Aus Bund und Ländern
Tarifverhandlungen:
Sonderregelungen für Oberärzte gefordert
MAINZ. Bei den jüngsten Tarifverhandlungen für kran- kenhausspezifische Arbeits- zeitregelungen waren die Ar- beitgeber daran interessiert, eine Sonderregelung für Ober- ärzte bei der täglichen Höchst- arbeitszeit zu vereinbaren.
Für Oberärzte und sonstige in herausgehobener Position tätige Ärzte müsse die täg- liche Arbeitszeit auf bis zu zehn Stunden an höchstens 60 Tagen im Jahr ohne Aus- gleich verlängert werden. Der Marburger Bund (Verband der angestellten und beam- teten Ärztinnen und Ärzte Deutschlands e.V.), Köln, lehnt dies ab. Bei der Umset- zung des Arbeitszeitgesetzes im Krankenhaus habe es aber prinzipiell eine Annäherung gegeben, erklärte MB-Ver- handlungsführer Lutz Ham- merschlag. In Kürze werde
„in kleiner Besetzung“ weiter
beraten. EB
Neue Fachzeitschrift für Psychotherapeuten
STUTTGART. Eine grö- ßere Transparenz der Metho- den in der Psychotherapie will die neue Fachzeitschrift „Psy- chotherapie im Dialog“ (PID) schaffen. Die Vertreter der einzelnen Therapieverfahren grenzen sich meist von einan- der ab; besonders groß ist die Distanz zwischen Psychoana- lytikern und Verhaltensthera- peuten. Auf diese beiden Ver- fahren und auf die Systemi- sche Therapie setzt die Zeit- schrift ihren Schwerpunkt. Die Kommunikation zwischen die- sen Richtungen verbessern und die therapeutischen Hand- lungsmöglichkeiten erweitern wollen die sechs Heraus- geber aus Psychologie und Medizin. Denn „kein Behand- lungsmodell allein ist in der Lage, bei allen Störungen und Persönlichkeitstypen gleich wirksam zu sein“, erklärte Mitherausgeber Prof. Dr. med.
Wolfgang Senf, Klinik für Psy- chosomatische Medizin und Psychotherapie am Univer- sitätsklinikum Essen, bei der Vorstellung der Zeitschrift.
PID erscheint viermal jährlich im Georg Thieme Verlag,
Stuttgart. pb
DFG: 16 neue Graduiertenkollegs
BONN. Die Deutsche For- schungsgemeinschaft (DFG) hat die Förderung von 16 neu- en Graduiertenkollegs zum 1. Mai 2000 beschlossen. Dar-
unter sind auch sechs neue
„Europäische Graduierten- kollegs“, in denen deutsche Doktoranden mit Nachwuchs- wissenschaftlern aus Däne- mark, Frankreich, Großbri- tannien, den Niederlanden und der Schweiz forschen und studieren werden. Zur Zeit fördert die DFG 309 Kollegs.
Zu den neuen Graduierten- kollegs zählen unter anderem Forschungsgruppen mit fol- genden Schwerpunkten:
❃ Lymphozyten: Diffe- renzierung, Aktivierung und Deviation, Universität Erlan- gen-Nürnberg
❃ Molekulare Physiolo- gie: Wechselwirkungen zwi- schen zellulären Nanostruk- turen, Universität Osnabrück
❃ Complex Systems of Hadrons and Nuclei, Univer- sität Gießen mit Universität Kopenhagen
❃ Neurosensorik: Erfas- sung, Modellierung und An- wendung der neuronalen Ver- arbeitung von Sinneseindrük- ken, Universität Oldenburg mit Universität Groningen
❃ Conflict and Coopera- tion between Group Perspec- tives from Social and Devel- opmental Psychology, Jena mit University of Kent at Canterbury
Informationen: Dr. Königs, DFG, Telefon: 02 28/8 85- 24 24, E-Mail: robert-paul.
koenigs@dfg.de EB
Kooperation mit Fachberufen
KÖLN. Die ärztliche Selbstverwaltung will sich auch in Zukunft für eine Verbesserung der Koopera- tion mit den Fachberufen im Gesundheitswesen einset- zen. Gerade bei den Arzt- helferinnen trage die Ärzte- schaft große Verantwortung in Bezug auf eine kontinuier- liche Verbesserung der Aus-, Fort- und Weiterbildung. Die neu gewählte Vorsitzende von Ausschuss und Ständiger Kon- ferenz „Medizinische Fach- berufe“ der Bundesärztekam- mer (BÄK), Dr. med. Ursula Auerswald, betonte, dass man bei der Erarbeitung neuer Konzepte stets die Abstim- mung mit dem Berufsver- band der Arzt-, Zahnarzt- und Tierarzthelferinnen su- che.
Auch im Verhältnis zu den Pflegeberufen werde die Ge- staltung kooperativer Bezie- hungen gesucht. Die vom
„Bündnis Gesundheit“ er- reichten Erfolge, aber auch zu- gleich geweckten Erwartun- gen an die Ärzteschaft dürften nun nicht auf halbem Wege stecken bleiben, sondern müs- sten sich in neu praktizierten Formen von Kollegialität nie-
derschlagen. EB
A-1033 Deutsches Ärzteblatt 97,Heft 16, 21. April 2000
S P E K T R U M NACHRICHTEN
Die intensive Märzsonne sorgte bundesweit für einen Anstieg der Ozonkonzen- trationen. Vor allem in Süddeutschland kam es zu deutlichen Beeinträchtigungen der Luftqualität. Häufig liefert der Ausflugs- und Reiseverkehr die für die Ozonbildung notwendigen hohen Kohlenwasserstoff- und Stickstoffdioxid- konzentrationen. In Mitteldeutschland bedingten neben erhöhten Stickstoff- dioxidkonzentrationen richtwertüberschreitende Schwebstaubeinträge die Luft- belastung. Hinweise zur Luftqualität unter: www.air-infoline.de ✮
Luftqualität in Deutschland im März 2000 (Datenbasis: Monatsmaximalwerte)
Grafik
Copyright: GEORISK GmbH
keine Angaben Richtwertüberschreitungen:
schwach belastet
mäßig belastet
Stickstoffdioxid (> 200 µg/m3) deutlich belastet Schwebstaub (> 500 µg/m3)erheblich belastet
Ozon (120 µg/m3)