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Archiv "Arzneiverordnungs-Report: Ärzte sparen erfolgreich" (17.11.2000)

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Deutsches Ärzteblatt½½½½Jg. 97½½½½Heft 46½½½½17. November 2000 AA3041

S E I T E E I N S

Wahlen in den USA

Nach Redaktionsschluss U

nser USA-Berichterstatter, Kurt

Thomas, weiß, was der künftige Präsident der USA in Sachen Ge- sundheitspolitik plant. Nur wissen wir alle immer noch nicht, wer das sein wird – und, wie es scheint, wer- den wir auch noch länger darauf war- ten müssen, ob nun der Demokrat Al Gore oder der Republikaner George W. Bush das Rennen gemacht haben.

Die Vorzeigenation hat Schwierig-

keiten beim Zählen, vor allem in Flo- rida, dessen 25 Wahlmännerstimmen den Ausschlag geben könnten. Eine hauchdünne Mehrheit für einen der Kandidaten führte dazu, dass man dort mittlerweile zum dritten Mal die Stimmen zählt. Das Ergebnis ist im- mer ein anderes, die Mehrheit für Bush schrumpft von Mal zu Mal. Auf die Zählmaschinen ist kein Verlass, man sortiert wieder per Hand. Zu

hören ist außerdem von verwirren- den Stimmzetteln und vergessenen Urnen. Derweil beharken sich die Kandidaten, unterstützt von einem Heer von Rechtsanwälten: Bush will die Handauszählung verbieten lassen und zweifelt überdies die knappen Wahlergebnisse zugunsten Gores in anderen Bundesstaaten an. Solange die Nation zählt, bleibt unser Bericht in der Schublade. Heike Korzilius

Arzneiverordnungs-Report

Ärzte sparen erfolgreich D

ie Vertragsärzte haben ihre Haus-

aufgaben gemacht, jetzt ist der Gesetzgeber am Zug. Dies ist die Kernaussage des Arzneiverord- nungs-Reports 2000. „Trotz aller Befürchtungen zeigt der Überblick über die kassenärztlichen Verord- nungen 1999 nur einen moderaten Kostenanstieg“, sagte Prof. Dr. Ul- rich Schwabe bei der Vorstellung des Reports in Berlin. Die Arzneimittel- ausgaben stiegen demnach um 2,9 Prozent auf 36,8 Milliarden DM.

Der größte Teil des Kostenzuwach- ses ist auf Mehrkosten für neue teu- re Präparate zurückzuführen. Die Zahl der Rezepte verringerte sich.

Schwabe und Mitautor Dr. Dieter Paffrath betonten ausdrücklich, dass nur durch die „erfolgreichen Spar- anstrengungen“ der Ärzteschaft mehrere kostensteigernde Einflüsse aufgefangen werden konnten. Dazu gehörten die Erhöhung der Mehr- wertsteuer um ein Prozent (Mehr- kosten: etwa 87 Millionen DM), das aufgrund erfolgreicher Klagen von Pharmafirmen auf Eis liegende Fest- betragsverfahren (Mehrkosten: et- wa 550 Millionen DM) sowie die

Blockade der Veröffentlichung der neuen Arzneimittelrichtlinien durch drei Pharmafirmen (nichtrealisierte Einsparungen: etwa 650 Millionen DM). Damit seien 1999 rund 1,3 Mil- liarden DM an zusätzlichen Arznei- mittelkosten im GKV-Bereich ent- standen, die durch rechtssichere Re- gelungen der Arzneimittelrichtlini- en und der Festbetragserstellung hätten vermieden werden können.

Der politische Handlungsbedarf ist offensichtlich. Das meint auch Dr. Jürgen Bausch von der KBV:

„Es fehlen die politisch flankieren- den Maßnahmen, um die mit der Budgetsteuerung allein gelassenen Ärzte nachhaltig zu unterstützen“, sagte Bausch in Berlin. Die Ärzte bräuchten rechtssichere Richtlinien des Bundesausschusses Ärzte/Kran- kenkassen zur wirtschaftlichen Ver- ordnungsweise bei Arznei- und Heilmitteln. Wichtig sei auch eine Negativliste, die alle die Präparate aufnehme, die den Ärzten von den Krankenkassen unter Beifall der Po- litik als unwirtschaftlich vorgewor- fen würden: „Immerhin handelt es sich um Präparate, für deren Zulas-

sungsstatus die Rechtssetzung der Politik die Verantwortung trägt.“

Der Arzneiverordnungs-Report sieht noch Einsparpotenziale in drei Sektoren: drei Milliarden DM sollen durch die weitere Umstellung auf Generika eingespart werden kön- nen. Durch den Verzicht auf teure Analogpräparate zugunsten ver- gleichbarer Wirkstoffe sehen die Autoren Einsparmöglichkeiten in Höhe von 2,2 Milliarden DM und durch das Nichtmehrverschreiben umstrittener Arzneimittel weitere drei Milliarden DM. Schwabe/Paff- rath sind aber auch der Meinung, dass diese Einsparvolumina nur dann zu realisieren sind, wenn die KVen ihre Vertragsärzte detailliert informieren dürfen. Zur Erinne- rung: Das – wie der Report belegt – so erfolgreiche „Gemeinsame Ak- tionsprogramm zur Einhaltung der Arznei- und Heilmittelbudgets 1999“ wurde nach drei Monaten und 120 Millionen gesparten DM ge- stoppt, weil die KVen gegen das Kartellrecht verstoßen haben sollen.

Geklagt hatten mehrere Pharmafir-

men. Jens Flintrop

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