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Archiv "Qualitätssicherung: Tumordokumentation" (03.09.2004)

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T H E M E N D E R Z E I T

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A2370 Deutsches ÄrzteblattJg. 101Heft 363. September 2004

Medizinische Dissertation

Auf die Betreuung kommt es an

Auch der Doktorand sollte sich frühzeitig mit der Materie vertraut machen.

E

twa 60 Prozent aller in Deutschland tätigen Ärzte sind promoviert, wobei die Mehrheit während des Studiums mit der Arbeit an der Dissertation begon- nen hat. Die Qualität der Betreuung von Dissertationen ist entscheidend für den Erfolg. Eine gute Betreuung beginnt be- reits damit, dass der Doktorand bei der Einarbeitung in die Thematik unterstützt wird. Danach sollte gemeinsam ein klar strukturierter Zeitplan aufgestellt und es sollten die Rahmenbedingungen für die Durchführung der Arbeit überprüft wer- den. Während der Durchführung sollte der Betreuer ausreichend Zeit haben, um bei akuten Problemen gute Hilfestellung leisten zu können.

Aber auch der Doktorand muss eini- ges beachten: Die Frage nach der Moti- vation für eine Dissertation kann helfen, Antworten zur optimalen Ausrichtung der Dissertation (experimentell oder kli- nisch) zu erhalten. Datenbanken im In- ternet können wichtige Informationen vor der Auswahl einer Dissertation lie- fern.Vor Beginn sollte außerdem geklärt werden, ob die Methode etabliert und die Fragestellung sinnvoll ist. Spezielle Kur- se, wie sie zum Beispiel als Promotions-

kolleg an der Berliner Charité angeboten werden, sollten genutzt werden, um eige- ne Defizite, zum Beispiel im Umgang mit Computern, zu vermindern. Da das Er- stellen wissenschaftlicher Publikationen während des Studiums nicht vermittelt wird, muss mit dem Schreiben möglichst früh begonnen werden, um später nicht in Zeitnot zu geraten. Die medizinische Dissertation ist symbiotisches Werk von Betreuer und Doktorand. Beide sollten sich vorab eingehender mit der Materie vertraut machen. Marc Dewey E-Mail: marc.dewey@charite.de

Zwei Langfassungen mit ausführlichen Hinweisen für die Ver- fasser und Betreuer einer Dissertation sind abrufbar unter www.aerzteblatt.de/aufsaetze/0401.

B

enötigt man im Krankenhaus nach Einführung der umfangreichen Verschlüsselung von Krankheiten und Therapien für die Abrechnung nach den Diagnosis Related Groups (DRGs) noch eine separate Tumordo- kumentation für die Qualitätssiche- rung, das heißt ein klinisches Krebsregi- ster? Nein, meinen viele Ärzte, die im Verlauf einer Tumorerkrankung teil-

weise Hunderte von ICD-10-Kodes zu Tumordiagnosen, Begleit- und Folgeer- krankungen und Komplikationen sowie OPS-Kodes für Therapiemaßnahmen erfassen müssen. Das klinische Krebs- register könne sich doch die Tumorda- ten aus dem Krankenhausinformations- system (KIS) holen, in dem die Abrech- nungsdaten aller Abteilungen zusam-

mengeführt werden.

Mit Aufsätze/Online erweitert das Deutsche Ärzteblatt das Angebot an die Leser und baut seinen Internet-Auftritt aus. Mit einer Zusammenfassung in der Print-Ausgabe und der Langfas- sung auf den Internet-Seiten des Deutschen Ärzteblattes sollen Beiträge vorgestellt werden, die in ihrer ausführlichen Fassung zu speziell sind, um für die Mehrzahl der Leser von Interes- se zu sein, die aber gleichwohl für die mit der Thematik befass- ten Ärzte eine lohnenswerte Lektüre darstellen.

In der Print-Ausgabe des Deutschen Ärzteblattes werden die wesentlichen Aussagen und Ergebnisse der Beiträge vorge- stellt. Leser, die weiterführende Informationen zu diesen Themen wünschen, können mühelos über die Homepage des Deutschen Ärzteblattes (www.aerzteblatt.

de) zu der jeweiligen Langfas- sung gelangen. Die Internet- Langfassungen werden mit der gleichen redaktionellen Sorgfalt behandelt wie die gedruckten Beiträge, sind zitierfähig und werden langfristig in der Reihen- folge ihres Erscheinens im On- line-Archiv des Deutschen Ärz- teblattes vorgehalten. TG

Aufsätze/Online

Neues Angebot für

die Leser

Qualitätssicherung

Tumordokumentation

Die Daten aus der DRG-Dokumentation können die klinische Tumordokumentation bisher nicht ersetzen.

Foto:ddp

Foto:Eberhard Hahne

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Andererseits fehlen in diesen „DRG- Daten“ elementare Angaben, wie Erstdia- gnosedatum, Tumorstadium, Histologie und andere, die für die klinische Qualitäts- sicherung in der Tumortherapie unerläss- lich sind. Diese wichtigen Details liegen den Ärzten zwar vor, jedoch in der Regel nur als Freitext in Befunden oder Arztbrie- fen. Für die Qualitätssicherung müssen sie strukturiert erfasst werden, was zusätzli- chen Personalaufwand bedeutet.

Ein dringliches Anliegen ist daher die Frage, ob und wie sich dieser Zusatzauf- wand durch die Verwendung von KIS- Tumordaten verringern lässt. Mit dieser Frage hat sich das Klinische Krebsregi- ster des Tumorzentrums Freiburg inten- siv befasst. Die Eigenschaften einzelner

Datenbereiche, zum Beispiel Stammda- ten und Diagnosen, werden untersucht und anhand von Beispielen deren Ver- wendungsmöglichkeiten und -grenzen dargestellt. Daten, die allein für Abrech- nungszwecke erhoben werden, bieten eine Fülle von Informationen, die für klinische Krebsregister sehr nützlich sind (zum Beispiel für die Vollzählig- keitsabschätzung). Damit sie gleichzei- tig den Anforderungen der Qualitätssi- cherung in der Tumortherapie genügen können, sind jedoch gerade in großen multidisziplinären Einrichtungen zu- sätzliche Maßnahmen erforderlich, wie zum Beispiel der Einsatz professioneller

Kodierer. Vera Gumpp

E-Mail: vera.gumpp@uniklinik-freiburg.de

Die Langfassung ist abrufbar unter www.aerzteblatt.de/aufsaetze/0402.

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A2372 Deutsches ÄrzteblattJg. 101Heft 363. September 2004

Grafik:Globus Infografik / Deutsches Krebsforschungszentrum

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en Wert und die Bedeutung aka- demischer Grade und Arbeiten kann man zweifellos unterschied- lich bewerten. Schon allein der akade- mische Titel sorgt für fachliche und ge- sellschaftliche Anerkennung; hingegen wird die praktische oder wissenschaftli- che Bedeutung der für den Titelerwerb erforderlichen Forschungsarbeit oft- mals zurückhaltend beurteilt. In vielen Wissenschaftsbereichen ist für den Er- werb des Doktorgrades eine umfang- reiche und zeitaufwendige Forschungs- arbeit erforderlich, deren Durchfüh- rung dem Doktoranden ermöglicht werden muss.

Die Medizin nimmt diesbezüglich in Deutschland seit Jahrzehnten eine Son- derrolle ein. Der Medizinstudent oder Arzt erhält für eine bestimmte wissen- schaftliche Arbeit den akademischen Grad eines Dr. med., ohne in der Regel eine Forschungsleistung erbracht zu haben, die vom Zeitaufwand und damit auch vom Gehalt her mit der anderer Fachgebiete vergleichbar ist. An eine medizinische Dissertation werden in Bezug auf die Qualität in der Regel ge- ringere Ansprüche gestellt, als sie an- dere Fachgebiete, wie die Natur-, Gei- stes- oder Gesellschaftswissenschaften, bei einer Promotionsarbeit für erfor- derlich halten (1).

Ausdruck der Wertschätzung

Die Anerkennung der in der Medizin vorgelegten Arbeit als Dissertation ist somit auch Ausdruck der hohen fachli- chen und sozialen Wertschätzung, die man der Leistung des Arztes in der Ge- sellschaft entgegenbringt.Allerdings ist die Zeit, die einem Medizinstudenten oder Arzt in Weiterbildung zur Verfü-

gung steht, um eine wissenschaftliche Leistung von der Qualität einer Pro- motionsarbeit zu erbringen, relativ knapp bemessen.

Deshalb hatte man auch in der DDR bis 1968 besondere Maßstäbe und For- derungen zugrunde gelegt, die denen anderer Fach- und Wissenschaftsberei- che nicht immer glichen. Mit dem Jahr 1969 und der III. Hochschulreform wur- de in der DDR unter dem Einfluss des Ministeriums für Gesundheitswesen der akademische Grad Dipl.-Med. einge- führt und zur Voraussetzung für den Er- werb des akademischen Grades Dr.

med. erklärt (3, 4, 5).

Mit der III. Hochschulreform sollte eine „Effektivierung im Hochschulwe- sen und eine Ausrichtung zur sozialisti- schen Hochschule“ (2) erreicht wer- den. In der Medizin wurde die Studien- zeit von sechs auf fünf Jahre verkürzt und das sechste Studienjahr in ein Praktisches Jahr umgewandelt. Nach den Vorstellungen der Verantwortli- chen sollte die Diplomarbeit im dritten, vierten und fünften Studienjahr reali- siert werden (2). Die Diplomarbeit war die Voraussetzung für die Dissertation, die dann während der Facharztausbil- dung erstellt werden sollte. Allein am Zeitaufwand für die Diplomarbeit lässt sich ablesen, wie zeitintensiv diese Ar- beit war und welche Qualitätsan- sprüche gestellt wurden.

Die Diplomarbeit muss somit hin- sichtlich ihrer formalen und inhaltlichen Ansprüche durchaus der bis dahin übli- chen Dissertation gleichgestellt werden.

Das Thema wurde von einem anerkann- ten Hochschullehrer vergeben und die Arbeit von diesem betreut. Die Arbeit wurde von mindestens zwei Fachgutach- tern beurteilt und vor einem wissen- schaftlichen Gremium verteidigt. Das

Diplom-Mediziner

35 Jahre Entwürdigung ostdeutscher Ärzte

Inzwischen ist es notwendig, den weiteren Bestand des Titels

Dipl.-Med. infrage zu stellen.

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