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Archiv "Der kranke Arzt: Bedenkenswert" (10.03.2000)

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in Schleswig-Holstein ausge- führt: „Zu klar ist die Er- kenntnis, dass bestimmte Fehler am Anfang über lange Jahre nicht zu korrigieren sind . . . Man kann es kaum glauben, aber es ist wahr. Bei Einführung des EBM 87 wur- de einer vorübergehenden Quotierung des Punktwertes zugestimmt – weil man sich der Auswirkung des neuen EBM nicht sicher war. Seit dieser Entscheidung ist der Punktwert ohne Ende nur noch gefallen . . .“

Wir stimmen dem zu und erkennen daraus, dass wir nur noch zu einer KV Vertrauen fassen können, die festen Preisen für Leistungen Prio- rität vor allem anderen ein- räumt.

Wir fragen uns, ob wir mit dieser Meinung einer bedeu-

tungslosen Minderheit ange- hören oder ob es eine schwei- gende Mehrheit gibt, die sich endlich Gehör verschaffen müsste.

Dr. med. Wolfgang Burr, Dr.

med. Kathrin van Heek, Kai- serstraße 24, 24768 Rends- burg

Der kranke Arzt

Zu dem Beitrag „Chance zum besse- ren Verständnis des Patienten“ von Dr. med. Thomas Ripke in Heft 5/2000:

Bedenkenswert

Bei den Indianern Baja Californias galt, ein Arzt, der mehr als fünf Patienten pro Tag heilt, wird krank; man darf und kann einen Arzt nur beschenken, nicht bezahlen.

Die Erfahrung des persönli- chen Heilungsweges aus der eigenen, kulturbezogenen Er- krankung qualifiziert den Schamanen für sein „ärztli- ches“ Tun an seinen Mit- menschen. Ihr kulturkranker Arzt „Dr. Schmidt“ dagegen nimmt als moderner, lei- stungsbewusster „Macher“ erst am Ende seiner Karriere wahr, dass der Schlüssel zur Heilung anderer die aus dem eigenen Scheitern geborene Empathie für seine Patienten gewesen wäre. Eigene, per- sönliche Erfahrung lässt sich nicht durch Selbsterfahrungs- gruppen ersetzen. Können ausgepowerte, kranke Ärzte einer kranken Gesellschaft Heilung bringen?

Dr. med. Norbert M. Hien, Friedrichshafener Straße 11, 81243 München

Hinweis

Kollege Ripke zeigt sich erstaunt darüber, dass er zu diesem Thema so gut wie kei- ne wissenschaftliche Litera- tur fand. Er sei auf das von Max Pinner 1952 herausgege- bene Buch „When Doctors are Patients“ (W. W. Norton

& Comp., New York) hinge- wiesen. Ich hatte das Glück, das Buch gleich schon bei sei- nem Erscheinen als junger Medizinstudent in die Hände zu bekommen, und habe es damals regelrecht verschlun- gen. Für meine spätere Prä- gung und Einstellung als Arzt ist es sicher ausschlaggebend gewesen. Jetzt, nach meiner Emeritierung, hat es für mich wenig von seiner Faszination verloren, es sind aber einige sehr interessante medizinhi-

A-576 Deutsches Ärzteblatt 97,Heft 10, 10. März 2000

S P E K T R U M LESERBRIEFE

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A-577 Deutsches Ärzteblatt 97,Heft 10, 10. März 2000

S P E K T R U M LESERBRIEFE/BÜCHER

storische Aspekte hinzuge- kommen. Da man dem Autor in seiner hohen Einschätzung des Themas für die ärztliche Fortbildung nur zustimmen kann, möchte ich die Initiati- ve zu einer ähnlichen Samm- lung von Fallgeschichten in Deutschland anregen.

