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Archiv "Transplantation: Erstmals Kehlkopf erfolgreich verpflanzt" (07.09.2001)

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Professor Dr. h. c. J. F. Volrad Deneke (81) ist das Große Verdienstkreuz mit Stern und Schulterband des Verdienst- ordens der Bundesrepublik Deutschland verliehen wor- den. Die Auszeichnung wur- de Deneke am 3. September von der nordrhein-westfäli- schen Gesundheitsministerin Birgit Fischer überreicht. Mit

dieser höchsten staatlichen Ehrung wird Denekes Le- benswerk gewürdigt. Dene- ke ist in unterschiedlichen Funktionen für die Freien Berufe, darunter namentlich die Ärzte, tätig gewesen. So als Hauptgeschäftsführer der Bundesärztekammer, Präsi- dent des Bundesverbandes der Freien Berufe und nicht

zuletzt als Chefredakteur des Deutschen Ärzteblattes. Den Freien Berufen gilt zudem die Fülle seines publizistisch-wis- senschaftlichen Wirkens, das sich in mehr als 300 Veröf- fentlichungen niedergeschla- gen hat.

Gesundheitspolitik

FDP will mehr Wettbewerb

Durch mehr Eigenverant- wortung der Versicherten Kassen entlasten

D

er gesundheitspolitische Sprecher der FDP-Bundes- tagsfraktion, Dr. Dieter Tho- mae, und der Obmann im Ge- sundheitsausschuss des Deut- schen Bundestages, Detlef Parr, fordern „ein schlüssiges Gesamtkonzept“ für eine Ge- sundheitsreform. Ein Kern- punkt der Forderungen der FDP ist die Abkopplung der Arbeitgeberbeiträge von der

Gesetzlichen Krankenversi- cherung, um die Lohnneben- kosten zu entlasten. Diese Maßnahme könne nach Auf- fassung der FDP zur Wahl ei- ner preisgünstigen Kranken- kasse motivieren. Um die Ei- genverantwortung der Versi- cherten zusätzlich zu stärken, wollen die Liberalen gesund- heitsbewusstes Verhalten zum Beispiel mit Beitragsrücker- stattungen belohnen. Darüber hinaus sollten Leistungen der Gesetzlichen Krankenversi- cherung auf das „medizinisch wirklich Notwendige“ be- schränkt werden. Thomae und Parr betonen, dass statt der Budgetierung eine leistungs- gerechte Vergütung der Ärz- tinnen und Ärzte angestrebt werden müsse. Durch eine bessere Patienteninformation bestünde die Möglichkeit, auch Alte, Schwache und Kranke zu einem Wechsel ih- rer Krankenkasse zu motivie- ren. Auf diese Weise könnten die mitgliederstarken Kran- kenkassen, die zurzeit viele risikoreiche Patienten versi- chern, entlastet und der Aus- bau des Risikostrukturaus- gleiches überflüssig werden.

A K T U E L L

Deutsches Ärzteblatt½½½½Jg. 98½½½½Heft 36½½½½7. September 2001 AA2213

Transplantation

Erstmals Kehlkopf erfolgreich verpflanzt

M

ehr als zehn Jahre experimentelle Forschung mit zahlreichen Probe- operationen an Ratten waren nötig, be- vor ein Team der Cleveland Clinic (Ohio) sich an die Operation eines Pati- enten wagte, der vor 20 Jahren einen Unfall erlitten hatte und seither – trotz mehrerer Rekonstruktionsversuche am Larynx – aphon blieb. Der Patient hatte geduldig warten müssen, bis ein kom- plett HLA-identischer Spender gefun- den war. Schließlich kam es zur Opera- tion, bei der nicht nur der Larynx, son- dern auch ein Teil der Trachea (5 Ring- knorpel), die gesamte Schilddrüse samt den vier Nebenschilddrüsen sowie drei Viertel des Pharynx transplantiert wur- den. Um die Perfusion sicherzustellen, mussten die Art. thyroidea superior beiderseits mit dem Transplantat ana-

stomisiert werden. Der venöse Abfluss sollte über ein Interponat der V. jugula- ris interna (des Spenders) erfolgen, die jedoch bei der Explantation auf einer Seite zerstört wurde, sodass auf der an- deren Seite die V. thyroidea media di- rekt mit der V. jugularis interna (des Empfängers) verbunden werden muss- te.

A

uch die Re-Innervation des Trans- plantates verlief nicht nach Plan.

Zwar konnten beide Nn. laryngeus su- perior des Empfängers mit dem Trans- plantat verbunden werden. Beim N.

laryngeus recurrens, den „Stimmner- ven“, gelang dies nur auf einer Seite.

Dennoch war die Operation erfolg- reich. Der Patient brachte bereits am dritten postoperativen Tag ein erstes

„Hello“ hervor und kann heute, mehr als 40 Monate nach dem Eingriff, er- neut einer sprechenden beruflichen Tätigkeit nachgehen (N Engl J Med 2001; 344: 1676–1679). Seine Stimme wird als annähernd normal beschrie-

ben, auch wenn der Tonumfang einge- schränkt ist, allerdings weniger, als auf- grund der einseitigen Stimmbandläh- mung zu erwarten gewesen wäre.

D

er Patient ist äußerst zufrieden über seinen jetzigen Zustand, obwohl er vermutlich zeitlebens immunsuppressiv behandelt werden muss. Er nimmt der- zeit Prednison, Mycophenolatmofetil und Tacrolimus (seit einer Abstoßungs- krise statt Ciclosporin). Blutdruck und Nierenfunktion sollen noch normal sein.

Dennoch dürften sich die langfristigen Folgen der medikamentösen Therapie erst noch zeigen. An der Cleveland Clin- ic will man die Operation zunächst nur Traumapatienten anbieten. Infrage kä- me sie auch für Patienten mit gutartigen Tumoren, etwa großen Chondromen.

Bei Krebspatienten will man restriktiv sein. Voraussetzung sei, dass der Patient mindestens fünf Jahre tumorfrei ist. Kei- ne Aussagen werden dazu gemacht, ob auf jeden Fall eine komplette HLA- Identität verlangt wird. Rüdiger Meyer Akut

Links neben dem Aus- gezeichneten Frau De- neke, rechts Ministerin Fischer, neben ihr der Präsident der Bunde- särztekammer, Prof.

Dr. Jörg-Dietrich Hop- pe, ganz links der Prä- sident des Bundesver- bandes der Freien Be- rufe, Dr. Ulrich Oe- singmann, ganz rechts im Bild Denekes jahr- zehntelanger Wegbe- gleiter, Ernst Roemer, früherer Chefredak- teur des Deutschen Ärzteblattes

Freie Berufe

Hohe Auszeichnung für Deneke

Foto: Eberhard Hahne

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