Nachholbedarf gebe, ebenso wie bei der psycholo- gischen Betreuung Todkran- ker. Die strikte Ablehnung der Euthanasie bedeute auch nicht, Leben durch Fortset- zung einer aussichtslosen Be- handlung um jeden Preis zu erhalten. EB
Fünf Ärzte in den amerikanischen Kongreß gewählt
WASHINGTON. Dem im November 1994 neu ge- wählten amerikanischen Kongreß gehören fünf Ärzte an. Im Repräsentantenhaus verteidigte ein den Demokra- ten angehörender Arzt aus dem Staat Washington mit Erfolg seinen Sitz; unter den neu gewählten republikani- schen Abgeordneten befin- den sich drei Ärzte (aus Flori- da, New Jersey und Oklaho- ma). Erstmals seit den sechzi- ger Jahren gibt es auch im Se- nat wieder einen Arzt (aus Tennessee).
In den Bundesstaaten Oregon und Vermont wurden Ärzte zu Gouverneuren ge- wählt (beide Demokraten);
in 16 Bundesstaaten gibt es jetzt Ärzte oder Ärztinnen als Abgeordnete oder Sena- toren. EB A-94 (22) Deutsches Ärzteblatt 92, Heft 3, 20. Januar 1995