Prof. Dr. med. W. Keitel, Am Kiefernhang 3, 39245 Gom- mern

Anregung

Herzlichen Dank, Herr Kollege Ripke, für Ihren mu- tigen authentischen Artikel, der ein tief sitzendes Tabu in- nerhalb der Ärzteschaft auf- greift. Interessant, aber nicht verwunderlich, dass es kaum Literatur zum Thema gibt, obwohl doch klar ist, dass die Art des Umgangs mit dem ei- genen (nicht nur erkrankten) Körper und der eigenen Psy-

che den Kontakt zu Patienten stark beeinflusst. Die vom Autor diesbezüglich darge- stellten Auswirkungen kann ich nur bestätigen. Der be- schriebene Verlauf zeigt sehr schön, dass eine prozesshaf- te Veränderung der eige- nen Person eine veränderte, menschlichere Wahrnehmung des Patienten ermöglicht.

Nicht nur der Patienten we- gen, sondern auch um einen angstfreien und offeneren Umgang unter Kollegen zu erreichen, ist eine Beschäfti- gung mit diesem Tabu wich- tig. Angeregt durch den Au- tor, möchte ich als betroffe- ner Arzt eine bereits ange- dachte Idee ansprechen: Wie wäre es mit einer Selbsterfah- rungsgruppe für betroffene Kollegen? (Ich . . .) freue mich auf Resonanz.

Dr. med. Johannes Krause, An der Lohe 1 B, 85375 Neu- fahrn

Hörschädigung

Zu dem Akut-Beitrag „Pegelbegren- zung gefordert“ von Dr. med. Vera Zylka-Menhorn in Heft 3/2000:

Hinweis

. . . In Rheinland-Pfalz wurde in einem GemRdErl.

vom 30. September 1975 (Min.-Bl. Rhl.-Pfalz vom 11.

November 1975) ein Maxi- malpegel in Diskotheken von 90 dB(A) festgelegt.

Nach einer Verwaltungs- vorschrift des Ministeriums für Soziales, Gesundheit und Umwelt, des Ministeriums der Finanzen und des Mini- steriums für Wirtschaft und Verkehr vom 24. April 1985 (MinBl. 1985, S 207) betragen die zulässigen Innenpegel 85

dB(A) beziehungsweise 90 dB(A) (entsprechend Ar- beitsstättenverordnung vom 20. März 1975).

Nach unseren Erfahrun- gen als anerkannte Messstelle wurden diese Innenwerte überprüft und manchmal durch den Einbau eines Li- miters begrenzt; Anlass für den Limitereinbau sind je- doch häufig Nachbarschafts- beschwerden.

Weitere Auskünfte über die Diskothekenlärm-Proble- matik in anderen Bundeslän- dern könnte der Deutsche Arbeitsring für Lärmbe- kämpfung, Frankenstraße 25, 40476 Düsseldorf, geben.

Prof. Dr. H. Metzger, Fach- hochschule Koblenz, Amtli- che Prüfstelle, Finkenherd 4, 56075 Koblenz

Anonym

Die Redaktion veröffentlicht keine ihr anonym zu- gehenden Zuschriften, auch keine Briefe mit fingierten Adressen. Alle Leserbriefe werden vielmehr mit vol- lem Namen und voller Anschrift gebracht. Nur in be- sonderen Fällen können Briefe ohne Namensnennung publiziert werden – aber nur dann, wenn intern be- kannt ist, wer geschrieben hat. DÄ

Arzneimittelwirkungen

Übersichtlich

Bruno Müller-Oerlinghau- sen, Rainer Lasek, Heribert Düppenbecker Karl-Heinz Mun- ter (Hrsg.): Handbuch der uner- wünschten Arzneimittelwirkun- gen. Urban & Fischer Verlag, München, Jena, 1999, XI, 753 Sei- ten, ca. 50 Abbildungen, Format 17 × 54 cm, gebunden, 198 DM

Bei rund fünf Prozent der medikamentös behandelten Patienten ist mit unerwünsch- ten Arzneimittelwirkungen (UAWs) zu rechnen, fünf bis zehn Prozent aller Kran- kenhauseinweisungen werden durch UAWs verursacht. Ver- mutlich etwa die Hälfte der UAWs sind prinzipiell ver- meidbar und beruhen häufig auf fehlerhafter Dosierung.

Die Autoren dieses Handbu- ches haben die bisher mit den verschiedensten Erfassungssy- stemen bekannt gewordenen Erkenntnisse über Art und Häufigkeit von Arzneimittelri- siken in einer kritisch bewerte- ten, komprimierten Form zur Risikoabschätzung neu und umfassend verfügbar gemacht.

Das Buch wurde überwie- gend von Mitgliedern und Mit- arbeitern der Arzneimittel- kommission der deutschen Ärzteschaft (AkdÄ) erarbei- tet, womit die jahrzehntelan- ge praktische Erfahrung der AkdÄ in der Erfassung und Bewertung von UAWs ein- geht. Datengrundlage sind die weit mehr als 200 000 einzel- nen UAWs, die dem Bundesin- stitut für Arzneimittel und Me- dizinprodukte (BfArM) und der AkdÄ in den Jahren 1990 bis Juni 1998 mitgeteilt wurden.

Die Kapitel sind streng sy- stematisch aufgebaut und klar gegliedert. Der Index erlaubt sowohl die Suche nach Wirk- stoffen als auch nach Präpara- tenamen. Der didaktisch her- vorragend gestaltete Teil A bietet ausführliche Informa- tionen zu einer risikoreduzier- ten Medikation. Mit dem um- fassenden Suchindex wird man schnell und zielsicher fündig. Die Einzelkapitel bie- ten allen, die mit Arzneimit- telrisiken zu tun haben, eine

Fülle an Einzeldaten zu ge- neralisierten und speziellen Störungen einzelner Systeme.

Teil B dürfte für viele Prakti- ker und in der pharmazeuti- schen Industrie Tätige von zu- sätzlichem Interesse sein. Er beschreibt die Organisation zur Abwehr von Arzneimit- telrisiken und befasst sich mit grundlegenden Problemen bei der Beschäftigung mit UAWs.

Das Handbuch richtet sich an alle Ärzte, Pharmakolo- gen, Apotheker und auch an alle, die mit der UAW-Risiko- Erfassung, -Bewertung, -Do- kumentation und -Weiterbil- dung in den Abteilungen für Arzneimittelsicherheit oder der medizinischen Informati- on befasst sind. Es ist ein un- entbehrliches, übersichtliches Nachschlagewerk zu Art und Häufigkeit von UAWs.

Claus Kori-Lindner, München

Gesundheitswesen

Für Laien verständlich

Stephanie Becker-Berke: Stich- wort: Gesundheitswesen.Ein Lexi- kon für Einsteiger und Insider, KomPart Verlag, Bonn, 1999, 240 Seiten, Paperback, 16,80 DM zzgl.

Verpackung und Versand, zu be- ziehen nur beim KomPart Verlag, Postfach 2006 52, 53136 Bonn, Fax 02 28/8 49 00 20, Tel 8 49 00-0

Das Gesundheitswesen ist eine Dauerbaustelle, zumin- dest, was seine gesetzlichen Grundlagen anbelangt. Bü- cher zu diesem Thema sind deshalb nicht immer aktuell.

Bei Lexika bleiben wenig- stens die meisten Begriffe auch länger gültig. Dieses Le- xikon nennt Internet-Adres- sen und verweist auf Gesetzes- passagen, mit denen man sich weitergehend über den neue- sten Stand informieren kann.

450 Stichworte erklären auch für Laien verständlich Struk- turen, Inhalte und Ziele des Gesundheitswesens. Wichtige Fachbegriffe werden in die englische Sprache übersetzt – eine gute Idee.

Nils Bergemann, Berlin

Referenzen

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