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Archiv "Elektronische Tumordokumentation: Bessere Nachsorge für Krebspatienten" (11.03.2005)

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it ONkeyLINE werde eine neue Epoche in der Dokumentation onkologischer Befunde anbre- chen, betonte der Vorsitzende der Kas- senärztlichen Vereinigung Niedersach- sen (KVN), Eberhard Gramsch, bei ei- ner Präsentation des elektronischen Tu- mordokumentationssystems in Hanno- ver. Das System zur krankheitsspezifi- schen Erst- und Folgedokumentation soll die Nachsorge der Krebspatienten in Niedersachsen künftig erheblich verbes- sern. Nach einer längeren Einführungs- phase arbeiten inzwischen mehr als 300 Arztpraxen und Krankenhausabteilun- gen regelmäßig mit dem System.

Mit dem Programm legt der betreuen- de Arzt für einen Krebspatienten, sofern dieser einwilligt, eine elektronische Pati- entenakte an. Der Arzt gibt die Ergebnis- se seiner Untersuchungen direkt an sei- nem Computer im Behandlungszimmer ein. Die Daten der Akte werden online über das Internet an die Nachsorgeleit- stelle der KVN und an das klinische Krebsregister übermittelt. In der Nach- sorgeleitstelle werden die Daten aufbe-

reitet. Von der elektronischen Daten- übermittlung profitiert in erster Linie der Patient, denn seine Befunddaten entspre- chen immer dem aktuellen Stand der Be- handlung. Zeitliche Verzögerungen im Behandlungsablauf und Doppeluntersu- chungen werden vermieden. Der Arzt ist immer auf dem neuesten Informations- stand, auch bei einem Arztwechsel oder einem Wechsel der Versorgungsstufe.

Doch auch für den Arzt bringt ON- keyLINE einen erheblichen Nutzen.

„Ärzte beklagen immer häufiger, dass die Bürokratie mit jeder Neuerung zu- nimmt und die Zeit für die Patienten immer knapper wird. ONkeyLINE wirkt diesem Trend entgegen“, erklärte Dr.

med. Klaus Rittgerodt, Vorsitzender der Onkologiekommission und Qua- litätssicherungsbeauftragter der KVN.

So erleichtern hinterlegte Kataloge und Online-Hilfen, die Erfassungsfor- mulare am PC auszufüllen; Plausibi- litäts- und Vollständigkeitsprüfungen verringern Fehler und Rückfragen. Der Arzt kann sowohl mit anderen Ärzten als auch mit der Leitstelle online kommunizieren. Er erhält schnelle Auswertungen zu den von ihm betreuten Pa- tienten und zusätzlich le- senden Zugriff auf die Do- kumentationen vor- und mitbehandelnder Ärzte, so- dass für neue Patienten sämtliche Informationen aus ONkeyLINE für Re- cherchen bereits zur Verfü- gung stehen. Der Vergleich mit Tausenden anderer Un- tersuchungsdaten ermög- licht dem Arzt, die individu- elle Therapie zu optimieren.

Darüber hinaus entfällt der

Postversand von Daten, ebenso die Be- stellung und Lagerung von Formularen.

Mit dem Nachsorgemodell Nieder- sachsen hat die KVN bereits 1988 eine flächendeckende Vernetzung der an der Krebsbehandlung beteiligten Ärzte und Krankenhäuser eingeführt; seit 1989 werden die Tumordaten auch elektro- nisch erfasst. 2003 wurden beispielsweise 140 000 Dokumentationsbögen in den Nachsorgeleitstellen bearbeitet und in das Tumorregister eingegeben. Die wert- vollen Daten aus dem Vorgängersystem sollten beim Umstieg auf das neue Sy- stem nicht verloren gehen. „Wir haben die Daten von mehr als 2 500 Praxen und 350 Krankenhausabteilungen von rund 245 000 Patienten aus dem alten System in ONkeyLINE importiert“, erläuterte Günter Unger, Referatsleiter Onkologie der KVN. Die erforderliche Datenbank hat die Asklepius Software GmbH ent- wickelt. Für die Datenübertragung loggt sich der Arzt mit seinem Benutzerna- men und Passwort ein und verwendet zusätzlich einen Sicherheitsschlüssel (Token). Dieser generiert einen Schlüs- selkode, der sich in bestimmten Zeitab- ständen ändert und damit eine Aus- spähung des Systems und den Zugang durch Unbefugte verhindert.

Referenzmodell

Der Landesbeauftragte für den Daten- schutz hat die Sicherheit von ONkey- LINE geprüft und die von der KVN verwendete Lösung als vorbildlich auch für andere Institutionen, zum Beispiel im E-Government, empfohlen. In den Arztpraxen sind bei einer Teilnahme an ONkeyLINE allerdings bestimmte Da- tenschutzvorkehrungen notwendig, wie der Einsatz einer Firewall, Virenschutz und die sichere Verwahrung von Token und Passwort. Hierfür haben KVN, Ärztekammer Niedersachsen und an- dere Körperschaften ein gemeinsames Telematikkonzept für den Datenschutz in der Arztpraxis erarbeitet.

ONkeyLINE soll weiter ausgebaut werden. So lassen sich beispielsweise künftig auch Labor- und Röntgenbe- funde mit dem System speichern, damit sie allen mitbehandelnden Ärzten sektorenübergreifend zur Verfügung stehen. Heike E. Krüger-Brand P O L I T I K

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A640 Deutsches ÄrzteblattJg. 102Heft 1011. März 2005

Elektronische Tumordokumentation

Bessere Nachsorge für Krebspatienten

In Niedersachsen werden onkologische Befunddaten mit dem Tumordokumentationssystem ONkeyLINE nur noch elektronisch erfasst.

Ausschnitt aus einem in ONkeyLINE verwendeten Dokumen- tationsbogen

Referenzen

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