Aus Bund und Ländern
Mehrheit der Bischöfe für Verbleib in der Schwangerenberatung
LINGEN. Die Mehrheit der katholischen Bischöfe hat sich offenbar für den Ver- bleib im staatlichen System der Schwangerenkonfliktbe- ratung ausgesprochen. Die- sen Schluß lassen die Aus- führungen des Vorsitzenden der Deutschen Bischofskon- ferenz, Prof. Dr. Karl Leh- mann, im Anschluß an die Frühjahrsvollversammlung in Lingen zu. Die Bischöfe hat- ten sich dort Ende Februar mit der Zukunft der katholi- schen Beratungsstellen be- faßt. Das Ergebnis der inter- nen Abstimmung wollte Leh- mann nicht bekanntgeben.
Er stellte vier Modelle vor, die von einer im ver- gangenen Jahr eingesetzten Arbeitsgruppe vorgeschlagen worden waren. Besonders ausführlich erläuterte er das Modell für einen „Beratungs- und Hilfeplan“. Danach soll ein Schein ausgestellt wer- den, der die Integration von Beratung und Hilfe noch in- tensiviert. Er soll „im ganzen ein Zeugnis für das Leben und in keinem Fall irgendein Hinweis für die Akzeptanz eines Abbruchs sein“, so Leh- mann. Der Vorsitzende der Bischofskonferenz räumte je- doch ein, daß auch dieser Schein mit Mängeln behaftet sei, die ohne Gesetzesände- rung nicht zu beseitigen sei- en. Über das Votum der Früh- jahrsvollversammlung soll jetzt der Papst informiert werden, der 1998 den Bischöfen den Ausstieg aus der Schwange- renkonfliktberatung nahege-
legt hatte. Kli
Eckpunkte für Reform der Hochschulmedizin
BONN. Die Arbeitsge- meinschaft Hochschulmedi- zin hat in zehn Leitsätzen Eckpunkte und Bedingungen für eine von der Mehrzahl der Bundesländer betriebene
Struktur- und Organisations- reform der Hochschulmedi- zin benannt. Ihr Sprecher, der Vorsitzende des Medizini- schen Fakultätentages, Prof.
Gerhard Lehnert, erklärte, die Stärkung der Eigenver- antwortung der Klinika und die mit den Reformmodel- len angestrebte größere wirt- schaftliche Selbständigkeit und unternehmerische Frei- heit der Klinika seien unein- geschränkt zu befürworten.
Allerdings müsse sich der Staat auf die Trägerverant- wortung beschränken, aber auch besinnen. Dazu gehöre auch, für eine angemessene
Ausstattung Sorge zu tragen.
Inhalt und Umfang der medi- zinischen Wissenschaft müß- ten in der Hand der akademi- schen Selbstverwaltung blei-
ben. EB
DKG: Tarifabschluß im öffentlichen Dienst kritisiert
DÜSSELDORF. Mit skep- tischer Zurückhaltung hat die Deutsche Krankenhausgesell- schaft (DKG) den Tarifab- schluß im öffentlichen Dienst kommentiert. Danach sollen zum 1. April die Löhne und
Gehälter um 3,1 Prozent stei- gen. Für die Monate Januar bis März erhalten die Be- schäftigten eine Einmalzah- lung von 300 DM.
„Die Gehaltsverbesserun- gen verursachen Mehrkosten, die die Krankenhäuser vor große Probleme stellen“, er- klärte DKG-Präsident Wolf- gang Pföhler. Der Abschluß treffe die 2 300 Krankenhäu- ser „mit voller Wucht“, da der Anteil der Personalkosten an den Gesamtausgaben nahezu 70 Prozent betrage und die meisten Beschäftigten nach dem Bundesangestelltentarif (BAT) bezahlt würden.
Nach Angaben von Pföhler wird die Differenz zwischen der BAT-Entwick- lung und der Entwicklung der Grundlohnsumme, an die die Krankenhausbudgets jähr- lich angepaßt werden, nur zur Hälfte ausgeglichen. Er geht davon aus, daß die neue Grundlohnsumme nur ge- ringfügig höher liegen wird als im Vorjahr. Die „BAT- Schere“ werde deshalb 1999 weit aufgehen. Die DKG be- fürchtet, daß in den Kranken- häusern in diesem Jahr er- neut ein Abbau von mehre- ren tausend Stellen droht. EB
Fortbildung in Baden-Württemberg jetzt online
STUTTGART. Wer sich über Fortbildungsveranstal- tungen der Landesärztekam- mer Baden-Württemberg in- formieren will, kann jetzt auch online recherchieren.
Die Fortbildungsauskunft der Datenbank umfaßt jährlich rund 3 500 Veranstaltungen.
Interessenten finden die Da- tenbank im Deutschen Ge- sundheitsnetz (DGN) unter den Rubriken Ärztekammer Baden Württemberg/Fortbil- dung/Termine: „Fortbildungs- veranstaltungen in Baden- Württemberg online recher- chieren.“ Auskünfte erteilt Matthias Felsenstein, Lan- desärztekammer Baden-Würt- temberg, Tel 07 11/ 7 69 89-46 (E-Mail: matthias.felsenstein
@dgn.de). mam
A-593 Deutsches Ärzteblatt 96, Heft 10, 12. März 1999 (17)
P O L I T I K NACHRICHTEN
Ungünstige Luftaustauschverhältnisse und verstärktes Heizen haben im Februar zu einem Anstieg der Luftschadstoffkonzentrationen geführt. Vor allem die Schwebstaub- und Schwefeldioxidkonzentrationen erreichten Spitzenwerte. Die höchste Schwefeldioxidbelastung trat mit 2 240 mg/m3im sächsischen Fichtel- berg auf, gefolgt von Datteln (NRW) mit 1 230 mg/m3. Die höchste Schweb- staubkonzentration wurde in Hanau (Hessen) gemessen; sie betrug 708 mg/m3.
Luftqualität in Deutschland im Februar 1999 (Datenbasis: Monatsmaximalwerte)
Grafik
Copyright: GEORISK GmbH
n keine Angaben
n schwach belastet nerheblich belastet n mäßig belastet ndeutlich belastet
Richtwertüberschreitungen: