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Archiv "Umweltforum der Ärztekammer Niedersachsen: Neue Medien – Schnelle Informationen für Ärzte" (05.09.1997)

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m Beispiel von Allergien hat der Arbeitskreis „Gesundheit und Umwelt“ der Ärztekam- mer Niedersachsen (ÄKN) unter der Leitung von Prof. Dr. med.

Heyo Eckel auf seinem diesjährigen Gesundheitsforum in Hannover de- monstriert, wie hilfreich die neuen Medien in den Klinik- und Praxisall- tag integriert werden können.

Die Umweltmedizin als „das Fach mit der möglicherweise größten Prosperität und Dynamik“ wartet ständig mit neuesten Forschungs- ergebnissen auf, deren Vermittlung in Büchern und Zeitschriften nicht nur ein Zeit-, sondern auch ein Dar- stellungsproblem ist. Videoanimierte CD-ROM, abrufbare Videosequen- zen über das Internet, eine Vielzahl zumeist farbig ausgelegter grafi- scher Darstellungen und eine immer einfacher zu handhabende Suchrouti- ne sollen künftig die Alternative hier- zu sein.

Eine vorzügliche Informations- quelle im Verbundsystem stellte Dr.

med. Matthias Otto von der Doku- mentations- und Informationsstelle für Umweltfragen der Kinderärzte (DISU) in Osnabrück vor. Die Daten- bank UMINFO (Umweltmedizini- sches Informationsforum) ist ein In- formationsverbund, der nach einer dreieinhalbjährigen Aufbau- und Entwicklungsphase nun eine vierstel- lige Nutzerzahl hat. Ein inhaltlicher Schwerpunkt ist „Umweltschadstoffe, ihre Wirkung auf den Menschen so- wie Möglichkeiten zur Diagnostik und Therapie“. Dafür interessieren sich umweltmedizinische Ambulanz- und Beratungsstellen, Bundesinstitu-

te, Gesundheitsämter, medizinische und ökologische Forschungseinrich- tungen, Kliniken und niedergelassene Ärzte in Form einer geschlossenen Benutzergruppe.

Derartige Kommunikations- und Informationsverbünde finden sich auch in den Netzstrukturen des IVDK (Informationsverbund Dermatologi- scher Kliniken). Dahinter verbirgt sich ein Zusammenschluß von 24 all- ergologischen Schwerpunktkliniken in Deutschland. Mit Hilfe dieser Strukturen ist es möglich, zum Bei- spiel beim Krankheitsbild des „aller- gischen Kontaktekzems“, flächen- deckend große Patientenkollektive zu erfassen, neu aufkommende Aller- gene schnell zu registrieren, diese publik zu machen und entsprechende Interventionen, vornehmlich durch Prävention, zu veranlassen.

DGN soll ärztliche Arbeit erleichtern

Große Hoffnungen setzte das Forum auf das Deutsche Gesund- heitsnetz (DGN). Der Leiter des Gesundheitsamts Hannover, Dr.

med. Hans Bernhard Behrends, be- richtete, das DGN könnte beispiels- weise bei der „Untererfassung mel- depflichtiger Infektionskrankheiten“

von Nutzen sein. Denn über das DGN könnte ein entsprechendes Erfassungsformular „gleichsam auf Knopfdruck“ verfügbar sein. Der in- terkollegiale Austausch von Arzt- briefen und Labordaten sei ein weite- rer Nutzungseffekt des Netzes. Zu- dem wäre die zeitnahe Bereitstellung

von Expositionsdaten, beispielsweise aus der Luftfernüberwachung, über die Trinkwasserqualität oder über Untersuchungen aus dem Bereich der Altlasten, ein Vorteil. In der um- weltmedizinischen Beratung könn- ten, so Behrends, Ergebnisse von Wohnungsbegehungen und Analysen mit entsprechenden Bildern und Meßergebnissen dem anfragenden Arzt auf den Bildschirm übermittelt werden.

Multimedia wird auch schon in den direkten Arzt-Patienten-Kontakt einbezogen. Der Ulmer Arzt Dr. med.

Michael Barczok präsentierte ein pra- xisrelevantes, PC-gestütztes multime- diales Schulungskonzept, das in der Einzel- und Gruppenberatung sowie als „Einstiegsinformation“ im Warte- zimmer genutzt werden kann.

Eine kürzlich abgeschlossene Umweltstudie des Göttinger Vereins zur Förderung der Pneumologie be- schäftigte sich mit der Frage: „Aller- gisches Asthma bronchiale bei Kin- dern – eine Umweltkrankheit?“ Der ehemalige Chefarzt der Lungenklinik Lenglern, Prof. Dr. med. Ulrich Hüttemann, stellte dazu die wichtig- sten Untersuchungsergebnisse einer Zweijahres-Beobachtung des Ge- sundheitszustandes von 350 Göttin- ger Schulkindern im Alter zwischen neun und zwölf Jahren vor:

1 Bei körperlicher Anstren- gung ist die Wirkung von Reizgasen (Ozon) und Schwebstäuben in den tieferen Atemwegsabschnitten ver- vierfacht.

1 Kinder müssen als die heraus- ragende Risikogruppe bezeichnet werden, da sie im Vergleich zu Er- wachsenen bei gleicher Expositions- dauer ein Vielfaches an Schadstoffen deponieren.

1 Die wichtigsten Risikofakto- ren sind die genetisch bedingte Ato- pie und die Passivrauch-Exposition in Innenräumen.

1 Unter diesen Bedingungen wird die Feinstaub-Emission schon bei geringen Belastungen in Innen- stadtbereichen zu einem Gesund- heitsrisiko.

Rolf Heyde

Ärztliche Pressestelle Niedersachsen Berliner Allee 20

30175 Hannover

A-2242 (26) Deutsches Ärzteblatt 94,Heft 36, 5. September 1997

T H E M E N D E R Z E I T BERICHTE

Umweltforum der Ärztekammer Niedersachsen

Neue Medien: Schnelle Informationen für Ärzte

Wie können Ärzte, eventuell auch deren Patienten, künftig noch schneller über

aktuelle und wichtige Informationen verfügen, die für Diagnose und Therapie

unentbehrlich sind? Die Antwort liegt nahe: durch verstärkte Nutzung von

Multimedia, Telemedizin und Internet. Zahlreiche Möglichkeiten dafür stellten

Wissenschaftler auf dem Umweltforum der Ärztekammer Niedersachsen vor.

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